Zusammenfassung
Im folgenden Kapitel wird die Datengrundlage der durchgeführten empirischen Studie näher beschreiben. Dafür werden die Zusammenstellung des Samples und im Anschluss die einzelnen Gruppen veranschaulicht. Bei allen Gruppen handelt es sich um Realgruppen.
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Notes
- 1.
Der folgende Eingangsimpuls wurde für alle Gruppendiskussionen verwendet: Also Nachhaltigkeit in der Schule, wie wird des hier an Ihrer Schule praktiziert? Erzählen Sie mir einfach mal ganz konkret, was Sie für Möglichkeiten an der Schule haben und beschreiben Sie mir bitte die Umsetzung; also wie sieht die Integration in den Unterricht aus; vielleicht in Projekttage, AGs, gegebenenfalls in das Mensaessen oder den Schulgarten; je nachdem.
- 2.
Der Idealtypus nach Weber vollzieht sich durch gedankliche Steigerung, Abstraktion und Vereinseitigung einiger Elemente der vorfindlichen Realität. Er ist eine Konstruktion und kein Abbild der Realität. Diese soll das Vorfindliche besser erfassen und darstellen können. Dabei war die Konstruktion von Idealtypen bei Weber nicht primär als Resultat der Forschung vorgesehen, sondern als Methode. Die Forschungstätigkeit sollte durch ständiges vergleichen des empirischen Materials mit anderen Möglichkeiten dazu führen, dass in der Empirie Strukturen entdeckt und Entwicklungen erklärt werden können. Somit gleicht das Verfahren der Idealtypenkonstruktion dem Prinzip des ständigen Vergleichens in der dokumentarischen Methode (Przyborski/Wohlrab-Sahr 2010: 331 f.).
- 3.
Die komparative Analyse nimmt in der qualitativen Sozialforschung unterschiedliche Funktionen ein. Die Ansätze der objektiven Hermeneutik nehmen im Unterschied zur dokumentarischen Methode zunächst Einzelfallrekonstruktionen, bevor sie empirische Vergleichsfälle hinzuziehen. Die vergleichende Erkenntnishaltung der dokumentarischen Methode wurde bereits in der frühen Chicagoer Schule von Glaser und Strauss (1969) praktiziert. Im Hinblick auf eine erkenntnisgenerierende Funktion werden die Besonderheiten eines Falles gerade im Vergleich zu anderen Fällen deutlich. Die erkenntniskontrollierende Funktion ergibt sich im Rahmen der empirischen Kontrastfälle, die die Standortgebundenheit der Forschenden kontrollieren können (Nohl 2013: 40).
- 4.
Die soziogenetische Typenbildung klärt, in welchem spezifischen Erfahrungsraum oder welcher Erfahrungsdimension eine generelle Orientierung zu verorten ist, also wofür sie typisch ist (Bohnsack 2007: 253). Dieser Schritt fokussiert darauf, die Genese der rekonstruierten Orientierungsrahmen in gruppen-, milieu-, generations- oder bildungsmilieuspezifischen konjunktiven Erfahrungsräumen zu erklären (Asbrand/Martens 2018: 34). Anzumerken ist, dass die soziogenetische Typenbildung insbesondere in Arbeiten gut funktioniert, in denen die Suchstrategien bei der Identifizierung der zu vergleichenden Fälle entlang gesellschaftlich etablierter Dimensionen gesellschaftlicher Heterogenität geleitet wurden, wie Geschlecht, Bildungs- und Sozialmilieu oder Migration (Nohl 2012: 168). Diese Typenbildung findet im Rahmen der vorliegenden Arbeit keine Anwendung, da im empirischen Material keine der eben benannten relevanten Aspekte für eine Soziogenese rekonstruiert werden konnten.
- 5.
Das vorliegende Material wurde in der Forschungswerkstatt von Frau Prof. Dr. Barbara Asbrand an der Universität Frankfurt beim Magdeburger Methodenworkshop zur qualitativen Bildungs- und Sozialforschung an der Universität Magdeburg und bei einer Summer School zu qualitativen Methoden der Heidelberg School of Education an der Universität und Pädagogischen Hochschule Heidelberg vorgestellt und diskutiert. Darüber hinaus wurde das Material wiederkehrend in einer selbstorganisierten Interpretationsgruppe an der Heidelberg School of Education in einer Gruppe aus Post-Doktorand*innen und Doktorand*innen besprochen.
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Weselek, J. (2022). Aufbau und Durchführung der Studie. In: Bildung für nachhaltige Entwicklung zwischen politischer Erwartung und schulischer Praxis. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-39875-0_7
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