Zusammenfassung
Inspiriert durch die künstlerische Auseinandersetzung des britischen Malers David Hockney mit dem iPod (ab etwa 2009) und später mit dem größeren iPad der Firma Apple, setze ich die genannten Geräte in der künstlerischen Lehre mit Studierenden ein. In einer Untersuchung zur digitalen Kinderzeichnung analysierte ich die Eigenschaften von Apps an Tablets mit Kindern (Spielmann,.Digitale Kinderzeichnung am Tablet. In: BDK-Mitteilungen 2:26–30, 2016). Durch beide Verwendungskontexte gewann ich erste Anhaltspunkte über Möglichkeiten und Wirkungsweisen der Geräte in Bezug auf digital basierte Zeichnungen.
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Notes
- 1.
Definition: „Dispositiv (von lat. dispono bzw. dispositio; engl. apparatus/arrangement; franz. dispositif; ital. dispasitivo) bezeichnet im Allgemeinen eine Anordnung. Bei dem im Deutschen eher ungebräuchlichen Dispositiv handelt es sich um eine wörtliche Übersetzung des im Französischen geläufigen dispositif“ (Wimmer, 2013, S. 123).
- 2.
Myelin umgibt als fett- und proteinreiche Schicht die langen Fortsätze der Nervenzellen, die sogenannten Axone. Der Prozess der Myelinisierung beschleunigt die Weiterleitung elektrischer Impulse an den Neuronen entlang und erleichtert auf diese Weise auch Neuverknüpfungen im heranwachsenden Gehirn (vgl. Stangl, 2020).
- 3.
Die Ontologie beschäftigt sich mit allem Seienden. Sie untersucht, welche Kategorien an Daseinsformen existieren und in welchem Verhältnis sie zueinander stehen. Von einer ontologischen Asymmetrie kann gesprochen werden, wenn Existenzformen unterschiedlich betrachtet und bewertet werden.
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Spielmann, R. (2022). Das Dispositiv digital basierter Kinderzeichnungen im Kontext videographischer Beobachtungen und Interpretationen. In: Kekeritz, M., Kubandt, M. (eds) Kinderzeichnungen in der qualitativen Forschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-34885-4_8
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