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Nachdem im vorangegangenen Kapitel einerseits der Bedarf an einer organisationspädagogischen Professionalisierung zu Organisations- und Netzwerkberatung aufgezeigt und andererseits daraus ableitend die Frage nach dem Proprium eines solchen Beratungstypus gestellt wurde, ist im Folgenden nunmehr die hier vorgelegte organisationspädagogisch-diskursanalytische Konzeption einer Organisations- und Netzwerkberatung darzulegen. Hierzu wird der Beratungsansatz zunächst in Abgrenzung zu anderen prominent vertretenen Beratungsmodellierungen im Feld der Organisations- und Netzwerkberatung, insbesondere den systemtheoretischen Ansätzen, hinsichtlich ihres Verhältnisses zum Begriff der Verantwortung diskutiert und somit eine erste ethisch-normative Positionsbestimmung vorgenommen. Daraus ableitend wird sich ausgehend von machttheoretischen Überlegungen dem diskursmethodologischen Instrumentarium im Anschluss an Michel Foucault genähert, welches wiederum das theoretische Fundament der Organisations- und Netzwerkberatung im Dispositiv ‚Diskursiver Gestaltung‘ darstellt.
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Notes
- 1.
Siehe hierzu die Pastoral als „irdische Macht [,… als] Kunst, die Menschen zu regieren“ (Foucault 2004, S. 242), die Foucault genealogisch an der disziplinarischen Technik der pädagogischen Übung zeigt.
- 2.
Ende der Publikation: Heidelmann, Marc-André (2020). Verantwortung (in) der Organisationsberatung – Organisationspädagogisches Proprium im Plural theoretischer Perspektiven. In: Fahrenwald, Claudia; Engel, Nicolas & Schröer, Andreas (Hrsg.): Organisation und Verantwortung. Wiesbaden: Springer. S. 259–275.
- 3.
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch der Ansatz des ‚Viskurses‘ von Karin Knorr-Cetina (1999, S. 247). „Der Begriff des ‚Viskurses‘ soll das Zusammenspiel von visuellen Darstellungen und ihre Einbettung in einen fortlaufenden kommunikativen Diskurs betonen.“ Im Rahmen ihrer Forschung hat sich Knorr-Cetina ethnographisch mit der Frage nach Konsensbildungen über Wissenschaftsordnungen und der sich so formierenden Diskurse in naturwissenschaftlichen Forschungsgruppen beschäftigt. Sie kommt zu dem Schluss, dass Visualisierungen für die Formierung von Macht-Wissen-Konstellationen von wesentlicher Bedeutung sind: „Wo es Viskurs gibt, wird Diskurs schnell als ‚bloßes Reden‘ abgetan, der keine experimentellen Ergebnisse ‚zeigt‘ und keinen Nachweis für die Durchführung bestimmter Arbeiten erbringt“ (ebd., S. 249).
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Heidelmann, MA. (2022). Organisationspädagogische Professionalisierung und Beratung im Dispositiv ‚Diskursiver Gestaltung‘ – Eine theoretische Verortung. In: Organisationen und Netzwerke beraten lernen . Organisation und Pädagogik, vol 34. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-39814-9_2
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