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Der Eindruck, dass die fiktive Welt, in der die Handlung der Serie Game of Thrones angesiedelt ist, dem europäischen Mittelalter (oder das, was man gemeinhin darunter versteht) ähnelt, ist bereits häufiger mitgeteilt und begründet worden. In der Tat: Die Ansicht scheint kaum von der Hand zu weisen. Nicht verwunderlich, dass es bereits zahlreiche, durchaus lesenswerte Bücher darüber gibt, unter denen Carolyne Larringtons „Winter is coming. Die Mittelalterliche Welt von Game of Thrones“ von 2016 in meinen Augen als ganz besonders hilfreich hervorzuheben ist.Footnote 1 Das Faktum als solches, d. h. die große Ähnlichkeit oder die Nähe der Serie zu den 1000 Jahren europäischer Geschichte, die wir nach landläufiger Übereinkunft als „Mittelalter“ zu bezeichnen pflegen,Footnote 2 ist also evident – so unterschiedlich diese 1000 Jahre insgesamt gewesen sein mögen und so nahe bzw. so weit etwa ein völkerwanderungszeitlicher Vandale oder Langobarde von einem spätmittelalterlichen Stiftsherrn am Mittelrhein oder der Bürgerin bzw. dem Bürger einer reichen deutschen Stadt entfernt gewesen sein mag.Footnote 3 Dass ‚das Mittelalter‘ in der landläufig verstandenen Form eine Fiktion, das heißt, vor allem eine Erfindung der Humanisten und ihrer modernen Adepten ist, darüber braucht man kein Wort mehr zu verlieren. Es gibt, von der historischen Logik her gesehen, weitaus bessere, einsichtigere Möglichkeiten zur Periodisierung („Das Mittelalter endet erst bei Goethe“Footnote 4). Der große Propagator eines solchen langen Mittelalters vom 3. bis zum 19. Jahrhundert war vor allem der französische Mittelalterhistoriker Jacques Le Goff (1924–2014)Footnote 5 – und in der Adaption, wenn auch etwas abgewandelt, der italienische Semiotiker und Bestsellerautor Umberto Eco (1932–2016).Footnote 6 Das Modell ist fast unbezwingbar; ein unausgesprochener Konsens indessen verhindert seine Durchsetzung. So bleiben wir also beim ‚Mittelalter‘. Dann aber: Wenn man, ohne Wissen um den Gegenstand und seinen fiktiven Charakter, ein paar Sequenzen aus der Serie sieht, dann könnte man in der Tat meinen, eine (wie frei auch immer umgesetzte) höfische Gesellschaft des englischen Mittelalters vor Augen zu haben, vergleichbar etwa dem Film „Der Löwe im Winter“ des englischen Regisseurs Anthony Harvey von 1968, mit dem das gleichnamige Theaterstück von James Goldman meisterhaft umgesetzt wurde, in dem es um durchaus reale (wenn auch in den konkreten Dialogen frei erfundene) Machtkonstellationen innerhalb der Herrscherfamilie der Plantagenets im Zeitalter Heinrichs II. (1154–1189) geht.Footnote 7

Worin immer es in Game of Thrones genau gehen mag, es geht nachweislich auch um den Hof bzw. den Königshof. Auf den spezifischen Charakter des Königshofes verweist der Thron, der im Titel der Serie vorkommt, der sagenumwobene „Eiserne Thron“, der, wie im europäischen Mittelalter, ein Gesellschaftssystem mit einer feudalen bzw. regnalen Herrschaftsstruktur widerspiegelt. Der Eiserne Thron ist in der Vorstellungswelt der Bewohnerinnen und Bewohner von Westeros das Symbol der Königsherrschaft schlechthin: Der Legende nach bestehend aus den durch Drachenfeuer zusammengeschmolzenen Schwertern der Feinde Aegons des Eroberers ist er gewissermaßen die einzige allgemein anerkannte Insignie, die dem Herrschenden Legitimität verleiht, weshalb die Kontrolle über ihn bei Thronstreitigkeiten auch von so elementarer Bedeutung ist. Die Assoziation mit der Macht ist so stark, dass der Eiserne Thron oft als Metonymie für die Königsherrschaft gebraucht wird.Footnote 8 Gleichzeitig dient er dazu, dem Herrschenden Tag für Tag seine große Verantwortung ins Gedächtnis zu rufen und ihn beim Volk unter Umständen als unwürdig auszuweisen.Footnote 9 Tatsachlich besaß der Herrscherthron im mittelalterlichen Westen für die Herrschereinsetzung und -legitimation in der Regel eine große, wenn auch, was in populären Vorstellungen selten hinreichend wahrgenommen wird, unterschiedlich stark ausgeprägte Bedeutung; es sollte, objektgeschichtlich gesehen, zudem unterschieden werden zwischen festen und beweglichen Thronen.Footnote 10 Die Entwicklung des Herrscherthrons und seiner Bedeutung im weltlichen Bereich vollzog sich in enger Wechselwirkung zur Kirche.Footnote 11 In seinem Standardwerk über die Päpste weist der Mittelalterhistoriker Horst Fuhrmann (1926–2011) darauf hin, dass die Cathedra Petri (Stuhl des Petrus) seit der frühen Kirche eine herausragende Rolle gespielt habe; der Bischofsstuhl habe das Bischofsamt symbolisiert, ein Amt, das derjenige besaß, der den Stuhl eingenommen habe.Footnote 12 Fuhrmann gibt in seinem Buch ein Bild wieder, das einen Holzthron zeigt, der seit dem 12. Jahrhundert als kostbare Reliquie verehrt wurde; die Legende habe ihn als den Stuhl ausgegeben, auf dem der Apostel Petrus gesessen habe, doch sei er in Wahrheit ein Geschenk des westfränkischen Königs Karls des Kahlen gewesen, der den im Westfrankenreich hergestellten Thron im Zusammenhang mit seiner Kaiserkrönung 875 nach Rom geschafft und ihn Papst Johannes VIII. (872–882) überlassen habe.Footnote 13 Im weltlichen Bereich sind seit der Karolingerzeit (ca. 8.–10. Jh.) zumeist für Gerichtssitzungen gebrauchte Throne – ob feststehend oder nicht – vor dem Kirchenportal bezeugt.Footnote 14 Der thronus publicus bzw. das totius regnis archisolium im Atrium vor der Aachener Pfalzkapelle ist erstmals zur Königswahl Ottos des Großen 936 dokumentiert.Footnote 15 Das trifft ebenfalls zu für den steinernen Thron innerhalb der Pfalzkapelle, der – anlässlich seines Berichts über die Königskrönung Friedrich Barbarossas 1152 – erstmals durch Otto von Freising Karl dem Großen zugeschrieben wurde.Footnote 16 In England gab es im 13. Jh. in Windsor, in der alten Hauptstadt Winchester und in Woodstock feste Throne.Footnote 17 Diese sollten offensichtlich die stete Anwesenheit des Königs repräsentieren. Der englische König Eduard I. ersetzte die bis dahin benutzte ornamentierte Bank durch den für Erstkrönungen bestimmten berühmten coronation chair in der Westminster Abbey, ein mit Metall verkleideter Holzstuhl, in den der „Stone of Scotland“ (Scone) eingelassen wurde.Footnote 18 Einen Thron aus vergoldetem Silber, der zwecks Reisen in Einzelteile zerlegbar war, ließ sich Martin I. von Aragón anfertigen.Footnote 19 Hinzuweisen ist – bemerkenswerterweise angesiedelt nicht in der Sphäre der königlichen, sondern der herzoglichen Gewalt – schließlich auf den bekannten Kärntner Herzogsstuhl, der vermutlich in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts errichtet wurde und der bei der Inauguration der Herzöge von Kärnten eine wichtige Rolle spielte. Unter dem Namen sedes Karinthani ducatus wurde er anlässlich der Herzogseinsetzung Hermanns von Spanheim 1161 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.Footnote 20

Abb. 1
figure 1

Elizabeth Woodville im Krönungsornat. Miniatur aus dem Guild Book of the London Skinners Fraternity of the Assumption of the Virgin Mary, um 1472Footnote

Aus Hallam (1988, o.S.)."London Metropolitan Archives, ms. 31692, © The Skinners' Company"

. London Metropolitan Archives, ms. 31692, © The Skinners' Company

"London Metropolitan Archives, ms. 31692, © The Skinners' Company"

Zusammenfassend lässt sich aus Sicht der mittelalterlichen Geschichte sagen, dass ein differenzierter Blick auf den Thron als Herrschaftszeichen unumgänglich ist. Der Thron wird einerseits vielfach überschätzt, andererseits in seiner präzisen juristischen Bedeutung nicht selten aber auch unterschätzt bzw. falsch wahrgenommen. Es gibt Momente in der Geschichte des Rechts und des Rechtsbrauchs im Mittelalter, in denen der Thron z. B. die Krone und andere Insignien in seiner legitimitätsstiftenden Bedeutung bei weitem überragt. Das hat in einem Beitrag über „echte“ und „falsche“ Insignien im deutschen Krönungsbrauch des Mittelalters Jürgen Petersohn eindrucksvoll gezeigt.Footnote 22

Obwohl es sich bei Game of Thrones um eine – vordergründig betrachtet – fiktive Welt handelt, lassen sich eine Reihe von Anklängen an das Mittelalter bzw. die mittelalterliche Geschichte feststellen – auch an den Hof als dem zentralen Ort der Machtverwaltung und Machtvergabe in der Vormoderne. Das führt unmittelbar zur Gliederung unseres Gegenstands: Wir wollen kurz nachdenken über die Frage: 1) Was war der Herrscherhof des Mittelalters? Wir möchten sodann reflektieren über 2) Der mittelalterliche Herrscherhof als Vorbild? Macht und Machtstrukturen in Game of Thrones und die mittelalterliche Geschichte. Und wir wollen 3) das zuvor Betrachtete bündeln in einigen Folgen und Folgerungen.

1 Was war der Herrscherhof des Mittelalters?

Der Herrscherhof des Mittelalters und der Frühen Neuzeit ist ein komplexes und schillerndes Phänomen. Er hat sich bislang jeder schlüssigen Definition hartnäckig entzogen. Auf alle Meinungen folgten mindestens zwei bis drei Gegenmeinungen – oder noch mehr. Auch alle Theorien und Modelle wurden weniger akzeptiert als – was in der Wissenschaft nicht das Schlechteste ist – kontrovers diskutiert.Footnote 23 Einen Konsens gibt es nicht. Der Kieler Mittelalterhistoriker (und langjährige Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Paris) Werner Paravicini hat in seinem Standardwerk über die ritterlich-höfische Kultur den Hof einmal als „unfassliche Erscheinung“ bezeichnet.Footnote 24 Paravicini schrieb damit letztlich nur fort, was bereits im Hochmittelalter der englische Kleriker Walter Map so ausgedrückt hat: Er – so Map – lebe am Hof, und er rede vom Hof, aber was der Hof sei, das wisse er nicht. Er schreibt weiter: „Ich weiß, dass der Hof nicht die Zeit ist, aber er ist zeitlich, wandelbar und vielgestaltig; er ist an einen Ort gebunden und irrt doch umher, niemals bleibt er im gleichen Zustand. Wenn ich ihn verlasse, kenne ich ihn genau; bei der Rückkehr finde ich nichts oder wenig von dem, das ich verließ. Das Äußere sehe ich, der ich ein Fremder geworden bin. Der Hof ist derselbe, aber die Glieder haben gewechselt. Wenn ich den Hof beschreiben sollte, wie Porphirius das genus definiert, so werde ich nicht lügen, wenn ich sage, dass er eine Menge darstellt, die auf ein Prinzip ausgerichtet ist. Wir sind eine nicht begrenzte Menge, die einem Einzigen zu gefallen sich bemüht“.Footnote 25 Natürlich: Das Zitat ist quellenkritisch zu betrachten. Es ist zu großen Teilen eine Schutzbehauptung bzw. es war eine ganz bestimmte Strategie damit verbunden. Dennoch ist es nicht nur topisch zu verstehen. Nur literarisch auflösbar ist der Satz nicht.

Seit mehreren Jahrzehnten schon steht der Hof im Zentrum der historischen Forschung. Seine Untersuchung hat sich dabei immer weiter ausdifferenziert und ist mit immer größerer methodischer Stringenz behandelt worden. Seit den Forschungen des deutsch-britischen Soziologen Norbert Elias (1897–1990), kulminierend in seinem epochemachenden Werk über die höfische Gesellschaft, wird der Hof von der historischen Forschung vor allem als soziale Figuration verstanden.Footnote 26 Der Hof ist nach Elias dadurch gekennzeichnet, dass in ihm viele Menschen unterschiedlichster Herkunft und mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen zusammengekommen sind und sie dort unter den verschiedensten Bedingungen miteinander auskommen mussten. Zurecht hat 2006 der Freiburger Historiker Dieter Mertens (1940–2014), selbst ein wichtiger Repräsentant der neueren Hofforschung,Footnote 27 die Arbeit von Norbert Elias forschungsgeschichtlich als „Wasserscheide“ zwischen einer älteren Kultur- und Sittengeschichte und einer modernen Sozial- und Kulturgeschichte des Hofes bezeichnet.Footnote 28 „Fürstenhof und höfische Gesellschaft“, so Elias, „sind […] spezifische Figurationen von Menschen, die der Aufhellung nicht weniger bedürfen als Städte oder Fabriken.“Footnote 29 Elias betont dabei die Langlebigkeit der jeweiligen Figuration – über das Individuum, das diese in ihrem jeweiligen Augenblick konstituiert, hinaus. Er nimmt den Personen das Detail und lässt sie in ihrer generellen Bedeutung hervortreten: „Jedes der Individuen, die solche Figurationen miteinander verbinden, ist einmalig und einzigartig. Aber die Figuration selbst kann sich in einem relativ geringen Wandlungstempo über viele Generationen hin erhalten.“Footnote 30 Ein besonderes Gespür besaß Elias für Rangfragen – und für die Veränderung von Rangordnungen: „Die aktuelle Rangordnung innerhalb der höfischen Gesellschaft schwankte fortwährend hin und her. Die Balance innerhalb dieser Gesellschaft war […] sehr labil. Bald kleine und fast unmerkliche Erschütterungen, bald große und sehr merkliche Erschütterungen veränderten ununterbrochen die Stellung und die Distanz der Menschen innerhalb ihrer.“Footnote 31 Die Erkenntnisse Elias’, gewonnen aus der Untersuchung des französischen Königshofes im Ancien Régime, sind Ableitungen eines Einzelfalls. Dennoch liefern sie, auch unabhängig von diesem Einzelfall, wertvolle Hilfen zum Verständnis des Phänomens.

Seither ist in der Forschung noch einmal viel geschehen; weitere, wichtige Differenzierungsarbeit ist geleistet worden. Die Literatur zum Gegenstand, die jährlich anwächst, scheint kaum noch zu überschauen. Ganz besonders repräsentativ für die moderne Hofforschung erscheinen mir die Arbeiten des Kieler Historikers Jan Hirschbiegel über die Bedeutung des Faktors „Vertrauen“ im Rahmen von Nahbeziehungen am Hof.Footnote 32 Für Hirschbiegel ist „der Vertraute“, den er bei aller semantischen Bandbreite des Begriffs vom eher negativ besetzten „Günstling“ bewusst absetzen möchte, eine der Schlüsselfiguren des Hofes überhaupt. Wir kennen ihn – so Hirschbiegel – alle: meistens sei er unbeliebt; er sei der Speichellecker der Großen und der Mächtigen, der Strippenzieher hinter den Kulissen oder der Kriecher in den Augen der Aufrichtigen.Footnote 33 Unter den neuesten Forschungen zum Hof möchte ich besonders auf die noch ungedruckte Arbeit von Markus Debertol aus Innsbruck, einem Schüler von Stefan Ehrenpreis, über Stereotype am Hof um 1500 hinweisen, ein Phänomen, das den Gegenstand nicht unwesentlich erhellt.Footnote 34 Letztlich war, was das Regieren anbelangt, der Hof im Mittelalter alles – oder doch so gut wie alles. Unter den konkreten Funktionen, die man dem mittelalterlichen Herrscherhof zugeschrieben hat, haben mir immer ganz besonders diejenigen eingeleuchtet, die Karl-Friedrich Krieger 2002 in einem Tagungsband zum Thema „Deutscher Königshof, Hoftag und Reichstag im späteren Mittelalter“ in vier Punkte zusammengefasst hat: 1) Medium der Selbstdarstellung des Herrschers, 2) Höchste Entscheidungs- und Legitimationsinstanz, 3) Sozialverband, 4) Kommunikations- und Nachrichtenzentrum.Footnote 35

2 Der mittelalterliche Herrscherhof als Vorbild? Macht und Machtstrukturen in Game of Thrones und die mittelalterliche Geschichte

Es ist unverkennbar, dass es sich bei der Serie Game of Thrones vielfach um ein imaginiertes patchwork-Mittelalter handelt, d. h. verschiedene Phänomene aus unterschiedlichen Zeiten und Räumen des Mittelalters werden mehr oder weniger passend zusammengefügt. Es ist, aus historischer Sicht, ein Flickenteppich (was in einer Fantasy-Welt kein Vorwurf sein darf). Andererseits scheint evident, dass bestimmte Konstellationen vor allem der spätmittelalterlichen Geschichte Englands für die Serie Game of Thrones Pate gestanden haben. Unverkennbar – und überzeugend herausgearbeitet in dem bereits erwähnten Buch von Larrington – stehen dabei die sogenannten „Rosenkriege“ (wars of the roses) im Mittelpunkt, eine jahrzehntelange Auseinandersetzung im englischen Hochadel um die Königsherrschaft im Land,Footnote 36 die im weiteren Sinne mit der Absetzung König Richards II. 1399,Footnote 37 dem Enkel des 1377 gestorbenen Über-Vaters Eduard III.,Footnote 38 begonnen hat. Im engeren Sinne begreift man damit den Zeitraum von 1455–1485, eingegrenzt durch die beiden Schlachten von St. Albans 1455 und Bosworth 1485.Footnote 39 Durch eine spätere, höchst geschickte Rezeption wurde die Zeit auf einen Zweikampf der zwei „Häuser“ – über die Berechtigung des „Hausbegriffs“ ließe sich hier lange nachdenken – Lancaster und York – Lancaster = rote Rose, York = weiße Rose – dramaturgisch geschickt zugeschnitten (siehe Abb. 1).

Ein Blick auf die entscheidenden Eckpunkte des Geschehens vermag die Entwicklungen noch einmal zu verdeutlichen: Wir haben das im 12. Jahrhundert begründete Haus der Anjou-Plantagenets, durch die Launen der Geschichte über Jahrhunderte hinweg mit nur wenigen Ausnahmen in der Abfolge Vater-Sohn regierend. 1377 stirbt Eduard III. Die Erbfolge wurde in Unordnung gebracht durch den frühzeitigen Tod seines Sohnes, des Schwarzen Prinzen, sodass die Königsherrschaft auf den Enkel Richard II. überging. Nach dessen Absetzung und mutmaßlicher Ermordung 1399 kam das Haus Lancaster mit Heinrich IV. zum Zug – von vielen als Usurpation betrachtet, doch sich durch beträchtliche Erfolge im Hundertjährigen Krieg – errungen vor allem von Heinrich V. in der legendären Schlacht von Azincourt 1415Footnote 40 – etablierend. Unter dem geistesschwachen Heinrich VI. geriet das Lancasterkönigtum in die Krise, das Argument der einstigen Usurpation wurde von der Gegenpartei bewusst instrumentalisiert.Footnote 41 Nachdem das Haus York unter Eduard IV. die Königsherrschaft hat übernehmen können, folgte nach dem frühzeitigen Tod Eduards die Übernahme der Herrschaft durch dessen Bruder Richard III. – unter Umgehung der Thronansprüche von Eduards IV. Kindern Eduard V. und Richard.

Die Verbindung von Game of Thrones explizit zu dieser Epoche der Rosenkriege bzw. richtiger zu dem, was das kulturelle Gedächtnis oder noch genauer: was populäre Vorstellungen mit dieser Epoche verbinden, ist geradezu omnipräsent. Um es auf den Punkt zu bringen: Game of Thrones kann, wenn man will, über weite Strecken nichts anderes als eine Auslegung der englischen Rosenkriege ohne realen geschichtlichen Hintergrund gesehen werden. Wenn an entscheidenden Stellen der Serie immer wieder geheimnisvoll geraunt wird: „Winter is coming“, so ist es, eine gewisse Geschichts- bzw. Literaturkenntnis vorausgesetzt, an diesen Stellen nahezu unvermeidlich, an eines der bekanntesten Rosenkriegszitate der Literatur zu denken: an den berühmten Monolog Richards III. zu Beginn des gleichnamigen Königsdramas von William Shakespeare: „Now the winter of our discontent made glorious summer by this son of York“.Footnote 42

Zu betonen ist, dass die Rosenkriege im Geschichtsmythos sowie in populären Vorstellungen in der Regel übertrieben dargestellt werden; sie waren, entgegen weitverbreiteten Annahmen, keine Abfolge von jahrzehntelangen, menschenverschlingenden Materialschlachten, sondern eher eine punktuell sich immer wieder zuspitzende Hochadelsfehde.Footnote 43 Die Rosenkriege endeten – zumindest in einem von der Tudor-Geschichtsschreibung des 16. Jhs. meisterhaft erzählten Narrativ – im großen Showdown zwischen dem „Erzschurken“ Richard III.Footnote 44 und dem „Heilsbringer“ Henry Richmond alias König Heinrich VII.Footnote 45 aus dem Hause Tudor, dem Vater des noch berühmteren Heinrich VIII. Fester Bestandteil der geradezu unbezwingbaren Erzählung von Schuld und Sühne, von Verbrechen und von Wiederherstellung der Gerechtigkeit ist dabei die in der Rezeption des Historismus fast schon rührselige Geschichte der beiden Prinzen im Tower, Eduard und Richard, der zwei Söhne des 1483 gestorbenen Königs Eduards IV. aus dem Hause York. Nach dem plötzlichen Tod Eduards IV. verschwanden die beiden, damals zwölf bzw. neun Jahre alt, unter ungeklärten Umständen im Tower.Footnote 46 Die Prinzen standen damals unter der Obhut ihres Onkels väterlicherseits, des späteren Königs Richard III. Auch wenn Bran und Rickon nie unter den Erbfolgeberechtigten des Eisernen Thrones gewesen sind (obwohl Bran immerhin zum Erben von Winterfell aufsteigt), ist es richtig, dass sich – worauf bereits Larrington hinweist – das Motiv des mutmaßlichen Todes zweier unschuldiger Kinder mehr als nur einmal in der Serie spiegelt.Footnote 47

Die englischen Rosenkriege stellen einen kaum zu überbietenden Entstehungshintergrund für geschichtliche bzw. pseudo-geschichtliche Beschäftigung bzw. Vermarktung jeglicher Art dar – von William Shakespeare, über Robert Louis Stevenson (1850–1894)Footnote 48 über (immer wieder in neuen Formen) Rebecca Gablé bis hin zu Game of Thrones. Es war die Unsicherheit in Sachen Thronfolge nach dem Tode Eduards III., die in vielen Kreisen als Usurpation empfundene Übernahme der Königsherrschaft durch das Lancasterkönigtum, das den Grundstein für den Zerfall des Hauses Plantagenet und die Rosenkriege legte. Ich möchte an dieser Stelle gar nicht weiter darauf eingehen, dass selbstverständlich auch der Vergleich zwischen Cersei und Königin Margreth von Anjou (1430–1482), der Gattin des jugendlichen, später immer wieder geistig umnachteten Lancaster-Königs Heinrichs VI. längst gezogen worden ist. Und auch nicht darauf, dass in der Suche nach Vorbildern und Analogien Zeiten und Räume scheinbar spielerisch überwunden wurden. Das unübertroffene Urbild der Königin-Mutter, die berühmte Eleonore von Aquitanien (ca. 1122–1204),Footnote 49 Ehefrau zweier Könige, zunächst des französischen, dann, nach Scheidung, des englischen, und Mutter zweier englischer Könige, wird immer wieder zurecht genannt (Abb. 2).Footnote 50

Abb. 2
figure 2

Eleonore von Aquitanien auf einem Wandgemälde des 13. Jahrhunderts; die linke Figur soll Eleonore darstellen, die rechte vermutlich ihre Tochter JohannaFootnote

https://de.wikipedia.org/wiki/Eleonore_von_Aquitanien#/media/Datei:Alienor-d-aquitaine_et_jean_sans_terre.jpg Zugegriffen: 10.09.2021. Vom Original an der Wand der St. Radegonde Kapelle in Chinon; Übertragen aus en.wikipedia nach Commons durch amadalvarez. Abgebildet in Ralph Turners „Eleanor of Aquitaine“, S. 11., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4060154.

Ebenso Isabella, Tochter des französischen Königs Philipp IV., die Gemahlin des von seinen Günstlingen beherrschten englischen Königs Eduard II. (1295–1358), der, einer weitverbreiteten Erzählung zufolge, einen unüberbietbar schmachvollen Tod gestorben sein soll. Die Geschichte der Plantagenets kann also mit einigem Recht als Vorlage für Game of Thrones angesehen werden, worauf etwa der britische Historiker Dan Jones verweist.Footnote 52

Entgegen einem immer noch verbreiteten Klischee wissen wir mittlerweile sehr genau, dass die mächtige Königin – oder auch die mächtige Frau ganz generell – in der Geschichte des Mittelaltersalles andere als die Ausnahme war. Das einzig Bemerkenswerte, so hat Kimberly A. LoPrete im Rahmen einer biografischen Beschäftigung mit Adela von Blois (†1138), der jüngsten Tochter des englischen Königs Wilhelms des Eroberers, richtig gesagt, seien vielmehr diejenigen Männer gewesen, die es in ihrem Leben nicht wenigstens einmal mit einer solchen mächtigen Frau zu tun bekommen hätten.Footnote 53 Das Zitat hat geradezu etwas Programmatisches. Es wird angeführt von der deutschen Mittelalterhistorikerin Claudia Zey am Beginn der Einführung des 2015 von ihr herausgegebenen Bandes über „Mächtige Frauen? Königinnen und Fürstinnen im europäischen Mittelalter (11.–14. Jahrhundert)“, ein Band, der in seinen unterschiedlichen Beiträgen dutzendfach und in zahllosen Facetten von der Macht der Königin im Mittelalter handelt.Footnote 54

Was aber ist mit dem Hof im engeren Sinne, mit dem Hof als Mikrokosmos, als Sozialgebilde? Parallelen zum mittelalterlichen Herrscherhof sind in der Serie Game of Thrones stets mit Händen zu greifen. Der Hof von Königsmund ist ein vielfältiges Gebilde, das ein großes Personal umfasst. Adlige, Verwaltungsexperten, höhere und niedere Bedienstete, Spaßmacher, Gaukler (Spaßmacher und Gaukler erscheinen mir freilich, wie ich als Historiker hinzufügen muss, im Vergleich zur Bedeutung an den realen Höfen überproportional wichtig – so bemerkenswert sie auch sind). Wirklich relevant sind am Hof von Game of Thrones am Ende nur eine Handvoll Akteurinnen und Akteure. Das entspricht 1:1 unserem Bild der Höfe des Mittelalters der unterschiedlichsten Art. Ich zum Beispiel kann diesen Eindruck von meiner eigenen, langjährigen wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Habsburgerhof des späten Mittelalters exakt bestätigen. Im riesigen Personal des Gesamtbestands dieses Hofes – minutiös erfasst im dreibändigen Werk von Paul-Joachim Heinig von 1997Footnote 55 – ragt stets ein „inner circle“ der eigentlich Mächtigen hervor, vielleicht vier, fünf Personen, mehr nicht.Footnote 56 Es sind die Wetterherren und großen Propheten. Nur diese sind im Kern entscheidend, wie weit sich der Fächer des Personenbestandes auch immer weitet.Footnote 57

Dem Mittelalter unbekannt ist hingegen das Amt der Hand des Königs. Am ehesten lässt sich diese Stellung vielleicht mit dem Kanzler der römisch-deutschen Könige und Kaiser vergleichen. Ein gutes Beispiel dafür ist etwa Rainald von Dassel (†1167), der Kanzler Kaiser Friedrichs I.Footnote 58 Doch Befugnisse, wie etwa in Abwesenheit des Herrschers mit dessen Stimme zu sprechen oder gar vom Thron herab weitreichende politische Entscheidungen zu fällen, wie es in George R. R. Martins Fantasywelt möglich ist, waren der Vorstellungswelt des Mittelalters weitgehend fremd.

Ferner: Beim Rat in Game of Thrones handelt es sich um die Versammlung einflussreicher Höflinge und Adeliger. Der Rat kann in kleiner und großer Form tagen. Seine Aufgabe ist es, den König zu beraten und ihn beim Regieren zu unterstützen. De facto übernimmt er oftmals die Regierungsgeschäfte, das Ausmaß der Eigenmächtigkeit ist immer wieder neu zu bestimmen. Im Kleinen Rat sitzen jeweils die Meister der verschiedenen Aufgaben. Auch das hat Heinig uns gelehrt, auch das trifft im Wesentlichen zu auf den Rat in Game of Thrones. Zentrale Verwaltungsinstitutionen, wie sie sich z. B. im Königreich Frankreich ab dem 13. Jahrhundert herausgebildet haben (Rechenkammer, Kanzlei und Oberster Gerichtshof), sucht man am Hof von Königsmund hingegen vergeblich.Footnote 59

Auch ein anderer Aspekt scheint mir wesentlich zu sein. Am Hof in Königsmund tragen alle wichtigen Mitspielenden ihr öffentliches Bild zur Schau, während sie insgeheim ihre eigenen Zwecke verfolgen – das ist nichts anderes als das, was Krieger meinte, wenn er vom Hof als „Medium der Selbstdarstellung“ sprach. Es ist richtig, wenn Larrington schreibt, dass die Rolle des Höflings als eine hochspezialisierte, letztlich unnatürliche Lebensform an den mittelalterlichen Höfen entstand – am Hofe der Tudors etwa im 16. Jahrhundert war sie schon voll ausgebildet.Footnote 60 Entscheidend sind die Begriffe Selbstdarstellung, Inszenierung, Schauspiel. „Einst“, so sagt Varys zu Ned, „reiste ich mit einer Gruppe Bühnenkünstler durch die Freien Städte. Sie lehrten mich, dass jeder Mensch eine Rolle zu spielen hat. Genauso verhält es sich mit dem Hof“.Footnote 61

Unverzichtbar für die Selbstdarstellung des Königs ist zudem eine opulente Prachtentfaltung, sowohl in der Serie, als auch in der Buchvorlage. Auch darin gleicht der Hof in Königsmund den historischen Vorbildern, insbesondere den Höfen des Spätmittelalters. Als Beispiel sei das Hochzeitsmahl König Joffreys mit Margaery Tyrell im Thronsaal des Roten Bergfrieds genannt: Das frischgetraute Herrscherpaar reitet auf weißen Schlachtrössern in den mit zahlreichen Bannern und teurem Dekor ausstaffierten Saal; vor ihnen streuen Pagen Rosenblüten vor die Hufe der Pferde; während des 77 extravagante Gänge umfassenden Mahls werden die hohen Gäste durch zahlreiche Gaukler und Musiker unterhalten; zwei Zwerge, auf einem Hund und einer Sau reitend und die Wappen der Feinde König Joffreys tragend, stellen einen Tjost nach (Martin 2011, S. 817–825). Diese Schilderungen erinnern an die Berichte über die Festkultur am Hof der spätmittelalterlichen Herzöge von Burgund, z. B. an das sog. „Fasanenfest“ von Lille 1454 oder die Hochzeit Karls des Kühnen mit Magarete von York 1468: Eine Kultur, die Johan Huizinga in seinem berühmten Werk „Herbst des Mittelalters“ als „Äußerungen barbarischen Fürstenprunkes“ bezeichnet hat.Footnote 62 Die moderne Forschung nimmt eine differenziertere Haltung ein: Zur Inszenierung von Rang, Reichtum und Magnifizenz des Herrschers sowie zur Förderung der fama (des überregionalen Diskurses über diese Feste) war die ostentative Zurschaustellung von Luxus und außergewöhnlichen entremets (Tafelspiele ähnlich wie der Tjost der Zwerge bei George R. R. Martin) ein bewährtes Mittel und diente letztendlich der Herrschaftssicherung.Footnote 63 Das gleiche gilt für das Turnier, das Robert Baratheon zu Ehren von Eddard Stark ausrichten lässt, obwohl die Kassen eigentlich leer sind (Martin 2011, S. 293–301).

Noch ein letzter Gedanke zur Rezeption bzw. zur Vermarktung der Serie: Die Darstellung des Sieges von Daenerys Targaryen in der Schlacht auf dem Goldweg über ein Lannister-Heer auf dem offiziellen Game-of-Thrones-Wandteppich, der im Ulster Museum in Belfast in Nordirland ausgestellt ist (Abb. 3), gilt mit ihrer unverhohlenen Bezugnahme auf den berühmten, im 11. Jahrhundert an einem unbekannten Ort hergestellten „Teppich von Bayeux“ als Beleg für den eminenten Mediaevalismus, die Mittelalter-Staffage der Serie.Footnote 64

Abb. 3
figure 3

(Nach dem Vorbild des Wandteppichs von Bayeux) (Ulster Museum in Belfast, Nordirland)Footnote

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Game_of_Thrones_-_SEASON_7_Episode_4.jpg Zugegriffen: 13.09.2021.

Darstellung der Schlacht auf dem Goldweg auf dem offiziellen Game-of-Thrones-Wandteppich.

Der Teppich, mit seinen eminenten Aussagen über die verschiedensten Bereiche der Gesellschaft des Mittelalters, mit seinen faszinierend genauen Informationen über Alltag und Kultur der damaligen Zeit, ist uns Mediävistinnen und Mediävisten sozusagen heilig. Er ist eine Ikone. Nicht umsonst prangt der Teppich auf dem Schutzumschlag unseres – trotz Wikipedia – immer noch mit Abstand wichtigsten Nachschlagewerks, des neunbändigen Lexikons des Mittelalters.Footnote 66 Der Teppich bzw. die Anspielung auf den Teppich verweist aber, wie ich meine, implizit auch auf vielleicht den Thronkampf in der englischen Geschichte des Mittelalters schlechthin: auf die Thronwirren des Jahres 1066, die nach dem kinderlosen Tode Eduards des Bekenners, des vorletzten angelsächsischen Königs der englischen Geschichte, am 5. Januar 1066 ausgebrochen waren.Footnote 67 Er verweist insofern auch auf das klassische Thema der Serie. Die Wirren zogen sich in akuter Form das gesamte Jahr 1066, d. h. bis zur Krönung Wilhelms des Eroberers am 25. Dezember 1066 in Westminster Abbey, hin. Noch Jahre später ist es zu schweren Aufständen gegen die neue Herrschaft gekommen.

Der Teppich von Bayeux aber, was selten deutlich genug herausgestellt wird, stellt keineswegs ausschließlich eine Erzählung der Normannischen Eroberung Englands als ein militärisches Ereignis dar. Der Teppich hat im Grunde ein alles überragendes Thema: das Problem der legitimen Nachfolge Eduards des Bekenners, der großen, alle anderen Personen überragenden Figur des Anfangs. Es geht insofern auf dem Teppich weniger als gemeinhin angenommen wird nicht um Eroberung in einem militärischen Sinne – so spektakulär die entsprechenden, im kulturellen Gedächtnis unverwischbar eingegrabenen Szenen auch dargestellt sein mögen. Auch die vieldiskutierte Darstellung des Todes Harold Godwinsons in der Schlacht von Hastings vom 14. Oktober 1066 ist viel weniger Hauptsache als man gemeinhin glauben mag. Es geht vielmehr im Kern um die Frage, wer das Recht und die Rechtmäßigkeit hat, dem Über-Vater Eduard nachfolgen zu dürfen – insofern kann kein Zweifel daran bestehen, dass man gerade im Teppich von Bayeux die zentrale Geschichte von Game of Thrones erzählt: die Geschichte eines Thronkampfes und seine Verflechtungen im Hof.

3 Folgen und Folgerungen

Die moderne Mediävistik hat ein Bild des mittelalterlichen Hofes vorgeschlagen, dass die Topoi antiker und moderner Hofkritik – etwa an informellen Hofstrukturen wie Intrigen und Cliquenbildungen – nicht endlos wiederholt, sondern vor allem die kommunikativen Strukturen an Höfen – auch die informellen – als solche ernstnimmt und weiterhin untersucht. In den Mittelpunkt gestellt hat sie dabei den Faktor Macht in all seinen Facetten. Um noch einmal mit Jan Hirschbiegel zu reden: wie auch immer sie auftritt, wie auch immer sie begründet ist, wer auch immer sie hat. Es gibt kein klares Bild von Macht, sie kommt immer in überraschender Gestalt. Hirschbiegel hat dabei im Rahmen einer Beschäftigung mit dem Achämenidenhof vom Hof gesprochen als von der „Überzeitlichkeit eines zeitgebundenen Phänomens“.Footnote 68 Das scheint mir gut gesagt. Und ich möchte diesen Begriff auch als einen Schlüssel sehen für das Verständnis des Hofes in Game of Thrones – auch wenn es sich hierbei um eine reine Fantasy-Welt handelt.