Zusammenfassung
Die Formation von Erkenntnisinteressen in wissenschaftlicher Praxis stellt den zentralen Gegenstand der vorliegenden Untersuchung dar. In diesem Kapitel erfolgt daher eine Annäherung an den Untersuchungsgegenstand. Hier wird zunächst in Form einer historischen Annäherung an die Begriffe Erkenntnis und Wissenschaft und an den Übergang von Erkenntnistheorie zur Wissenschaftstheorie ein erster Einblick in das Verhältnis von Erkenntnis und Wissenschaft gegeben.
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Notes
- 1.
Kritisiert wurde diese Strömung insbesondere von Wilhelm Dilthey, Karl Marx, Edmund Husserl sowie – an Marx anschließend – von VertreterInnen der Kritischen Theorie.
- 2.
Die Publikationen von Susanne Maurer (2017) und auch die von Klaus Hock (2020) lassen sich sowohl in Orientierung an Habermas als auch in Orientierung an Foucault verorten, dessen Beitrag zu den Begriffen Erkenntnis, Wissenschaft und Interesse im Abschnitt 4.4 erarbeitet wird.
- 3.
Auch wenn Habermas eine erste Aufarbeitung leistet, erscheint seine Darstellung der Differenzierung unterschiedlicher Wissenschaften für die vorliegende Arbeit als zu sehr zugespitzt auf wissenschaftliche Zugänge, um seine Überlegungen grundlegend für das vorliegende Erkenntnisinteresse heran zu ziehen.
- 4.
Teile dieser Diskussion werden auch in Abschnitt 2.3 herangezogen.
- 5.
Unterschiedliche Schreibweisen, die im Zuge der neuen Rechtschreibreform entstanden sind, werden hier und im Folgenden nicht als Fehler durch [sic!] gekennzeichnet, um den Lesefluss nicht unnötig zu unterbrechen.
- 6.
Aristoteles unterscheidet so unterschiedliche Bereiche der Seele (Seelenvermögen), u. a. die der Wahrnehmung und die der Vernunft. Durch das Wahrnehmungsvermögen ist die Seele in der Erkenntnistheorie bei Aristoteles auch diejenige, die erkennt (Klaus 1969a, S. 357).
- 7.
In das Wörterbuch der Soziologie, welches von Günter Endruweit, Giesela Trommsdorff sowie Nicole Bruzan (2014) herausgegeben wurde, hat der Begriff Erkenntnisse im Gegensatz dazu keinen Eingang gefunden.
- 8.
Hier lassen sich drei Typen unterscheiden: die empirisch-analytischen Wissenschaften, die historisch-hermeneutischen sowie die kritischen Sozialwissenschaften.
- 9.
Die Strömungen lassen sich nicht klar voneinander abgrenzen, sondern müssen eher als Strömungen mit fließenden Übergängen begriffen werden.
- 10.
Auch wenn eine Einordnung Foucaults schwierig ist (s. auch Abschn. 4.1), wird er dennoch oft unter der Strömung der historischen Epistemologie geführt.
- 11.
In Abgrenzung zu Mannheim, der den Naturwissenschaften eine Bestandsgarantie zuspricht (Felt et al. 1995, S. 123/129).
- 12.
Auch wenn die Überlegungen von Latour und Callon den Entstehungsprozess des Wissens im Labor überschreiten, lässt sich ihre Arbeit unter die Laborstudien fassen und weiterhin als Teil der science and technology studies auffassen.
- 13.
Wirklichkeit wird hier umfassend als erlebte Wirklichkeit begriffen.
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Diederichs, T. (2022). Formation von Erkenntnisinteressen. In: Formation organisationspädagogischer Erkenntnis. Organisation und Pädagogik, vol 35. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-40002-6_2
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