Zusammenfassung
Im Fokus des Beitrags steht die Frage, wie sich Wissenschaftlerinnen* positionieren und wie sie damit umgehen, dies als „weibliches akademisches Subjekt“ (Maurer, in: Edith Glaser und Sabine Andresen (hrsg) Disziplingeschichte der Erziehungswissenschaft als Geschlechtergeschichte, Budrich, Opladen, 2009) im „akademischen Feld“ (Beaufaÿs und Krais, Feministische Studien 1:82–99, 2005, nach Bourdieu) tun zu müssen. Die theoretischen Rahmungen beziehen sich damit auf Feld und Habitus, Konstruktionsbedingungen der wissenschaftlichen Persönlichkeit (Engler, „In Einsamkeit und Freiheit“? Zur Konstruktion der wissenschaftlichen Persönlichkeit auf dem Weg zur Professur, UVK, Konstanz, 2001), verbunden mit einer feministischen Kritik (u. a. Butler, Das Unbehagen der Geschlechter, Suhrkamp, Frankfurt a. M., 2003; Ahmed, Living a Feminist Life, Duke University Press, Durham, 2017). So können insbesondere auch widerständige Positionierungen in den Blick genommen und anschließend Aspekte der Frauen*förderung diskutiert werden.
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Notes
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Teile dieses Artikels gehen auf meine Masterarbeit zurück, welche im Oktober 2018 unter dem gleichen Titel vorgelegt wurde (Hackl 2018).
- 2.
Bereits der Titel möge Irritation auslösen, wie auch unterschiedliche Verwendungen des Gendersterns. In diesem Artikel wird die hegemoniale Zweigeschlechtlichkeit mit einer Perspektive nach Judith Butler (1991, S. 41) aufgegriffen, die es ermöglicht, Zwängen und Normen Rechnung zu tragen, ohne Handlungsmöglichkeiten durchzustreichen. So werden Geschlechter einerseits bezeichnet, wie sie erscheinen, genannt oder erzählt werden, an vielen Stellen mit dem Sternchen aufgebrochen und im Artikel gerade auch die Effekte von Geschlechternormen thematisiert und auf Überschreitungen fokussiert.
- 3.
Es wurden biographisch-narrative Interviews mit Wissenschaftlerinnen in der Postdoc-Phase erhoben. In einer biographie-rekonstruktiven Einzelfallstudie (in Anlehnung an Dausien 1996, 2006; Schütze 1984) wird zunächst ein Fall analysiert und werden anschließend die erarbeiteten Dimensionen in ihrer Anwendbarkeit exemplarisch an einem weiteren Fall geprüft. (Hackl 2018).
- 4.
Hier wird Sara Ahmed’s Konzept der Killjoy angesprochen, in dem sie bemerkt und beschreibt, wie man als Spaßverderberin in Erscheinung tritt, wenn mensch gegen Unterdrückung auftritt, erscheint und/oder sich äußert. Spezifischer gefasst beschreibt sie auch das Phänomen, zum Problem erklärt zu werden, wenn mensch anfängt feministisch zu leben. Wenn die feministische Bemerkung als die Ursache des Problems gehört wird, anstatt das, was die feministische Bemerkung auslöste. (Ahmed 2017, S. 36 f.) Feminist*innen werden dann eigenwillig/widerständig genannt, sie hätten zu viel Willen. Ahmed schlägt vor, dies aufzugreifen, was ein Urteil in ein Projekt verwandeln kann. (ebd., S. 65 f.).
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Bildung von Frauenförderungsgruppen, die allein auf der Geschlechterzuordnung aufbauend annehmen, dass die Personen einander „guttun“.
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Hackl, J. (2021). Das weibliche akademische Subjekt? Re-Konstruktionen zu Biographien von Wissenschaftlerinnen*. In: Wroblewski, A., Schmidt, A. (eds) Gleichstellungspolitiken revisted. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-35846-4_16
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