Zusammenfassung
Auf Ebene des Kommunikationsverhaltens von Unternehmen lassen sich zahlreiche Merkmale identifizieren, die als Ergebnis einer Anpassung an die Medienlogik interpretiert werden können. Das zeigt beispielsweise die Berücksichtigung von Nachrichtenfaktoren und die Anlehnung von Pressemitteilungen an den journalistischen Nachrichtenstil auf PR-Seite, auf die wir im vorherigen Kapitel eingegangen sind (siehe hierzu insbesondere Abschnitt 3.2.2 und 3.3.3). Empirische Befunde zur Verständlichkeit in der Wirtschaftskommunikation, also sowohl auf PR- als auch auf Journalismus-Seite, sowie die Frage, welche Wirkung der Verständlichkeit im Nachrichtenauswahlkontext bisher in empirischen Studien nachgewiesen werden konnte, haben wir in den bisherigen Darstellungen allerdings größtenteils ausgeklammert. Sie stehen nun im Mittelpunkt dieses Kapitels.
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Notes
- 1.
Wasikes (2018) Codierung des Story Type umfasst nicht nur Themen wie Wirtschaft, Sport, Entertainment und Gesundheit, sondern auch die Ausprägungen Hard News und Soft News, die eigentlich als über- oder untergeordnete Ausprägungen der konkreten Themen interpretiert werden könnten. Wir sprechen daher etwas unspezifisch von Nachrichtentypen.
- 2.
In welchem Umfang genau die befragten Redakteure dieser Aussage zustimmen, lässt sich aufgrund eines Fehlers in der entsprechenden Tabelle bei Heinrich und Moss (2006, S. 27) nicht direkt nachvollziehen. Es ist aber davon auszugehen, dass es sich wohl um mehr als 50 Prozent der Befragten handelt, die 2004 die Reduktion der Komplexität als Problem wahrnehmen.
- 3.
Modalverben sind die Verben dürfen, können, mögen müssen, sollen und wollen, deren Verwendung aufgrund ihrer Kombination mit einem Vollverb Sätze meistens verlängert.
- 4.
Die Autoren geben an, dass die Korrelationen zwischen den berechneten Lesbarkeitsformeln und dem Aufgriff der Pressemitteilungen auf keinen klaren Zusammenhang hinweisen. Basierend auf der Ausprägung der Korrelationskoeffizienten mag diese Einschätzung auch zutreffen. Es handelt sich um schwache Zusammenhänge. Bezogen auf die Vorzeichen der Korrelationskoeffizienten trifft das aber nicht zu. Der berichtete Gunning Fog Index und der Flesch Kincaid Grade Level werden in Schulstufen gemessen. Höhere Werte bedeuten mehr Komplexität. Beim Flesch Reading Ease bedeuten höhere Werte hingegen eine geringere Komplexität. Die von T. N. Walters et al. (1994, S. 351–352) berichteten Ergebnisse sind also zumindest konsistent: Höhere Werte der beiden Schulstufen-Indizes und niedrigere Werte des Flesch Reading Ease führen zu einem geringeren Erfolg. Die Aussage ist einheitlich: Je verständlicher, desto erfolgreicher.
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Thoms, C. (2023). Empirische Befunde zur Verständlichkeit in der Wirtschaftskommunikation. In: Im Sinne der Medien – Textverständlichkeit im Nachrichtenauswahlkontext. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-40007-1_4
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