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Schöner nach der Coronakrise? Multidisziplinäre Überlegungen zur erhöhten Nachfrage nach kosmetischer Chirurgie während der Coronapandemie

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Gesellschaften in der Krise

Zusammenfassung

Bereits in den vergangenen Jahren sind die Zahlen für kosmetisch motivierte Eingriffe innerhalb der Medizin kontinuierlich gestiegen. Fachbezogene Umfragen wie Medienberichte weisen nun auf eine im Vergleich hierzu weiter verstärkte Nachfrage nach ästhetisch-plastischen Maßnahmen während der Coronapandemie. Diese Entwicklung steht im Zusammenhang mit einem gesellschaftlichen Streben nach einem möglichst optimierten, normschönen Körper und einer zunehmenden Medikalisierung des körperlichen Erscheinungsbildes, um damit den gängigen Vorstellungen und Idealen von Schönheit näher zu kommen. Ist dieses Feld der Medizin per se Gegenstand philosophisch-ethischer, professionspolitischer und sozialwissenschaftlicher Diskussionen, so stellt sich angesichts des gegenwärtigen Trends die Frage nach dessen zugrunde liegenden Motiven und Konsequenzen. Dieser Beitrag bildet in Form eines Problemaufrisses in multidisziplinärer Perspektive eine erste Annäherung an Hintergründe und Bedeutung des Trends zur Körperverschönerung während der Coronapandemie und soll unter anderem ermöglichen, Implikationen für die medizinische Praxis aufzuzeigen.

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Notes

  1. 1.

    Eine Version dieses Aufsatzes ist in Heft 22 des Deutschen Ärzteblatts erschienen s. Krug et al. (2021). Der Text wurde für den vorliegenden Beitrag erweitert und aktualisiert. Wir danken der Zeitschrift für die Genehmigung, den Beitrag in dieser veränderten Fassung in diesem Band abzudrucken.

  2. 2.

    Wustmann (2021, 83–99) führte Gruppendiskussionen mit Alltagsakteur*innen vorwiegend im Alter zwischen 25 und 40 Jahren sowie Expert*inneninterviews mit ästhetisch-plastischen Chirurg*innen mit einer Berufserfahrung zwischen 10 und 25 Jahren in eigenen Privatpraxen durch. Eine ebenfalls kürzlich erschienene Dissertation zum Thema Schönheitsoperation wurde von Loick Molina (2021) vorgelegt. Darin wurden in einem diskursanalytischen Verfahren einschlägige kosmetisch-chirurgische Websites untersucht und herausgearbeitet, dass die operative Gestaltung von Gesicht, Körper und Brust eine zentrale Rolle im Diskurs einnimmt.

  3. 3.

    Vgl. Herrmann (2006, 77): „Die Tatsache, dass Wahlentscheidungen durch institutionelle und soziale Rahmenbedingungen und damit auch durch externe Wünsche und Werthaltungen beeinflusst werden, ist kein spezifisches Phänomen der ästhetischen Körpermanipulation, sondern gilt für alle Lebensbereiche. Das Selbstverhältnis und damit auch das Körperverhältnis einer Person konstituieren sich nicht unabhängig von soziokulturellen, ökonomischen und sonstigen Rahmenbedingungen.“ Die finanzielle (Nicht-)Machbarkeit privatärztlicher Eingriffe stellt daher immer einen zusätzlichen Faktor dar, der Erkrankungen im Bereich des Körperbildes in ihrem Verlauf beeinflussen kann.

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Krug, H., Frommeld, D., Bittner, U. (2023). Schöner nach der Coronakrise? Multidisziplinäre Überlegungen zur erhöhten Nachfrage nach kosmetischer Chirurgie während der Coronapandemie. In: Frommeld, D., Gerhards, H., Weber, K. (eds) Gesellschaften in der Krise. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-39129-4_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-39129-4_4

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-39128-7

  • Online ISBN: 978-3-658-39129-4

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