Zusammenfassung
Dieses Kapitel fasst die Ergebnisse von Experteninterviews mit insgesamt 15 Hochschullehrern und Fachleuten aus dem Bauwesen und der Bioökonomie zusammen. Sie wurden im ersten Halbjahr 2022 durchgeführt. Gegenstand der leitfadengestützten Interviews waren Fragen zur zirkulären Bioökonomie im Bauwesen. Der überwiegende Teil von 15 Befragten – großteils Bauingenieure – in Experteninterviews sieht große Nachhaltigkeitsdefizite im Bauwesen. Gewachsene „konservative“ Strukturen der Bauwirtschaft oder eine „Einzementiertheit“ in Normenregelwerken werden mehrfach als Gründe genannt. Einem breiten Verständnis der Bioökonomie als Einsatz nachwachsender Rohstoffe unter den Befragten steht eine weitgehende Unkenntnis europäischer oder deutscher Baunachhaltigkeitspolitik gegenüber. Auch mit Lebenszyklusanalysen (Ökobilanz) hatten sich wenige der Befragten befasst. Was den Bereich der Potenziale biogener Rohstoffe für das Bauwesen angeht, war die Einschätzung wenig eindeutig. Sieht ein Teil der Fachleute größte Möglichkeiten, so überwiegt andererseits Skepsis bezüglich der baufachlichen Eignung – insbesondere für massenintensive Einsatzgebiete wie den Infrastruktur- und Kraftwerksbau und auch bezüglich der Frage hinreichender Ressourcenverfügbarkeit insgesamt. Der Begriff der Transformation löste bei mehreren Gesprächspartnern Irritation und Reaktanz aus.
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Notes
- 1.
Eine Antwort lautete: „Neubau 4, Sanierung 2“ – hier wurde der Durchschnittswert 3 eingetragen. Eine lautete: „Ich sage mal, positiv.“ Hier wurde die 7 eingetragen.
- 2.
Zweimal wurde geantwortet: „Es gab Gründe, warum man das Alte nicht weiter verfolgt hat.“ JS „1 und 7 zugleich“, hier wurde der Mittelwert 4 eingetragen.
- 3.
Weitere Antworten lauteten:
„Als eine Querschnittsaufgabe mit hohem Anteil des Maschinenbaus.“
„Es geht um eine Regionalisierung der Volkswirtschaft.“
„Es geht um eine Rückbesinnung,“
- 4.
Eingetragen wurde nach Absprache Rang 1.
- 5.
Eine Antwort lautete: „Das ist eine sehr, sehr wichtige Stellschraube, um nachwachsende Rohstoffe mehr und mehr im Bau zu etablieren.“ Hier wurde der Wert 7 eingetragen.
- 6.
Genannt wird die „Holzbauoffensive Baden-Württemberg“.
- 7.
Eine Anmerkung: „Von Gips zu Holz.“
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Grossarth, J. (2024). Was sollten wir unter zirkulärer Bioökonomie im Bauwesen verstehen und warum? Eine Annäherung durch 15 Interviews. In: Bioökonomie und Zirkulärwirtschaft im Bauwesen. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-40198-6_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-40198-6_9
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Publisher Name: Springer Vieweg, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-40197-9
Online ISBN: 978-3-658-40198-6
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