Schlüsselwörter

1 Einleitung

Die Befragung von Personen mit komplexen Beeinträchtigungen in der Kommunikation ist ein zentraler Gegenstand der Fallstudie „Kommunikative Barrierefreiheit und Teilhabe junger Erwachsener mit komplexen Kommunikationsbeeinträchtigungen im Transitionsprozess Schule – Beruf“. Sie widmet sich den Lebenswirklichkeiten von fünf jungen Erwachsenen, die eine Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung besuchen und sich im Übergang von der Schule in den Beruf befinden. Ihnen allen stehen Mittel der Unterstützten Kommunikation (UK) als Alternative zur lautsprachlichen Kommunikation zur Verfügung, um eine (bessere) Verständigung mit anderen Personen zu erreichen, da sie nicht bzw. nicht verständlich sprechen können. Ihre Erschwernisse in der Kommunikation sind nicht automatisch mit erheblichen kognitiven Beeinträchtigungen gleichzustellen, sondern es bedarf einer genaueren Betrachtung des jeweiligen Einzelfalles. Die UK-Nutzer*innen wurden vor und nach einem Wechsel des Bildungsortes hinsichtlich ihrer Erfahrungen zu gelingender Kommunikation und Teilhabebarrieren beim Übergang in nachschulische Lebensbereiche befragt. Die Befragungen wurden videogestützt und unter Einbeziehung ihrer jeweiligen individuellen alternativen Kommunikationsmittel umgesetzt. In einem von fünf Fällen ließ sich eine videogestützte Befragung erst nach dem Wechsel realisieren. Die Informationen vor dem Wechsel basieren auf einer schriftlichen Dokumentation von Mitteilungen im Rahmen von teilnehmenden Beobachtungen, einem Einzel- sowie einem Familiengespräch.

Zwei weitere Fälle sind Bestandteil der Fallstudie und bilden Kontrastierungspunkte im Forschungsverlauf: ein Fall jüngeren und ein Fall älteren Jahrgangs. Damit eröffnen sich Erkenntnisse zum Forschungsgegenstand, die andere zeitliche Dimensionen und Rahmenbedingungen aufgreifen und in Abschn. 3 näher erläutert werden.

Dieses Teilhabeforschungsprojekt wurde im Rahmen eines Promotionsprojektes entwickelt und umgesetzt. Es basiert auf einem an dem bio-psycho-sozialen Modell der ICF (International Classification of Functioning, Disability and Health) orientierten Verständnis von Behinderung der Weltgesundheitsorganisation (WHO, 2001; DIMDI, 2012). Teilhabe wird demzufolge als ein Ergebnis der Wechselwirkung zwischen Beeinträchtigungen und einstellungs- und umweltbedingter Barrieren verstanden (vgl. Bartelheimer et al., 2020, S. 7). Gelingende Teilhabe ist in den hier vorgestellten Fällen bspw. dann erkennbar, wenn die jungen Erwachsenen ein auf sie abgestimmtes Setting vorfinden, das ihnen das Dabei- und Einbezogensein am Bildungsort mit Peers unter Anwendung von UK-Mitteln ermöglicht.

In diesem Beitrag werden Erkenntnisse zur methodischen Vorgehensweise bei der Befragung von nicht/kaum lautsprachlich kommunizierenden Personen vorgestellt. Für die Forschungspraxis und Interviewdurchführung ist der methodische Ansatz der UK von zentraler Bedeutung. Denn UK-Anwendung durch Forschende und Forschungsbeteiligte kann die individuellen Kommunikations- und Verständigungsmöglichkeiten mit einer nicht/kaum lautsprachlich kommunizierenden Person befördern und liefert einen Zugang zu ihr*ihm als Interviewpartner*in. Zunächst wird ein Überblick über das Fachgebiet UK in Abschn. 2 gegeben. Das Erkenntnisinteresse, die Zielsetzung und die Zielgruppe des Teilhabeforschungsprojektes sowie die Forschungsfragen und das Forschungsdesign sind in Abschn. 3 festgehalten. Die Erkenntnisse zur Gestaltung und Umsetzung von videogestützten Interviews bei Personen mit komplexen Kommunikationsbeeinträchtigungen sind in Abschn. 4 vorzufinden und beleuchten die Details dieser methodischen Forschungspraxis als bedeutsames Teilergebnis des Promotionsprojektes. Darauf aufbauend wird in Abschn. 5 die Bedeutung der gewonnen Erkenntnisse für die Teilhabeforschung abschließend diskutiert.

2 Unterstützte Kommunikation

2.1 Begriffsbestimmung

Unterstützte Kommunikation (UK) wird von Personen genutzt, die nicht (mehr) oder kaum lautsprachlich kommunizieren können. Ihre lautsprachlichen Möglichkeiten reichen nicht aus, um sich im Alltag zu verständigen und verstanden zu werden. Hier kann durch Mittel der UK eine Verbesserung der individuellen Kommunikationsmöglichkeiten als auch das Einbezogensein in gesellschaftliche Bezüge erreicht werden. Der Oberbegriff UK umfasst pädagogische und therapeutische Angebote zur Erweiterung der Kommunikationsmöglichkeiten eines betroffenen Menschen. Ebenso zählt der Prozess der Verständigung mit Hilfe von alternativen, ergänzenden und unterstützenden Kommunikationsmitteln dazu (vgl. Wachsmuth, 2008, S. 327 ff.).

Für die befragten UK-Nutzer*innen dieser Fallstudie ist UK auch ein Mittel, um Zugang zu Bildungsinhalten zu erhalten. Oftmals haben sie ihre alternativen Kommunikationsmittel im Laufe der Schulzeit bekommen und den Umgang mit diesen erlernt. Dadurch ist es möglich, neben der Alltagskommunikation auch Unterrichtsinhalte zu bearbeiten und Lernprozesse zu befördern.

UK bezeichnet zudem im deutschsprachigen Raum das international etablierte Fachgebiet Augmentative and Alternative Communication (AAC), das sich mit der Verbesserung kommunikativer Möglichkeiten von Menschen mit schwer verständlicher bzw. fehlender Lautsprache beschäftigt. UK bietet Kommunikationsformen, die unzureichende Lautsprache ergänzen (augmentative communication) bzw. ersetzen (alternative communication). Vorhandene Fähigkeiten zur Kommunikation werden soweit wie möglich aufgegriffen, unterstützt und mit zusätzlichen Möglichkeiten ergänzt, wenn es die Kommunikationssituation verlangt (vgl. Braun, 2014, S. 01.003.001).

2.2 Kommunikationsmöglichkeiten

Die Möglichkeiten durch UK sind sehr vielfältig. Es können körpereigene Kommunikationsformen, nichtelektronische und elektronische Kommunikationshilfen zum Einsatz kommen. Die Auswahl einer Kommunikationshilfe orientiert sich an den individuellen Kommunikationskompetenzen und den motorischen Fähigkeiten der Betroffenen (vgl. Kristen, 2005, S. 60 ff.). Die durch elektronische Kommunikationshilfen hergestellte Lautsprache, eigene ggf. vorhandene Lautsprachanteile wie auch Mimik, Gesten, Blicke, Körperspannung, Atmung – also die Körpersprache als solches – werden als Kommunikationsmittel betrachtet. Zugleich sind Handzeichen, Gebärden, Vokalisation, Schrift, Symbole (bspw. Gegenstände) und auch Bilder mögliche Wege zur Kommunikationsunterstützung (vgl. Wachsmuth, 2008, S. 327 ff.).

Beim Einsatz von Mitteln der UK ist es wichtig, multimodale Kommunikationssysteme für ein Individuum zu schaffen. Dieser aus der AAC-Theorie stammende Begriff meint, dass alle Ausdrucksmöglichkeiten der betreffenden Person bewusst zu berücksichtigen sind und verschiedene Kommunikationsformen ineinandergreifen können, um eine Verständigung zu erreichen (vgl. Kristen, 2005, S. 16 ff.). Es werden erst einmal alle vorhandenen körpereigenen Möglichkeiten (Blickbewegungen, Mimik, Gestik, Laute, Sprache, motorische Aktivitäten) berücksichtigt, damit für die Person eine effektivere Kommunikation mit der Umwelt möglich wird. Voraussetzung dafür ist eine entsprechende Sensibilität bei den Gesprächspartner*innen für die Signale einer nicht sprechenden Person und deren Bedeutungen. Durch spezifische und bedächtige Gesprächsführung ist die Entschlüsselung der genauen Absichten hinter den Zeichen dann möglich (vgl. ebd.). Erkenntnisse zu den notwendigen Kompetenzen für Dialoggestaltung sind in Abschn. 4 näher beschrieben.

2.3 Zielgruppen der Unterstützten Kommunikation

Betrachtet man die Vielfalt von Personen, die von den Möglichkeiten der UK profitieren können, ist es hilfreich, eine Differenzierung innerhalb dieses Personenkreises vorzunehmen. Das bietet Orientierung und verhilft zum besseren Verständnis des Spektrums an Individuen, für die aufgrund einer nicht/kaum vorhandenen Lautsprache Unterstützungsoptionen durch UK-Mittel infrage kommen. Nach Kristen (2005) kann es sich ursächlich um angeborene, erworbene, fortschreitende oder vorübergehende Beeinträchtigungen in der Kommunikation handeln, die Personen aller Altersgruppen betreffen können. Die UK-Angebote können dauerhaft, zeitlich begrenzt oder als Unterstützung zum Spracherwerb erforderlich sein (vgl. Kristen, 2005, S. 15). Durch die Betrachtungen zu Zielgruppen in der UK nach Weid-Goldschmidt (2015) und nach von Tetzchner & Martinsen (2000) ergibt sich ein differenzierteres Bild zu Personen und Anforderungen an die Gestaltung von Kommunikationssituationen. Diese Kenntnisse sind in die Vorbereitung und die Durchführung von Interviews mit UK-Nutzer*innen zum Übergang Schule – Beruf eingeflossen.

2.3.1 Zielgruppeneinteilung auf Basis von Kommunikationskompetenzen

Weid-Goldschmidt (2015) wählt einen Ansatz zur Systematisierung von Zielgruppen in der UK, indem sie die kommunikativen Kompetenzen einer Person und ihres Umfelds fokussiert. Sie verdeutlicht, dass UK als ein ergebnisoffener Prozess zu verstehen ist. Dieser ist gekennzeichnet von spezifischen Phasen kommunikativer Möglichkeiten und dem Verhalten der Kommunikationspartner*innen. Durch die Einschätzung kommunikativer Kompetenzen soll es nicht zur dauerhaften Festlegung einer Person auf ein bestimmtes Fähigkeitsprofil kommen, denn Übergänge von einer Kompetenzstufe zur anderen sind denkbar (vgl. Weid-Goldschmidt, 2015, S. 11 f.). Orientiert an Meilensteinen von Kommunikationskompetenzen beschreibt sie vier Kompetenzstufen, auf denen sich kommunikativer Austausch vollziehen kann; davon leitet sie entsprechende Personengruppen ab:

Personengruppe 1:

Personen dieser Gruppe zeigen nicht-intentionale Vorläuferfähigkeiten kommunikativ-sprachlicher Kompetenzen. Ein Dialog ist primär über die körpernahen Sinne möglich (vgl. ebd.).

Personengruppe 2:

Personen dieser Gruppe praktizieren intentionales Kommunizieren primär auf prä-symbolischen (vorsymbolischen) Niveau. Rein lautsprachlich gestellte Ja/Nein-Fragen ohne Gestik und situative Verankerungen können im Gespräch nicht eingesetzt werden. Der Zugang zu gehörter Lautsprache ist sehr minimiert, sodass lediglich Teile von Gesprochenem im konkreten situativen Kontext für diese Personen verstehbar sind (vgl. ebd.).

Personengruppe 3:

Für Personen dieser Gruppe sind Ja/Nein-Fragen verstehbar. Gehörte Lautsprache, Gebärden, taktile Gebärden, grafische Symboldarstellungen können mit Vorstellungen und Sprachstrukturen in Verbindung gesetzt werden. Das Vorhandensein einer inneren Sprache ist gegeben. Diese kann durch Zugänglichkeit zu entsprechenden Ausdrucksmöglichkeiten mitgeteilt werden. In dieser Gruppe ist das Fähigkeitsspektrum sehr heterogen: Sprachanfänger*innen bis hin zu Fortgeschrittenen, die Sprache bestehend aus Wortschatz und Sprachstruktur beherrschen und diese dann zum Ausdruck bringen können, wenn adäquate alternative Ausdrucksmöglichkeiten der UK zur Verfügung stehen, allerdings nicht (mehr) in einem altersgemäßen Umfang (vgl. ebd.).

Personengruppe 4:

Personen dieser Gruppe haben die Fähigkeiten, altersgemäß zu kommunizieren und mit einer passenden Kommunikationshilfe Sprache zum Ausdruck zu bringen (vgl. ebd.).

Für die Umsetzung der Befragungen mit den UK-Nutzer*innen in dieser Fallstudie bedeutete dies, konkret die spezifischen Kommunikationskompetenzen der Beteiligten in Erfahrung zu bringen. Dazu erfolgten Vorgespräche und teilnehmende Beobachtungen im Lebensalltag der einzelnen Fälle, bevor die videogestützten Befragungen durchgeführt wurden. Die Forscherin hat spezielle Expertise zu UK, auf die sie zurückgreifen konnte. Zum Zeitpunkt der Forschungsphase waren Personen aus den Personengruppen 2, 3 und 4 der o.g. Zielgruppeneinteilung vertreten. Ihre nicht/kaum vorhandene Sprechfähigkeit ließ zunächst keine Rückschlüsse auf die Sprachfähigkeiten zu. Diese wurden im Einzelkontakt durch gemeinsame Exploration mit den vorhandenen Kommunikationsmitteln und Hinweisen aus dem Bezugssystem eruiert. Denn verschiedene kommunikative Kompetenzen der UK-Nutzer*innen bedürfen methodischer Berücksichtigung in der Interviewdurchführung (siehe Abschn. 4).

2.3.2 Zielgruppeneinteilung auf Basis von Kommunikationsfunktionen

Von Tetzchner & Martinsen (2000, S. 79–83) unterscheiden drei Gruppen, auf Grundlage der Funktion, die UK für eine Person erfüllt, wie folgt:

Gruppe 1 – UK als Ausdrucksmittel:

Personen, die ein gutes Sprachverständnis haben, jedoch deren Sich-selbst-ausdrücken-Können über Lautsprache beeinträchtigt ist. Denn motorische Schwierigkeiten verhindern die Kontrolle ihrer Sprachorgane und die Artikulation von Sprachlauten. UK fungiert als dauerhaftes Ausdrucksmittel. Die Beschaffung eines lebenslangen alternativen Kommunikationshilfsmittels ist zum Einsatz in vielfältigen Situationen notwendig.

Gruppe 2 – UK als Hilfe für den Spracherwerb:

Personen, für die UK als Hilfe zum Lautspracherwerb dient. UK ist hier kein Ersatz für Lautsprache, sondern befördert das Verständnis und die Anwendung der Lautsprache und die Entwicklung des regulären Spracherwerbs. Außerdem gibt es Personen, die das Sprechen erlernt haben, sich aber in manchen Settings nicht verständlich machen können. Vertrauten Kommunikationspartner*innen können sie sich gut mitteilen. Sie erlernen, wann genau und in welcher Form sie alternative Kommunikationsmittel anwenden müssen, um auch von fremden Personen und in nicht vertrauter Umgebung verstanden zu werden.

Gruppe 3 – UK als Ersatzsprache:

Zu dieser Gruppe gehören Personen, die Lautsprache nicht/kaum als Kommunikationsmittel einsetzen. Sie benötigen eine Alternative und UK dient ihnen als Ersatzsprache, ein Leben lang. Kommunikationspartner*innen benötigen Kenntnisse dieser alternativen Sprache und müssen sie wie die Betroffenen auch erlernen.

An dieser Fallstudie nahmen sieben Personen teil, für die UK als dauerhaftes Ausdrucksmittel oder als Ersatzsprache fungiert. Dies hatte Einfluss auf die angewandte Interviewmethode (siehe Abschn. 4).

2.4 Aktuelle Entwicklungen

Es ist nach Braun (2020) nicht mehr ausreichend, UK lediglich anhand verschiedener alternativen Kommunikationsmöglichkeiten, Besonderheiten von Vokabular, Symbolen und Ansteuerungsoptionen zu beschreiben. Sie merkt an, dass es vor dem Hintergrund eines bio-psycho-sozialen Behinderungsbegriffes unbedingt notwendig ist, die Wechselwirkungen von individueller Schädigung, umwelt- und personbezogener Kontextfaktoren und Teilhabemöglichkeiten in Bezug auf UK zu betonen. Vier Perspektiven werden von ihr betrachtet: UK-Nutzer*innen, Bezugspersonen, UK-Modi (Form, Inhalt, Funktion) und gesellschaftliche Rahmenbedingungen (vgl. Braun, 2020, S. 21 ff.). Ein ICF-betonter Denkansatz findet sich auch in der vorliegenden Fallstudie wieder und analysiert relevante Kontextfaktoren aus Perspektive von UK-Nutzer*innen im Übergangssystem von der Schule in den Beruf. Die Mehrdimensionalität in der Betrachtung relevanter Faktoren für eine gelingende UK als Voraussetzung für Teilhabe an Bildungsprozessen ist erforderlich. Die Perspektive von Bezugspersonen wie Familienmitgliedern, Fachkräften und Assistent*innen wird fallbezogen aufgegriffen und fließt in die Analyse von Barrieren und Förderfaktoren für Kommunikation und Teilhabe an Bildung ein. Hier interessiert besonders, inwiefern die*der UK-Nutzer*in Gelegenheiten dazu hat, über UK-Mittel etwas mitzuteilen, sich als selbstwirksam zu erleben und ob sie*er in Bildungs- bzw. Arbeitsprozessen aktiv eingebunden ist.

Das seit den 1990er Jahren in Deutschland vorhandene Fachgebiet der UK – mit einer zunächst primär anwendungsorientierten Ausrichtung – schreitet nach Boenisch und Sachse (2020, S. 13–15) inzwischen in der Entwicklung wissenschaftlicher Fundierung für UK-Interventionen voran. „Soziale Teilhabe bzw. Partizipation stellt das langfristige Ziel jeder UK-Versorgungsmaßnahme, jeder UK-Diagnostik und jeder UK-Intervention dar“ (Boenisch & Sachse, 2020, S. 13). Denn diese Elemente können das Einbezogensein und die Mitbestimmung einer kommunikationsbeeinträchtigen Person in diverse Lebensbereiche befördern, wenn die Einbindung des sozialen Umfeldes bei der Planung und Umsetzung von UK-Interventionen zusätzlich zur personbezogenen Perspektive auf UK-Nutzer*innen bedacht wird. Hier bietet die ICF einen zentralen Rahmen mit einer gemeinsamen Sprache für alle beteiligten Akteur*innen aus Medizin, Pädagogik, Therapie und Kostenträgerschaft an, damit Interventionen, deren Zielsetzungen darin bestehen, eine bessere Kommunikation und soziale Teilhabe für die*den UK-Nutzer*in zu bewirken, ineinandergreifen. Aspekte wie Qualitätssicherung, Wirkung und Refinanzierung von UK können ebenso auf Basis der ICF behandelt werden (vgl. ebd.).

3 Kontext der Fallstudie

3.1 Erkenntnisinteresse, Zielsetzung und Zielgruppe

Die Sicht junger erwachsener UK-Nutzer*innen auf ihre Teilhabemöglichkeiten in der Übergangsphase von der Schule in den Beruf sind Teil des Erkenntnisinteresses in dieser Fallstudie. Das Wissen um Faktoren, die eine nachhaltige Kommunikationsunterstützung und den Abbau von Barrieren im sozialen Nahraum befördern, ist hier von Belang. In fünf Fällen wurde sich den individuellen Lebenswirklichkeiten von UK-Nutzer*innen gewidmet, welche sich unmittelbar in einem Übergang von der Schule in den Beruf befinden. Sie haben mehrjährige Erfahrungen in der Anwendung von alternativen Kommunikationsmitteln und sind im Laufe der Schulzeit damit versorgt worden. Durch videogestützte Befragungen vor und nach dem Wechsel des jeweiligen Bildungsortes sollte ihnen ermöglicht werden zu berichten, wie sie kommunizieren können und wie und ob das Mitteilen-Können, Verstanden-Werden, Dabei- und Tätigsein möglich sind. Denn Kommunikation und Verständigung sind essenziell, um sich als Person in einer gesellschaftlichen Gruppe einzubringen als auch einbezogen zu werden. Ausgehend von der Hypothese, dass es in Übergangssituationen vermehrt zu Brüchen in der Anwendung von alternativen Kommunikationsmitteln und demzufolge zu Teilhabebarrieren im sozialen Nahraum kommt, wurden die UK-Nutzer*innen zu ihren Erfahrungen befragt (vgl. Schenck zu Schweinsberg, 2019, S. 363 ff.).

In den leitfadengestützten Interviews (Helfferich, 2011) wurde auf verschiedene Personengruppen und Aktivitäten Bezug genommen, die für jede*n einzelne*n Befragte*n in der spannenden Lebensphase der Adoleszenz von Bedeutung sind. Außerdem erkundigte sich die Interviewerin bei ihren Interviewpartner*innen nach dem, was genau ggf. durch den Übergang in Hinblick auf Verständigung und Beteiligtsein anders geworden ist. Sie eröffnete ihnen im Interviewverlauf auch die Möglichkeit, Wünsche zu äußern und Hinweise zu Veränderungspotenzialen zu geben. Neben der problemzentrierten Interviewpraxis in Hinblick auf mögliche Hinweise der Interviewpartner*innen zu Barrieren der Kommunikation und der Teilhabe während des Überganges verfolgte die Interviewerin eine größtmögliche Offenheit für weitere Angaben durch die UK-Nutzer*innen im Interviewverlauf (vgl. Schenck zu Schweinsberg, 2019, S. 363 ff.).

Diese Daten wurden um die Angaben zwei weiterer Fälle erweitert. Dies ermöglichte aus forschungsmethodischer Perspektive eine Kontrastierung der Fälle, indem andere zeitlichen Dimensionen und Rahmenbedingungen in die Forschungsarbeit aufgenommen wurden. Dadurch konnte der Forschungsgegenstand mehr durchdrungen werden. Es handelt sich zum einen um einen Fall jüngeren Jahrganges, welcher den Wechsel von der Grundschule in eine Realschule auf Basis inklusiver Beschulung vollzog. Zum anderen berichtet ein Fall älteren Jahrganges retroperspektiv, denn die betreffende Frau hat ihren Wechsel in den nachschulischen Lebensbereich Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) bereits vor ein paar Jahren absolviert (vgl. ebd.).

3.2 Forschungsfragen und Forschungsdesign

Die Forschungsfragen lauten:

„Welche Kontextfaktoren im Transitionsprozess (inklusive) Schule/weiterführende Schule/Schule – Beruf sind für selbstbestimmte Kommunikation und Teilhabe an Bildung/Arbeit/Beruf wesentlich aus Perspektive von ExpertInnen in eigener Sache?

Wie stellen sich individuelle Lebenswirklichkeiten dieser Gesellschaftsmitglieder mit Blick auf die Zielperspektiven barrierefreie Kommunikation und gleichberechtigte Teilhabe im Gemeinwesen dar?“ (Schenck zu Schweinsberg, 2019, S. 364).

Um auf diese Forschungsfragen Antworten zu bekommen, wurde ein multiperspektives Forschungsdesign konzipiert, das durch einen zirkulären Erhebungsprozess mit zwei Erhebungszyklen fallbezogene Forschung aus zwei Abschlussjahrgängen wie folgt umgesetzt hat:

  • teilnehmende Beobachtungen an beiden Bildungsorten

  • videogestützte Interviews mit UK-Nutzer*innen vor und nach dem Wechsel des Bildungsortes

  • leitfadengestützte Interviews nach Helfferich (2011) mit Assistent*innen, Fachkräften und Familienangehörigen

  • Analyse der sozialen Netzwerke von UK-Nutzer*innen in Anlehnung an das Instrument Soziale Netzwerke (Blackstone & Hunt Berg, 2003; Wachsmuth, 2006) (vgl. ebd., S. 365).

Ein positives Votum der Ethikkommission der zuständigen Hochschule wurde der Forschungsleiterin für dieses Forschungsprojekt bescheinigt, sodass aus ethischer Sicht keine Bedenken bestehen.

4 Erkenntnisse zur Interviewmethodik

Um die videogestützten Interviews umsetzen zu können, war zunächst das Erfassen des individuellen Kommunikationssystems der Interviewpartner*innen erforderlich. Dies ließ sich durch teilnehmende Beobachtungen in Alltagssituationen und mithilfe von Auskünften der Personen selbst als auch den Bezugspersonen aus dem sozialen Nahraum ermitteln. Eine Phase der Exploration mit den jeweiligen (nicht) technisch gestützten Kommunikationsmitteln schloss sich an, um miteinander Erfahrungen in der Anwendung und Gesprächsgestaltung zu machen. Dabei wurde die Multimodalität von Kommunikationssystemen (vgl. Kristen, 2005, S. 16 ff.) und eine Ja/Nein-Fragetechnik berücksichtigt. So entwickelte sich ein fallbezogenes Vorverständnis bei der Interviewerin. Die Interviews wurden aus zwei Kameraperspektiven gefilmt: auf die Interaktions- und Gesprächssituation der Kommunikationspartner*innen und die Oberfläche des Kommunikationsgerätes. Dadurch konnten sämtliche Kommunikationssignale und gerätegestützte Mitteilungen in das spätere Auswertungsverfahren einbezogen werden.

Jedes Kommunikationssetting war individuell und bedurfte einer sorgfältigen Vorbereitungsphase, um die anvisierte Interviewphase umsetzen zu können. Hier wurde deutlich, dass die Handlungskompetenzen der Assistent*innen im Umgang mit Kommunikationshilfen wertvoll sind. Ihre Anwesenheit während der Interviews diente dazu, mögliche technische Störungen zu beheben und bei Bedarf auf Rückfragen der Interviewerin oder der befragten Person zu antworten. Eine aktive Rolle als Befragte*r wurde den Assistent*innen in diesem Setting zunächst nicht zuteil, denn die videogestützten Befragungen der UK-Nutzer*innen und deren Auskünfte standen im Zentrum. In den Interviewverläufen kristallisierte sich heraus, dass das Kontextwissen einzelner Assistent*innen in Bezug auf Aussagen von UK-Nutzer*innen dazu verhalf, Mitteilungen besser einordnen und verstehen zu können. Diese ergänzenden Hinweise wurden von der Interviewerin gehört, verbal zusammengefasst, um sie von der befragten Person auf Korrektheit prüfen zu lassen, indem sie*er die Gelegenheit bekam, dem Gesagten zuzustimmen oder es abzulehnen oder es mit den eigenen individuellen Kommunikationsmitteln zu ergänzen.

Aufschlussreich sind hier die von Renner et al. (2019) auf Basis eines konversationsanalytischen Forschungsansatzes durchgeführten Untersuchungen zu Mustern von Ko-Konstruktionsstrategien. Denn diese Muster fanden in dieser Fallstudie Anwendung und waren für das Gelingen der Interviews förderlich. So war die verständnissichernde Reparatur ein praktiziertes Muster: Durch erneutes Nachfragen machte die Interviewerin die*den UK-Nutzer*in auf eine fehlende Information innerhalb der bereits über das Kommunikationsgerät getätigten Mitteilung aufmerksam, denn sie brauchte zum Verstehen eine weitere Information. Das gab UK-Nutzer*innen die Möglichkeit, eigene Aussagen zu ergänzen (vgl. ebd., e3). Die Interviewerin formulierte auch Interpretationsvorschläge für die häufig vorkommenden Ein- oder Zweiwortäußerungen der UK-Nutzer*innen. Diese konnten von ihr*ihm abgelehnt oder angenommen werden. Hint- und Guess-Sequenzen kamen demnach als weiteres Muster zum Einsatz (vgl. ebd.).

„Unter Ko-Konstruktion versteht man die interaktive, von beiden Gesprächspartnerinnen oder -partnern gemeinsam durchgeführte Produktion einer Äußerung“ (ebd., e2). Dieses Vorgehen bedarf hoher Sensibilität und Reflexion durch die Interviewerin. Denn es soll nicht dazu führen, dass UK-Nutzer*innen im Interview ‚Mitteilungen in den Mund gelegt bekommen‘, die dem eigenständigen Meinungsbild zur Sache nicht entsprechen.

Erkennbar ist auch, dass sich dieses Vorgehen besonders gut für die Befragung von UK-Nutzer*innen mit Lautsprachverständnis, aber stark begrenzten Ausdrucksmöglichkeiten, ggf. trotz alternativer Kommunikationsmittel (Personengruppe 3 nach Weid-Goldschmidt, 2015) eignet, die in dieser Fallstudie den größten Anteil der beteiligten UK-Nutzer*innen ausmachten. Eine Person kommunizierte auf vorsymbolischem Niveau (Personengruppe 2, ebd.), sodass von den lautsprachlichen Ko-Konstruktionsstrategien im Interview nicht profitiert werden konnte. Hier empfiehlt es sich, eine Befragungsmethode anzuwenden, die übersichtlich und klar strukturiert ist und auf vertrauten Objekten, Fotos und ersten Bildsymbolmaterialien der Person aufbaut. Wichtig ist auch, Gesagtes zusätzlich mit Gesten zu verdeutlichen und sich zu vergegenwärtigen, dass die Fragetechnik an das situative Sprachverständnis der Person angepasst werden muss, indem die angesprochenen Inhalte das ‚Hier und Jetzt‘ fokussieren (vgl. ebd., S. 52 ff.). Denn ein Antworten auf reine Ja/Nein-Fragen war in diesem Fall nicht möglich. Trotz eines erkennbaren Interesses an Kommunikation blieben Fragen unbeantwortet, sodass der Einbezug vertrauter Personen in die Befragungen und die teilnehmenden Beobachtungen für den Erkenntnisgewinn essenziell waren.

Den Gesprächseinstieg so zu wählen, dass sich UK-Nutzer*innen zügig als kommunikativ kompetent erleben konnten, war hilfreich für die Interviews. Dazu waren die häufig vorhandenen Mitteilungsfelder auf dem Kommunikationsgerät ‚zur eigenen Person‘ oder ‚über mich‘ geeignet. Die Gelegenheit, eine kontextunabhängige Mitteilung zu machen, wie bspw. Witze erzählen oder Fotos zu zeigen etc., war während des Interviews auch gewinnbringend. Dabei orientierten sich die Mitteilungen der befragten Person an den auf der Kommunikationshilfe hinterlegten Kommunikationsinhalten. Sie*er konnte frei wählen, was sie*er zunächst sagen wollte.

Die Hinführung zum Interviewthema wie auch das Interview selbst erfolgte mit Hilfe von leichter, verständlicher und symbolunterstützter Sprache. In einzelnen Fällen konnte auch komplexe Sprache eingesetzt werden (Personengruppe 4, nach Weid-Goldschmidt, 2015). Der Einsatz dieser Elemente orientierte sich an den Kommunikationskompetenzen der jeweiligen Person. Dabei war es wichtig, die körpereigenen Signale des Gegenübers immer im Blick zu behalten und Möglichkeit zu geben, nicht Verstandenes zum Ausdruck bringen zu können.

Das Abwarten auf Antworten von UK-Nutzer*in und das Aushalten der langen Gesprächspausen war wichtig. Denn die Vorbereitung einer Antwort über ein UK-Gerät, was bspw. über eine Augensteuerung von der Person umgesetzt wird, braucht wesentlich länger als es bei mundsprechenden Personen der Fall ist. Fragen zu wiederholen, ggf. auch von vertrauter Assistenz aufgreifen zu lassen, wirkte unterstützend.

Bei Fragen, die nicht beantwortet werden, empfiehlt es sich, diese offen zu lassen und nicht daran festzuhalten. Man kann zu einem späteren Zeitpunkt im Interviewverlauf darauf zurückkommen. Es ist hilfreich, wenn man als Interviewer*in verbalisiert, dass man selbst im Verstehen einer Mitteilung an Grenzen stößt und auch hier gerne später auf den Themenpunkt erneut zurückkommt. Das ermöglicht die Rückkehr aus ‚Kommunikationssackgassen‘ und verhilft, das Interview in Bezug auf weitere Themenpunkte fortführen zu können. Möglich ist es auch, gezielt die Wiederholung einer nicht verstandenen Mitteilung von UK-Nutzer*innen einzufordern. Gerade dann, wenn eine Mischung aus lautsprachlichen Elementen und technisch gestützten Mitteilungen praktiziert wird, kann eine wiederholte Mitteilung das Verstehen von Empfänger*innen befördern.

Durch die Videoaufnahmen konnten in der Auswertungsphase missverständliche Gesprächssequenzen besser analysiert werden, indem durch wiederholtes Anschauen und Anhören von Mitteilungssequenzen das Verstehen von zunächst unverständlichen Mitteilungen besser möglich wurde. Das entstandene Interviewmaterial wurde transkribiert. Neben technisch gestützten Mitteilungen wurden die körpereigenen Ja/Nein-Signale, Laute und Geräusche in die Transkripte sorgfältig einbezogen, um anschließend eine inhaltlich strukturierende qualitative Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2018) durchzuführen. Die empirischen Befunde wurden hinsichtlich ihrer Güte mit kompetenten Personen außerhalb des Forschungsprojektes im Rahmen von regelmäßigen Promotionskollegs diskutiert (peer debriefing) und mit einzelnen Forschungsteilnehmer*innen selbst (member checking). Die ausgedehnten Aufenthalte im Feld verhalfen, voreilige Interpretationen und Irrtümer bei der Analyse des Datenmaterials zu vermeiden. Neben einer reflexiven Strategie konnten das multiperspektivische Forschungsdesign und die Kontrastierung von Fällen die Validität der Erkenntnisse erhöhen (vgl. Kuckartz, 2018, S. 217 f.).

5 Fazit

Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass die Befragungen von Menschen mit komplexen Kommunikationsbeeinträchtigungen eine hohe Herausforderung für alle Beteiligten darstellen. Neben dem Augenmerk auf den von Niediek (2016) postulierten Einsatz spezifischer Fragetechniken, unterstützender Techniken zur besseren Verstehbarkeit von Fragen und der Forderung nach umfänglicher Bildung dieses Personenkreises, damit „aus Befragten aktive Subjekte im Forschungsprozess werden“ (ebd., S. 5), wird durch die Fallstudie bekräftigt, dass der Einsatz von UK eine zentrale Voraussetzung für die Durchführung von Befragungen mit nicht/kaum lautsprachlich kommunizierenden Personen ist. Solide UK-Methodenkompetenz ist für Interviewer*innen und Interviewpartner*innen erforderlich. Eine sorgfältige Betrachtung individueller Kommunikationskompetenzen und -funktionen (Weid-Goldschmidt, 2015; von Tetzchner & Martinsen, 2000) ist im Zuge der Entwicklung eines fallbezogenen Vorverständnisses für das Gelingen von Verständigung im Interview unabdingbar und muss bei der Gestaltung der Interviewmethodik Berücksichtigung finden.

Gegenstand von Teilhabeforschung ist einerseits die grundlagentheoretische Auseinandersetzung mit dem Teilhabebegriff als solches. Andererseits sind anwendungsorientierte Erforschungen zu Förderfaktoren und Barrieren der Teilhabe Inhalt dieses Forschungsgebietes (vgl. Bartelheimer et al., 2020, S. 59). Die hier vorgestellte Fallstudie, mit dem Fokus auf methodische Erkenntnisse zur Befragung von Menschen mit komplexen Kommunikationsbeeinträchtigungen, leistet einen Beitrag zur anwendungsorientierten Erforschung von Teilhabe. Untersucht wurden Förderfaktoren und Barrieren für Kommunikation und Teilhabe an Bildungsprozessen – exemplarisch im Übergang Schule – Beruf – aus Perspektive von jungen erwachsenen Nutzer*innen alternativer Kommunikationsmittel. Um die Meinungsbilder dieser Personen im Einzelinterview zu erfassen, ist UK eine zentrale Voraussetzung. Dieser methodische Zugang muss für Teilhabeforschung im Kontext der Befragung von Menschen mit komplexen Kommunikationsbeeinträchtigungen ein wesentlicher Bestandteil sein und bedarf der Berücksichtigung in der Gestaltung künftiger Untersuchungen. Forscher*innen benötigen UK-Methodenkenntnisse, um mit nicht/kaum lautsprachlich kommunizierenden Personen Befragungen durchführen zu können. Jedes alternative Kommunikationssystem von UK-Nutzer*innen ist individuell und muss von Kommunikationspartner*innen zunächst kennengelernt werden. Darauf aufbauend ist es die Herausforderung an Forscher*innen, ihre Befragungsinhalte in leichter, verständlicher und symbolunterstützter Sprache zu formulieren, damit Verständigung im Interview gelingen kann. Deutlich wird, dass ein derartiges Vorgehen stark von den individuellen kommunikativen Kompetenzen der UK-Nutzer*innen als auch der UK-Methodenkompetenzen von Forscher*innen selbst geprägt ist. Damit wird beabsichtigt, die subjektiven Perspektiven der Betroffenen in Hinblick auf ihre Teilhabemöglichkeiten bestmöglich zu erfassen. Um Grenzen und Herausforderungen bei der Befragung von Menschen mit komplexen Kommunikationsbeeinträchtigungen (Schäfers, 2008; Schäfers et al., 2016) zu öffnen, ist UK in ihrer Vielfalt eine methodische Alternative und für die Weiterentwicklung einer anwendungsorientierten Teilhabeforschung ein Gewinn.