Kreativquartiere in strukturschwachen Städten? Das Beispiel Gelsenkirchen-Ückendorf

Zusammenfassung

Wenn vom Quartier als der Ebene der gesellschaftlichen Veränderung der Stadt die Rede ist, dann fällt auf, dass im öffentlichen Diskurs und in der Fachliteratur häufig immer nur bestimmte Stadtteile in den Fokus geraten. Geprägt wird das Bild hauptsächlich von Berliner Zuständen, die dann als „Späti-Moderne“ (Kaschuba 2020) verallgemeinert werden. Damit geht oftmals eine relativ optimistische Sichtweise einher, die das Quartier als die Basis für die Bearbeitung gesellschaftlicher Problemstellungen annimmt, die sich grob mit den Schlagworten Zusammenleben und Nachhaltigkeit beschreiben lassen. Die Quartiersperspektive erlaubt vor allem eine stadtplanerische Zugangsweise, mit der diese Probleme in Projekten von zeitlicher und räumlicher Begrenzung lösbar erscheinen.