Zusammenfassung
Von Anfang an war sich Fritz Lang im Klaren über die Rolle der Gegenstände in seinen Filmen. Sie sollten zu reden beginnen. Sie sollten nicht nur schmücken, nicht nur die Bilder bereichern, sondern auch aufzeigen, hinweisen, klären. Objekte werden genutzt zur Inszenierung, nicht nur mit und zwischen Figuren, sondern auch durch Akzentuierung des räumlichen und dinglichen Umfelds, das die Figuren immer neu charakterisiert. Architektur, außen wie innen, erweist sich nicht selten als Indikator für Befindlichkeiten und als Hinweis auf den Stand der jeweiligen Zeit. So verstärkt Lang durch die Wahl seiner Objekte räumliche Desorientierung, um desorientierte Identitäten zu signifizieren. Immer wieder sind es Objekte, die das Geschehen in Gang setzen, weiterführen und vorantreiben. Sie sollten die Figuren gleichgestellt umgeben, diese mal bedrohen, mal in ihrem Tun und Treiben voranbringen. Erst der Film habe die Dinge, so Lang selbst, „zu dramatischen Mitspielern erzogen“ und „lebendig“ werden lassen.
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Grob, N. (2022). Jenseits des Anthropozentrischen. Zur Rede der Dinge in Fritz Langs Films noirs. In: Bulgakowa, O., Mauer, R. (eds) Dinge im Film. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-35261-5_6
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