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Annäherungen an das GG-Konzept – Definitionen

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Global Governance

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Zusammenfassung

Überblick: Die Ausdeutungen des GG-Konzepts thematisieren nach dem Ende des Kalten Krieges neue Aspekte der Weltpolitik. Es werden neun Versuche zitiert, das GG-Konzept begrifflich zu bestimmen. Die Beispiele verweisen auf die schwierige Aufgabe der IB-Forschung, die sich mit dem Ende des Kalten Krieges und der Globalisierung verändernde weltpolitische Lage analytisch wie auch politisch-strategisch zu erfassen. Im zweiten Teil des Kapitels werden die für das Lehrbuch grundlegenden Definitionen gegeben.

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Notes

  1. 1.

    In der Zeitschrift Social Sciences Quarterly erschienen Mitte der 1970er-Jahre erste wissenschaftliche Beiträge, die das GG-Konzept benutzten. Siehe den Hinweis und die Literaturangaben in dem Übersichtsartikel von Dominguez und Velázquez Flores (2018).

  2. 2.

    James N. Rosenau (1924–2011), Politikwissenschaftler für den Bereich der Internationalen Beziehungen, beeinflusste seit den 1960er-Jahren mit zahlreichen Büchern und wissenschaftlichen Artikeln maßgeblich die Entwicklung der Wissenschaft von den Internationalen Beziehungen.

  3. 3.

    Die erste, nicht wirklich ausgearbeitete Erwähnung des GG-Konzepts von James Rosenau erfolgte in einem mit dem deutschen Politologen und Friedensforscher Ernst-Otto Czempiel (1927–2017) herausgegebenen Band mit dem Titel „Governance without Government – Order and Change in World Politics“ (Rosenau & Czempiel, 1992).

  4. 4.

    Das Interesse an der neuen Forschungsperspektive, die das GG-Konzept signalisierte, war bereits Anfang der 1990er-Jahre so groß, dass bereits im Jahre 1995 eine Zeitschrift mit dem Begriff im Titel erscheint. Bis heute ist die Zeitschrift ein Leitmedium für die internationale GG-Diskussion.

  5. 5.

    Lawrence S. Finkelstein (1925–2019), Professor für Politikwissenschaft an der Northern Illinois University, nahm 1944 als Mitglied der US-Delegation teil an der Gründungskonferenz der Vereinten Nationen (Verabschiedung der Charta am 26. Juni 1945) in San Francisco. Zahlreiche Publikationen zum UN-System.

  6. 6.

    Auf das für die Politik vertrackte Problem, dass wissenschaftliche Aussagen probabilistisch und prinzipiell vorläufig sind, sei hier nur beiläufig hingewiesen. Für das Politikfeld der Klimagovernance siehe die Darstellung des IPCC (IPCC, 2018) oder auch Beck, 2009 und Hulme, 2011.

  7. 7.

    Thomas G. Weiss (geb. 1946), Professsor für Internationale Beziehungen, zahlreiche Positionen im Rahmen der UN (u. a. UNCTAD), von 2001–2014 Direktor des Ralph Bunche Institute for International Studies. Zahlreiche Publikationen zum UN-System und zu Global Governance.

  8. 8.

    Rorden Wilkinson (geb. 1970), Professor für International Political Economy an der University of Manchester (1997–2014), heute: University of New South Wales. Zahlreiche Publikationen zur WTO und Global Governance.

  9. 9.

    Michael Zürn (geb. 1959), Professor für internationale Politik, seit 2004 Direktor der Abteilung „Transnationale Konflikte und internationale Institutionen“ am Wissenschaftszentrum Berlin. Zahlreiche Publikationen zur Thematik Regieren jenseits des Nationalstaates.

  10. 10.

    Peter Willets (geb. 1943), Prof. em. für Global Politics an der City University von London; zahlreiche Veröffentlichungen zum Themenkomplex der NGOs.

  11. 11.

    Jonas Tallberg (geb. 1971), Prof. für Political Science an der Universität Stockholm.

  12. 12.

    Karin Bäckstrand (geb. 1969), Professorin für Environmental Social Science an der Universität Stockholm.

  13. 13.

    Jan Aart Scholte (geb. 1959), Prof. für Peace and Development an der School of Global Studies der Universität Göteborg und Co-Direktor am Zentrum für Global Cooperation Research der Universität Duisburg-Essen.

  14. 14.

    Dirk Messner (geb. 1962, Professor für Politikwissenschaft, 1995–2003 Akademischer Direktor des Instituts für Entwicklung und Frieden/INEF in Duisburg, 2003–2018 Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik/DIE in Bonn, seit 2020 Präsident des Umweltbundesamtes in Dessau). Zahlreiche Publikationen zum Themenfeld nachhaltige Entwicklung und Global Governance.

  15. 15.

    Franz Nuscheler (geb. 1938, Professor für Politikwissenschaft, 1990–2006 Direktor des Instituts für Entwicklung und Frieden/INEF in Duisburg). Zahlreiche Publikationen zur Entwicklungspolitik, Globalisierung und Global Governance.

  16. 16.

    Helmut Breitmeier (geb. 1961, Professor für Internationale Beziehungen an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Zahlreiche Publikationen zu internationalen Umweltregimen und Global Governance.)

  17. 17.

    Stellvertretend für eine Reihe von Studien, die einen breiteren Überblick ermöglichen, sei auf die folgenden Arbeiten hingewiesen: Kennedy, Messner & Nuscheler, 2002; Messner & Nuscheler, 2006; Zürn, 2008; Schuppert & Zürn, 2008; Mayntz, 2009; Risse, 2011; Zürn, 2018b.

  18. 18.

    Zürn votiert in seiner Zwischenbilanz für eine Output orientierte Version von Governance (Zürn, 2008, S. 556), die hier aber zu Gunsten eines stärker handlungs- und akteurszentrierten Ansatzes (Avant, Finnemore & Sell, 2010; Avant & Westerwinter, 2016) nicht weiterverfolgt wird.

  19. 19.

    George H. W. Bush verkündete in einer Rede vor beiden Häusern des Kongresses am 11. September 1990, nachdem Saddam Hussein (Irak) am 02.08.1990 in Kuwait einmarschiert und Kuwait am 28.08.1990 annektiert hatte, die Absicht der Vereinigten Staaten, eine neue Weltordnung aufbauen zu wollen (o.A., 2019; Miller & Yetiv, 2001).

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  1. Institut für Politikwissenschaft, FernUniversität in Hagen, Hagen, Deutschland

    Georg Simonis

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  1. Georg Simonis
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Simonis, G. (2022). Annäherungen an das GG-Konzept – Definitionen. In: Global Governance. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-36462-5_3

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