Zusammenfassung
Im letzten Kapitel wird die affektive Ordnung von Celebrations mit dem Begriff der Kommunalität bezeichnet. Nach einer kurzen begrifflichen Auseinandersetzung, die u. a. Turners (Das Ritual. Struktur und Anti-Struktur. Campus, Frankfurt/N.Y., 2005) Konzept der Communitas zum Ausgangspunkt nimmt, wird noch einmal betont, wie die Vergemeinschaftungsform Celebrations, die subjektive Erfahrung von Transzendenz mit der Erfahrung der Gemeinschaft sowohl strukturell als auch situativ-performativ zu verbinden vermag. Dabei sind es die situativen kommunikativen Markierungen von Religion, über die sich die Spezifität der Kommunalität entfaltet. Die religiösen Markierungen als Ausdruck der affektiven Relation zum Abwesenden, stellen einen gemeinsamen Aufmerksamkeitsfokus her, der sich in der kollektiven kommunikativen Konstruktion der Situation äußert. Die Teilnehmenden des Events werden durch diese gemeinsame Konstruktion als spezifische Gemeinschaft sicht- bzw. erkennbar. Bezogen auf aktuelle religionssoziologische Debatten zeigt sich in der Untersuchung von Celebrations eine empirisch begründete Vereinbarkeit der Erforschung von Religion und Kirche. Damit stellt sich die Frage, ob Celebrations nicht nur ein Ausdruck für den Bedeutungsgewinns der Religion, sondern auch der Kirchen sind. In einem Ausblick werden Celebrations als exemplarisches Phänomen der Refiguration (Knoblauch und Löw in Historical Social Research 45(2):263–292, 2020) betrachtet.
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Notes
- 1.
Mit dem Gegenbegriff immunis bringt Esposito gesellschaftstheoretische Bestrebungen hervor und versucht die Moderne nicht über Entwicklungen der Rationalisierung oder Säkularisierung zu erklären, sondern beschreibt Moderne als Zustand „Wenn sie [die Individuen, Anm. M.H.] freigestellt, entlastet, entbunden sind von jenem Kontakt, der ihre Identität bedroht, indem er sie dem möglichen Konflikt mit ihrem Nächsten aussetzt. Der Ansteckung der Relation.“ (Esposito 2004, S. 26) bzw. wenn die Individuen von jeder Schuld frei seien.
- 2.
Betonen möchte ich jedoch, dass es hier um die Formen geht und nicht um Celebrations selbst, denn dann würde ich sie wieder zu einem Hybrid aus Populärkultur und Religion degradieren.
- 3.
„Glücklich, wem es gelang, den Grund der Dinge zu erkennen.“
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Haken, M. (2022). Celebrations zwischen Populärkultur und Markierung von Religion. In: Celebrations. Erlebniswelten. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-36510-3_9
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