Skip to main content

Part of the book series: Globale Politische Ökonomie ((GPÖ))

  • 319 Accesses

Zusammenfassung

Zur Untersuchung der Wirksamkeit von Normen werden nicht Fragen der Compliance mit den rechtsverbindlichen Übereinkommen in den Blick genommen, sondern vielmehr werden die normativen, substanziellen Gehalte des Zwangsarbeitsverbots herausgearbeitet. Letzteres umfasst deren Bedeutung, also den definitorischen Inhalt, den Gegenstandsbereich der Norm sowie zugrunde liegende Begründungszusammenhänge. Diese Gehalte werden nicht isoliert betrachtet, sondern ihre Positionierungen gegenüber anderen normativen Vorschriften werden zur Erklärung der Grenzen der Normwirkung herangezogen.

Der Ehemann der Vermittlerin zeigte mit der Pistole direkt auf mich. Er fragte: „Wieso bist du weggelaufen? Ich werde dich erschießen. […] Willst du sterben?“ […] Ich hatte solche Angst, sein Finger war am Abzug. Ich bat ihn, nicht zu schießen.

Arbeiter auf Fischerei-Trawler in Thailand (In Marc Wieses Slaves, Minute 3:03–3:31, online abrufbar unter: https://www.youtube.com/watch?v=FKtyDm3LzWU (15.03.2020).)

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 64.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 84.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Privatwirtschaftliche Zwangsarbeit verweist im Rahmen des Buches ausschließlich auf private, kommerzielle Ausbeutung der Arbeitskraft und schließt damit Formen kommerzieller sexueller Ausbeutung nicht mit ein. Spricht das Buch hingegen von Zwangsarbeit, verweist es auf staatliche und privatwirtschaftliche Formen der Ausbeutung, ebenso exklusive kommerzieller, sexueller Ausbeutung.

  2. 2.

    Basierend auf einem Interview geführt durch Human Rights Watch am 20.12.2009.

  3. 3.

    Diese Schätzung fasst Formen missbräuchlicher Arbeitsbeziehungen als moderne Sklaverei zusammen (40,3 Millionen Betroffene) und unterscheidet dabei zwischen 24,9 Millionen von Zwangsarbeit Betroffener und 15,4 Millionen Menschen in Zwangsehen. Die 24,9 Millionen von Zwangsarbeit Betroffener umfassen privatwirtschaftlich organisierte sowie staatliche Formen der Zwangsarbeit, inklusive kommerzieller sexueller Ausbeutung.

  4. 4.

    Die tripartistisch besetzte ILO, welche im Rahmen der Pariser Friedensverhandlungen 1919 gegründet wurde, trägt seit nunmehr einem Jahrhundert maßgeblich zur völkerrechtlichen Kodifizierung internationaler Arbeitsstandards bei und überprüft deren Einhaltung durch die Staaten; vgl. Stübig (2015); Landau/Beigbeder (2008); Wisskirchen (2005). Das Verbot von Zwangsarbeit ist in zwei internationalen Übereinkommen (Nr. 29 aus 1930 und Nr. 105 aus 1957) kodifiziert und genießt als Kernarbeitsnorm einen Sonderstatus. Kernarbeitsnormen sind verbindlich für alle Mitglieder der ILO unabhängig davon, ob die Staaten die entsprechenden Übereinkommen ratifiziert haben. Allerdings gelten hier gesonderte institutionelle Verfahren zur Überprüfung und Durchsetzung. Zudem sind diese fundamentalen Rechte bei der Arbeit Teil der Decent Work Agenda (1999), also der strategischen Neuausrichtung der ILO; siehe Senghaas-Knobloch (2010). Trotzdem bleibt die privatwirtschaftliche Nutzung von Zwangsarbeit zur Ausbeutung der Arbeitskraft eine weltweit verbreitete Globalisierungsproblematik, von der insbesondere Sektoren mit hohem Internationalisierungsgrad betroffen sind: Fertigung, Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, Bergbau und Baugewerbe; vgl. ILO (2014a: 5).

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Julia Drubel .

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2022 Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert an Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Drubel, J. (2022). Einleitung. In: Das ILO-Zwangsarbeitsverbot in der globalisierten Wirtschaft . Globale Politische Ökonomie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-38981-9_1

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-38981-9_1

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-38980-2

  • Online ISBN: 978-3-658-38981-9

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

Publish with us

Policies and ethics