Zusammenfassung
Einen ersten Boom erzeugten die ökonomischen, technologischen und sozialen Entwicklungen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts auch bei den gedruckten Medien, insbesondere bei der aktuellen und populären Presse: Nach der wirtschaftlichen Depression Anfang der 1890er Jahre setzte im Deutschen Reich im Frühjahr 1895 generell ein „furioser wirtschaftlicher Aufschwung ein, der eine bis 1913 anhaltende Hochkonjunkturperiode eröffnete“ (Wehler 1995, 595). Nur unterbrochen von geringfügigen Einbrüchen in den Jahren 1901/02 und 1907/08, wurden die beiden Vorkriegsjahrzehnte zu den „goldenen Jahren“, die von einer „global triumphierenden privatkapitalistischen Industrialisierung und einem beispiellos prosperierenden Welthandel“ geprägt waren (Ebd.). Wachstumsmotoren waren vor allem die Elektrotechnik, die Großchemie und der modernisierte wie diversifizierte Maschinenbau. Entsprechend steigerte sich der Wohlstand, sowohl aufseiten des Industrie- und Banken-Kapitals, wo allein für das Aktienkapital ein Zuwachs von hundertvierzig Prozent zu verzeichnen war (Ebd. 599), als auch – trotz der bestehenden drastischen sozialen Schichtung – bei einem Großteil zumal der mittleren und oberen Einkommensklassen des Bürgertums.
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Kübler, HD. (2022). Presseboom um die Jahrhundertwende. In: Bildjournalismus und Pressefotografie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-35292-9_4
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