Die heutige Arbeitswelt 4.0 generiert oftmals einen Druck, dem Mitarbeiter und Unternehmer nicht ohne Weiteres standhalten können. Überleben wird zu einer Frage von Flexibilität, Veränderung sowie neuer Bewältigungs- und Anpassungskompetenzen (vgl. Würzburger, 2019, S. 8 f. und 10; Eilers et al. 2018, S. 17; Strobel, 2015, S. 29; Meyer, 2021). Fessler legt weiterhin dar, dass für ein erfolgreiches Bestehen in diesen aktuellen Arbeits- und damit stressfördernden Rahmenbedingungen ein „gesunder Egoismus“ erforderlich ist, um die Belastung in Grenzen zu halten (vgl. 2018, S. 12; Meyer, 2021, S. 44). Neben den Chancen der digitalisierten Arbeit gilt es so auch, gezielt mit den Risiken umzugehen und physische sowie psychische Erkrankungen zu vermeiden (vgl. Gerdenitsch & Korunka, 2019, S. 182). Probleme entstehen immer dann, wenn sich Menschen mit zu geringen Stress- und Selbstführungskompetenzen in einer Arbeitswelt wiederfinden, in der diese vorausgesetzt werden. Damit liegt der Schlüssel zum Erfolg in der VUCA-Welt nicht mehr „nur“ darin, qualifiziert einen Beruf zu erlernen. Von Bedeutung ist es ebenfalls, grundlegende Selbstführungs- und Stressmanagementkompetenzen zu erwerben und dafür Lernwille und Veränderungsbereitschaft aufzubringen (vgl. Gerdenitsch & Korunka, 2019, S. 181).

Dabei gilt es, sich bei der Umsetzung von zunächst Schwierigem nicht gleich aus dem Konzept bringen zu lassen und dieses durch regelmäßiges Üben in Alltägliches zu wandeln (vgl. Löhmer & Standhardt, 2012, S. 76; Strobel, 2015, S. 15; Meyer, 2021, S. 47) bzw. in Umsetzungskompetenz zu überführen (vgl. Pelz, 2017, S. 104 f.) – wozu Apps, Selbstbeobachtungen und Verhaltensanalysen einen wertvollen Beitrag leisten können (vgl. Loew, 2019, S. 80; Hautzinger, 2011a, S. 309; Kampmann, 2020, S. 58).