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Zusammenfassung

Die vorliegende Arbeit untersucht das Studium und die ärztliche Tätigkeit der ersten Frauen, die Psychiaterinnen geworden sind, unter besonderer Berücksichtigung der Unterschiede zwischen Deutschland und Frankreich. Verfolgt wurden sechs Biographien, die in eine Darstellung der Entwicklungen in Forschung und Lehre des Faches Psychiatrie in Deutschland und Frankreich von 1900 bis 1945 eingebettet sind – die einzelnen Schicksale der Ärztinnen sind ebenso Forschungsgegenstand der Arbeit wie die Betrachtung ihres soziokulturellen und historischen Hintergrundes. Auf Basis der detaillierten Fallstudien dient die Arbeit zudem einer angemessenen Würdigung des Beitrags früher Medizinerinnen zur Wissenschaft.

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Notes

  1. 1.

    Bleker und Schleiermacher 2000, S. 114.

  2. 2.

    Vgl. Abschn. 3.4.1.

  3. 3.

    Vgl. Biographie Alice Sollier (Abschn. 3.4.1).

  4. 4.

    Martha Ulrich studierte wie bereits erwähnt als „Gasthörerin“ in Preußen; dies erklärt ihr dortiges Studium, obwohl Preußen erst deutlich später den Zugang für Frauen erlaubte.

  5. 5.

    Jacobi 2013, S. 416. Dieses Datum muss als unrichtig bezeichnet werden, denn wie unter anderem die Biographie von Alice Sollier zeigt, praktizierten bereits 87 weibliche Ärzte zu diesem Zeitpunkt allein in Paris, teilweise in leitenden Positionen.

  6. 6.

    Bleker und Schleiermacher 2000, S. 214.

  7. 7.

    Bleker und Schleiermacher 2000, S. 92.

  8. 8.

    Usborne 2002, S. 75.

  9. 9.

    Bleker und Schleiermacher 2000, S. 27. Für einen erfolgsversprechenden Einstieg in den Beruf sollten sich die Ärztinnen allerdings auf eine ökonomische Durststrecke von bis zu zwei Jahren nach dem Berufseinstieg einstellen; vgl. ebd. S. 92.

  10. 10.

    Usborne 2002, S. 79. Im Jahr 1910 betrug der Anteil der Frauen der gesamten deutschen Ärzteschaft noch 0,5 %, doch stieg er in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kontinuierlich auf 14,8 % (1956) an, der Anteil von einem Drittel wurde im Jahr 1991 erreicht; vgl. Klimpel 2001, S. 16.

  11. 11.

    Bleker und Schleiermacher 2000, S. 214. Die Tabelle legt die Zahlen für Gesamtdeutschland bis 1927 dar. Es waren insgesamt 45.558 Ärzte in Deutschland approbiert und praktizierten, 12.878 davon mit Facharzttitel. Davon 1.780 Ärztinnen, die ihre Approbation bis 1927 erhalten hatten und 755 Frauen, welche ihre Approbation bis 1918 erhalten hatten. Es ist anzunehmen, dass sich durch weitere medizinhistorische Forschungen die Zahlen inzwischen erweitert haben dürften; vgl. hierzu Agena 2016, S. 257 ff.

  12. 12.

    Schleiermacher 2002, S. 99.

  13. 13.

    Siehe Biographie Martha Ulrich (Abschn. 3.4.2).

  14. 14.

    Bedeutende Maßnahmen in diesem Zusammenhang: die „Doppelverdienerkampagne“ und das Ehestandsdarlehen sowie das „Gesetz zur Minderung der Arbeitslosigkeit“, welches ein zinsloses Darlehen von bis zu 1.000 Reichsmark in Aussicht stellte, wenn die Frau mit der Eheschließung ihre Erwerbsarbeit aufgab; vgl. Wagner 2008, S. 175.

  15. 15.

    Das Gesetz sah vor, dass verheirateten Frauen die Kassenzulassung entzogen werden konnte, wenn die „Ausübung der kassenärztlichen Tätigkeit zur wirtschaftlichen Sicherstellung der Familie nicht erforderlich erscheint.“ Vgl. Schleiermacher 2002, S. 101.

  16. 16.

    Schleiermacher 2002, S. 102. Wobei sich die Zahl der praktizierenden Ärztinnen in den 1930er Jahren allerdings Jahren verdoppelte; vgl. ebd. S. 102.

  17. 17.

    Schleiermacher 2002, S. 102.

  18. 18.

    Schleiermacher 2002, S. 109. Zu diesen Aufgaben gehörte im Zweifel auch eine rassehygienisch motivierte gesundheitliche Beratung sowie Zwangssterilisationen; vgl. Schleiermacher 2002, S. 103.

  19. 19.

    Vgl. Abschnitt 3.4

  20. 20.

    Vgl. Biographie Alice Sollier (Abschn. 3.4.1).

  21. 21.

    In der preußischen Hochschulstatistik umfasste dies die akademischen Berufe, Offiziere und Rittergutsbesitzer. Vgl. Abschnitt 3.4.

  22. 22.

    Vgl. Gordon 2011, S. 267 und die Biographie von Constance Pascal.

  23. 23.

    Vgl. Abschnitt 3.4.3.

  24. 24.

    Seidler 1991, S. 235. Die erste promovierte Medizinerin in Berlin war im Jahr 1905 Elise Taube, sie setzte ihre Dissertation im Alter von 43 Jahren erfolgreich durch; vgl. Burchardt 1997, S. 171.

  25. 25.

    Seidler 1991, S. 234.

  26. 26.

    Von 1908 bis 1933 wurden 4646 medizinische Dissertationen von Frauen eingereicht und am häufigsten promovierten die Frauen dabei in den Jahren von 1910 bis 1918.

  27. 27.

    Seidler 1991, S. 235.

  28. 28.

    Vgl. ebd.

  29. 29.

    Jacobi 2013, S. 439.

  30. 30.

    Monika Sieverding spricht von „inneren, psychologischen und äußeren“ Barrieren, welche sich Frauen beim Erreichen ihrer Karriereziele in den Weg stellten und stellen; auch sie nennt eine starke Identifikation mit der Mutter-Kind-Ideologie, ein feminines Geschlechtsrollenselbstkonzept oder eine bescheidene Selbstdarstellung von Frauen als Gründe hierfür. Vgl. Jacobi 2013, S. 439 und Sieverding 2006, S. 57.

  31. 31.

    Vgl. hierzu die in Abschnitt 4.4. erwähnte Madeleine Pelletier.

  32. 32.

    Hennessy 2003, S. 155. Der „Feminismus“-Begriff greift weit hinein in zahlreiche Lebensdomänen und verfolgt man seine Ursprünge, findet man diese in der Französischen Revolution und europäischen Aufklärung des 18. Jahrhunderts.

  33. 33.

    Fröhlich 2015, S. 670.

  34. 34.

    Budde 2002, S. 29.

  35. 35.

    Fuchs, Kurth und Scriba 2010, S. 236.

  36. 36.

    Fuchs, Kurth und Scriba 2010, S. 146.

  37. 37.

    Vgl. Abschnitt 3.7.

  38. 38.

    Seidler 1991, S. 235.

  39. 39.

    Im Jahr 1872 veröffentlichte der Anatom Theodor Bischoff seine Streitschrift „Das Studium und die Ausübung der Medizin“, worin er gegenteilig die Auffassung vertrat, „dass das Studium und die Ausübung der Medizin durch Frauen den Prestigeverlust des Ärztestandes massiv befördern würden“; vgl. Bleker und Schleiermacher 2000, S. 12. Als weiterer toleranter und mutiger Befürworter der Ärztinnen erhob der Gynäkologe Franz von Winckel seine Stimme; als Direktor der königlich-sächsischen Landesentbindungsanstalt in Dresden bildete er als einziger Klinikchef Deutschlands schon zwischen 1872 und 1883 weibliche Volontärärzte aus; vgl. Klimpel 2001, S. 16.

  40. 40.

    Vgl. Einleitung.

  41. 41.

    Zit. n. Burchardt 1997, S. 163.

  42. 42.

    Burchardt 1997, S. 166.

  43. 43.

    Bleker und Schleiermacher 2000, S. 92. Sie weisen auch darauf hin, dass Frauen dies zur Karrierezwecken durchaus ausnutzten, indem sie beispielsweise behaupteten „gerade aufgrund ihrer Weiblichkeit einen besseren Zugang zu Patienten zu haben, der den männlichen Kollegen verwehrt wäre“. Den Wandel der Eigen- und Fremdwahrnehmung der Studentinnen vom „Blaustrumpf“ zur „Modernen Studentin“ zeigen einige zeitgenössische Berichte, wie etwa die Charakterisierung der „drei Generationen“ von Studentinnen („heroisch“, „klassisch“ und „romantisch“) von Marianne Weber aus dem Jahr 1917; ihre Charakterisierung diskutiert dabei vor allem auch die Frage nach der „Weiblichkeit“ der Studentinnen. „Ob sie bei scharfer intellektueller Arbeit auch jung, frisch und anziehend bleiben? Solche Fragen, die dem heroischen Typus weltfern lagen, vom klassischen kaum über die Schwelle des Bewußtseins gelassen, geschweige denn ausgedrückt wurden, werden vom romantischen Typus vielfältig erörtert.“ Vgl. Burchard 1997, S. 176 ff.

  44. 44.

    Usborne 2002, S. 76. Diese Argumentation zur speziellen Eignung der Frau zieht ihre Kraft vornehmlich aus deren Doppelfunktion als Ärztin und Frau – so wurde beispielsweise das Problem der unerwünschten Mutterschaft stark diskutiert und es herrschte die Meinung vor, Frauen seien besser als Männer qualifiziert, über den Schwangerschaftsabbruch zu urteilen.

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Prokop, J. (2022). Diskussion. In: Pionierinnen der Psychiatrie in Frankreich und Deutschland (1870 – 1945). Frauen in Philosophie und Wissenschaft. Women Philosophers and Scientists. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-40009-5_6

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