Zusammenfassung
An kaum etwas lassen sich die Effekte eines gesellschaftlichen Wandels besser ablesen als an der konkreten Stadtentwicklung, und hier besonders deutlich an dem Umgang mit gewachsenen urbanen Quartieren. Derartige Quartiere bieten als kleinste emergente Einheit von Gesellschaft in ihrer konkreten Dynamik den jeweils angesagten gesellschaftlichen Wandel besonders deutlich ab.
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Notes
- 1.
Der Begriff wurde zunächst von Albert Scherr eingeführt (Scherr 2017, S. 236). Er scheint mir mehr denn je passend, um – wie schon 1992 von Etienne Balibar gefordert (Balibar 1992) – den Rassismus differenzierter und damit situationsadäquater zu analysieren und der Modernisierung der Rassismen entsprechend Rechnung zu tragen.
- 2.
Die Bundesimmissionsschutzverordnung gibt überhaupt „keine Abgaswerte für stationäre gewerbliche Holzkohlegrills“ vor. Also kann man eigentlich auch nicht wegen Überschreitung von Grenzwerten klagen. Die Beschwerdeführer berufen sich tatsächlich auch nur auf den Anhang 7 der „Technische Anleitung Luft“. Aber im Gegensatz zur Emission von Chemikalien gibt es für Gerüche keine quantitativen Analysemethoden. Eine Bewertung beruht also stets auf subjektiven Wahrnehmungen und nicht auf objektiven Daten. Tatsächlich moniert das Gutachten dann auch nur Geruchsbelästigungen, was die Stadtverwaltung freilich nicht davon abhält, drastisch gegen die hier inkriminierten „türkischen Grillrestaurants“ vorzugehen. Vgl. Kölner Stadt-Anzeiger vom 9. Juni 2022.
- 3.
Vgl. das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt „podesta: Antiurbane Utopien. Die Stadt im Diskurs der Rechten“. Working Paper. Juni 2019, Tübingen/Jena.
Literatur
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Bukow, WD. (2023). Die Dekonstruktion eines urbanen Quartiers. Von funktionalistischen zu postrassistischen Dekonstruktionsstrategien am Beispiel des Eigelsteinquartiers in Köln. In: Bukow, WD., Rolshoven, J., Yildiz, E. (eds) (Re-) Konstruktion von lokaler Urbanität. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-39635-0_5
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