Zusammenfassung
Nach wie vor sind die Ostdeutschen deutlich weniger zufrieden mit der Demokratie in Deutschland als die Westdeutschen und zeigen eine etwas weniger intensive Unterstützung der Idee der Demokratie. Während die Nachwendesozialisation bislang nur wenig Einstellungsveränderungen zeitigt, hinterlassen die unterschiedlichen ökonomischen Lagen noch immer klare Spuren. Urteile zu den politischen Akteuren zeigen die stärksten Effekte, wobei dort vermutlich alle anderen Faktoren münden. Für eine erst nach der Vereinigung entstandene Eigenidentität im Osten durch Abgrenzung spricht jedoch wenig, vielmehr für eine Aktualisierung zuvor bereits unterschiedlicher Selbstverständnisse.
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Westle, B. (2022). 30 Jahre deutsche Einheit: Orientierungen gegenüber der Demokratie in Ost und West – nach wie vor geteiltes Land?. In: Elff, M., Ackermann, K., Giebler, H. (eds) Wahlen und politische Einstellungen in Ost- und Westdeutschland. Wahlen und politische Einstellungen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-35171-7_1
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