Zusammenfassung
Im Laufe der Analyse der Nutzer*inneninterviews kristallisierten sich nicht nur typische Nutzer*innengruppen hinsichtlich des Erschließens der CWSs als Räume der Arbeit und der Vergemeinschaftung heraus, sondern auch typische Bilder hinsichtlich der erlebten Formen der sozialen Gebilde des CWS.
Dieses Kapitel wurde in leicht abgeänderter Form in Bernhardt (2021) veröffentlicht. Überarbeitet mit freundlicher Genehmigung von Springer Nature Customer Service Centre GmbH: Springer, Coworking als Revolution der Arbeitswelt. Von Corporate Coworking bis zu Workation, herausgegeben von S. Werther, ©Springer 2021.
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Notes
- 1.
Vgl. dazu die Unterscheidung von top-down- und bottom-up-organisierten CWSs (Abschnitt 2.2.4).
- 2.
In diesem Zusammenhang ist zu vermuten, dass das Bild der selbstorganisierten Gemeinschaft im Kontext kleinerer CWSs mit einer begrenzteren Mitgliederzahl eher auftaucht. Wie schon an anderer Stelle angemerkt wurde, kommen im Sargas noch die Cafégäste und Teilnehmende der Kunstprogramme oder Workshops hinzu, wodurch der CWS anonymer wirkt als das Tabit (aber dennoch weniger anonym als bspw. der Z-Space) (vgl. Interview Sina, Abs. 13, Abschnitt 9.2).
- 3.
Dies ist vor allem im Betriebsfall Tabit auffallend, was auch mit der formellen Rolle des Community Managers Tom in der Organisation als Praktikant zu tun hat. So nehmen ihn nicht alle Tabit-Coworkenden in seiner Rolle als Ansprechpartner wahr und sprechen stattdessen andere Mitglieder des Betreibendenteams an, die schon länger da sind und welche sie besser kennen.
- 4.
Till kann im Übrigen den Community Manager im Interview spontan nicht beim Vornamen benennen und nennt ihn stattdessen „Sekretär“, mit dem er „immer ein bisschen rum[quatscht]“ (Interview Till, Abs. 90 f.).
- 5.
Diesbezüglich beschreibt Community Manager Tom im Interview ein breites Aufgabenspektrum: „Äh (1) ja, vieles, alles. Ähm (I: (Lacht.)) vom (Lacht.) Kaffee füllen, Abfall entsorgen bis zum Newsletter, Social Media, Website. (1) Äh Events planen, Kommunikation, Organisation. (1) So weit es GEHT. (1) (Schnalzt.) Äh sehr vielschichtig. (1) (I: Mhm.) Getränke bestellen. Ähm (1) was gibt's noch? (1) Eben diese Events, morgen/ äh Essen organisieren. Äh LEUTE verbinden, soweit es geht, oder wenn es geht. Ähm (2) und, und versuchen, die Community zu (1) FÖRDERN, eigentlich als Ganzes. Und auch die Individuen (1) zu ERFASSEN und dann diese äh zu integrieren, in das Ganze“ (Interview Tom, Abs. 19). Dabei benennt er zuerst administrative Aufgaben und erst dann die kuratorischen.
- 6.
Im Rahmen der Nutzer*innentypologie ist Till als Arbeitsfokussierter einzuordnen. Im Interview beruft er sich v. a. auf die selbstorganisierte Gemeinschaft, wenn er das soziale Gebilde des CWS charakterisiert. An diesem Beispiel zeigt sich, dass nicht vom Nutzer*innentyp auf das subjektiv erlebte Bild des CWS geschlossen werden kann.
- 7.
Dabei greift Tristan gleichwohl auch das Bild der selbstorganisierten traditionalen Vergemeinschaftung im Interview auf, die seiner Meinung nach jedoch nicht im Tabit zum Tragen kommt, da diese seinem Verständnis nach nur durch längere gemeinsame Kopräsenz und gemeinsame Aktivitäten entstehen kann (vgl. Interview Tristan, Abs. 81).
- 8.
So findet bspw. Tristan, dass die Regeln des Arbeitssettings des Classic Office nicht klar von den Betreibenden kommuniziert wurden und fordert diesbezüglich klarere Vorgaben. Auch sieht er die Betreibenden in der Verantwortung, von den Regeln abweichendes Verhalten zu sanktionieren (vgl. Abschnitt 13.1.1).
- 9.
Dabei ist Tätschmeister*in ein schweizerdeutsches Wort und bedeutet so viel wie Zeremonienmeister*in bzw. eine Person, welche die Fäden in der Hand hält (Sasse 2015, S. 157).
- 10.
Ähnlich reflektiert auch Community Manager Samuel selbst im Interview die unterschiedlichen Fähigkeiten von sich und seinem Vorgänger und räumt ein, dass die Auslegung der Rolle des Community Managers und die Schwerpunktsetzung in Bezug auf die Aufgaben individuell unterschiedlich und abhängig von der Persönlichkeit sind (vgl. Interview Samuel_1, Abs. 15 ff.). Dies verweist darauf, dass mit der Rolle der Community Managerin bzw. des Community Managers im Sargas ein vergleichsweise großer Gestaltungsspielraum verbunden ist. Die Arbeit des/der Community Managers/Managerin ist in hohem Maße subjektiviert.
- 11.
Zuerst veröffentlicht in Bernhardt (2021, S. 64), nachgedruckt mit freundlicher Genehmigung von Springer Nature Customer Service Centre GmbH: Springer, Coworking als Revolution der Arbeitswelt. Von Corporate Coworking bis zu Workation, herausgegeben von S. Werther, ©Springer 2021.
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Bernhardt, A. (2021). Subjektperspektive IV: Sichtweisen auf die sozialen Gebilde des Coworking Space. In: Coworking-Atmosphären . Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-35888-4_12
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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