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Zwangsarbeit: eine Globalisierungsproblematik

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Das ILO-Zwangsarbeitsverbot in der globalisierten Wirtschaft

Part of the book series: Globale Politische Ökonomie ((GPÖ))

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Zusammenfassung

Das vorliegende Kapitel zielt darauf ab, die weltweite Prävalenz von Zwangsarbeit in einem ersten Schritt zu beschreiben und in einem zweiten Schritt bereits mit Blick auf die Normverwirklichung zu problematisieren. Dazu stellt das Kapitel erstens die von der ILO genutzten Begrifflichkeiten zur Erhebung von Zwangsarbeit vor, fasst zweitens die globale und regionale Verteilung von Zwangsarbeit zusammen und problematisiert drittens, dass zur Bestimmung des empirischen Felds auf die Erhebungen der ILO, also einen Teil des Untersuchungsgegenstandes selbst, zurückgegriffen wird.

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Notes

  1. 1.

    In der neuesten Schätzung werden Kinder als Betroffene sexueller Ausbeutung gesondert erwähnt. Dies wird nicht erläutert, könnte aber mit den gesonderten Regelungen des Übereinkommens Nr. 182 über die schlimmsten Formen der Kinderarbeit erklärt werden. Denn in diesem Übereinkommen werden sowohl Sklaverei, Arbeitsverpflichtungen, militärische Zwangsrekrutierung, Rekrutierungen für den Drogenhandel als auch die Prostitution von Kindern, die Produktion pornographischen Materials mit Kindern oder die pornographische Zurschaustellung von Kindern (Art. 3) als die schlimmsten Formen der Kinderarbeit definiert. Es bleibt unklar, warum nur die letzteren Formen in der Zwangsarbeitsschätzung betrachtet wurden.

  2. 2.

    3,8 Millionen Erwachsene und eine Million Kinder sind Opfer sexueller Ausbeutung geworden. Außerdem haben 4,1 Millionen Menschen in staatlichen Zwangsarbeitssystemen gearbeitet, ILO et al. (2017: 11).

  3. 3.

    Die Erläuterungen der Datenlücken beziehen sich leider ausschließlich auf die arabischen Staaten und die regionale Präsenz der IOM in Osteuropa, was dazu führt, dass Trafficking für den vorliegenden Bericht in Osteuropa stärker sichtbar wird.

  4. 4.

    Offshoring bedeutet die Verlagerung von Produktionsschritten ins Ausland, unabhängig davon, ob es sich um reine Zulieferbetriebe oder Tochtergesellschaften im Ausland handelt.

  5. 5.

    Diese Reallokation von Produktionsfaktoren lässt sich insbesondere auch an der Struktur des Welthandels hinsichtlich der Handelsrichtung finalisierter und intermediärer Güter sowie des Anteils des intraindustriellen Handels ablesen, Helpman (2011: 143). Die quantitativen Veränderungen des Handelsvolumens und dessen Komposition (intrafirmen und interfirmen Handel) zeigen die geografisch fragmentierten Produktionsprozesse, Dicken (2011 [i.e.2010]: 7).

  6. 6.

    Outsourcing oder Auslagerung bedeutet, dass zuvor unternehmensinterne Aufgaben auf externe Anbieter im In- oder Ausland ausgelagert werden. Es handelt sich dabei nicht um Tochtergesellschaften, sondern um externe Dienstleister wie Zuliefererbetriebe oder Arbeitsvermittlungen.

  7. 7.

    Siehe zu den „networked employment relationships“ Kapitel 6, Abbildung 9.1 Dyadische, trianguläre und vernetzte Anstellungsverhältnisse im Modell.

  8. 8.

    Siehe für die Konzeptualisierung dieser unterschiedlichen Unternehmensmodelle Allain et al. (2013). Die Autoren unterscheiden vier Modelle anhand zweier Achsen, nämlich Täter und Motivation. Erstens wird unterschieden, ob das auslagernde Unternehmen oder die Arbeitsvermittlung als Täter identifiziert werden kann und zweitens, ob die Motivation in der Kosteneinsparung oder der Maximierung der Einnahmen zu verorten ist.

  9. 9.

    Zur genaueren Auseinandersetzung mit der ILO-Definition und deren Implikationen für die Verwirklichung des Verbots von Zwangsarbeit siehe Kapitel 11 zur Norm-Law-Gap.

  10. 10.

    Moderne Sklaverei soll als Begriff häufig auch Zwangsarbeit umfassen, ohne dass das Verhältnis der Begriffe zueinander ordentlich bestimmt würde. Zudem definiert die ILO ein Spektrum von Arbeitsbeziehungen, welches von missbräuchlichen Formen der Ausbeutung bis hin zu menschenwürdiger Arbeit reicht (siehe hierzu Kapitel 4 zur ILO und dem Zwangsarbeitsverbot).

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Drubel, J. (2022). Zwangsarbeit: eine Globalisierungsproblematik. In: Das ILO-Zwangsarbeitsverbot in der globalisierten Wirtschaft . Globale Politische Ökonomie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-38981-9_9

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-38981-9_9

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-38980-2

  • Online ISBN: 978-3-658-38981-9

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