Zusammenfassung
Während Kapitel 2 in den Gegenstand der Untersuchung einführt und somit die Formation von Erkenntnisinteressen in wissenschaftlicher Praxis thematisiert, widmet sich das vorliegende Kapitel dem Untersuchungsfeld. Aus dem spezifischen Gegenstandsverständnis wird deutlich, dass Wissenschaft als Praxis begriffen wird, die sich, wenn insbesondere ihre soziale Seite betrachtet wird, in wissenschaftlichen Kommunikationsprozessen wissenschaftlicher Kollektive realisiert. Für die vorliegende Untersuchung wird daher das wissenschaftliche Kollektiv der AG- bzw. Kommission Organisationspädagogik der DGfE und der daraus hervorgehende institutionalisierte Teildiskurs im Disziplinbildungsprozess pädagogischer Organisationsforschung als Zugang zur wissenschaftlichen Praxis herangezogen.
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Notes
- 1.
Diese Ordnungsstruktur lässt sich als Antwort auf das exponentielle Wachstum der Wissenschaft und der damit einhergehenden Überlastung wissenschaftlicher Kommunikation begreifen. Das Wachstum der Wissenschaft führte zur Ablösung des Systems wissenschaftlicher Klassifikationen des 16. bis 18. Jahrhunderts durch die disziplinäre Organisation des Wissenschaftssystems des 19. Jahrhunderts (Weingart 2003, S. 38). Durch die Ausdifferenzierung und die Innendifferenzierung des Wissenschaftssystems und der damit einhergehenden Neuorganisation der Wissenschaft in unterschiedliche Disziplinen, konnte die Überlastung wissenschaftlicher Kommunikation überwunden und das Wachstum organisiert werden (Stichweh 1979; Weingart 2003, S. 38). Ulrike Felt, Helga Nowotny und Klaus Taschwer (1995, S. 8) beschreiben diese Ausdifferenzierung und Innendifferenzierung auch als ausdehnende Spezialisierung mit den Worten: „[…] man weiß immer mehr über immer weniger.“
- 2.
Die Einteilung beruht auf Erkenntnissen aus dem Bereich der Naturwissenschaften.
- 3.
Da sich der Blick vornehmlich auf Prozesse der Institutionalisierung im Sinne von Disziplinbildung richtet, bleiben Aspekte erziehungswissenschaftlichen sowie organisationspädagogischen Denkens außen vor.
- 4.
Zur ausführlichen institutionellen Entwicklung der Erziehungswissenschaft in Deutschland in tabellarischer Form: siehe Klaus-Peter Horn (2002, S. 190–205).
- 5.
Der Überblick über die Entwicklung der Sektionen, Kommissionen und Arbeitsgemeinschaften bis 2003 lässt sich aus Anhang 1 im elektronischen Zusatzmaterial entnehmen.
- 6.
Da das Untersuchungsfeld konkret das wissenschaftliche Kollektiv des institutionalisierten Teildiskurses der DGfE darstellt, wurde in der vorliegenden Einführung lediglich die Entwicklung im deutschsprachigen Raum herangezogen und internationale Entwicklungen, wie sie sich auch in der Etablierung des Netzwerkes Organizational Education innerhalb der European Educational Research Association (EERA) sowie der World Education Research Association (WERA) zeigen (Göhlich 2018, S. 24), außen vorgelassen.
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3.1 Elektronisches Zusatzmaterial
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Diederichs, T. (2022). Institutionalisierung wissenschaftlicher (Teil-)Disziplinen. In: Formation organisationspädagogischer Erkenntnis. Organisation und Pädagogik, vol 35. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-40002-6_3
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-658-40002-6
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