Zusammenfassung
Die historische Entwicklung der Psychiatrie als Wissenschaft ist eng verknüpft mit den gesellschaftlichen Auffassungen sowie den sozioökonomischen, politischen und kulturellen Bedingungen ihrer Zeit. Dies macht eine Analyse des wechselseitigen Verhältnisses für ein tiefergreifendes Verständnis notwendig und soll im Folgenden für Frankeich und Deutschland im Ländervergleich unternommen werden. Die Frage nach dem tatsächlichen Beginn wissenschaftlich-psychiatrischen Denkens – der „Geburt der Psychiaterie“ – wird ganz unterschiedlich beantwortet.
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Notes
- 1.
Erstmals findet sich die Vokabel im deutschen Sprachraum 1808 in dem Aufsatz „Über den Begriff der Medicin und ihre Verzweigungen, besonders in Beziehung auf die Berichtigung der Topik der Psychiaterie“ von Johann Christian Reil, einem preußischen Universitätsprofessor aus Halle, in semantischer Analogie zum Begriff der Psychologie; vgl. hierzu Geyer 2014, S. 15; zur Person Reils S. 31 ff sowie Wolters, Beyer und Lohff 2013, S. 97 ff.
- 2.
Dörner 1969, S. 11.
- 3.
Kaufmann 1995, S. 28.
- 4.
Kraepelin 1896.
- 5.
Kaufmann 1995 und Sarasin 2013, S. 19: „Die Konstituierung des Wahnsinns als Geisteskrankheit am Ende des 18. Jahrhunderts (…) macht dieses Schweigen endgültig, und der Wahnsinn erscheint dann nur noch als Krankheit. Während sich zuvor immerhin noch ein gewisser Austausch zwischen Wahnsinn und Vernunft (…) vollzogen habe, sei die neue Sprache der Psychiatrie ‚ein Monolog der Vernunft’ über den Wahnsinn.“
- 6.
Eine schöne Definition des Aufklärungsbegriffs in seinem Bezug zur Erneuerung der Gesellschaftsordnung liefert erneut Doris Kaufmann: „Die Aufklärung lässt sich (…) als eine kulturelle und politisch-soziale Reformbewegung fassen, die zugleich ein kollektiver Bewusstseins- und Lernprozess war, an dessen Ende die bürgerlichen Schichten zum Bürgertum geworden waren, d. h. ihre Klassenidentität gefunden hatten.“ Vgl. Kaufmann 1995, S. 13.
- 7.
Dörner 1969, S. 117 sowie Schäfers 2013.
- 8.
„Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ Vgl. Kant 1784.
- 9.
Kaufmann 1995, S. 12: „Als identitätsstiftender Faktor für die sozial inhomogenen Formation Bürgertum, durch die es sich gegenüber anderen sozialen Gruppen abgrenzen konnte, gilt in der Forschung die Herausbildung einer besonderen bürgerlichen Kultur, definiert als ‚Ensemble’ bestimmter Normen, Wertorientierungen, Verhaltens- und Kommunikationsformen und einer rationalen und methodischen Lebensführung.“
- 10.
Dörner 1969, S. 14: „(…) erscheint alles, was dem ordnenden und verfügenden Zugriff sich entzieht, was außerhalb bleibt, als ‚absolute Gefahr’ für die Gesellschaft, als Quelle der Angst und wird deshalb mit dem Stigma der Irrationalität, der Unvernunft versehen und ausgegrenzt.“
- 11.
Schott und Tölle 2006, S. 49: „(…) Erziehung und Korrektur im „moralischen“ [sittlichen] wie „physischen“ [medizinischen] Sinne (…).“
- 12.
Schott und Tölle 2006, S. 61.
- 13.
Pinel, 1801. Vgl. Dörner 1969, S. 144 und Geyer 2014, S. 15.
- 14.
Dörner 1969, S. 144.
- 15.
Schott und Tölle 2006, S. 60.
- 16.
Schott und Tölle 2006, S. 60: „Eine an der Empirie ausgerichtete kritische Forschungsmethode nannte Pinel „philosophisch“.“ Bereits drei Jahre vorher formulierte er in seiner „Nosographie philosophique ou la méthode de l’analyse appliquée à la médecine“ (Paris, 1798) seinen Ansatz einer klinisch-moralischen Schule, basierend auf Grundsätzen einer moralischen Behandlung („traitement moral“) – Pinel sah sich als Anwalt der „Interessen und der Moral des Dritten Standes“. Vgl. Dörner 1969, S. 139 sowie Schott und Tölle 2006, S. 60.
- 17.
Schott und Tölle 2006, S. 61.
- 18.
Ebd.
- 19.
Schott und Tölle 2006, S. 59 und S. 65.
- 20.
Postel und Quetel 1994, S. 152. Dt. Übersetzung: „Es bleibt gleichwohl als Erklärung die zentrale Position der Stadt Paris, sowohl in kultureller als auch politischer Hinsicht, wodurch ebendieser ein besonderer Platz in der Geschichte eingeräumt wurde, diese so die Rolle eines Eponyms gleich einnahm (…).“
- 21.
Schott und Tölle 2006, S. 64.
- 22.
Schott und Tölle 2006, S. 65.
- 23.
Wehler 2003, S. 17 ff.
- 24.
Zum Königreich Italien (1861–1946) vgl. Procacci 1989, S. 278 ff; zur Österreich-Ungarischen Monarchie (1867–1918) Ackerl 2012; zu Spaniens Erster Republik (1873–1874) und Monarchie (1874–1931) Tacer 2010, S. 132 ff.
- 25.
Nonn 2017, S. 30 und Dörner 1969, S. 237.
- 26.
Vgl. ebd.: Dieser Wille ging u. a. sichtbar an den Revolutionskriegen von 1791 auch über die französischen Grenzen hinaus.
- 27.
Engels 2007, S. 10: „(…) im Unterschied zu Deutschland mit mehr oder weniger von außen importierten Republiken war die französische Demokratie ein kämpferisches, innerhalb einer Generation gegen vielfache Widerstände durchgesetztes Projekt.“
- 28.
Nonn 2017, S. 30 und Dörner 1969, S. 227: „So bewirkten die Zerstörung der ständischen Institutionen (…) auf dem Prinzip des freien Erwerbs von Eigentum und Bildung (…) und der Freiheit der Konkurrenz (…) zwar die Bedingungen (…) der ökonomischen Expansion (…), doch ging es dabei (…) um die Verstärkung und Rationalisierung der Autorität der Regierung. Die Intention war eine wirtschaftlich freie, aber politisch in den Staat eingeordnete Gesellschaft.“ Vgl. Ullrich 2009, S. 680: „(…) dass der deutschen Gesellschaft zur Zeit des Kaiserreichs etwas zutiefst Unbürgerliches, Unziviles anhaftete.“
- 29.
Ullrich 2009, S. 678 ff.
- 30.
Nonn 2017, S. 32.
- 31.
Ebd.
- 32.
Engels 2007, S. 16 ff.
- 33.
Nonn 2017, S. 32.
- 34.
Schott und Tölle 2006, S. 357 und S. 360: „Die ‚Nervenschwäche‘ (Neurasthenie) wurde im ausgehenden 19. Jahrhundert zur Schlüsselkrankheit einer Epoche („nervöses Zeitalter“).“ Dem Begriff wird zudem eine besonders herausragende Stellung innerhalb der Psychiatrie und Nervenheilkunde dieser Zeit eingeräumt: „(…) dabei geht es um den Begriff der „Nervenschwäche“ (Neurasthenie), der gegen Ende des 18. Jahrhunderts auftauchte und für einhundert Jahre zum Leitbegriff der Nervenheilkunde, ja der medizinischen Anthropologie schlechthin wurde (…).“
- 35.
Ullrich 2009, S. 681 ff und Ziemann 2009, S. 55 ff.
- 36.
Bernhard 2017, S. 19.
- 37.
Haupt et al. 2009, S. 155 und Wehler 2003, S. 18: Dieser deutet die Reichsgeschichte als die eines demokratischen Defizits.
- 38.
Unblutig im Sinne von: Nicht in Form eines revolutionären Umsturzes, sondern als Neuformation nach beendetem Krieg; vgl. Engels 2007, S. 29: „Anstelle eines einzelnen Aktes bildete sich das Verfassungsgefüge im langjährigen Zusammenspiel von Regierungspraxis und Gesetzgebung heraus.“
- 39.
Von September 1870 bis Januar 1871 wurde Paris belagert, eine unsichere Zeit sowohl für die Bevölkerung als auch für die Politiker. Republikanische Kräfte formierten sich bereits ab dem 04.09.1870 (nach der militärischen Niederlage sowie der Gefangennahme Kaiser Napoleons III.), lange bevor die neue Nationalversammlung am 12.02.1871 im nicht besetzten Bordeaux erstmals zusammentrat; vgl. Engels 2007, S. 17.
- 40.
Die Parteienlandschaft zu Beginn war unstrukturiert und fluktuierend, mit politischen Strömungen der „Orléanisten, Bonapartisten und Legitimisten“ zielten die Wünsche in solch unterschiedliche Richtungen wie dem erneuten Einsetzen einer charismatischen Führungsfigur, Beibehaltung der neuen Volkssouveränität oder gar einer Umkehr der Französischen Revolution; vgl. Engels 2007, S. 28 ff.
- 41.
Als zentrale politische Figur sei Adolphe Tiers genannt, welcher sich großer Popularität erfreute, den sogenannten „Pakt von Bordeaux“ aushandelte und sich als idealer Vermittler zwischen konservativen und republikanischen Kräften verdient machte; vgl. Engels 2007, S. 19–21.
- 42.
Engels 2007, S. 30.
- 43.
Ebd.
- 44.
Eine nationalistisch-antiparlamentaristische Bewegung um Georges Boulanger. Vgl. Engels 2007, S. 31 ff.
- 45.
Beispielsweise die „Affäre Wilson“ und der Panamaskandal. Vgl. ebd.
- 46.
Affäre um den aufgrund eines Spionageverdachts verurteilten jüdischen Hauptmann Dreyfus – im Zuge der Affäre wurde 1898 die „Action française“, eine stark rechte Bewegung mit antisemitischer Grundhaltung, gegründet. Vgl. ebd.
- 47.
Engels 2007, S. 34 ff.
- 48.
Vor allem die Annexion Elsass-Lothringens mit ihren „fatalen Fernwirkungen“ (Zitat Bismarck 1887) sei hier herausgestellt. Vgl. Wehler 1995, S. 185 und 186.
- 49.
Dieses war noch 1881 im Dreikaiserbund zwischen Österreich-Ungarn, Russland und Deutschland eigentlich an letzteres gebunden. Vgl. Nonn 2017, S. 55.
- 50.
Engels 2007, S. 105 ff.
- 51.
Wehler 2003, S. 3.
- 52.
Nonn 2017, S. 51. 1883 wurde die Krankenversicherung eingeführt, 1884 die Unfallversicherung, 1889 die Alters- und Invalidenversicherung; vgl. ebd. S. 52.
- 53.
„Liberal“ bezieht sich vor allem auf die politischen Parteien, welche 1879 bei den Wahlen zum preußischen Abgeordnetenhaus einen herben Schlag erlitten. Dies markierte den Übergang zum „konservativen Umbau“ hin zu einer Regierung mit konservativen Abgeordneten in zentralen Machtpositionen (bis 1890 unter Bismarck als Reichskanzler). Vgl. Nonn 2017, S. 46 ff.
- 54.
Nonn 2017, S. 58.
- 55.
Nonn 2017, S. 60.
- 56.
Nonn 2017, S. 67 ff.
- 57.
Ebd.
- 58.
Nonn 2017, S. 77: Diese Politik garantierte zudem Vollbeschäftigung und eine zufriedene Arbeiterschaft, war jedoch innenpolitisch im Kern ebenfalls gegen die Sozialdemokratie konzipiert (Flottenstärkung = Stärkung der konservativen Herrschaft).
- 59.
Nonn 2017, S. 78.
- 60.
Nonn 2017, S. 78.
- 61.
Nonn 2017, S. 83.
- 62.
Nonn 2017, S. 92: Dieses Patt behinderte zudem das Fortschreiten einer Demokratisierung Deutschlands sowie die Änderung des preußischen Dreiklassenwahlrechts: Es verharrte in immobilem Schwebezustand.
- 63.
Der außenpolitische Druck wurde bspw. erkennbar durch gesamteuropäisches Aufrüsten und kollektive Machtdemonstrationen; die europäische Stimmung war angeheizt.
- 64.
Mit heftigen Diskussionen ob der Finanzierung – letztendlich wurde eine komplette Steuervorlage verabschiedet, mit Finanzierung der Rüstungskosten aus Vermögenssteuern und Erbschaftsbelastungen. Vgl. Nonn 2017, S. 89.
- 65.
Nonn 2017, S. 94 ff.
- 66.
Jules Cambon (frz. Botschafter) an Gaston Doumergue (damals frz. Premierminister) am 02.01.1914; Zit. n. Schmidt 2009, S. 212. Dt. Übersetzung: „Es ist fraglos, dass sich eine gewisse Änderung in der Einstellung des Herrschers abzeichnet.“
- 67.
Nonn 2017, S. 92 ff.
- 68.
Vgl. Abschnitt 3.1.
- 69.
Vgl. die Biographie von Alice Sollier – diese schrieb ihre Dissertation mit dem Titel „Beitrag zu den Degenerationsstudien des Menschengeschlechts“ im Jahr 1887.
- 70.
Schott und Tölle 2006, S. 102.
- 71.
Vgl. Abschnitt 3.7.
- 72.
Schott und Tölle 2006, S. 100.
- 73.
Schott und Tölle 2006, S. 103.
- 74.
Schott und Tölle 2006, S. 117.
- 75.
Schott und Tölle 2006, S. 117. Diese benennen eine „historische Spur der klinischen Psychiatrie von Pinel über Griesinger, Wunderlich und Kahlbaum zu Kraepelin“.
- 76.
Schott und Tölle 2006, S. 117.
- 77.
Schott und Tölle 2006, S. 124.
- 78.
Siehe Abschnitt 3.6: Die Anfänge des Frauenstudiums in Frankreich und Deutschland ff.
- 79.
Dorthin war sie im Zuge der Sklaventransporte verschickt worden. Mittels eines Dekrets vom 10. Juni 1848 war die Abschaffung der Sklaverei in Frankreich und seinen Kolonien verkündet worden – zwei Monate später erfolgte die Befreiung der Sklaven von den Plantagen. Zur Geschichte von Französisch-Guyana und der Sklaverei vgl. Bruleaux, Calmont und Mam-Lam-Fouck 1986.
- 80.
Vaissière 2014, S. 1.
- 81.
Vaissière 2014, S. 1.
- 82.
Über die Person des Vaters – Dubois – lassen sich keine belegbaren Aussagen treffen; die Frage nach dessen Hautfarbe bleibt unbeantwortet. Es darf die sehr vorsichtige Vermutung angestellt werden, dass er sich für die Befreiung von Victoire und den Kindern aktiv eingesetzt hatte; vgl. Vaissière 2014, S. 1.
- 83.
Vaissière 2014, S. 2.
- 84.
Vaissière 2014, S. 2.
- 85.
Le Gaulois, 12.12.1880. Ebenfalls hingewiesen sei auf die darunter stehende Bekanntmachung, in welcher Mme Madeleine Brès erwähnt wird: „(…) Mme de Héroindoff, welche derzeit Medizin studiert und es, ähnlich der Mme Madeleine Brès, anstrebt, Doktorin zu werden. (…).“; „(…) Mme de Hérodinoff qui fait en ce moment des études de médecine et aspire, comme Mme Madeleine Brès, à devenir doctoresse. (…).“ Vgl. Vaissière 2014, S. 2.
- 86.
Bonner 1995, S. 208.
- 87.
Sigrist 2009, S. 53. Mme Daubié setzte sich tatkräftig für den Zugang der Frauen an die medizinischen Fakultäten ein, dies begründend mit „1) Im Namen des Unterhalts der Frau und der individuellen Freiheit; 2) Im Namen der moralischen Gesundheitslehre, der Gesundheit und im Namen unserer ungewollt verletzten Landsmänner; 3) Im Namen der Moral, des Anstandes und der sozialen Marktwirtschaft“; vgl. Charrier 1931, S. 289.
- 88.
Als erste Frauen die Medizin studierten, seien an dieser Stelle die Amerikanerin Mary Putnam sowie die Engländerin Elisabeth Garrett, die Russin Catherine Gontcharoff und die Französin Madeleine Brès genannt; vgl. Sigrist 2009, S. 57 und Gordon 2011, S. 268.
- 89.
Sigrist 2009, S. 57. Vgl. die Biographie von Constance Pascal.
- 90.
Chatelus 1993, S. 2.
- 91.
Vergleichbar mit dem 1. Staatsexamen; Zulassungsvoraussetzung für die Absolvierung des klinischen Studienabschnittes.
- 92.
Vaissière 2014, S. 2.
- 93.
Vergleichbar mit dem 2. Staatsexamen; Zulassungsvoraussetzung für den Eintritt ins Praktische Jahr.
- 94.
Blanche Edwards war Halbengländerin, im Jahr 1882 trat sie gemeinsam mit Augusta Klumpke als erste Frau zu den Eingangsprüfungen für das Externat an, für dessen Absolvierung sie die neurologische Klinik von Charcot wählte. Dieser saß dem Rigorosum ihrer Dissertation im Jahr 1885 vor und lobte: „Sie sind mit unter den besten Ärzten und sie haben ihre Klausuren mit außergewöhnlicher Brillanz absolviert (…). Ich wäre glücklich, sie in meinem Krankenhaus zu sehen.“ Vgl. Goetz 2017, S. 7.
- 95.
Augusta Marie Klumpke wurde in San Francisco geboren, im Alter von 11 Jahren siedelte sie gemeinsam mit ihrer Mutter in die Schweiz über und begann später ein Medizinstudium. Sie war eine der ersten drei Frauen, welche im Jahr 1885 „Interne des Hôpitaux“ in Frankreich wurde, verfolgte eine anspruchsvolle wissenschaftliche Karriere, betrieb topische Forschungen an den peripheren Nerven und publizierte zu zahlreichen neurologischen Themen (etwa Polyneuritis oder neuromuskulären Atrophien). Im Jahr 1888 heiratete sie Professor Jules Déjérine, dieser hatte den Lehrstuhl für neurologische Erkrankungen an der Universität von Paris inne. Die Klumpsche Lähmung, eine Unterform einer Plexus-Brachialis-Paralyse, ist noch heute nach ihr benannt; vgl. Schurch und Dollfus 1998, S. 80 und 81.
- 96.
Moulinier 2006. Auch in Charrier (1931) wird auf Alice Sollier kein Bezug genommen; vgl. ebd.
- 97.
Goetz 2017, S. 8.
- 98.
Das Hôtel de Ville ist das Rathaus von Paris.
- 99.
Der Nachname wirkt zu diesem Zeitpunkt im Jahr 1885 irritierend – die Hochzeit mit Paul Sollier wurde erst ein Jahr später, 1886, abgehalten – denkbar ist, dass der Artikel fehlerhaft datiert war oder Alice Sollier die Eingangsprüfungen tatsächlich erst im Jahr 1886 (in einem zweiten Anlauf?) absolvierte; vgl. Vaissière 2014, S. 2.
- 100.
Zit. n. Vaissière 2014, S. 2.
- 101.
Vaissière 2014, S. 2.
- 102.
Sollier 1887.
- 103.
In der Danksagung nahm Alice Sollier darauf explizit Bezug, unter dem Namen ihres Doktorvaters erscheint die Anmerkung: „Im Angedenken an Necker und die kranken Kinder“ („Souvenir de Necker et des enfants-malades“). Das Kinderkrankenhaus existiert auch heute noch.
- 104.
Gerabek et al. 2005, S. 507.
- 105.
Vgl. die Biographie von Constance Pascal; Abschnitt „Chefärztin im Seine Departement“.
- 106.
Sollier 1887, S. 2
- 107.
Sollier 1887, S. 8. Jean-Etienne-Dominique Esquirol war ein französischer Psychiater und Freund von Pinel; er eröffnete gegenüber der Sâlpetrière die erste private Nervenheilanstalt für wohlhabende Stadtbewohner. Nach Pinel auf den Lehrstuhl für Psychiatrie berufen, leitete er die psychiatrische Heilanstalt in Charenton und schrieb mit „Des maladies mentales“ ein fortschrittliches Lehrbuch für Psychiatrie; vgl. Gerabek et al. 2005, S. 370–371.
- 108.
Sollier 1887, S. 9. Désiré-Maloire Bourneville war ein französischer Neurologe, Schüler von Charcot (im Jahr 1868) und Lehrer von Paul Sollier. Er entwickelte neue Ansätze für die Behandlung der psychiatrisch erkrankten Patienten des Bicêtre Krankenhauses; als Erstbeschreiber der tuberösen Sklerose (Bourneville-Pringle-Syndrom) wird sein Name bis heute in der medizinischen Fachsprache verwendet; zudem sind ihm zahlreiche Veröffentlichungen psychiatrischer Arbeiten (etwa von Charcot) und Dissertationen der neurologischen Abteilung des Salpêtrière zu verdanken; vgl. Clarac et al. 2012, S. 306.
- 109.
Sollier 1887, S. 75 und 76.
- 110.
Sollier 1887, S. 179.
- 111.
Anonym 1888, S. 60.
- 112.
Robin 1901, S. 16.
- 113.
Faesch 1917, S. 12.
- 114.
Bogousslavsky 2011, S. 106.
- 115.
Vaissière 2014, S. 2.
- 116.
Vaissière 2014, S. 2.
- 117.
Suzanne Sollier war zweimal verheiratet und integrierte sich darüber weiter in das medizinische Milieu von Paris: Im Jahr 1905 heiratete sie zunächst Paul Étienne Duhem (1878–1957), Assistenzarzt einer Pariser Heilanstalt und „Spezialist der weiblichen Hysterie“ („Spécialiste de l’hystérie chez la femme“; an anderer Stelle wird er als Radiologe bezeichnet; vgl. Vaissière 2014, S. 3) und im Jahr 1913 Paul Marie Victoire Courbon (1879–1958), welcher später Chefarzt einer Heilanstalt in Paris („Chef des asiles de la Seine“) wurde. Mit letzterem zeugte sie eine Tochter, Jaqueline Duhem. Diese vermählte sich mit Jean Dubost, einen Hochschuldozenten für Radiologie; vgl. Vaissière 2014, S. 3. Am 6. April 1942 starb Suzanne Sollier im 14. Arrondissement von Paris.
- 118.
Bogousslavsky 2011, S. 106.
- 119.
Bogousslavsky 2014, S. 128.
- 120.
Bogousslavsky 2011, S. 106.
- 121.
Bogousslavsky 2011, S. 106.
- 122.
Caire 2007–2013. Über die Tätigkeit von Alice Sollier zwischen dem Abgabetermin ihrer Dissertation im Jahr 1887 und ihrem Eintritt als Klinikchefin des Montsouris lassen sich keine Aussagen treffen.
- 123.
„Villa Montsouris, Traitement des Maladies Nerveuses et de la Morphinomanie, (méthode rapide) dirigée par les Docteurs Alice Sollier (Mme) et Paul Sollier, anc. Interne des Hôpitaux de Paris, chef de Clinique, Adj. à la Faculté – Hydrothérapie et Electrothérapie. R. de la Glacière, 130.“ Firmin-Didot 1896, S. 1791.
- 124.
Padwa 2012, S. 162.
- 125.
Padwa 2012, S. 162.
- 126.
Laborde 1896, S. 54.
- 127.
Tailhade 1907.
- 128.
Tailhade 1907, S. 32 und 33.
- 129.
Leturgeon 2014.
- 130.
Fontanges 1901, S. 77 ff.
- 131.
Zit. n. Moulinier 2006, S. 13. Vgl. Gordon 2011, S. 267.
- 132.
Proust 1913–1927.
- 133.
Bogousslavsky und Walusinksi 2009, S. 130.
- 134.
Sollier, P.: Les troubles de la mémoire. Paris 1892; Sollier, P.: Le problème de la mémoire: essai (…). Paris 1900.
- 135.
Das erwähnte Werk von Proust enthält etwa 1200 Bezugnahmen auf das Gedächtnis, die unerwünschten Gedächtnisinhalte betonte er dabei speziell – die Inspirationen hierzu kamen ihm mit hoher Wahrscheinlichkeit auch durch die intensive Auseinandersetzung mit der Person und den Gedanken von Paul Sollier; vgl. Bogousslavsky und Walusinksi 2009, S. 130.
- 136.
Dort hatte er die Aufsicht über das neurologische Zentrum des Départements Nr. 14 und wurde zum Militärarzt 1. Klasse ernannt („médecin major de 1ière classe“); vgl. Bogousslavsky und Tatu 2016, S. 113.
- 137.
Vaissière 2014, S. 3.
- 138.
Zit. n. Vaissière 2014, S. 3.
- 139.
Présidence du Conseil 1925, S. 10318.
- 140.
Bogousslavski und Walusinski 2009, S. 241.
- 141.
Société de diffusion médicale et scientifique 1920, S. 328.
- 142.
Bogousslavsky und Walusinski 2009, S. 133.
- 143.
Sollier, Paul und Paul Courbon: Pratique sémiologique des maladies mentales: guide de l’étudiant et du praticien. Paris 1924; Sollier, Paul: La répression mentale. Leçons professées à l’institut des hautes études de Belgique. Paris 1930. Sollier, Paul und José Drabs: La psychotechnique: Introduction à une technique du facteur humain dans le travail. Paris 1935; vgl. Bogousslavski und Walusinski 2009, S. 241.
- 144.
Delarue 1922, S. 152.
- 145.
Leturgeon 2014.
- 146.
Rosenwald 1929, S. 276.
- 147.
Rosenwald 1932, S. 83.
- 148.
Rosenwald 1934, S. 1271.
- 149.
Rosenwald 1935, S. 1288.
- 150.
Rosenwald 1935, S. 90.
- 151.
Rosenwald 1938, S. 1225.
- 152.
Rosenwald 1939, S. 292.
- 153.
„Mit Bedauern verkünden wir den Tod von Doktor Paul Sollier am 8. Juni in Paris, Kommandeur der Ehrenlegion, Kommandeur des Leopoldordens, Kommandeur des Orange-und-Nassau-Orden, Kreuzritter von Portugal, Ritter von Saint-Anne in Russland. Als ehemaliger Interne der Pariser Krankenhäuser war M. Sollier für viele Jahre der medizinische Direktor des Sanatoriums von Boulogne-sur-Seine, der Direktor und Präsident der Universität in Brüssel („Institut des Hautes Études de Belgique“) und Gründer der Schule für Arbeits- und Gerätekunde („École d’Ergologie“) in Brüssel. Er war der Ehemann von Mme Dr. Alice Sollier, Ritter der Ehrenlegion und Schwiegervater von Dr. Paul Courbon, Chefarzt der Krankenhäuser von Paris, an welchen wir an dieser Stelle unser Beileid aussprechen. Dr. Sollier hat trotz seiner zeitraubenden beruflichen Betätigungen viel geschrieben und hinterließ zu den jeweiligen Themen seinen kräftigen und häufig innovativen Geist. Seine Auffassungen zu Hysterie begünstigte die Annäherung an die heutigen Auffassungen. Auch in seinen Werken und Studien über den „muskulären Sinn“, das Gedächtnis, das „Autoscopie“-Phänomen, den Mechanismus der Emotionen, die psychologische Verdrängung und die Entwicklung des moralischen Empfindens hat er originelle Sichtweisen beigesteuert (…)“; vgl. Schiff 1933, S. 560.
- 154.
Im Jahr 1943 erscheint Alice Sollier nicht mehr im Guide Rosenwald; vgl. Guide Rosenwald 1943.
- 155.
Berlin, Landesarchiv, Personenstandsurkunde.
- 156.
Berlin, Universitätsarchiv, Matrikelunterlagen.
- 157.
Ulrich 1907, S. 84: „Ich bin am 05. Februar 1881 zu Berlin als Tochter des Kaufmanns Paul Ulrich geboren. Ich besuchte die königliche Elisabeth-Schule und das königliche Lehrerinnen-Seminar zu Berlin, wo ich im Februar 1900 das Lehrerinnen-Examen bestand. Nachdem ich ein Jahr lang an einer Privatschule in Berlin Unterricht hatte, trat ich in die Gymnasialkurse für Frauen von Fräulein Helene Lange ein, um mich auf die Reifeprüfung vorzubereiten, die ich im September 1902 an dem Königlichen Luisen-Gymnasium in Berlin ablegte.“
- 158.
Bäumer 1906, S. 81. Michaelis ist eine Datumsbezeichnung für den 29. September. Michaelis, der grammatikalische Genitiv zu Michael, meint den Erzengel Michael, an welchen zum Fest des heiligen Michael am 29. September erinnert wird. Vgl. Homepage Brauchtumsseiten.
- 159.
Die überregionale Bedeutung der Einrichtung wird deutlich auch beim Blick auf den großen Einzugskreis der Absolventinnen; die Mehrzahl der Frauen stammte nicht ursprünglich aus Berlin. Von 78 späteren Ärztinnen, welche die Gymnasialkurse besuchten, waren nur 18 gebürtige Berlinerinnen. Der Begriff des „verschämten Abiturs“ kann verwendet werden: In der Meldung zum Abitur schien für viele Frauen ein gesellschaftliches Risiko zu liegen, dem man sich mit einem Ortswechsel zumindest teilweise entziehen konnte; vgl. Bleker und Schleiermacher 2000, S. 63.
- 160.
Schramm 2012, S. 2.
- 161.
Lange 1906, S. 719.
- 162.
Freundlicherweise in neudeutsche Schriftform gesetzt von Frau Gisela Speckmaier.
- 163.
Ulrich 1907, S. 84.
- 164.
Freiburg, Universitätsarchiv, Verzeichnis der Behörden, Lehrer, Anstalten, Beamte und Studierende.
- 165.
Ebd.
- 166.
Freiburg, Universitätsarchiv, Studien- und Sittenzeugnis.
- 167.
Freiburg, Universitätsarchiv, Verzeichnis der Behörden, Lehrer, Anstalten, Beamte und Studierende.
- 168.
Freiburg Stadtarchiv, Online-Findbuch der städtischen Hauptverwaltung, Akte fehlend.
- 169.
Sie taucht weder im Verzeichnis der Studierenden noch im Anhang selbigen Dokuments für das Sommerhalbjahr 1905 auf. Gleiches gilt für das Winterhalbjahr 1905/1906, das Sommerhalbjahr 1906 sowie das Winterhalbjahr 1906/1907. Berlin, Universitätsarchiv, Verzeichnis des Personals und der Studierenden.
- 170.
Berlin, Universitätsarchiv, Matrikelunterlagen.
- 171.
Berlin, Universitätsarchiv, Verzeichnis der in der psychiatrischen Klinik und Nervenpoliklinik beschäftigten Volontärärzte.
- 172.
Ulrich 1907, S. 81. „Zum Schluß danke ich meinem verehrten Lehrer, Herrn Geheimrat Prof. Dr. Hoche in Freiburg für die Anregung zu dieser Arbeit. (…) sowie Herrn Dr. Bumke in Freiburg (…).“
- 173.
Prof. Dr. jur. h.c. Alfred Erich Hoche, Professor für Neurologie und Psychiatrie in Freiburg. Neue Deutsche Biographie (NDB), Eintrag zu Alfred Hoche. Vgl. Kreuter 1996, S. 585 ff.
- 174.
Neue Deutsche Biographie (NDB), Eintrag zu Alfred Hoche.
- 175.
Karl Binding, deutscher Straf- und Staatsrechtler, habilitierte sich 1863 in Heidelberg nach Studien in Göttingen und Heidelberg und wirkte als Professor des öffentlichen Rechts in Basel, später in Freiburg, Straßburg und Leipzig. Er veröffentlichte vornehmlich auf dem Gebiet des Strafrechts, nach seinem Tode wurde die gemeinsame Schrift mit Hoche veröffentlicht – mit welcher sein Name trotz seines vielseitigen Wirkens auch heute noch hauptsächlich verbunden ist. Triepel 1955, S. 244–245. Vgl. auch die Biographie Toni Schmidt-Kraepelins.
- 176.
Hoche und Binding 1920. Zum Terminus des „unwerten Lebens“: „(…) Was ‚lebensunwert‘ bedeutet, formulierte der junge Göttinger Student der Philosophie, Mathematik und Physik Alfred Jost in seiner 1895 veröffentlichten Schrift ‚Das Recht auf den Tod‘: Der Werth des menschlichen Lebens kann eben nicht bloß Null sondern auch negativ werden, wenn die Schmerzen so groß sind, wie es in der Todeskrankheit der Fall zu sein pflegt (Jost, 1895). Lange vor Binding und Hoche vertrat also Jost ein ‚Recht auf den Tod‘, wobei er diesen problematischen und bald heftig diskutierten Terminus in den öffentlichen Diskurs einführte. (…).“ Schott und Tölle 2006, S. 542 und S. 173.
- 177.
Ebd. S. 176 ff.
- 178.
Alfred Hoche sah man als einen „glänzenden akademischen Lehrer (…) [und einen] überaus geistreiche[n] Mann, dem immer neue Aperçus und treffende Formulierungen gelangen.“ Wie die übergroße Mehrheit der deutschen Hochschullehrerschaft radikalisierte sich auch Alfred Hoche zu Zeiten des Ersten Weltkrieges national-konservativ – er wurde Vorsitzender der Badischen Vaterlandspartei und engagierte sich im „Altdeutschen Verband“. Der Ideologie des Nationalsozialismus verfiel Alfred Hoche anscheinend nie; im Jahre 1940 stand er dieser im Gegenteil sehr fern: Alfred Hoche habe die politischen Ereignisse „mit wachsendem Mißtrauen“ betrachtet und Gustav Schimmelpenning (der damalige Direktor der Kieler Psychiatrischen Universitätsklinik, welcher sich sehr eingehend mit der Person Alfred Hoches auseinander gesetzt hatte) meinte, „man kann Hoche in seinen politischen Überzeugungen auch nicht entfernt mit dem Nationalsozialismus in Verbindung bringen“. Alfred Hoches Ehefrau war protestantisch getauft, hatte jedoch eine jüdische Herkunft – dieser Umstand wird als Teilglied einer Kausalkette gesehen, welche letztendlich zu Alfred Hoches vollständigem („fluchtartigen“) Rückzug aus der akademischen Welt ab 1933 führte (wo er noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit Rufen nach Halle (1904) und Straßburg (1906) in der allerersten Reihe der „akademischen Nervenärzteschaft“ gestanden hatte). Alfred Hoches offiziell eingetragene Todesursache lautete „Apoplexia cerebri“ – Forschungen im privaten Kreise und näheren Umfelde Alfred Hoches stärken allerdings den Verdacht einer Selbsttötung Hoches am 16.05.1943 mittels einer Barbiturat-Überdosierung; vgl. Steinberg 2005, S. 68–77.
- 179.
Diese Argumentationslinie war in der Veröffentlichung geschickt gewählt: „Das tatsächliche Fehlen eines entsprechenden expliziten Wunsches von Seiten der Betroffenen wird dabei ignoriert.“ Hoche und Binding argumentierten aus einer Haltung des „Mitleids“ gegenüber den unheilbar „Blödsinnigen“ heraus; diese Zuschreibung von außen erleichterte es der breiteren Gesellschaft, über den Betroffenen zu verfügen; vgl. Roelcke 2005, S. 31.
- 180.
Alfred Erich Hoche. Neue Deutsche Biographie (NDB), Eintrag zu Alfred Hoche.
- 181.
Hoche 1896. Kreuter 1996, S. 585. Vgl. Ulrich 1907, S. 77: „Tabes und Paralyse: Bei Betrachtung der Beziehungen zwischen Tabes und Paralyse muss man nach Hoche 2 Formen streng auseinanderhalten: 1) Die Taboparalyse, auch aufsteigende Paralyse genannt, d. h. eine zu einer schon bestehenden Tabes hinzutretende Paralyse. 2) Die Paralyse mit Hinterstrangerkrankungen (…).“
- 182.
Waltharius Straub, Gebürtiger Augsburger, Pharmakologe, Prof. der Pharmakologie in Freiburg. Anonym 2019. Vgl. auch Freiburg, Universitätsarchiv, Promotionsunterlagen.
- 183.
Homepage des Spektrum-Verlags, Lexikon der Naturwissenschaft.
- 184.
Schott und Tölle 2006, S. 80–82.
- 185.
Sierra et al. 2016, S. 1818.
- 186.
Das Siegburger Siegel wurde vor allem unter Maximilian Jacobi praktiziert: „Das Verfahren war folgendes: Zunächst wurde auf der Höhe des Scheitels (…) ein talergroßes Stück ausrasiert und mehrmals täglich mit einer starken Quecksilbersalbe eingerieben. Dies wurde so lange fortgesetzt – etwa drei bis fünf Tage –, bis die Haut des Schädels aufgetrieben, die Augen verschwommen und das Gesicht bis zur Unkenntlichkeit verstrichen war. (…) die Einwirkung der Salbe war so gewaltig, daß ihr (der äußeren Schädelplatte) die innere Schädelplatte folgte. Die harte Hirnhaut lag alsdann frei, ohne jeden weiteren Schutz, und man konnte ihr Pulsieren sehen.“ Schott und Tölle 2016, S. 426.
- 187.
Bezüglich der Anwendung des „Siegburger Siegels“: „So hat etwa Ludwig Meyer mitgeteilt, dass bei der Anwendung an 15 Patienten mit Progressiver Paralyse in acht Fällen eine wesentliche Besserung oder vollständige Heilung der Demenz zustande kam. Um den Wirkmechanismus zu erklären, griff Meyer zur ‚Theorie des ableitenden Schmerzes‘ (…), dachte aber auch an Wirkungen des Entzündungsvorganges, eine Vorstellung, die sich einige Generationen später bei der Malaria-Therapie der Progressiven Paralyse bestätigte.“ Schott und Tölle 2006, S. 426.
- 188.
Ebd.
- 189.
Ulrich 1907, S. 50. „Neigung zum Lügen und Stehlen, zur Verleumdung, im allgemeinen Egoismus (…).“
- 190.
„Der Mangel an einfachsten ästhetischen Gefühlen zeigt sich, besonders in späteren Stadien, in dem mit großer Regelmäßigkeit und oft in den ekelhaftesten Formen auftretenden Verunreinigungen, dem Schmieren mit Speichel, Urin, Kot, etc. (…) Nur in einem einzigen Falle wird, ähnlich wie wir es von dem kranken Nietzsche lesen, besonders betont, daß sich der Patient immer reinlich hielt.“ Vgl. ebd.
- 191.
Die Syphilis verläuft in vier charakteristischen Krankheitsstadien: 1) Primärstadium (6 Tage bis 7 Wochen nach der Infektion: Hautgeschwür/Primäraffekt entsteht); 2) Sekundärstadium (8 bis 12 Wochen nach der Infektion: Hautgeschwür/Exanthem tritt auf, zudem Kopfschmerzen, Lymphknotenbefall); 3) Tertiärstadium (3 Monate bis zu vielen Jahren nach der Infektion: chronische Ulzerationen entstehen im Bereich des Gefäßsystems, der inneren Organe); 4) Spätstadium (8 bis 20 Jahre nach der Infektion: Entzündungen des Gehirns oder des Rückenmarks treten auf). Vgl. Haupt, Jochheim und Gouzoulis-Mayfrank 2009, S. 155.
- 192.
Ulrich 1907, S. 11.
- 193.
Ulrich 1907, S. 13.
- 194.
Ulrich 1907, S. 16.
- 195.
Börner und Schwalbe 1911, S. 537. Im Jahr 1910 ist Martha Ulrich im RMK noch nicht aufgeführt.
- 196.
Sierra et al. 2016, S. 1818.
- 197.
Münchener Medizinische Wochenschrift 1910, S. 1762.
- 198.
Münchener Medizinische Wochenschrift 1911, S. 276.
- 199.
Berlin, Universitätsarchiv, Einstellungsschreiben von Martha Ulrich; Sign.: HUB, UA, Charité Direktion 247, Bl.30, 152.
- 200.
Berlin, Universitätsarchiv, Verzeichnis der in der psychiatrischen Klinik und Nervenpoliklinik beschäftigten Volontärärzte.
- 201.
Berlin, Universitätsarchiv, Verzeichnis der in der psychiatrischen Klinik und Nervenpoliklinik beschäftigten Volontärärzte.
- 202.
Ziegeler 1993, S. 28.
- 203.
Ziegeler 1993, S. 28.
- 204.
Charlottenburg war eine eigenständige Großstadt und wurde erst im Jahr 1920 ein Teil von Berlin.
- 205.
Ziegeler 1993, S. 28.
- 206.
Es muss darauf hingewiesen werden, dass „die Entwicklung Deutschlands auch in Bezug auf dieses Arbeitsfeld (…) um Jahre zurückgeblieben war, (dies) zeigen Meldungen, dass in Paris bereits 1893 Schulärztinnen an Lyzeen für junge Mädchen beschäftigt wurden.“ Ebd.
- 207.
Anonym 1913/1914, S. 246.
- 208.
Schleiermacher 2002, S. 96.
- 209.
Anonym 1928, S. 470.
- 210.
Der Reichs-Medizinal-Kalender für Deutschland wurde von Dr. Paul Börner im Jahre 1898 gegründet; er erschien mit Unterbrechungen von 1902 bis 1943 mit unterschiedlichen Herausgebern.
- 211.
Anonym 1934, S. 25.
- 212.
Zum Beispiel: „Kurhaus Bad Nerotal Wiesbaden vormals Dr. Lehr’sche Kuranstalt. (…) Vollständig neu erbaut und auf das komfortabelste eingerichtet. Erstklassige hygienische Einrichtungen sowie Anwendung der gesamten modernen Kurmittel. Thermal-Bäder. Franklinisation. Elektromagnetische Behandlung (System Trüb). Behandlung mit hochgespannten Strömen nach D’Arsonval. Vierzellenbad. Röntgeneinrichtung (…)“.
- 213.
Im Reichs-Medizinal-Kalender finden sich ab dem Jahr 1902 Angaben zu medizinischen „Spezialgebieten“, wobei die Regelung zur Facharztbezeichnung und die für die Erlangung des Titels zu erbringenden Leistungen erst ab dem Jahr 1924 eingeführt wurden. Die Leitsätze zur Facharztfrage wurden in Form der „Bremer Richtlinien“ erstmals auf dem 43. Dt. Ärztetag in Bremen formuliert – es durfte ab dann nur noch ein Facharzttitel geführt werden (Ausnahmen waren möglich). Vgl. Bleker und Schleiermacher 2000, S. 101–103.
- 214.
Ulrich 1910, S. 24–79.
- 215.
Sierra et al. 2016, S. 1817.
- 216.
Franz Nissl fand als klinischer Psychiater und anerkannter Hirnforscher heraus, dass neben Nervenzellen auch andere Strukturen des Gehirns (Glia, mesodermales Gewebe) pathologisch-anatomisch relevant sind. Anatomische Befunde seien „Äquivalente“ für seelische Störungen, diese ließen sich aber nie genau anatomisch lokalisieren. Er nannte den Nutzen der Hirnpathologie für die klinische Psychiatrie „als so gut wie verloren“. Gemeinsam mit Alois Alzheimer (1864–1915), Arnold Pick und Korbinian Brodmann bildet er ein Beispiel für eine neue Generation von Wissenschaftlern des frühen 20. Jahrhunderts, welche neuropathologische und klinische Arbeitsweisen miteinander verbanden; vgl. Schott und Tölle 2006, S. 87 und 88.
- 217.
Sierra et al. 2016 S. 1817.
- 218.
Ebd.
- 219.
Sierra et al. 2016, S. 1817.
- 220.
Ebd. S. 1818.
- 221.
Die Monatsschrift für Psychiatrie und Neurologie war eine renommierte Fachzeitschrift, welche in 152 Bänden von 1897 bis 1956 unter der Herausgeberschaft von Neurologen und psychiatrischen Autoren wie Carl Wernicke (1848–1905) und Karl Bonhoeffer (1868–1948) erschien.
- 222.
Ulrich 1912, S. 134–156. Dr. Charlotte Behmack bezieht sich in ihrem Artikel „Zur Kenntnis der ophthalmoplegischen Migräne“ gleich zweimal auf Ulrichs Forschungsergebnisse: „Martha Ulrich, die ebenfalls ein Material von 500 Migränekranken statistisch auswertet, gibt an, daß 12 ihrer Patienten manchmal oder stets im Anfall Doppelsehen hatten (…) In allen Fällen ist keine Migräne in der Familie nachweisbar. Dies stellt einen offensichtlichen Gegensatz zu den Angaben über die Heredität der Migräne, die von M. Ulrich in 64 % sicher, in 25 % wahrscheinlich gefunden wurde. (…).“ Behmack 1928, S. 270 und 271.
- 223.
Schultze 1922, S. 48 ff.
- 224.
Friedrich Schultze war ein deutscher Internist und Neurologe, er gehörte zu den Mitbegründern der Gesellschaft Dt. Nervenärzte und der „Deutschen Zeitschrift für Nervenheilkunde“. 1887 lehrte er in Dorpat als Ordinarius. Zur selbigen Zeit lehrte dort auch Emil Kraepelin, vermutlich waren die beiden einander bekannt. Gerabek et al. 2005, S. 1310. Vgl. auch die Biographie Toni Schmidt-Kraepelins.
- 225.
Schultze 1922, S. 48 ff.
- 226.
Ulrich 1913.
- 227.
Ulrich 1918a, S. 1–7.
- 228.
Ulrich 1918b, S. 1–38.
- 229.
Ebd. S. 2.
- 230.
Ebd. S. 3.
- 231.
Ebd. S. 13 ff.
- 232.
Otto Lipmann bezieht sich in seinem Beitrag „Psychographie des Mediziners“ vielfach auf den genannten „Ulrich’schen Fragebogen“ und lobt diesen mit den Worten: „Es ist ein Verdienst von Martha Ulrich, ein Schema gegeben zu haben, mit dessen Hilfe es dem Vertreter eines Berufs nicht schwer werden kann, diejenigen Eigenschaften zu bezeichnen, die er für eine erfolgreiche Ausübung seines Berufes für wesentlich hält. (…).“ Lipmann 1919, S. 40.
- 233.
Ulrich et al. 1919.
- 234.
Ulrich et al. 1919.
- 235.
Ebd. S. 22.
- 236.
Ulrich 1915, S. 267–270.
- 237.
Ulrich 1910/1911, S. 732–736.
- 238.
Über den Autor ließ sich ermitteln, dass er noch im Jahr 1929 als Oberarzt der Heil- und Pflegeanstalt Herzberge in Berlin tätig war. Vgl. Marcuse 1929, S. 1–6.
- 239.
Marcuse 1931, S. 364 ff.
- 240.
Die Ursprungssubstanz von Veronal („Diethylbarbitursäure“) war im Jahr 1902 von dem Arzt Josef von Mering (1849–1908) gemeinsam mit dessen Studienfreund, dem Chemiker Emil Fischer (1852–1919), entwickelt worden; bereits im Jahr 1903 brachte die Firma „Merck“ die Substanz unter dem Namen „Veronal“ auf den Markt. Schnell vollzog sich die Entwicklung in Richtung eines beliebten Hypnotikums; in den Jahren 1918 bis 1936 (der „Hochphase der Barbiturate“) sind etwa ein Drittel aller Suizide bzw. Suizidversuche auf Barbiturate zurückzuführen. Besonders beliebt war aufgrund der gegenseitigen Wirkverstärkung der kombinierte Einsatz von Veronal mit Alkohol. Vgl. Grütner und Leimkugel, S. 91–97.
- 241.
Anonym 1943, S. 235.
- 242.
Weibliche Heilkundige gab es früh. Hildegard von Bingen (1108–1182) praktizierte im Mittelalter und wurde sehr verehrt. Sie veröffentlichte drei Bücher: „Liber simplicis medicinae“; „Liber compositae medicinae“ und „Liber operum simplicis hominis“. Im Jahr 1754 absolvierte Dorothea Christiane Erxleben ihr Studium in Halle; vgl. Charrier 1931, S. 428.
- 243.
Bonner 1995, S. 163.
- 244.
Bonner 1995, S. 163.
- 245.
Bonner 1995, S. 164.
- 246.
Bonner 1995, S. 209: Bonner attestiert denjenigen Frauen, welche diesen Weg an die Universitäten dennoch schafften – diejenigen aus der „prosperous middle class“ – einen starken Sinn für ökonomischen Wandel und den Herausforderungen sowie den Möglichkeiten, die dieser mit sich brachte.
- 247.
D’Orazio 1998, S. 97.
- 248.
D’Orazio 1998, S. 98.
- 249.
Beide Promotionen wurden in Deutschland allerdings nicht anerkannt; vgl. Kruse 2005, S. 437.
- 250.
Kruse 2005, S. 437.
- 251.
D’Orazio, 1998, S. 99. Als deutsche Ärztin, welche in der Schweiz lehrte, ist auch Dr. Agnes Blum zu nennen; vgl. Charrier 1931, S. 428.
- 252.
Burchardt 1997, S. 21.
- 253.
Bonner 1995, S. 282.
- 254.
Das Abitur blieb weiterhin die Voraussetzung eines Hochschulzuganges; im Jahr 1869 stellten sich fünf der neun großen Medizinischen Fakultäten Preußens gegen den weithin propagierten Vorschlag, den Realschul-Abschluss als Hochschulzulassung einzuführen; vgl. Bonner 1995, S. 286.
- 255.
Bleker und Schleiermacher 2000, S. 11. Neun Jahre dauerte die beschriebene Debatte vor dem Deutschen Reichstag, im Rahmen einer Petition wurde das Anliegen dort erstmals am 11. März 1891 vorgetragen – es beförderte zu diesem Zeitpunkt allerdings eher die Erheiterung der Abgeordneten, als den Kern der Sache; vgl. Burchardt 1997, S. 13. Bleker und Schleiermacher weisen darauf hin, dass die Öffnung der Universitäten in Deutschland bei den zu diesem Zeitpunkt in der Schweiz immatrikulierten Frauen zwar einerseits auf Begeisterung stieß, diese jedoch gleichzeitig in eine Außenseiterposition manövrierte: Als Generation, die im Sinne aller Frauen „für den Durchbruch gekämpft hatte“, waren sie als Ärztinnen mit ausländischem Abschluss plötzlich im Hintertreffen und mussten sich Vorurteilen gegenüber den angeblich in der Schweiz erworbenen „Kurpfuschermethoden“ stellen; vgl. Bleker und Schleiermacher 1997, S. 29 und 30.
- 256.
D’Orazio 1998, S. 91 und 92.
- 257.
Charrier 1931, S. 428.
- 258.
Anja Burchardt spricht von drei aufeinanderfolgenden Perioden in der Geschichte des „weiblichen“ Medizinstudiums: 1) 1896 wurden Frauen als Gasthörer an preußischen Universitäten zugelassen; 2) Im Jahr 1899 gewährte der deutsche Bundesrat den medizinischen Gaststudentinnen Zugang zu den staatlichen Prüfungen und zur deutschen Approbation; 3) Ab dem WS 1908/1909 erhielten Frauen schließlich die Erlaubnis, sich als reguläre Studentinnen an preußischen Universitäten einzuschreiben; vgl. Burchardt 1997, S. 212.
- 259.
D’Orazio 1998, S. 91 und 92.
- 260.
Burchardt 1997, S. 108. Vor der Einführung der ordentlichen Immatrikulation für Frauen in Deutschland schrieben sich die Medizinstudentinnen zum Zwecke des Scheinerwerbs teilweise auch an zahlreichen unterschiedlichen Universitäten ein; nicht wenige Beispiele zeigen einen beinahe semesterweisen Studienortwechsel. Dies war notwendig aufgrund der unterschiedlichen Kulanz der dort jeweils lehrenden Professoren und in dieser Form möglich.
- 261.
Burchardt 1997, S. 108.
- 262.
Burchardt 1997, S. 110.
- 263.
Burchardt 1997, S. 110.
- 264.
Burchardt 1997, S. 113.
- 265.
Burchardt 1997, S. 112.
- 266.
Bleker und Schleiermacher 1997, S. 51.
- 267.
Burchardt 1997, S. 17.
- 268.
Dieser propagierte, dass sich „(…) durch die unparteiischste und gewissenhafteste anatomische und physiologische Forschung herausgestellt (hat), daß das Weib (…) in seiner ganzen Organisation einen minder hohen Entwicklungsgrad erreicht hat und in allen Beziehungen dem Kinde nähersteht, als dem Mann“; vgl. D’Orazio 1998, S. 97.
- 269.
Burchard 1997, S. 16 und 17.
- 270.
D’Orazio 1998, S. 93.
- 271.
Charrier 1931, S. 427.
- 272.
Bonner 1995, S. 339.
- 273.
Mme Brès sowie drei Ausländerinnen: Miss Garrett aus England, Miss Putnam aus Amerika und Mme Goncharoff aus Russland; vgl. Charrier 1931, S. 150.
- 274.
„(…) ältliche, männerfeindliche und unattraktive Emanzen“; vgl. Burchard 1997, S. 215.
- 275.
Charrier 1931, S. 141.
- 276.
Charrier 1931, S. 190. Bonner beschreibt die Situation in Amerika als für Frauen noch unfreundlicher – einige Amerikanerinnen nutzten daher die Möglichkeit, sich an europäischen Fakultäten einzuschreiben. In Amerika war ein gelebter Separatismus zwischen Männern und Frauen in ihrer Ausbildung Realität; „sektenartige“ Schulen, speziell für Frauen, entstanden; vgl. Bonner 1995, S. 213.
- 277.
Am 17. Oktober 1867 schrieb sich eine Mme Chenu für die „Faculté de Sciences“ in Paris ein und am 22. September 1871 Julie-Victoire-Daubié an der „Faculté des Lettres“; vgl. Charrier 1931, S. 152.
- 278.
Zugang zum Externat erhielt als erste Frau Blanche Edwards im Jahr 1881; vgl. Charrier 1931, S. 292.
- 279.
Einige Versuche einer Zulassung blieben erfolglos; so z. B. derjenige von Blanche Edwards und Augusta Klumpke im Jahr 1884; vgl. Charrier 1931, S. 293.
- 280.
Charrier 1931, S. 295.
- 281.
Charrier 1931, S. 296; vgl. auch Abschn. 2.4.1
- 282.
Charrier 1931, S. 150.
- 283.
Ab dem Jahr 1896 wurde die Universität in St. Petersburg für Frauen geöffnet; die Zahl russischer Studentinnen in Paris sank daraufhin; vgl. Charrier 1931, S. 151.
- 284.
Charrier 1931, S. 163.
- 285.
Charrier 1931, S. 169.
- 286.
Charrier 1931, S. 173.
- 287.
Charrier 1931, S. 150.
- 288.
Charrier 1931, S. 205.
- 289.
Charrier 1931, S. 206.
- 290.
Moulinier 2006, S. 2.
- 291.
Moulinier 2006, S. 2.
- 292.
Sigrist 2009 S. 53.
- 293.
Moulinier 2006, S. 2.
- 294.
Charrier 1931, S. 285.
- 295.
Costas 2000, S. 19.
- 296.
Charrier 1931, S. 298.
- 297.
„C’est par étapes, et non d’un seul coup, que s’est confirmé le féminisme médical“; vgl. Charrier 1931, S. 298.
- 298.
Charrier 1931, S. 300.
- 299.
Vgl. hierzu die Biographie Constance Pascals; Abschn. 4.3.1.
- 300.
Bleker und Schleiermacher 1997, S. 90.
- 301.
Bleker und Schleiermacher 1997, S. 91.
- 302.
Bleker und Schleiermacher 1997, S. 93.
- 303.
Bleker und Schleiermacher 1997, S. 94.
- 304.
Bleker und Schleiermacher 1997, S. 104.
- 305.
Bonner 1995, S. 413.
- 306.
Bleker und Schleiermacher 1997, S. 98.
- 307.
An dieser Stelle sei, einen relativierenden Blickwinkel darlegend, Claudia Huerkamp zitiert, die bezüglich der Aussagekraft und Reliabilität quantitativer Angaben zu Ärztinnen folgende Aussage traf: „Wenn Autoren und Autorinnen neuerer Studien über Ärztinnen mit großer Sicherheit behaupten, die Zahl der Ärztinnen in Deutschland habe zu einem Zeitpunkt soundsoviele betragen (…) kann man sich über die Sicherheit und Unbekümmertheit, mit der solche Zahlen vorgebracht werden, nur wundern. Denn die Angaben über die Zahl der Ärztinnen, wie auch der Ärzte schwanken durchaus ganz erheblich (…).“ Huerkamp 1996, S. 229.
- 308.
Huerkamp 1996, S. 229.
- 309.
Moulinier 2006, S. 13.
- 310.
Bleker und Schleiermacher 1997, S. 108 und 109.
- 311.
Huerkamp 1996, S. 253.
- 312.
Bleker und Schleiermacher 1997, S. 101.
- 313.
Vgl. die Biographie Martha Ulrichs; Abschn. 3.4.2.
- 314.
Helenefriderike Stelzner absolvierte im Oktober 1899 in Zürich ihr medizinisches Physikum und kam anschließend nach Deutschland; hier lernte sie die Pädiatrie bei Prof. Heubner in Berlin und begab sich anschließend nach Halle. Am 1. Juli 1902 beendete sie hier ihr deutsches Staatsexamen und wurde am 16. Juli 1902 promoviert. Später kehrte sie nach Berlin zurück und arbeitete als erste weibliche Volontärassistentin; vgl. Burchardt 1997, S. 100.
- 315.
Zit. n. Ziegeler 1993, S. 32 und 33.
- 316.
Zit. n. Ziegeler 1993, S. 33.
- 317.
Ziegeler 1933, S. 36.
- 318.
Bleker und Schleiermacher 2000, S. 96.
- 319.
Als Beispiel benennen sie ein von Antonie Ruoff geführtes Kurheim für Nervenkranke in Unterhuldingen; vgl. Bleker und Schleiermacher 2000, S. 98.
- 320.
Bleker und Schleiermacher beziehen ihre Angaben ihrerseits auf Julius Hadrich: Die Zahl der Ärzte Deutschlands im Jahre 1927; vgl. Bleker und Schleiermacher 2000, S. 214.
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Prokop, J. (2022). Ergebnisse: Die Anfänge der Psychiatrie. Erste Frauen in der Medizin. In: Pionierinnen der Psychiatrie in Frankreich und Deutschland (1870 – 1945). Frauen in Philosophie und Wissenschaft. Women Philosophers and Scientists. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-40009-5_3
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