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Die Ausformulierung und Institutionalisierung der Grundwerte (II). Tendenzen und Widerstände

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Die revolutionäre Kraft der Ideen
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Zusammenfassung

In diesem Kapitel wird die These näher begründet, dass die Ausformulierung, Verbreitung und Institutionalisierung der Grundwerte tatsächlich ein Prozess gerichteter gesellschaftlicher Entwicklung ist. Dafür wird auf einen wichtigen Text von Kant Bezug genommen. Dies ist kein evolutionistischer oder historizistischer – wie bei Comte und Hegel – und auch kein entwicklungstheoretischer Ansatz – wie bei Norbert Elias. Bei all diesen fehlt der systematische Bezug auf gesellschaftliche Grundwerte. Ein empirisch-historischer Beleg für die Durchsetzungskraft der Grundwerte ist die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen 1948. Es werden die Voraussetzungen für ihre Verkündigung dargestellt. Sodann wird die wichtige Frage untersucht, welche Kräfte gegen die Durchsetzung der Grundwerte wirken. Es sind dies einerseits scheinbar legitime Formen der Gewaltanwendung (in Revolutionen, antikolonialistischen Befreiungskämpfen, faschistische und religiös legitimierte Gewalt). Andererseits sind es drei Formen reaktionärer Bewegungen (Niederschlagung von Aufständen, Restaurationen, Machtusurpierung durch Diktatoren).

Man kann die Geschichte der Menschengattung im Großen als die Vollziehung eines verborgenen Plans der Natur ansehen, um eine innerlich- und zu diesem Zwecke auch äußerlich-vollkommene Staatsverfassung zu Stande zu bringen, als den einzigen Zustand, in welchem sie alle ihre Anlagen in der Menschheit völlig entwickeln kann. […] Man sieht: die Philosophie könne auch ihren Chiliasmus haben; aber einen solchen, zu dessen Herbeiführung ihre Idee, obgleich nur sehr von weitem, selbst beförderlich werden kann, der also nicht weniger als schwärmerisch ist. Es kommt nur darauf an, ob die Erfahrung etwas von einem solchen Gange der Naturabsicht entdecke.

Immanuel Kant (1724–1804)

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  • 10 November 2022

    „In der zunächst veröffentlichten Fassung dieses Buchs fehlten an mehreren Stellen interne Verweise zu anderen Kapiteln. Diese wurden nachträglich eingefügt.“

Notes

  1. 1.

    Vgl. auch die konzise Darstellung der Thesen von Kant in Flach 2005.

  2. 2.

    In Tokio gibt es einen „Tempel der Philosophen“, in dem seit 100 Jahren ein Bild hängt mit der Überschrift Die vier Weltweisen; dargestellt werden darin Buddha, Konfuzius, Sokrates und Kant (nach https://de.wikipedia.org/wiki/Immanuel_Kant, abgerufen am 24.1.2021).

  3. 3.

    So ist bezeichnend, dass der Soziologe Kenneth Bock (1978) in seinem ausgezeichneten Überblick über die Ideen von Entwicklung und Fortschritt zwar ausführlich über Aristoteles und dann natürlich die Fortschrittstheoretiker des 18. und 19. Jahrhunderts, wie Abbé Saint-Pierre, Turgot, Condorcet und dann natürlich Comte, Spencer und Marx schreibt, Kant aber nur passager würdigt. Mir scheint, er vermischt richtige und falsche Interpretationen von Kant. So unterstellt er ihm die Thesen, „that we can look forward to a time (though it is distant) of greater perfection in the arts and sciences, an increase in happiness, and even a better moral order“… Kant was not trying to tell us what had happened in history, much less what was going to happen. It was not his aim. to pursue the study of history by the method of natural science and lay bare the iron law of progress“ (Bock 1978, S. 55 f.). Eine recht ausführliche Darstellung von Kant findet sich jedoch in Martindales Werk zur Geschichte der soziologischen Theorie (Martindale 1961, S. 229 ff.).

  4. 4.

    Die Zitierungen stammen aus dem elektronisch verfügbaren Originaltext von Kant (auf www.projekt-gutenberg.org/Kant/); ich habe kleinere Adaptionen der Orthographie von Kant vorgenommen.

  5. 5.

    Das kann man wohl auch für Elias nicht behaupten.

  6. 6.

    Hier zitiert nach der online zugänglichen Ausgabe auf der Kleinen Bibliothek von www.zeno.org. (abgerufen am 24.2.2021).

  7. 7.

    Eine Zusammenfassung der Hauptthesen von Fukuyama findet sich https://docupedia.de/zg/Fukuyama,_Ende_der_Geschichte (abgerufen am 29.3.2021).

  8. 8.

    Zu diesem Thema gibt es natürlich eine extrem umfangreiche Literatur. Der Wikipedia-Artikel scheint mir eine gute Einführung in diese Literatur und die Literatur zu Hegel zu geben: https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Wilhelm_Friedrich_Hegel (abgerufen am 24.1.2021). Vgl. dazu auch den Hegel-Artikel in Baberowski, Der Sinn der Geschichte (2005, S. 31–62).

  9. 9.

    Vgl. Popper (1994b, S. 197 ff.) Lehrbücher zur Geschichte der Soziologie lassen oft eine kritische Diskussion der Hegelschen Philosophie vermissen. Bei Störig (1950, S. 283) wird die Richtigkeit seines dialektischen Prinzips gelobt. Helferich (2012, S. 283) bezeichnet Hegels als Geschichtsphilosophie als „spannenden Versuch; eine kritische Diskussion sucht man vergebens.

  10. 10.

    Viel Literatur zu Comte wird angegeben in https://de.wikipedia.org/wiki/Auguste_Comte (abgerufen am 24.1.2021).

  11. 11.

    So etwa im Rahmen des philosophischen Denkens außerhalb von Deutschland, aber auch in der strukturell-funktionalen Schule der Soziologie im angelsächsischen und südeuropäischen und lateinamerikanischen Raum.

  12. 12.

    Dieses Werk verfasste Elias als Habilitationsschrift schon Anfang der 1930er Jahre an der Universität Frankfurt. Infolge der erzwungenen Emigration konnte er bis Anfang der 1950er Jahre nicht wissenschaftlich arbeiten. 1952 erhielt er eine Dozentenstelle an der Universität Leicester und lehrte von da an oft in Amsterdam, aber auch an deutschen Universitäten.

  13. 13.

    So insbesondere von Hans-Peter Duerr (1994 ff.) in einem mehrbändigen Werk „Der Mythos vom Zivilisationsprozess“; vgl. dazu die informative positiv-kritische Besprechung von Teresa K. Beck, „Mehr als der Mythos vom Zivilisationsprozess“, Zeithistorische Forschungen 2018/2.

  14. 14.

    Vgl. dazu die Sammelbesprechung neuerer Arbeiten zu Elias von Marta Bucholc (Transformationen eines Klassikers“), in Soziologische Revue 2018, 31(3), S. 384–399.

  15. 15.

    Helmut Kuzmics (2006) weist in einer Kurzdarstellung von Elias‘ Theorie der Pazifizierung allerdings darauf hin, dass der Begriff der Zivilisation in den späteren Schriften von Elias doch eine deutlich normative-evaluative. Komponente enthält. So sah er den Zivilisationsprozess auch als Fortschritt und als dessen stärksten Indikator die Verurteilung des Krieges.

  16. 16.

    An einer Stelle der Höfischen Gesellschaft diskutiert Elias (1983, S. 118–119) auch die Rolle von Werten, jedoch ohne Bezug auf handlungs- oder gesellschaftsbezogene Werte und nur allgemein als Faktum einer „Verbindung von Machtstruktur und gesellschaftlicher Wertskala“. Als höfische Werte, die noch heute relevant seien, nennt er Werke der Kunst und Literatur und Wohnbauten.

  17. 17.

    Eine interessante Diskussion der Thesen von Elias findet sich im Buch von Ian Mortimer, Zeiten der Erkenntnis (2015, S. 181–187), die jedoch mit einer Berücksichtigung von Werten übereinstimmt.

    . Mortimer stimmt mit Elias weitgehend überein, legt das Gewicht jedoch stärker auf die zunehmende staatliche Monopolisierung der Gewalt, welche es für die Individuen immer weniger notwendig mache, selber Rache zu üben. Auch er verweist jedoch auf die Religiosität der aufstrebenden städtischen Schichten, und auch die arbeitende Bevölkerung begann sich durch die von der Kirche gepredigte Moral zu mäßigen. Der zunehmende Individualismus habe die Menschen auch für das Leiden anderer empathischer gemach und damit „veränderten sich auch die gesellschaftlichen Werte“ dahingehend, dass man ab nun jenem Mann mehr Respekt entgegenbringt, der auf eigene Rache verzichtet (während man früher den Racheübenden bewunderte).

  18. 18.

    Die Literatur zu Menschenrechten ist sehr umfangreich. Vgl. als Einführungen aus der juridischen Sicht Nowak (2004); Clapham (2013), Benedek (2017, 2017a); aus politikwissenschaftlicher bzw. soziologischen Sicht Brunkhorst et al. (1999), Mühlmann (2011); Clapham (2013); Heintz und Leisering (2015); aus sozialwissenschaftlicher Sicht König 2005. Ein sehr umfangreicher und informativer Artikel findet sich in Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenrechte (abgerufen am 7.10.2021).

  19. 19.

    So etwa die Irokesen. Nach verschiedenen Autoren (z. B. Wagner 2004) soll deren politische Gemeinschaft sogar die US-Verfassung von 1787 beeinflusst haben.

  20. 20.

    Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Virginia_Declaration_of_Rights (abgerufen am 5.1.2021).

  21. 21.

    Vgl. dazu Jürgen Osterhammel, Das 19. Jahrhundert: 1800 bis 1850, in: Informationen zur politischen Bildung 8.8.2012 (https://www.bpb.de/izpb/142105/1800-bis-1850, abgerufen am 30.3.2021).

  22. 22.

    Der Briefwechsel zwischen Voltaire und Friedrich dem Großen ist einer der historisch bedeutsamsten aller Zeiten. Er enthält einen Austausch über persönliche, künstlerische und politische Fragen; beide sehen sich als Vertreter der Aufklärung und Streiter gegen Fanatismus und Aberglauben. Vgl. dazu https://www.getabstract.com/de/zusammenfassung/briefwechsel/13524 (abgerufen am 5.1.2021).

  23. 23.

    Dunant hatte darüber auch das Buch Eine Erinnerung an Solferino geschrieben. Nach dieser Schlacht lagen 6000 Tote und 38.000 Verwundete auf dem Kampffeld, vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Henri_Dunant.

  24. 24.

    Vgl. dazu den informativen Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_Menschenrechtskonvention (abgerufen am 5.1.2021).

  25. 25.

    In den Niederlanden stehen ihre Normen sogar über der Verfassung, in Russland darunter. In der Schweiz sind die EMRK-Normen direkt anwendbar, in Österreich (das keinen Grundrechtekatolog in der Verfassung hat), gelten sie als verbindliche Normen für Grundrechte; in Deutschland ist es z. T. unklar, inwieweit bzw. auf welchen Ebenen (Bund oder Länder) die Normen anwendbar sind.

  26. 26.

    Vgl. dazu die beiden Wikipedia-Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Pakt_%C3%BCber_b%C3%BCrgerliche_und_politische_Rechte und https://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Pakt_über_wirtschaftliche,_soziale_und_kulturelle_Rechte (abgerufen am 5.1.2021). Zu diesen und den anderen internationalen Abkommen und Institutionen gibt es auch eigene Webseiten; viele davon sind angeführt in König 2005 (S. 168).

  27. 27.

    Zum Teil ausgenommen sind hier die Vereinbarungen im Rahmen der Europäischen Union, die ja schon eine wirkliche politische Staatengemeinschaft darstellt. Aber selbst in der EU können Mitgliedsstaaten, wie sich zuletzt im Falle der autoritär-konservativ regierten Länder Ungarn und Polen gezeigt hat, grundlegende Rechte der Union übertreten.

  28. 28.

    Vgl. die Übersichten dazu in Wikipedia und auf www.humanrights.ch.

  29. 29.

    Davon betroffen waren u. a. der chilenische Diktator Augusto Pinochet (wegen schlechter Gesundheit wurde er allerdings von England nicht ausgeliefert) und der liberianische Diktator Charles Taylor; das Verfahren gegen den Präsidenten des Sudan, Omar al-Bashir musste wegen mangelnder internationaler Unterstützung eingefroren werden.

  30. 30.

    Vgl. dazu auch die konzise Zusammenfassung in http://www.kennedeinerechte.at/informationen/was-sind-menschenrechte/ (abgerufen am 23.9.2020). Für umfassendere Informationen vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenrechte (abgerufen am 23.9.2020).

  31. 31.

    Aus dieser Sicht kann man Joas (2015, S. 277) und Mark Mazower, den er zitiert, nicht zustimmen, die behaupten, Menschenrechte hätten einen Rückschritt in Bezug auf den Minderheitenschutz mit sich gebracht. Die südafrikanische Apartheid-Politik hat den AEMR-Positionen eindeutig und krass widersprochen. Seit den 1980er Jahren werden von der UNO auch Minderheitenrechte diskutiert und anerkannt (vgl. dazu die Ausführungen unten, S. xx)

  32. 32.

    Konrad Paul Lissmann, „Viele Rechte, keine Pflichten“, Wiener Zeitung 23.4.2021.

  33. 33.

    Soziologisch nicht sinnvoll und beantwortbar – wenn überhaupt, ist die metaphysische Frage, ob die Menschenrechte universell sind in dem Sinne, dass sie unabhängig von Raum und Zeit existieren und überall gültig sind. Zwar nehme ich mit Popper an, dass Ideen eine unabhängige Existenz besitzen. Es geht hierbei aber nur um die von Menschen geschaffenen und real festgehaltenen Ideen.

  34. 34.

    Dies waren die Sowjetunion und ihre Satellitenstaaten (Ukraine und Weißrussland, Polen, die CSSR, Jugoslawien), Saudi-Arabien und Südafrika. Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeine_Erkl%C3%A4rung_der_Menschenrechte (abgerufen am 23.9.2020); Joas 2015 (S. 277).

  35. 35.

    Als ein Beispiel kann man wohl das Verbot der Verwendung der Pille (in der Enzyklika Humanae Vitae (von Papst Paul VI 1968) als Methode der Empfängnisverhütung nennen. Dieses Verbot, das keinerlei medizinische Begründung hat, schränkt nicht nur die Freiheit der Frauen ein, sondern stellt auch ein effektives Handicap für die Entwicklung von katholisch beeinflussten Ländern des globalen Südens dar. Dies gilt insbesondere für Afrika, wo das extrem hohe Bevölkerungswachstum das wirtschaftliche Wachstum hemmt und zu einer Persistenz von Armut beiträgt. Die Wirkung dieses Verbots war aber eher weniger auf die Frauen selbst stark, als auf Politiker, die in Afrika und Lateinamerika sich dadurch noch weniger veranlasst sehen, Familienplanung zu betreiben (vgl. z. B. „In Senegal ist ‚Familienplanung‘ ein Fremdwort“, Neue Zürcher Zeitung, 3.12.2020). Dabei wird die Bevölkerung Afrikas, die bereits derzeit 1,3 Mrd. beträgt, bis 2050 auf unglaubliche 2,5 Mrd. ansteigen. Dies ist auch einer der Hauptgründe für den immensen Emigrationsdruck auf Millionen junger Afrikaner (Haller 2019a).

  36. 36.

    Vgl. dazu https://www.planet-wissen.de/geschichte/deutsche_geschichte/kalter_krieg/index.html (abgerufen am 2.4.2021).

  37. 37.

    Es gibt noch eine weitere neue Erklärung der Menschenrechte durch den US-Historiker Samuel Moyn (vgl., dazu Nowak 2015, S. 49). Seiner Meinung nach entwickelten sich die Menschenrechte ab den 1970er Jahren parallel zum Siegeszug des Liberalismus, stellten also nur eine Art Komplement dazu dar. Diese Interpretation scheint schon aufgrund der historischen Fakten unhaltbar.

  38. 38.

    Diese zweite Annahme unterscheidet den hier vertretenen Ansatz von funktionalistisch-evolutionistischen Theorien, wie etwa jenen von Parsons. Für diese stehen nur gesellschaftliche Systemanforderungen im Zentrum.

  39. 39.

    Vgl. Stichwort „Gewalt“ in Hartfiel und Hillmann (1982), S. 264 f.; Endruweit undTrommsdorf (1989/1, S. 252 f.); eine systematische Darstellung der Theorien kollektiver Gewalt gibt der Artikel „Violence collective“ in Borlandi et al. 2005, S. 736–739). Es werden vier solcher Theorien unterschieden: die Theorie individuellen Kalküls – der Leviathan als Kontrolleur der Gewalt (Hobbes); die Theorie gewalttätiger Persönlichkeiten und Milieus (G. Tarde, E. Lederer, H. Arendt); die Theorie des Zusammenbruchs der moralischen Ordnung (Durkheim, Parsons) und die Theorie der strategischen Gewaltanwendung durch bestimmte Gruppen (Marx, Pareto, C. Tocqueville).

    Die Frage der Legitimation von Gewalt, um die es im Text oben vor allem geht, wird auch in diesem Artikel nicht thematisiert.

  40. 40.

    Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Franz%C3%B6sische_Revolution#Legalisierter_Terror_und_Entchristianisierung (abgerufen am 2.4.2021).

  41. 41.

    Vgl. https://wienerzeitung.at/nachrichten/zeitreisen/657542-Kein-Platz-fuer-das-Weltereignis.html.

  42. 42.

    Münkler (2021, S. 550) macht es sich viel zu leicht, wenn er Marx von der geistigen Verantwortung für den Gebrauch von Gewalt in kommunistischen Revolutionen und Herrschaftssystemen exkulpiert und Engels dafür verantwortlich macht.

  43. 43.

    Aus Lenin „Zwei Taktiken der Sozialdemokratie in der demokratischen Revolution“, in: Lenin 1970, S. 87.

  44. 44.

    Die Zahlen darüber gehen allerdings weit auseinander; sicher ist, dass allein 1936–39 600.000 Todesurteile vollstreckt wurden. Vgl. https://de.rbth.com/kultur/geschichte/2017/07/31/kampfen-mit-fakten-wie-viele-opfer-forderte-stalins-terror-wirklich_813916 (abgerufen am 2.4.2021).

  45. 45.

    Vgl. zu all diesen Fällen Courtois et al., Das Schwarzbuch des Kommunismus (2004).

  46. 46.

    Der Aufstand hatte Bauer vollkommen überrascht und er konnte sich nie an die Spitze der Bewegungen setzten. Als sich die Niederlage abzeichnete, floh er in die Tschechoslowakei (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Bauer, abgerufen am 2.4.2021).

  47. 47.

    Vgl. Klaus Große Kracht, „Georges Sorel und der Mythos der Gewalt“, Zeithistorische Forschungen 5/2009, S. 66–171. Weiteres auch https://de.wikipedia.org/wiki/Georges_Sorel (abgerufen am 30.3.2021).

  48. 48.

    Vgl. dazu Stefan Schlensog, Religion und Gewalt, Bundeszentrale für politische Bildung 2002 (verfügbar unter file:///C:/Users/haller/AppData/Local/Temp/63UWHW.pdf, abgerufen am 2.4.2021); Rüdiger Lohlker, Islam und Gewalt, Innsbrucker Diskussionspapiere zu Weltordnung, Religion und Gewalt Nr. 15, 2007 (https://www.uibk.ac.at/plattform-wrg/idwrg/idwrg_15.pdf, abgerufen am 2.4.2021).

  49. 49.

    So etwa Mouhanad Khorchide in seinen ansonsten recht ausgewogenen Ausführungen in https://www.uni-muenster.de/ZIT/Aktuelles/2015/20150709.html (abgerufen am 2.4.2021).

  50. 50.

    Für Österreich vgl. etwa das Werk des Sozialistenführers Otto Bauer, ‚Die österreichische Revolution, erschienen 1923.

  51. 51.

    Vgl. auch https://de.wikipedia.org/wiki/Sklavenaufst%C3%A4nde_im_R%C3%B6mischen_Reich (abgerufen am 9.1.2021).

  52. 52.

    Der Begriff „Haufen“ hatte ursprünglich militärische Bedeutung als eine Einheit von Soldaten.

  53. 53.

    Vgl. dazu https://de.wikipedia.org/wiki/Restauration_(Geschichte) (abgerufen am 9.1.2021).

  54. 54.

    Vgl. Bergeron u. a. (1969), zum Einstieg auch https://de.wikipedia.org/wiki/Revolutionen_1848/1849 (abgerufen am 9.1.2021).

  55. 55.

    Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratieindex (abgerufen am 3.4.2021).

  56. 56.

    Vgl. Balabanova (2013); informativ ist auch der Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Wladimir_Iljitsch_Lenin (abgerufen am 9.2.2021).

  57. 57.

    Diese Tatsache wird auch durch den Wikipedia-Artikel „Adolf Hitler“ belegt, der nicht weniger als 81 Seiten umfasst, davon 30 Seiten Literatur (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Hitler, abgerufen am 8.1.2021).

  58. 58.

    So schreiben die Herausgeber ca. Mein Kampf im Kommentar zum 11. Kapitel (Volk und Rasse) ähnlich wie frühere Autoren, Hitler wirke in diesem Kapitel argumentativ unsicher und ideologisch verschwommen (Hitler 2015, S. 735). Mir ist schleierhaft, wie man zu einem solchen Urteil kommen kann. In dem Kapitel explizit er seinen Rassismus, Antisemitismus und Sozialdarwinismus in aller Schärfe.

  59. 59.

    Vgl. dazu die ausführliche und informative Einleitung der Herausgeber Christian Hartmann u. a. zu Hitler 2015 (S. 9–84), sowie https://de.wikipedia.org/wiki/Mein_Kampf (abgerufen am 8.2.2021).

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Haller, M. (2022). Die Ausformulierung und Institutionalisierung der Grundwerte (II). Tendenzen und Widerstände. In: Die revolutionäre Kraft der Ideen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-36957-6_5

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