Zusammenfassung
Der quantitativen Inhaltsanalyse der vorliegenden Arbeit wurde eine qualitativ-explorative Vorstudie in Form von Interviews mit Expert*innen aus der journalistischen Praxis vorgeschaltet. Befragt wurden Social Media-Redakteur*innen, die in ihren Redaktionen für die Auswahl der Inhalte zuständig sind, die auf den öffentlichen Profilseiten gepostet werden. In diesem Kapitel wird die qualitative Vorstudie vorgestellt. Dabei werden zunächst die konkrete Zielsetzung der Teilstudie, sowie die sie leitenden allgemeinen Forschungsfragen vorgestellt. Im Anschluss wird das methodische Vorgehen nachgezeichnet, bevor anschließend die Befunde vorgestellt und in Bezug auf die übergeordnete Forschungsfrage dieser Arbeit diskutiert werden.
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Notes
- 1.
Für weitere Informationen zum entsprechenden Projekt siehe dazu auch http://www.propstop.de/?lang=de [zuletzt abgerufen am 18.01.2019].
- 2.
Die komplette Liste der nach diesen Kriterien relevanten Onlinezeitungen ist Frischlich et al. (2019, S. 2020–2021) zu entnehmen. Diese auf den unique visitors der Onlinezeitungen nach Datengrundlage der Arbeitsgemeinschaft Onlineforschung (AGOF, 2016) erstellte Liste wurde im Anschluss zusätzlich mit den Daten der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (Schröder, 2016) sowie den Befunden wissenschaftlicher Studien über das Ökosystem Onlinemedien in Deutschland (Buhl et al., 2018) und Tageszeitungen generell (Schütz, 2012) überprüft. Durch dieses Vorgehen konnten etwa Fernsehsender (z. B. N24) und Medienangebote, deren Fokus nicht auf Nachrichten liegt, ausgeschlossen werden. Bei Nachrichtenanbietern, die das Kriterium der Reichweite erfüllten, aber in keiner der beiden wissenschaftlichen Publikationen inkludiert waren (z. B., weil es sich bei dem der Onlinezeitung zugeordneten Printprodukt um ein Magazin mit wöchentlichem Erscheinungsrhythmus handelte), wurde im Einzelfall detailliert geprüft, ob der Nachrichtenanbieter die in Abschnitt 2.4 aufgeführten Kriterien einer Onlinezeitung erfüllte. Die so entstandene Liste deutscher Onlinezeitungen umfasste die größten überregionalen Titel in Deutschland mit mehr als zehn Millionen unique visitors (z. B. Bild, Spiegel, Focus, Welt), regionale (z. B. Rheinische Post, Abendzeitung München) und überregionale Onlinezeitungen (z. B. Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung) mit einer mittleren bis großen Reichweite zwischen einer und zehn Millionen unique visitors, sowie kleinere Regionalzeitungen mit einer Reichweite zwischen 100.000 und einer Million unique visitors im ersten Quartal 2016 (z. B. Ostsee-Zeitung, Westfälische Nachrichten).
- 3.
Der hohe Anteil Studierender am Sample lässt sich damit rechtfertigen, dass laut Hölig und Hasebrink (2017) insbesondere formal hoch Gebildete aus der Altersgruppe 18–34 Jahre regelmäßig Zeitung lesen und daher deren redaktionelle Linien vermutlich am besten beurteilen können. Da es sich um eine Befragung von Rezipient*innen handeln sollte, bezogen Frischlich et al. (2019) individuelle Bewertungen der jeweiligen Zeitungen durch die Befragten nur dann ein, wenn diesen die jeweilige Onlinezeitung bekannt war (self-report).
- 4.
Bei einer der kontaktierten Onlinezeitungen bestanden die Verantwortlichen darauf, dass zwei Expert*innen gemeinsam am Interview teilnahmen. In der Folge werden die Aussagen der beiden Teilnehmer*innen für diese Onlinezeitung der Übersichtlichkeit halber zusammengefasst und als ein Expert*inneninterview betrachtet. Deshalb ist in der Folge stets von N = 26 Expert*innen die Rede. Tabelle 6.1 enthält für diesen Fall dabei die soziodemografischen Daten der Interviewpartnerin mit dem größeren individuellen Redeanteil.
- 5.
Ausgeschlossen wurden dabei im Rahmen der Operationalisierung nicht relevante Studien aus dem Forschungsstand, die ihre Kategorien entweder empiriegeleitet mittels Topic Modeling (Pak, 2019) oder anhand einer qualitativen Fallanalyse häufig geteilter Artikel (Bro & Wallberg, 2014; Kalsnes & Larsson, 2018) entwickelten.
- 6.
Eine Bestimmung der Intensität einzelner Nachrichtenfaktoren ist später Teil der quantitativen Inhaltsanalyse.
- 7.
Dabei ist jedoch zu beachten, dass shareability in dieser Arbeit aus den in Abschnitt 4.2.3 genannten Gründen nicht als eigentlicher Nachrichtenfaktor operationalisiert (und damit als unabhängige Variable im Gatekeeping-Prozess) aufgefasst, sondern vielmehr als abhängige Variable betrachtet wird.
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Wehden, LO. (2023). Qualitativ-explorative Vorstudie: Ereignis- und meldungsinhärente Einflussfaktoren aus Sicht journalistischer Gatekeeper. In: Journalistische Gatekeeper in den Sozialen Medien. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-40257-0_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-40257-0_6
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-40256-3
Online ISBN: 978-3-658-40257-0
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