Für die Analyse wird von einem vollzeitigen Erwerbsumfang der Mutter und einem ganztägigen Betreuungsumfang in der Tagespflege eines einjährigen Kindes ausgegangen. Dabei wurde sich am Indikator 4.2.a der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie orientiert, der einen Anstieg der Ganztagsbetreuung auf 35 % für 0- bis 2-jährige Kinder bis zum Jahr 2030 vorsieht (Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie, 2018, 54).

5.1 Betreuungswechsel aus Perspektive der Kleinkinder

Durch die Berufstätigkeit der Mutter, wird die Interaktion von Kind und Mutter tagsüber unterbrochen, Kommunikation und Kooperation können nicht stattfinden. Je größer der Erwerbsumfang der Mutter ist, desto weniger Interaktionen finden statt und desto weniger kann sich das Kind seiner Mutter mitteilen. Die Erfüllung der kindlichen Bedürfnisse, die es gewohnt war von der Mutter aufgrund ihrer Feinfühligkeit (Ainsworth, 1974; Papoušek et al., 2002, 183–206) prompt befriedigt zu bekommen, haben im Kind das Gefühl von Selbstwirksamkeit entstehen lassen, da es das Interaktionsgeschehen auch nonverbal beeinflussen und mitbestimmen konnte. Diese Form der Mitbestimmung reduziert sich mit der Berufstätigkeit der Mutter stark. Bislang konnte das Kind sein Neugiermotiv befriedigen und die Umwelt explorieren, da es gelernt hatte, dass ihm seine Mutter als sicherer Hafen zur Verfügung stehen würde. Im Fall auftretender Angst konnte es sich am Gesichtsausdruck der Mutter orientieren und ihr feinfühliges Verhalten aktivieren. Mit dem Fehlen sozial referenzieren zu können, entsteht beim Kind ein Unsicherheitsgefühl. Durch die mütterliche Mimik, Gestik und Sprache wurde das Kind bei seiner Emotionsregulation unterstützt (Grossmann et al., 2012, 117 f.) und ihm geholfen, seinen Stress abzubauen. Durch das Fehlen der Mutter bekommt das Kind nicht mehr die gewohnte Unterstützung, wodurch der Cortisolspiegel steigt und sich seine Belastung erhöht (Böhm, 2013; Datler et al., 2012; Vermeer et al., 2006). Die auf seine Bedürfnisse abgestimmten positiv erlebten Interaktionen mit seiner Mutter führten zudem zur Ausschüttung des Hormons Oxytocin (Feldman, Gordon, Influs, Gutbir & Ebstein, 2013). Das damit einhergehende synaptische Wachstum verstärkte die Bindung zwischen dem Kind und seiner Mutter und es eignete sich implizites Bindungswissen an (Feldman et al., 2013). Durch eine Reduktion der Interaktionen mit der Mutter, kommt es seltener zu Ausschüttung von Oxytocin.

Das Fehlen des sicheren Hafens durch die berufsbedingte Abwesenheit der Mutter führt zu negativen Emotionen des Kindes, wodurch sich seine Motivation zur Erkundung der Umwelt abschwächt. Je länger die Abwesenheit der Mutter ist, desto länger können die Phasen der Unsicherheit und der eingeschränkten Exploration des Kindes sein. Die Wachstumsmotive des Kindes äußern sich durch sein starkes Bedürfnis nach Unabhängigkeit, Kontrolle seiner Umwelt und Kompetenzerwerb (Schnotz, 2006, 89 f.). Das Kontrollgefühl entsteht im Säuglingsalter während der Mutter-Kind-Interaktionen durch das Erleben von Selbstwirksamkeit (Bandura, 1986) und bildet sich aufgrund von Erfahrungen bis ins Erwachsenenalter immer weiter aus. Um ein Kompetenzgefühl erlangen zu können, benötigt das Kind ein Umfeld, in dem es sich sicher und geborgen fühlt. Durch das Erreichen eines Zielzustands und die Anerkennung seiner Mutter empfindet das Kind Stolz und Freude über das eigene Tun, zu dem es intrinsisch motiviert (Rudolph, 2013, 153) ist. Es erhöht in der Folge seine Anstrengungsbereitschaft aufgrund dieses Anreizes. Extrinsische Verstärker sind für diesen Prozess nicht notwendig. Positiv erlebte Emotionen bestätigen das Kind, seinem Erkundungsdrang entsprechend seiner Präferenzen zu folgen, negative hingegen motivieren sein Bindungsverhalten, es beendet die Erkundung und sucht Schutz (Grossmann et al., 2012, 140 ff.). Den Weggang der Mutter nicht verstehen und nicht verhindern zu können, kann sein Kompetenzerleben und sein starkes soziales Motiv nach Gruppenanschluss beeinträchtigen. Da die Mutter dem Kind während des Tages nicht zur Emotionsregulation zur Verfügung steht, die Erzieher seinen Emotionsausdruck nicht so zuverlässig deuten können, wie es das von seiner Mutter erwarten konnte, und es seine subjektiv empfundenen negativen Affekte noch nicht sprachlich zum Ausdruck bringen kann, erlebt es vermehrt Enttäuschung und negativ getönte Stimmungen, die sein Motiv zur Exploration abschwächen. Während einige Kinder ihr Unbehagen external durch Weinen und Wut äußern, verarbeiten andere ihr Leid (Grossmann, 2011, 113–124) internal, indem sie sich zurückziehen und angepasst und eingewöhnt erscheinen.

Die Beobachtung der Mutter, die ihr Weggehen und den Aufenthalt des Kindes in der Tagespflege mit ihrem Gang zur Arbeit begründet, führt beim Kind dazu, dass es eigeninteressiertes Verhalten beobachten kann. Seine Bedürfnisse werden dafür übergangen. Da die Mutter für das Kind eine wichtige Modellperson darstellt, mit der es ein enges und gutes Beziehungsverhältnis hat, sind seine Aufmerksamkeitsprozesse erhöht (Bandura, 1979, 1965). Es eignet sich durch die Verarbeitung des Beobachteten kognitive Schemata und Skripte an, die neuronal gespeichert und damit gelernt werden. Das Kind erlernt auf diese Weise implizit Ereignisabläufe und die Übernahme von Rollen, ohne sie zunächst nachahmen zu können. Die Ausführung des Gelernten kann erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, wenn es sich zu Reproduktionsprozessen in der Lage sieht. Hinzu kommt sein motivationaler Antrieb, der abhängig ist von den erwarteten Konsequenzen. Diese bestimmen sich durch die vorherige Beobachtung von Belohnung oder Bestrafung und den eigenen Effizienzerwartungen (Fetchenhauer, 2011, 84 f.). Sie entsprechen seinem aktuellen Selbstkonzept, dass sich aus seinen bisherigen Erfahrungen herausgebildet hat. Das Kind lernt aber nicht nur durch das Rollenvorbild der Mutter, sondern auch von dem anderer Kinder und dem der Erzieher.

Es kann sich zum einen, aufgrund von Beobachtung, subtil prosoziales Verhalten (Schnotz, 2006, 37) durch Anerkennung und Belohnung aneignen, zum anderen aber auch desinteressiertes, abweisendes und strafendes Verhalten, was zu entsprechenden Schemata führt. Diese Verhaltensweisen lernt es umso mehr, je länger es sich in der Tagespflege aufhält. Bei einer Vollzeittätigkeit seiner Mutter sind dies rund 45 Stunden in der Woche.

5.2 Erwerbsarbeit und Fürsorge aus Perspektive der Mütter

Durch die Wiederaufnahme einer Vollzeittätigkeit befriedigen Mütter ihre Bedürfnisse zum einen nach wirtschaftlicher Unabhängigkeit und Alterssicherung, zum anderen nach Selbstwertgefühl (Wippermann, 2016, 12). Diese Motive bringen die persönlichen Präferenzen zum Ausdruck und haben seit dem Jahr 2008 erhebliche Bedeutung gewonnen (Wippermann, 2016, 12). Sie sind vor allem extrinsisch durch das Einkommen motiviert, das Mittel zum Zweck ist. Das mit der Unterhaltsreform im selben Jahr eingeführte Prinzip der Eigenverantwortung (vgl. hierzu Abschnitt 3.3), nach einer Scheidung trotz Betreuung von Kindern für den eigenen Unterhalt verantwortlich zu sein, hat zur Verstärkung der Berufsmotive von Frauen beigetragen. Mit dem Einkommen werden die sozialen Motive nach Status und höherem Selbstwert befriedigt (Fetchenhauer, 2011, 420 ff., 303 ff.; Rudolph, 2013, 140) und tragen zu positivem Selbstwirksamkeitserleben (Bandura, 1986) bei. Die Zugehörigkeit zur Gruppe der Erwerbstätigen führt bei den Müttern zu Anerkennung und dem Erleben von Freude und Stolz.

Das Fürsorgemotiv ist bei Frauen besonders stark ausgeprägt (Fetchenhauer, 2011, 191) und liegt, wenn nicht bewusst, in impliziter Weise vor. Es drückt sich beispielsweise dadurch aus, dass sich die starken Berufsmotive der Frauen abschwächen, sobald sie Kinder unter 15 Jahren versorgen (Wippermann, 2016, 12 f.). Das Fürsorgemotiv entspricht damit einer intrinsischen Motivation von Müttern. Je stärker es ausgeprägt ist und je umfangreicher die Erwerbstätigkeit der Mütter ist, desto mehr Schuldgefühle können entstehen (Röhr-Sendlmeier, 2015, 6). Schuldgefühle sind moralische Emotionen, die aufgrund einer intuitiven moralischen Bewertung entstehen (Haidt, 2001, 2012), wenn gesellschaftlichen Normen nicht entsprochen wird – im vorliegenden Fall zugleich Vollzeit erwerbstätig und „gute, fürsorgliche Mutter“ zu sein. Mütter müssen bei einer Entscheidung zur Eigenverantwortlichkeit auch der Verantwortung ihrem Kind gegenüber gerecht werden und diese vor sich selbst vertreten. Nach Wilson et al. (2000) ist es möglich, eine doppelte Einstellung zu einer Sache zu haben. So nannten 89 % der Frauen im Jahr 2015 finanzielle Unabhängigkeit und Alterssicherung als starkes Berufsmotiv (S. 12), lediglich 39 % sind jedoch in Vollzeit beschäftigt (S. 17), fast alle Mütter wollen möglichst viel Zeit mit ihren kleinen Kindern verbringen (S. 14) und zu 48 % ihre Arbeitszeit sogar reduzieren (Wippermann, 2016, 32).

Die Mütter haben von ihren Müttern implizites Bindungswissen durch Beobachtung übernommen (Feldman et al., 2013) und geben dieses, vielfach unbewusst, wiederum an ihre Kinder weiter. Dabei ist nicht nur der Grad der vererbten Feinfühligkeit von Bedeutung, sondern auch die Beobachtung von Rollenvorbildern hinsichtlich ihres sozialen Status. Die Mütter der älteren Generationen haben sich überwiegend um Kinder, Haushalt und Pflege gekümmert und sind weniger umfangreich erwerbstätig gewesen. Sie sind in der Folge heute vielfach von Altersarmut betroffen und fühlen sich für ihre Lebensentscheidung bestraft (Wippermann, 2018, 10). Sie stellen demzufolge kein nachahmenswertes Modell für junge Mütter (mehr) dar. Da sich durch die Unterhaltsreform im Jahr 2008 der Effekt der Altersarmut verstärkt hat, kann er von den jungen Müttern nur durch eine vollzeitige Erwerbstätigkeit aufgefangen werden. Dadurch sind sie darauf angewiesen, ihre Kinder ganztags (Alt et al., 2017, 20) in einer Tagespflege betreuen lassen zu können. Auf diese Weise verringert sich nicht nur insgesamt die mit den Kindern verbrachte Zeit um wöchentlich 45 Stunden, sondern es kann zum einen auch weniger Bindungswissen und Feinfühligkeit weitergegeben werden. Zum anderen erhalten die Mütter von ihren Kindern während dieser Zeit auch keine Signale bezüglich ihres Wohlbefindens mehr, auf die sie adäquat reagieren könnten. Diese bei Müttern intuitiv vorliegende Kompetenz (Papoušek et al., 2002, 183–206) kann je weniger genutzt werden, desto mehr Zeit sie für Erwerbsarbeit aufwenden, und desto weniger sind Kinder in der Lage diese zu beobachten. Dabei sind Mütter im Grunde intrinsisch dazu motiviert, die Fürsorge für ihre Kinder zu leisten und dafür sogar auf Erwerbseinkommen zu verzichten (Wippermann, 2016, 14, 32). Je umfangreicher die Berufstätigkeit ist, desto mehr ordnen Mütter die Bedürfnisse der Kinder dieser unter. Dadurch zeigen sie, als engste Bindungsperson, ihren Kindern gegenüber subtil unfeinfühliges Verhalten (Ainsworth, 1974). Durch den vollzeitigen Wiedereinstieg in das Berufsleben, müssen die Mütter die Verantwortung für ihre Kinder während ihrer Abwesenheit auf Erzieher übertragen.

5.3 Funktion und Rolle von Erziehern

Die Erzieher tragen für die ihnen anvertrauen Kinder während der Abwesenheit der Mütter die Verantwortung und nehmen eine vermittelnde Funktion zwischen Mutter und Kind ein. Diese Funktion ist umso anspruchsvoller, je länger der Betreuungsumfang der Kinder ist. Ihre Aufgabe ist es, die Mutter zu ersetzen und die Kinder an ihrer Stelle zu betreuen, zu erziehen und zu bilden, und dabei feinfühlig und sensibel mit ihnen umzugehen. Da Kind und Erzieher einander nicht kennen, muss sich erst eine nonverbale Kommunikationsform zwischen ihnen entwickeln, für die es Zeit, das Vertrauen des Kindes und das Wohlwollen des Erziehers braucht. Weitere Einflussfaktoren sind Persönlichkeitsmerkmale und Temperament des Kindes sowie der Bindungsstil zu seiner primären Bezugsperson. Da Erzieher ihrerseits auch über implizites Bindungswissen und Vorerfahrungen verfügen, wird ihr Verhalten hinsichtlich des Umgangs mit dem Kind durch diese beeinflusst. Die Zeit, die Erzieher jedem einzelnen Kind widmen können, ist dabei abhängig von der Anzahl der zu betreuenden Kinder. Im Bundesdurchschnitt waren es im vergangenen Jahr 4,2 unter Dreijähriger pro Erzieher (Statistisches Bundesamt, 2019, 9), wobei die Zahl der betreuten Kinder im Osten deutlich über der im Westen lag. Während beispielsweise in Baden-Württemberg durchschnittlich 3 Kinder durch einen Erzieher betreut wurden, waren es in Sachsen 6,2 unter Dreijährige (Statistisches Bundesamt (2019, 9). Die Fachkraft-Kind-Relation stellt einen der Schlüsselfaktoren der pädagogischen Prozessqualität dar. Da Erzieher in der U3-Betreuung stark belastet sind, empfehlen Viernickel, Fuchs-Rechlin, Strehmel, Preissing, Bensel und Haug-Schnabel (2016, 16) eine Fachkraft-Kind-Relation von 1: 1,4 bei unter Einjährigen und 1: 2,7 bei unter Dreijährigen. Zudem benötigen Erzieher regelmäßige, reflexive Supervisionen im Team und sollten darüber hinaus eigene belastende Lebensereignisse therapeutisch aufgearbeitet haben, bevor sie professionell Kinder betreuen. Die feinabgestimmte Kommunikation und kognitive Synchronizität zwischen Mutter und Kind (Atzil, Hendler & Feldman, 2014) wird durch die Tagespflege unterbrochen und kann durch Erzieher nicht gleichwertig ersetzt werden.

Die Bereitschaft und das Engagement sich auf die anvertrauen Kinder einzulassen, ist auch von der Motivation der Erzieher abhängig, denn auch sie haben ein Bestreben nach positiven Emotionen und möchten negative vermeiden (Fetchenhauer, 2011, 53). Ein intrinsisch vorliegendes Fürsorgemotiv, das bei Frauen, wie bereits diskutiert, stark ausgeprägt ist, wird bei Erzieherinnen zu einer engagierteren und damit feinfühligeren Betreuung der Kinder führen, als bei vorwiegend extrinsischer, am Gehalt orientierter Motivation. Da neben den dem Bewusstsein zugänglichen expliziten Motiven ebenfalls implizite Motive das Verhalten von Erziehern determinieren, kann das motivationale Bestreben auch durch den Wunsch, ein Einkommen zu beziehen, geleitet sein. Dadurch ergibt sich eine weniger engagierte und auch weniger feinfühlige Betreuung der Kinder. Dieser Effekt kann sich durch weitere Faktoren verstärken. Die Verantwortung für eine zu große Anzahl an Kindern führt zu einer hohen Arbeitsbelastung, die als anstrengender und anspruchsvoller erlebt wird (Jungbauer et al., 2016, 48). Regelmäßig führen urlaubs- und krankheitsbedingte Abwesenheiten von Kollegen zu einer höheren Kinderzahl, die bei der Personalplanung unzureichend berücksichtigt werden (Jungbauer et al., 2016, 44) und zur weiteren Belastung der Erzieher beitragen. Die dadurch entstehenden negativen Affekte schlagen sich im Emotionsausdruck (Ekman & O’Sullivan, 1991, 171) nieder. Dieser wirkt sich ungünstig auf den direkten Kontakt zu den Kindern aus, da sie gewohnt sind, auf der nonverbalen Ebene über Mimik und Körpersprache zu kommunizieren. Um das zu vermeiden, sind die Erzieher gezwungen, ihren Emotionsausdruck zu maskieren. Dadurch kommt es zu Inkongruenzerleben bei den Kindern (Rajhans, Jessen, Missana & Grossmann, 2016). Mikroexpressionen (Ekman & Friesen, 1969), die sich unmittelbar und unwillkürlich durch Emotionen im Millisekundenbereich in Form eines mimischen Ausdrucks äußern, können nicht beeinflusst werden. Insbesondere negative Emotionen der Erzieher transportieren sich auf diese Weise in das Betreuungssetting und in das Erleben der Kinder. Nicht nur Ärger kann von den Kindern aus dem Gesicht der Erzieher „abgelesen“ werden, auch Desinteresse durch langweilig empfundene Tätigkeiten oder Ekel, der beispielsweise beim Wickelvorgang oder anderen Reinigungsarbeiten erlebt wird, können die Erzieher nur unzureichend verbergen. Das innere Erleben der Erzieher kann daher bei den Kleinkindern zum Empfinden von Besorgnis (Vaish, 2016) führen, insbesondere dann, wenn ihre professionelle Fürsorgearbeit wenig intrinsisch, sondern extrinsisch motiviert ist.

Erzieher erbringen mit der Betreuung von Kindern eine Arbeitsleistung, die mit einer tariflich festgelegten Vergütung honoriert wird. In Nordrhein-Westfahlen beläuft sich das monatliche Bruttoeinkommen eines Erziehers für eine Vollzeitstelle im Sozial- und Erziehungsdienst aktuell auf 2.685,14 Euro und umfasst eine wöchentliche Arbeitszeit von 39 Stunden (TVöD-SuE, Entgeltgruppe 8a, Stufe 1). Rund 66 % der Deutschen halten diese Bezahlung für zu gering (Institut für Demoskopie Allensbach, 2018, 11). Trotz unzureichendem Praxistransfer (Autorengruppe Fachkräftebarometer, 2019, 172), den auch die Erzieher empfinden, erleben sie Freude bei ihrer Arbeit und bewerten sie zu 70 % positiv (Jungbauer et al., 2016, 47 f.). Die Zeit für die reine Versorgung der Kinder wird als ausreichend angesehen, für die Beziehungspflege hingegen nicht (Jungbauer et al., 2016, 45). Gut 50 % der Erzieher würden ein eigenes Kind unter drei Jahren nicht in der Tagespflege betreuen lassen (Jungbauer et al., 2016, 49), womit ein moralisches Urteil zum Ausdruck kommt (Fenner, 2008, 10). Dieses wird auch durch das implizit erworbene Bindungswissen und die erlebte Feinfühligkeit durch die eigenen Mütter der Erzieher intuitiv determiniert (Haidt, 2001, 819; Haidt, 2012, 56). Weiterhin zeigt sich, dass die Verantwortung für ein eigenes Kind (Jonas, 2017, 178) offenbar an anderen Qualitätskriterien bemessen wird als die für ein nicht eigenes Kind. Dieser Effekt in Form der „anderen“ Betreuungsmaßstäbe ist umso größer, je länger die erwerbsmäßige Abwesenheit der Mutter dauert.

Im folgenden Abschnitt soll nun das Modell vorgestellt werden, in dem die wirtschaftswissenschaftliche Theorie des Marktgleichgewichts und der psychologische Ansatz des „Giving vs. Giving In“ miteinander verknüpft werden.

5.4 Caregiving-In-Modell

Der zentrale Bestandteil der aktuellen familienpolitischen Bestrebungen ist die Verbesserung der Qualität der institutionellen Fremdbetreuung. Mit dem Modell soll der Versuch unternommen werden, einen Beitrag hinsichtlich dieser Prozessqualität zu leisten. Zu Beginn des Abschnitts wird zunächst die Ausgangslage beschrieben, wie sie sich für kinderlose Frauen am Arbeitsmarkt darstellt. Danach werden die Veränderungen, die sich durch die Geburt eines Kindes ergeben, auf diese Situation übertragen und das Entstehen eines weiteren Marktes begründet. Von dieser Basis ausgehend, wird der psychologische Ansatz des „Giving vs. Giving In“ hinzugenommen und das Modell schrittweise vervollständigt. Mit einer alle Komponenten zusammenfassenden Abbildung wird das Wirkgefüge am Ende des Abschnitts veranschaulicht.

Kinderlose Frauen bieten ihre, in der Regel vollzeitige, Arbeitskraft, auf dem Arbeitsmarkt an. Unternehmen fragen diese Arbeitskraft nach und es kommt zu einer freiwilligen Tauschhandlung von Arbeitsleistung und Einkommen. Dadurch werden die durch individuelle Präferenzen entstehenden Bedürfnisse, nach Abwägung mit den Opportunitätskosten, eigennutzmaximierend befriedigt. Auf diese Weise findet eine effiziente Allokation der knappen Ressourcen Zeit und Geld über den Arbeitsmarkt statt, wodurch ein wohlfahrtssteigerndes Marktgleichgewicht (vgl. hierzu Abschnitt 2.1.2) entsteht. Durch die Geburt eines Kindes verändert sich die Arbeitsangebotshaltung der Mutter auf dem Arbeitsmarkt grundlegend, da sie die kindlichen Bedürfnisse befriedigen muss beziehungsweise will. Diese Bedürfnisse drücken sich in Form der Nachfrage nach Nahrung und mütterlicher Fürsorge aus, die das Angebot der Mutter an Nahrung (Daly & Hartmann, 1995) und Fürsorge bestimmen. Auf diese Weise entsteht ein neuer Markt auf der Mikroebene, über den die Allokation der Fürsorge stattfindet – der Fürsorgemarkt. Da die Nachfrage eines Neugeborenen an Fürsorgeleistung vollkommen unelastisch ist, muss die Mutter mit einem vollkommen elastischen Angebot auf die Bedürfnisse ihres Kindes reagieren und diese erfüllen. Aus diesem Grund, Bereitstellung der Fürsorgeleistung an sieben Wochentagen zu je 24 Stunden, stellt die Mutter ihr Arbeitsangebot nicht mehr zur Verfügung und zieht sich, meist vollständig, vom Arbeitsmarkt in der Mesoebene zurück. Der dadurch entstehende Nachfrageüberhang nach Arbeitskräften sollte dann, nach der Theorie des Marktgleichgewichts, seitens der Arbeitgeber zu einer Erhöhung der Löhne führen, um diese unbesetzten Arbeitsplätze wieder besetzen zu können.

Mit dem Älterwerden entwickeln sich auch die Fähigkeiten der Kinder, wodurch sie immer besser in der Lage sind, für ihre eigene Bedürfniserfüllung zu sorgen. Solange sie noch klein sind, sind sie aufgrund ihrer Unreife von der Fürsorge ihrer Mutter abhängig. Diese Fürsorge erhalten sie als altruistisch motivierte Spende, indem die Mutter ihre eigenen Ressourcen reduziert, um die ihres Kindes zu erhöhen. In Anlehnung an den in Abschnitt 2.2.1 vorgestellten Ansatz des „Giving vs. Giving In“, in dem prosoziales Verhalten als Giving definiert wurde, soll im Rahmen des Modells von Caregiving gesprochen werden, der bereitwilligen Spende von Fürsorge an ein Kind, die aus einem Pflichtgefühl heraus geschieht. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass sich Frauen nach der Geburt eines Kindes vom Arbeitsmarkt zurückziehen, um ihre Ressourcen in Form von Caregiving auf dem Fürsorgemarkt in ihre Kinder zu investieren und damit deren Bedürfnisse zu erfüllen. Zum einen kommt mit dieser Entscheidung die Verantwortungsübernahme für das Kind nach moralischer Urteilsfindung zum Ausdruck und belegt die intrinsische Motivation der Mütter. Zum anderen stellt die durch Feinfühligkeit moderierte unmittelbare Interaktion und Kommunikation zwischen Mutter und Kind eine Form von Signalling (Picot, Dietl & Franck, 2008, 78) dar, sodass Transparenz und vollständige Informationen auf dem Fürsorgemarkt vorliegen. Da die Interaktionen freiwillig erfolgen, liegt ein Marktgleichgewicht vor, in dem Anregungsgehalt, Emotionsregulation und Schutz von der „unsichtbaren Hand“, nach Adam Smith, effizient verteilt werden.

Mit der Rückkehr der Mutter in den Beruf, delegiert sie ihre Verantwortung für die Fürsorge ihres Kleinkindes an Erzieher. Diese erbringen ihre Arbeitsleistung jedoch über den Arbeitsmarkt auf der Mesoebene und sind deshalb überwiegend extrinsisch motiviert, die Kinder zu versorgen. Das Gewähren von Feinfühligkeit, Anregungsgehalt, Emotionsregulation und Schutz für die Kinder ist folglich nur ein Mittel zum Zweck und wird ausschließlich gegen eine Geldleistung erbracht. Eine altruistische Spende, im Sinne der Erhöhung der Ressourcen der Kinder durch bereitwillige Reduktion der eigenen, findet nicht statt. Diese Form der Fürsorge, das erkaufte prosoziale Fürsorgeverhalten gegenüber den Kindern stellt eine Dienstleistung dar und soll im Modell mit dem Begriff Caregiving In umfasst werden. Durch die berufsbedingte Abwesenheit der Mutter wird der Erzieher zum Vermittler zwischen Mutter und Kind. Die Mutter erfährt vom Erzieher über das Wohlergehen des Kindes nur maximal das, was dieser beobachten konnte, und er darüber hinaus gewillt ist zu berichten. Es entsteht eine Prinzipal-Agent-Beziehung (Oehlrich, 2016, 115 ff.), in der Informationsasymmetrien vorliegen (Camehl, Schober & Spiess, 2018). Eine Kontrolle des Erziehers, in Form von Monitoring (Picot et al., 2008, 79), ist für die Mutter kaum möglich, da ihr Kind noch nicht zu umfassender verbaler Ausdrucksweise fähig ist. Da es sich sprachlich noch nicht mitteilen kann, bleibt dem Erzieher das innerpsychische Erleben des Kindes verborgen, sodass er gar nicht in der Lage ist, die Mutter darüber umfassend zu informieren. Auf diese Weise entstehen auch zwischen der Mutter und ihrem Kind Informationsasymmetrien und Intransparenzen, welche die fein aufeinander abgestimmte dyadische Beziehung unterbrechen. Das Erleben der Kinder während des Aufenthalts in der Tagespflege gleicht einer Black Box, auf deren Inhalt das mütterlich intuitive Feinfühligkeitsvermögen keinen Zugriff mehr hat und ihre Schwingungsfähigkeit ungenutzt bleibt. Es lässt sich zusammenfassen: Je umfangreicher der Aufenthalt des Kindes in der Tagespflege ist, desto mehr wird Caregiving durch Caregiving In ersetzt und desto größer werden die Informationsasymmetrien zwischen Mutter und Kind.

Je älter die Kinder werden, desto weniger sind sie von der Fürsorge ihrer Mutter abhängig, weil ihre Kompetenzen zunehmen. Ihre Fürsorge-Nachfrage nimmt so mit der Zeit immer mehr an Elastizität zu, worauf das Fürsorge-Angebot der Mutter immer unelastischer reagieren und sie ihre Arbeitsmarktbeteiligung wieder steigern kann. Laut Geis-Thöne (2019a) ist das Ansteigen der Erwerbsquote hauptsächlich auf 45- bis 54-jährige Frauen zurückzuführen, die nicht mehr auf eine Tagesbetreuung ihrer Kinder angewiesen sind. Die schrittweise Erhöhung des Teilzeitumfangs in Abhängigkeit von Alter und Anzahl der Kinder, der bereits besprochen wurde, belegt ebenfalls das in Abhängigkeit der Elastizitäten von kindlicher Nachfrage und mütterlichem Angebot stehende Fürsorge-Marktgeschehen.

Mit dem im Rahmen der Unterhaltsreform auf Makroebene beschlossenen Prinzip der ökonomischen Eigenverantwortung (vgl. hierzu Abschnitt 3.3) wurde ein neuer Anreiz gesetzt. Er sorgt dafür, dass Mütter eine (Fürsorge-) Marktaustrittsstrategie verfolgen (sollen) und zunehmend mehr Zeit in eigennutzorientiertes Verhalten investieren (sollen), um Alterssicherung zu betreiben sowie finanziell unabhängig zu sein (Wippermann, 2016, 12), wodurch sie sich zunehmend weniger Zeit für die altruistische Fürsorgeverantwortung gegenüber ihren Kindern nehmen (können).

Durch die Verknappung der Zeit wird das Umgehen der Mutter auf ein Hilfeersuchen des Kindes wahrscheinlicher. Das trifft ebenso auf den Erzieher zu, da er das Kind nicht so gut kennt wie die Mutter, er durch die Betreuung vieler Kinder überlastet und zudem extrinsisch motiviert ist. Cain et al. (2014) schlagen mit ihrem Ansatz zwei Möglichkeiten vor, wie prosoziales Verhalten umgangen werden kann, wenn keine Spendenbereitschaft (mehr) vorliegt (vgl. hierzu Abschnitt 2.2.1). Zum einen nennen sie die Exit-Option, bei der eine Hilfeanfrage vermieden wird. Bei der Übergabe in die Tagespflege könnten beispielsweise Mütter oder Erzieher bei einem sich sträubenden Kind durch das Geben eines Schnullers verhindern, dass es sich weinend an der Mutter festklammert, oder sein Neugiermotiv für ein Ablenkungsmanöver ausnutzen, währenddessen sich die Mutter schnell aus der Situation herauszieht und geht. Oder Mütter könnten die Verpflichtung, schnell zur Arbeit gehen zu müssen, vorschieben, um sich nicht um das Unwohlsein ihres Kindes kümmern zu müssen, obwohl sie eigentlich die Möglichkeit zur Gleitzeit hätten. Dadurch, dass Erzieher das Kind nicht so gut kennen wie die Mutter, wird es regelmäßig vorkommen, dass sie die Hilfsbedürftigkeit des Kindes schlicht übersehen oder fehldeuten, da es andere Personen verbal noch nicht zuverlässig und gezielt ansprechen und um Hilfe bitten kann. Zum anderen nennt Grossmann (2014) die strategische Ignoranz, bei der gezielt vermieden wird, über kritische Details einer Hilfeanfrage informiert zu sein. So könnte die Mutter, die das weinende und anklammernde Verhalten ihres Kindes bei Übergabe in die Tagespflege nicht aushalten kann oder will, beispielsweise den Vater oder eine Freundin mit dieser Aufgabe betrauen, um den unangenehm empfundenen Trennungsprozess ignorieren zu können. Während sich Erzieher beispielsweise ganz intensiv mit einem zufriedenen Kind beschäftigen wollen, um die Betrübtheit eines anderen Kindes nicht wahrnehmen zu müssen, da sie es als anstrengend empfinden.

Oft findet in Situationen, in denen Personen unter der Beobachtung anderer stehen, eine Orientierung an sozialen Präferenzen statt (Cain et al., 2014), die das eigene moralische Urteil beeinflussen (Haidt, 2001, 819; Haidt, 2012, 56). Wenn eine Mutter andere Mütter dabei beobachten kann, wie sie sich von ihren Unbehagen empfindenden oder weinenden Kinder beim Verabschieden abwenden und den Arbeitsweg antreten und das Trösten den Erziehern überlassen, wird sie eher geneigt sein, sich an diesen Rollenvorbildern zu orientieren und der sozialen Norm entsprechen. Zusammenfassend bedeutet das: Je mehr Zeit die Mütter in ihre Erwerbsarbeit investieren, desto mehr nehmen ihre altruistischen Spenden ab und desto mehr können Kinder eigene Hilflosigkeit (Rudolph, 2013, 166 f.) erleben, aufgrund der von Müttern und Erziehern genutzten Exit-Option und strategischen Ignoranz.

Kinder, die bis dahin insbesondere von ihren Müttern gewohnt waren, dass ihre Bedürfnisse Beachtung finden, werden in ihrer impliziten Erwartungshaltung durch das mütterliche Verhalten enttäuscht, was einen psychologischen Vertragsbruch bedeutet (Robinson, 1996). Das Beobachten des unkooperativen Verhaltens der wichtigen mütterlichen Modellperson (vgl. hierzu Abschnitt 2.2.4) führt dazu, dass die Kinder dieses in entsprechenden Schemata kognitiv abspeichern und sich dadurch aneignen. Das bis dahin implizit erworbene Bindungswissen des Kindes erfährt dadurch eine Veränderung. Die durch Enttäuschung, Wut, Angst und Hilflosigkeit entstehenden Affekte werden unter Beteiligung der Amygdala, einer Erinnerungen und Emotionen verarbeitenden Hirnstruktur und Teil des limbischen Systems, ebenfalls kognitiv abgespeichert. Sie liegen als implizite Gedächtnisinhalte vor, die zu späteren Zeitpunkten das affektive Erleben des Kindes automatisiert determinieren. Dies bedeutet: Je länger die berufsbedingte Abwesenheit der Mutter ist, desto häufiger kann das Kind negative Erfahrungen machen, die sein weiteres Erleben und Verhalten beeinflussen. Die Visualisierung des Caregiving-In-Modells, das einen Erklärungsbeitrag zur Prozessqualität leisten soll, findet sich in der folgenden Abbildung wieder und beschreibt das Fürsorgegeschehen auf der Mikro- und Mesoebene. In der Darstellung wird dabei auf die Form der Abbildung des Marktgleichgewichts aus Abschnitt 2.1.2 zurückgegriffen. Sie zeigt auf der linken Seite den Arbeitsmarkt, abgebildet durch Arbeitsnachfrage und das Arbeitsangebot einer kinderlosen Frau. Auf der rechten Seite ist der Fürsorgemarkt zu sehen, die unelastische Nachfrage eines Kindes sowie das elastische Angebot seiner Mutter (Abbildung 5.1).

Abb. 5.1
figure 1

(eigene Darstellung)

Caregiving-In-Modell.

Durch den Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt der Mutter verändert sich ihre Zeitallokation und es entsteht ein Nachfrageüberhang aufseiten des Kindes. Die fehlende mütterliche Fürsorge wird durch Fremdbetreuung substituiert (Becker, 1965, 514 f.). In der Darstellung wird das mit den Begriffen Caregiving, rechts unterhalb der Fürsorgemarktabbildung, und Caregiving In, unterhalb der Arbeitsmarktabbildung auf der linken Seite, veranschaulicht. Der rechtsdrehende hellblaue Pfeil verdeutlicht die prozesshafte Veränderung durch die Geburt eines Kindes, den Austritt aus dem Arbeitsmarkt bei gleichzeitigem Eintritt in den Fürsorgemarkt und die bei Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt erforderliche Fremdbetreuung, die in Form von Caregiving In ebenfalls auf dem Arbeitsmarkt stattfindet. Intrinsische Motivation und altruistisches Verhalten nehmen ab und werden durch extrinsische Motivation und egoistisches Verhalten abgelöst. Mit dem Dreieck, das Mutter und Kind optisch trennt, wird das Entstehen von Informationsasymmetrien zwischen beiden verdeutlicht. In Abhängigkeit dieser Veränderungen determiniert sich das Erleben des Kindes, was in Form der Black Box links unten dargestellt ist.

Die Resultate werden im sich nun anschließenden Kapitel diskutiert und auf ihre soziale Nachhaltigkeit hin bewertet. Dabei bleibt die Struktur dieses Abschnitts, die sich an den Unterfragen orientierte, zunächst beibehalten. Danach kommen die Aspekte Pfadabhängigkeiten, Gesundheit und Bildung sowie das ökonomische und ökologische Themenfeld hinzu und werden in Bezug zur Themenstellung näher beleuchtet. Insbesondere langfristige Effekte sollen dabei in den Diskussionsprozess einbezogen, Entwicklungen skizziert, und im Hinblick auf Nachhaltigkeit bewertet werden. Hiernach wird die Perspektive der Verhaltensökonomik ergänzt und die Forschungsfrage beantwortet. Mit einem Fazit sowie Implikationen für die politische Gestaltung wird die Diskussion abgerundet und die Arbeit mit einer kritischen Würdigung und Zusammenfassung beendet.