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Zwei trans* Personen in Landau: Diskriminierungserfahrungen und Wahrnehmungen in der Mittelstadt

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Heterogenität und Diversität in Städten mittlerer Größe

Zusammenfassung

„[D]ie rein statistisch erfasste und auch qualitativ nur schwer abzugrenzende […] mittelgroße Stadt erscheint in den kulturellen Imaginationen offensichtlich als Kleinstadt“. Auch Schmidt-Lauber schreibt, dass ‚Mittelstadt‘ zwar eine gängige Kategorie zur Einordnung von Städten im Bereich der Verwaltung sei, jedoch „weder im Alltagsdiskurs noch in der (kultur)wissenschaftlichen Stadtforschung […] geläufig[.]“ sei. Aus diesem Grund wird in diesem Artikel nicht nur Literatur zur Mittelstadt, sondern auch zur Kleinstadt angeführt.

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Notes

  1. 1.

    Der Autor unterscheidet begrifflich nur zwischen Dorf, Klein- und Großstadt.

  2. 2.

    Teile des Artikels sind dementsprechend dem Forschungsbericht der beiden Autorinnen entnommen worden, welcher im Rahmen eines forschungspraktischen Seminars an der Universität Koblenz-Landau angefertigt wurde.

  3. 3.

    Die Transkription erfolgte nach den Richtlinien von Bohnsack (2014). Ausgewertet wurde mit der dokumentarischen Methode nach Bohnsack (2014) und Nohl (2017).

  4. 4.

    In beiden Interviews werden diskriminierende Erfahrungen genannt. Während beim ersten Interview Diskriminierung bezüglich der Transgeschlechtlichkeit erlebt und erzählt wurde, stand im zweiten Interview vor allem Diskriminierung in Landau als Lebensraum im Mittelpunkt. Die Unterteilung in Abs. 1.1 und 1.2 folgt dieser Schwerpunktsetzung in den Interviews.

  5. 5.

    Bei diesem Namen handelt es sich um ein Pseudonym. Um der Individualität der interviewten Personen gerecht zu werden, wurde im Rahmen der Forschung ein ausführlicher Forschungsbericht angefertigt. Aufgrund der begrenzten Länge dieses Artikels sind die Lebensgeschichten komprimiert dargestellt und beschränken sich lediglich auf einzelne biografische Ereignisse. Alle Zitate in Abs. 1.1 stammen, sofern nicht anders angegeben, von Julia und werden im Folgenden nicht weiter gekennzeichnet.

  6. 6.

    Aus dem Interview geht weder hervor, ob die Bezeichnung der Selbstidentifikation der benannten Person entspricht, noch, ob diese Begrifflichkeit auch für Julia zentral für ihre eigene Identität ist.

  7. 7.

    Das Verfahren zur Vornamens- und Personenstandsänderung ist durch das „Gesetz über die Änderung der Vornamen und die Feststellung der Geschlechtszugehörigkeit in besonderen Fällen (Transsexuellengesetz – TSG)“ vom 10. September 1980 (BGBl. I S. 1654) geregelt, zuletzt geändert durch Artikel 2 Absatz 3 des Gesetzes vom 20. Juli 2017 (BGBl. I S. 2787). Vorschriften wie z. B. die Vorlage von Gutachten haben Einfluss auf die zeitliche Länge des Verfahrens.

  8. 8.

    Unter dem Begriff Transition versteht man den Prozess, in dem trans*Personen ihre Geschlechtsidentität durch „soziale, körperliche und/oder juristische Änderungen“ (Queer Lexikon e. V., 2021) zeigen. Dies meint beispielsweise geschlechtsangleichende Operationen und Hormontherapien sowie Vornamens- und Personenstandsänderung, aber auch schon die Veränderung des Kleidungsstils (vgl. ebd.).

  9. 9.

    In Anbetracht dessen, dass es in Landau keine Straßenbahnen gibt, ist darauf hinzuweisen, dass diese Situation in einer anderen Stadt stattgefunden hat.

  10. 10.

    Bei der Geburt zugewiesenes Geschlecht und Geschlechtsidentität stimmen überein, d. h. beides ist ‚weiblich‘ (vgl. TransInterQueer e. V., 2014: 20).

  11. 11.

    ‚Shemale‘ ist ein Begriff, der vor allem in der Pornoindustrie verwendet wird. Phillips (2005: 259) schreibt, dass diese Art von pornografischen Filmen auch „‚shemale‘ or ‚tranny‘ porn“ genannt werde. In diesen würden „at least three gender categories“ (ebd.: 260) vorkommen. Davon betrifft eine Personen, die männliche Genitalien haben und sekundäre weibliche Geschlechtsmerkmale wie etwa eine weibliche Brust aufweisen (vgl. ebd.).

  12. 12.

    Auch bei diesem Namen handelt es sich um ein Pseudonym. Alle Zitate in diesem Abschnitt sind, sofern nicht anders gekennzeichnet, dem Interview mit Mia entnommen.

  13. 13.

    Die angeführten Zitate werden von Koch (2010) im Kontext des Themas Migration verwendet, erscheinen aber auch allgemein für die Thematik Diversität und Heterogenität (und somit auch für das Thema trans*) passend.

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Günther, S., Hättig, P. (2023). Zwei trans* Personen in Landau: Diskriminierungserfahrungen und Wahrnehmungen in der Mittelstadt. In: Pusch, B., Spieker, S., Horne, C. (eds) Heterogenität und Diversität in Städten mittlerer Größe. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-39076-1_8

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

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