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Einsames Sterben?

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Norbert Elias und der Tod
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Zusammenfassung

Der Abschnitt ist den Bedingungen des Sterbens in der modernen Gesellschaft gewidmet. Unter Bezugnahme auf die Hospizbewegung mit ihrem Ideal des ‚guten Sterbens‘ wird insbesondere diskutiert, inwieweit Elias‘ Kritik an der institutionellen Rahmung des Sterbens heute noch berechtigt ist.

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Notes

  1. 1.

    Zur thanatosoziologischen Würdigung von Sudnows Werk siehe Meitzler/Thönnes 2022.

  2. 2.

    Sudnow bezieht sich damit auf seinen akademischen Lehrer Goffman, der in seinem Buch über Asyle vom „bürgerlichen Tod[]“ spricht (Goffman 1977: 26). Letzterer ereile die Patienten einer psychiatrischen Klinik (oder Insassen anderer totaler Institutionen wie z. B. Gefängnissen) aufgrund ihrer Trennung von der Außenwelt und des daraus resultierenden Rollenverlustes. Demgegenüber verwendet Sudnow (1973: 96) den Begriff des sozialen Todes „in einem eingeschränkten Sinne, der sich nicht unbedingt mit den Intentionen Goffmans deckt“. Relevant sind für ihn ausschließlich solche Fälle, bei denen „es um den Tod im buchstäblichen Sinn des Wortes geht, d. h. wo das zu erwartende oder faktische Eintreten des Todes die Grundlage für Aktivitäten bildet wie: die Vorbereitung einer Obduktion, die Verfügung über persönliche Habseligkeiten, die Unterrichtung von Bestattungsunternehmen, die Überführung in die Leichenhalle“ (ebd.: 99).

  3. 3.

    Ein funerales Pendant zu diesem Sachverhalt liefern eigene Beobachtungen der durchschnittlichen Besucherzahlen bei Beerdigungen, insbesondere im großstädtischen Raum. Diese sprechen eine deutliche Sprache: Die Abschiedsgeste am Grab, das gemeinsame Beisammensein usw. scheinen tendenziell eher eine Angelegenheit von vergleichsweise wenigen affektuell betroffenen Personen zu sein.

  4. 4.

    Allzu abwegig ist die Idee der kollektiven Betroffenheit nicht: Eine Analyse mit Bezug auf Elias und die Situation von Krebspatienten, die nicht nur sie selbst, sondern auch deren Angehörige vor große emotionale Herausforderungen und kommunikative Unsicherheiten stellt, liefert Teucher 2001.

  5. 5.

    Mit der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) – seit 2007 Teil der gesetzlichen Krankenversicherung – sowie dem Einsatz ambulanter Hospizdienste verliert das Sterben zwar nicht seine institutionelle Rahmung, jedoch soll hierdurch zumindest ein Lebensende in vertrauter Atmosphäre und im gemeinsamen Beisein der Familie ermöglicht werden (Bardenheuer 2012; Hayek 2006).

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Meitzler, M. (2021). Einsames Sterben?. In: Norbert Elias und der Tod. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-34654-6_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-34654-6_8

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-34653-9

  • Online ISBN: 978-3-658-34654-6

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