Zusammenfassung
Gegenrede im Internet steht im Fokus des folgenden Kapitels. Zunächst erfolgt die Annäherung an ein theoretisches Verständnis von Gegenrede im Internet. Anschließend werden empirische Befunde zu Gegenbotschaften im Internet vorgestellt.
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Notes
- 1.
Auch wenn Butler nicht ausdrücklich von „Gegenrede“ schreibt (sie erwähnt das „Dagegensprechen“; vgl. Butler 2016, S. 147–148), erscheint dem Verfasser für den Ansatz, den Butler bezogen auf den Umgang mit hasserfüllten Äußerungen in Haß spricht (2016) entwickelt, angemessen.
- 2.
Butler geht hierauf nicht weiter ein, jedoch erscheint dies sprechakttheoretisch betrachtet logisch.
- 3.
Nicht alle der folgenden Autor*innen würden sich mit ihren Perspektiven wohl der erziehungswissenschaftlichen Disziplin der Interkulturellen Pädagogik bzw. Bildungsforschung zuordnen. Die Verortung der Perspektiven im Diskurs Interkultureller Pädagogik ist als Systematisierungsversuch des Verfassers zu verstehen, der weniger am disziplinären Selbstverständnis ansetzt als am gemeinsamen Gegenstandsbereich der zu diskutierenden Beiträge, welcher eben auch und insbesondere in der Interkulturellen Pädagogik eine besondere Rolle spielt.
- 4.
Relevante Positionen ließen sich auch in den wissenschaftlichen Diskursen der Geschichtsdidaktik oder politischen Bildung ausmachen. Gerade angesichts des 1976 im sogenannten „Beutelsbacher Konsens“, der immer wieder der Kritik unterzogenen aber bis dato gültigen programmatischen Schrift historisch-politischer Bildung, formulierten „Überwältigungsverbots“ (vgl. bpb 2011) erscheint eine Diskussion der Möglichkeiten des Einsatzes von Gegenbotschaften vor dem Hintergrund von Prinzipien historisch-politischer Bildung lohnenswert.
- 5.
Das Verständnis von „Dezentrierung“ ist bei Roth, anders als bei Holzbrecher, weniger von Piaget her als aus der Psychoanalyse Jacques Lacans heraus zu verstehen. In Orientierung an Kersten Reich, der ein Modell der Bildung von Subjekten in Kommunikation vorschlägt (vgl. Reich 2005, S. 71 ff.), das Roth als „lacanisiertes Meadmodell“ versteht (vgl. Roth 2002, S. 433), betont dieser die Relevanz der Kommunikation des „Imaginären“, der imaginären „Repräsentanzen“ des Anderen und des Ich (vgl. ebd.), wodurch Subjekte eine veränderte Relation zu diesen gewinnen können, sich bilden, sich „dezentrieren“.
- 6.
Dieses Vorgehen entspricht dem didaktischen Prinzip der „Handlungsorientierung“ (vgl. Gudjons 2008), das für die medienpädagogische Arbeit von grundlegender Bedeutung ist (s. insbesondere Tulodziecki et al. 2010).
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Ernst, J. (2021). Gegenrede im Internet – Phänomen, Wirkung und Pädagogik. In: Medienkritik zwischen Hass- und Gegenrede. Digitale Kultur und Kommunikation, vol 9. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-34770-3_4
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