Zusammenfassung
Die betriebliche Altersversorgung bildet als „Zweite Säule“ der Versorgung neben den Leistungen aus den gesetzlichen Regelsicherungssystemen und der privaten Altersvorsorge einen wesentlichen Baustein der sozialen Absicherung in Deutschland. Mit der Implementierung betrieblicher Altersversorgung in ihren Unternehmen nehmen Arbeitgeber eine wichtige Rolle bei der Absicherung ihrer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (im Folgenden einheitlich „Arbeitnehmer“) wahr.
Versorgungsleistungen in Form betrieblicher Altersversorgung können als Altersleistungen, als Invaliditätsleistungen und als Leistungen bei Tod des Arbeitnehmers an Hinterbliebene zugesagt werden. Dem Arbeitgeber stehen hierfür verschiedene Durchführungswege zur Verfügung. Er kann eine Direktzusage erteilen oder sich für die Versorgung einer Unterstützungskasse, eines Lebensversicherungsunternehmens im Rahmen einer Direktversicherung, einer Pensionskasse oder eines Pensionsfonds bedienen. Insbesondere in Abhängigkeit vom Durchführungsweg bestimmt sich die Bandbreite der in Betracht kommenden Zusagearten, die in Deutschland von der reinen Leistungszusage bis hin zu einer auf tarifvertraglicher Grundlage möglichen reinen Beitragszusage reichen. Der Arbeitgeber kann die betriebliche Altersversorgung aus zusätzlichen eigenen Mitteln finanzieren, aber auch eine Finanzierung im Wege einer Entgeltumwandlung ist mittlerweile weit verbreitet, ebenso eine Kombination verschiedener Finanzierungsarten. Soweit der Arbeitgeber seinen Arbeitnehmern betriebliche Altersversorgung zusagt, gelten gewisse Rahmenbedingungen nach dem Betriebsrentengesetz und ein gesetzlicher Mindestschutz für die Arbeitnehmer.
Betriebliche Altersversorgung ist für den Arbeitgeber mit einem langfristigen Engagement zugunsten seiner Arbeitnehmer und ggf. deren Hinterbliebenen verbunden. Ein Arbeitgeber ist deshalb gut beraten, bei der Einrichtung einer betrieblichen Altersversorgung seine Ziele, Handlungsmöglichkeiten, Chancen und Risiken sorgfältig zu analysieren. Auch der rechtliche Handlungsrahmen spielt dabei eine wichtige Rolle. Im Laufe der Zeit können sich auch Änderungsnotwendigkeiten ergeben bis hin zu einer Neuordnung des Versorgungssystems. Auch bei Unternehmenstransaktionen empfiehlt sich, bereits im Vorfeld die betriebliche Altersversorgung unmittelbar mit in den Blick zu nehmen und Konsequenzen sowie Handlungsoptionen zu prüfen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2022 Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature
About this chapter
Cite this chapter
Derbort, S., Mehlinger, C., Seeger, N., Bauer, A. (2022). Betriebliche Altersversorgung in Deutschland. In: Bilanzierung von Pensionsverpflichtungen. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-36615-5_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-36615-5_2
Published:
Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-36614-8
Online ISBN: 978-3-658-36615-5
eBook Packages: Business and Economics (German Language)