Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden die beiden zentralen Dimensionen – die Schülerhabitus und die Migration – fallübergreifend betrachtet und in einer abstrahierenden Analyse typologisiert. Dabei werden zunächst die schul- und bildungsbezogenen Orientierungen der Schüler*innen betrachtet und die Schülerhabitus der rekonstruierten Fälle in die Schülerhabitustypologie von Helsper et al. (2018) eingeordnet. Dabei wird betrachtet, an welchen Punkten sie zur Ausdifferenzierung des (exklusiv) gymnasialen Feldes beitragen und insgesamt im Gymnasialen ein Spezifikum darstellen. Anschließend wird als zweite zentrale Dimension Migration als Erfahrungsraum der Selbstverortungen der Jugendlichen in der Auseinandersetzung mit ihrer eigenen und familiären Herkunft analysiert und fallvergleichend dargestellt. Darauf aufbauend werden die beiden Linien der Schülerhabitus und der Migration miteinander verknüpft, die Fälle kontrastierend verglichen und in eine relationale Typenbildung überführt. Abschließend wird in einem Exkurs die Bedeutung von Sprache für das Sample der Schüler*innen mit „Migrationshintergrund“ betrachtet.
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Notes
- 1.
Zu diesen Fällen finden sich weitere Informationen bei Helsper et al. (2018).
- 2.
Zur ausführlichen Falldarstellung von Kasim siehe Helsper et al. 2018 371–384.
- 3.
Im Gegensatz zu Sora ist Kasim nicht das erste Kind der Familie, das ein Gymnasium besucht. Seine ältere Schwester hat ebenfalls ein Gymnasium besucht und studiert zum Zeitpunkt des Interviews Jura. Kasims Eltern stammen beide aus der Türkei und sind in den 1990er Jahren nach Deutschland ausgewandert. Kasim und seine Schwester sind in Deutschland geboren und aufgewachsen. Sein Vater hat in der Türkei Architektur studiert und arbeitet in Deutschland als LKW-Fahrer. Seine Mutter kann aufgrund von gesundheitlichen Problemen nicht arbeiten.
- 4.
Konstanzes Vater stammt aus Griechenland und arbeitet als Elektrotechnologe in Deutschland. Ihre deutsche Mutter ist studierte Ingenieurin und arbeitet im Familienbetrieb, einem Architekturbüro. Konstanzes älterer Bruder besucht ebenfalls das Gauß-Gymnasium. Lillys Eltern haben beide einen Hochschulabschluss. Ihre Mutter ist in den USA geboren und aufgewachsen und arbeitet in Deutschland als private Nachhilfelehrerin. Ihr Vater ist in Japan geboren und aufgewachsen und arbeitet in Deutschland als Computeranalyst. Die Eltern lernten sich während des Studiums in London kennen. Lillys älterer Bruder besucht ebenfalls das Schloss-Gymnasium. Für weitere Informationen der Fälle Konstanze und Lilly (siehe Helsper et al. 2018).
- 5.
Nathanaels Vater stammt aus einem französischsprachigen, westafrikanischen Land und hat einen Hochschulabschluss, seine Mutter, aus Deutschland stammend, einen Sekundarschulabschluss. Nathanaels Vater ist in der städtischen Verwaltung mit koordinativen Aufgaben beschäftigt und seine Mutter arbeitet halbtags in einer Kantine. Er hat Brüder im Alter von fünf und 19 Jahren. Der ältere Bruder von Nathanael absolviert eine Ausbildung zum Koch (vgl. Helsper et al. 2018: 278–290).
- 6.
Lediglich Robert berichtet nicht von solchen anfänglichen Problemen mit den Anforderungen des Gymnasiums.
- 7.
Für weitere Informationen zum Fall Marcel siehe Helsper et al. 2018: 302–319.
- 8.
Zur Verwendung und Hintergrund der Begriffsbestimmung von Migration(shintergrund) in dieser Arbeit siehe Einleitung und Kapitel 3.
- 9.
Da dies kein relevanter Punkt innerhalb meiner Arbeit darstellt, ist dies nicht mit in die Ergebnisanalyse detaillierter aufgenommen worden. Hier bedarf es weiterer Forschung dies genauer in den Blick zu nehmen.
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Kotzyba, K. (2021). Kontrastierung und Typenbildung. In: Schüler*innen mit “Migrationshintergrund” exklusiver Gymnasien. Studien zur Schul- und Bildungsforschung, vol 88. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-34572-3_5
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