Skip to main content

Das weibliche akademische Subjekt? Re-Konstruktionen zu Biographien von Wissenschaftlerinnen*

  • Chapter
  • First Online:
Gleichstellungspolitiken revisted
  • 1472 Accesses

Zusammenfassung

Im Fokus des Beitrags steht die Frage, wie sich Wissenschaftlerinnen* positionieren und wie sie damit umgehen, dies als „weibliches akademisches Subjekt“ (Maurer, in: Edith Glaser und Sabine Andresen (hrsg) Disziplingeschichte der Erziehungswissenschaft als Geschlechtergeschichte, Budrich, Opladen, 2009) im „akademischen Feld“ (Beaufaÿs und Krais, Feministische Studien 1:82–99, 2005, nach Bourdieu) tun zu müssen. Die theoretischen Rahmungen beziehen sich damit auf Feld und Habitus, Konstruktionsbedingungen der wissenschaftlichen Persönlichkeit (Engler, „In Einsamkeit und Freiheit“? Zur Konstruktion der wissenschaftlichen Persönlichkeit auf dem Weg zur Professur, UVK, Konstanz, 2001), verbunden mit einer feministischen Kritik (u. a. Butler, Das Unbehagen der Geschlechter, Suhrkamp, Frankfurt a. M., 2003; Ahmed, Living a Feminist Life, Duke University Press, Durham, 2017). So können insbesondere auch widerständige Positionierungen in den Blick genommen und anschließend Aspekte der Frauen*förderung diskutiert werden.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Teile dieses Artikels gehen auf meine Masterarbeit zurück, welche im Oktober 2018 unter dem gleichen Titel vorgelegt wurde (Hackl 2018).

  2. 2.

    Bereits der Titel möge Irritation auslösen, wie auch unterschiedliche Verwendungen des Gendersterns. In diesem Artikel wird die hegemoniale Zweigeschlechtlichkeit mit einer Perspektive nach Judith Butler (1991, S. 41) aufgegriffen, die es ermöglicht, Zwängen und Normen Rechnung zu tragen, ohne Handlungsmöglichkeiten durchzustreichen. So werden Geschlechter einerseits bezeichnet, wie sie erscheinen, genannt oder erzählt werden, an vielen Stellen mit dem Sternchen aufgebrochen und im Artikel gerade auch die Effekte von Geschlechternormen thematisiert und auf Überschreitungen fokussiert.

  3. 3.

    Es wurden biographisch-narrative Interviews mit Wissenschaftlerinnen in der Postdoc-Phase erhoben. In einer biographie-rekonstruktiven Einzelfallstudie (in Anlehnung an Dausien 1996, 2006; Schütze 1984) wird zunächst ein Fall analysiert und werden anschließend die erarbeiteten Dimensionen in ihrer Anwendbarkeit exemplarisch an einem weiteren Fall geprüft. (Hackl 2018).

  4. 4.

    Hier wird Sara Ahmed’s Konzept der Killjoy angesprochen, in dem sie bemerkt und beschreibt, wie man als Spaßverderberin in Erscheinung tritt, wenn mensch gegen Unterdrückung auftritt, erscheint und/oder sich äußert. Spezifischer gefasst beschreibt sie auch das Phänomen, zum Problem erklärt zu werden, wenn mensch anfängt feministisch zu leben. Wenn die feministische Bemerkung als die Ursache des Problems gehört wird, anstatt das, was die feministische Bemerkung auslöste. (Ahmed 2017, S. 36 f.) Feminist*innen werden dann eigenwillig/widerständig genannt, sie hätten zu viel Willen. Ahmed schlägt vor, dies aufzugreifen, was ein Urteil in ein Projekt verwandeln kann. (ebd., S. 65 f.).

  5. 5.

    Bildung von Frauenförderungsgruppen, die allein auf der Geschlechterzuordnung aufbauend annehmen, dass die Personen einander „guttun“.

Literatur

  • Abteilung Gleichstellung nd Diversität der Universität Wien. 2019. Wissenschaftskarriere und Gender Bias. Handreichung für Kommissionen und Panels. Wien: Universität Wien.

    Google Scholar 

  • Alheit, Peter. 2008. „Biographizität“ als Schlüsselkompetenz in der Moderne. In Biographisch lernen & lehren, Hrsg. Steffen Kirchhof und Wolfgang Schulz, 15–28. Flensburg: University Press.

    Google Scholar 

  • Ahmed, Sara. 2017. Living a Feminist Life. Durham: Duke University Press.

    Book  Google Scholar 

  • Beaufaÿs, Sandra, und Beate Krais. 2005. Doing Science – Doing Gender. Die Produktion von WissenschaftlerInnen und die Reproduktion von Machtverhältnissen im wissenschaftlichen Feld. Feministische Studien 1: 82–99.

    Article  Google Scholar 

  • Butler, Judith. 1991. Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Dausien, Bettina. 1996. Biographie und Geschlecht. Zur biographischen Konstruktion sozialer Wirklichkeit in Frauenlebensgeschichten. Bremen: Donat.

    Google Scholar 

  • Dausien, Bettina. 2006. Repräsentation und Konstruktion. Lebensgeschichte und Biographie in der empirischen Geschlechterforschung. In LebensBilder. Leben und Subjektivität in neueren Ansätzen der Gender Studies, Hrsg. Sabine Brombach und Bettina Wahrig, 179–211. Bielefeld: transcript.

    Chapter  Google Scholar 

  • Dausien, Bettina. 2009. Differenz und Selbst-Verortung – Die soziale Konstruktion von Geschlecht in Biographien als Forschungskonzept. In Erkenntnis und Methode. Geschlechterforschung in Zeiten des Umbruchs, Hrsg. Brigitte Aulenbacher und Birgit Riegraf, 157–177. Wiesbaden: VS.

    Google Scholar 

  • Engels, Anita. 2015. Einleitung: Chancengleichheit in der Wissenschaft? In Bestenauswahl und Ungleichheit, Hrsg. Anita Engels, Sandra Beaufaÿs, Nadine V. Kegen, und Stephanie Zuber, 16–44. Frankfurt a. M.: Campus.

    Google Scholar 

  • Engler, Steffani. 2001. „In Einsamkeit und Freiheit“? Zur Konstruktion der wissenschaftlichen Persönlichkeit auf dem Weg zur Professur. Konstanz: UVK.

    Google Scholar 

  • Glaser, Edith, und Karin Priem. 2004. Wissenschaftsforschung, Disziplin Erziehungswissenschaft und Geschlecht. In Handbuch Gender und Erziehungswissenschaft, Hrsg. Edith Glaser, Dorle Klika, und Annedore Prengel, 16–32. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

    Google Scholar 

  • Haas, Marita. 2016. Caught Between Restrictions and Freedom: Narrative Biographies Shed Light on How Gendered Structures and Processes Affect the Drop-Out of Females from Universities. Current Sociology 65 (7): 1031–1049.

    Article  Google Scholar 

  • Hackl, Jacqueline. 2018. Das Weibliche Akademische Subjekt‘? Re-Konstruktionen Zu Biographien Von Wissenschaftlerinnen*. Wien: Universität Wien Hochschulschrift.

    Google Scholar 

  • Kleiner, Bettina, und Nadine Rose, Hrsg. 2014. (Re-)Produktion von Ungleichheiten im Schulalltag. Judith Butlers Konzept der Subjektivierung in der erziehungswissenschaftlichen Forschung. Opladen: Budrich.

    Google Scholar 

  • Koller, Hans-Christoph. 2014. Zur Bedeutung von Butlers Subjekttheorie für die Erforschung biographischer Bildungsprozesse. In (Re-)Produktion von Ungleichheiten im Schulalltag. Judith Butlers Konzept der Subjektivierung in der erziehungswissenschaftlichen Forschung, Hrsg. Bettina Kleiner und Nadine Rose, 21–33. Opladen: Budrich.

    Chapter  Google Scholar 

  • Lind, Inken. 2004a. Aufstieg oder Ausstieg? Karrierewege von Wissenschaftlerinnen Ein Forschungsüberblick. Bielefeld: Kleine Verlag.

    Google Scholar 

  • Lind, Inken. 2004b. Balancierung von Wissenschaft und Elternschaft im Spiegel der Forschung. Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid, Frauen- und Geschlechterforschung 2, 23–37. http://nbnresolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-202024. Zugegriffen: 15. Jan. 2019.

  • Maurer, Susanne. 2009. Das „weibliche akademische Subjekt“ – eine Forschungsnotiz. In Disziplingeschichte der Erziehungswissenschaft als Geschlechtergeschichte, Hrsg. Edith Glaser und Sabine Andresen, 129–136. Opladen: Budrich.

    Chapter  Google Scholar 

  • Rhoton, Laura. 2011. Distancing as a Gendered Barrier. Understanding Women Scientists’ Gender Practices. Gender & Society 25 (6): 696–716.

    Article  Google Scholar 

  • Rose, Nadine. 2012. Migration als Bildungsherausforderung. Subjektivierung und Diskriminierung im Spiegel von Migrationsbiographien. Bielefeld: transcript.

    Book  Google Scholar 

  • Schütze, Fritz. 1984. Kognitive Figuren des autobiographischen Stegreiferzählens. In Biographie und soziale Wirklichkeit. Neue Beiträge und Forschungsperspektiven, Hrsg. Martin Kohli und Günther. Robert, 78–117. Stuttgart: Metzler.

    Chapter  Google Scholar 

  • Thon, Christine. 2016. Biografischer Eigensinn – widerständige Subjekte? Zeitschrift für Pädagogik 2: 185–198.

    Google Scholar 

  • Winter, Martin. 2016. Promovierte auf dem Weg zur Professur. Böckler Stiftung. https://www.boeckler.de/pdf_fof/98535.pdf. Zugegriffen: 30. Nov. 2017.

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Jacqueline Hackl .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2021 Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Hackl, J. (2021). Das weibliche akademische Subjekt? Re-Konstruktionen zu Biographien von Wissenschaftlerinnen*. In: Wroblewski, A., Schmidt, A. (eds) Gleichstellungspolitiken revisted. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-35846-4_16

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-35846-4_16

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-35845-7

  • Online ISBN: 978-3-658-35846-4

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

Publish with us

Policies and ethics