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Zielkonflikte der Bioökonomiepolitik

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Zielkonflikte der Bioökonomie

Zusammenfassung

Die Ziele der politischen Bioökonomiestrategien, die aus den zuvor geschilderten globalen Herausforderungen hervorgehen, sind sehr ambitioniert und ihre Erreichung durch die Bioökonomie entsprechend alles andere als trivial. Dies gilt gerade für die synchrone Erreichung dieser Ziele in ihrer Gesamtheit, da sie auch einige Widersprüche und Konflikte bergen. Dieses Kapitel befasst sich mit diesen Zielkonflikten, in deren Spannungsfeld sich die Bioökonomie bewegt. Anhand von Beispielen wird zudem aufgezeigt, wie diese Zielkonflikte in politischen Prozessen adressiert werden, was in der Vergangenheit bereits politisch versucht wurde und welche Erfahrungen daraus gezogen werden können. Diese „lessons learned“ verdeutlichen, welche politischen Maßnahmen zu Erfolgen führten und aus welchen sich im Sinne von „wicked problems“ wiederum Folgeprobleme entwickelt haben, die in ihrer Dimension vorab nicht immer oder nur unvollständig antizipierbar waren.

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Notes

  1. 1.

    ILUC-Faktoren sind bestimmte, unterschiedlich CO2eq-Werte, die den verschiedenen Biokraftstoffarten rohstoffspezifisch pauschal negativ auf ihre Klimabilanz angerechnet werden. So sind die verschiedenen ILUC-Faktoren maßgeblich von der Situation auf den jeweiligen Rohstoffmärkten abhängig. Ist beispielsweise die Nachfrage nach Raps ohnehin hoch, so würde die zusätzliche Produktion von Biodiesel aus Raps diese noch erhöhen und somit die Verdrängung der ursprünglichen Rapsproduktion auf andere Flächen, also ILUC-Effekte, wahrscheinlicher machen und die damit verbundenen CO2-Emissionen erhöhen. Diesen ILUC-basierten CO2-Emissionen werden mit den ILUC-Faktoren – je nach Biokraftstoffart und zugrundeliegendem Rohstoff – pauschale Werte zugeschrieben, die in die Klimabilanz des jeweiligen Biokraftstoffs einfließen und sie damit in unterschiedlichem Maße verschlechtern (Fritsche et al. 2010).

  2. 2.

    Die Datenbank ist abrufbar unter https://bioenergiedorf.fnr.de/bioenergiedoerfer/liste.

  3. 3.

    Allerdings darf die in den letzten Jahren gestiegene Bedeutung der Zweiten Säule nicht darüber hinwegtäuschen, dass innerhalb der EU-Agrarpolitik nach wie vor die Erste Säule, die eher der klassischen Agrarsubventionspolitik entspricht, einen weitaus größeren Anteil ausmacht als die Zweite Säule (in der aktuellen Förderperiode 2021–2027 etwa im Verhältnis 3:1 der Finanzmittel; Europäisches Parlament 2021).

  4. 4.

    Nach Martin Jänicke, dem wohl prominentesten wissenschaftlichen Vertreter der ökologischen Modernisierung, sollte diese Strategie zudem mit einem ökologischen Strukturwandel verknüpft werden, welcher stärkere regulative staatliche Eingriffe in den Markt (wie die sozialverträgliche Abwicklung umweltschädlicher Industriebranchen) beinhaltet (Jänicke 1993). Von dieser vorsorgeorientierten Doppelstrategie Jänickes gelangte jedoch vor allem die ökologische Modernisierung, also die Strategie der Versöhnung von Kapitalismus und Ökologie, während der 1980er und 1990er Jahre zu größerem, stellenweise gar dominantem Einfluss in der Umweltpolitik und erlangte eine beträchtliche gesellschaftliche Bedeutung (siehe auch Hajer 1995).

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Perbandt, D., Vogelpohl, T., Beer, K., Töller, A.E., Böcher, M. (2021). Zielkonflikte der Bioökonomiepolitik. In: Zielkonflikte der Bioökonomie. Energie in Naturwissenschaft, Technik, Wirtschaft und Gesellschaft. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-35093-2_4

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