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Theologie des Zusammenlebens. Von der Genese der Differenz zur Konzeption des Miteinanders im Islam

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Diversität im Islam
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Zusammenfassung

Die nicht umkehrbaren Pluralität religiöser Überzeugungen, ethischer Normen, politischer Gesinnungen und kultureller Prägungen in der modernen Gesellschaft stellt vermehrt die Frage, wie die Unzahl von miteinander unvereinbaren Vorstellungen von einem guten Leben ein Zusammenleben verschiedener „Lebensformen“ gesichert werden kann. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nicht nur nach dem Friedenspotenzial des Islams, sondern auch nach dessen Konzepten für ein konstruktiv-dialogisches Miteinander. Verfalt und Diversität im Sinne der Anerkennung von Verschiedenheit waren in vielen Zeitepochen und Regionen des Islam eine gelebte Praxis. Aber lassen sich aus der Praxis eine Theorie für den interreligiösen Dialog und fürs Zusammenleben generieren und wie sieht diese aus? Welche Grundpfeile muss sie haben und welche Lebensbereiche soll/kann sie umfassen? Dieser Beitrag ist bemüht u. a. diese Fragen zu beantworten. Er geht in drei Schritten vor, wobei er im letzten Abschnitt meine Theologie des Zusammenlebens als Zukunftsprogramm skizzenhaft darstellt.

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Notes

  1. 1.

    In der Literatur wird zwischen religiöser Pluralität und religiösem Pluralismus unterschieden. Letzterer steht für den respektvollen Umgang mit der Pluralität; Erstere beschreibt den Sachverhalt der Existenz religiöser Traditionen in multikulturellen Kontexten. Näher dazu vgl. Berger (1994, 2015); Greenberg (2004).

  2. 2.

    Ein offener Brief von 138 muslimischen Gelehrten aus unterschiedlichen islamischen Richtungen, der im Oktober 2007 an die katholische, evangelische und orthodoxe Christenheit gerichtet wurde; vgl. „A Common Word between Us and You“. https://www.theology.de/downloads/cwtotalfinalv12geng91007.pdf (zugegriffen am 11. Dezember 2021) und Demiri (Hg.) (2011).

  3. 3.

    Vgl. [DBK] Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hg.) (2003, S. 142 ff.).

  4. 4.

    Ein solches Menschenbild zeichnet sich durch fünf Hauptaspekte aus: Zum einem stärkt es den Glauben, zugleich räumt es dem individuellen innerislamischen, interreligiösen, interkulturellen und sozialen Glaubensverständnis genügend Platz ein (vgl. Abdallah 2018, S. 147–176).

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Abdallah, M. (2023). Theologie des Zusammenlebens. Von der Genese der Differenz zur Konzeption des Miteinanders im Islam. In: Sejdini, Z. (eds) Diversität im Islam. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-40344-7_7

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