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Part of the book series: Studien zur Schul- und Bildungsforschung ((SZSBF,volume 88))

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Zusammenfassung

In diesem Kapitel werden die acht empirischen Fallporträts der Studie entlang der zentralen Schwerpunkte der Arbeit, der Schul- und Bildungsorientierungen und dem Aspekt der Migration dargestellt. Nach einem kurzen deskriptiven Überblick zu jedem einzelnen Fall werden zunächst die schulischen Bildungsorientierungen und anschließend die Bezüge zur Migration herausgearbeitet. Jedes Fallporträt wird mit einer Zusammenfassung abgerundet. Es folgen in diesem Kapitel auf die Fallporträts (4.1–4.6) der Schüler*innen der exklusiven Gymnasien die Fallporträts (Abschnitt 4.7 und 4.8) der nicht-exklusiven Gymnasien.

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Notes

  1. 1.

    Zu den Transkriptionsregeln siehe Anhang.

  2. 2.

    Zum Thema Identitätskonstruktionen von Schüler*innen mit „Migrationshintergrund“ an exklusiven Gymnasien siehe auch Kotzyba 2020.

  3. 3.

    An anderer Stelle im Interview berichtet Cem davon, dass sein Bruder für ihn gegenüber der Mutter in einem Streit eintritt, was Cem sichtlich beeindruckt hat.

  4. 4.

    Das Interview ist zeitweise von Suggestivfragen des Interviewers geprägt, was in der Interpretation und der Auswahl der Sequenzen mitberücksichtigt wurde.

  5. 5.

    Dies zeigt sich darin, dass sie hervorhebt, im Unterricht nicht auffallen zu wollen, indem sie sagt: „also vorne sitz ich generell nich gerne //I: mhm [lacht, 2 Sek.]// [lacht, 1 Sek.] also ich schummel mich da so gerne hier (.) Mitte hinten“. Im positiven Gegenhorizont steht dabei, im Unterricht nicht aufzufallen, weder durch negatives Verhalten wie Quatschen noch mit zu motivierter Beteiligung am Unterricht.

  6. 6.

    Dass Schule auch Leistungsdruck erzeugt, den sie über das Schulprofil bzw. den Privatschulstatus als Investition empfindet, die sich lohnen muss, zeigt sich in der Äußerung: „dass man hier halt son ‚bisschen‘ (leicht betont) mehr unter Druck steht wegen (.) //I: mhm// Noten //I: okay// und man weiß ich bezahl für die Schule Geld (.) und dann (2) ‚ähm‘ (überlegend) (2) muss ich halt auch en bisschen was tun ‚dafür‘ (leicht betont)“.

  7. 7.

    Dies zeigt sich auch an anderer Stelle, wo sie sagt: „ähm sone Schule hab ich auch noch nie gesehn (.) hier is alles sauber und ordentlich //I: mhm// und sowas (.) die Tische und sowas nich mit Edding oder Kaugummis voll ‚oder sowas‘ (leicht lachend)“.

  8. 8.

    Lien sagt hierzu insbesondere: „also für mich is Schule ziemlich wichtich //I: mh// also (.) in der Schule lernt man halt was fürs Leben un alles was man später braucht (.) also von der Schule jetzt hängt ja auch mein ganzes Leben so zum (.) so ziemlich ab“. Sie hebt damit die allgemeine und umfassende Bedeutung der Schule für sich hervor.

  9. 9.

    Sie beschreibt dies auch folgendermaßen: „ich mag das auch nich ‚so sonderlich‘ (betont) gern wenn mir andere dabei die ganze Zeit helfen wolln […] weil ich will was lernen“.

  10. 10.

    Siehe zur Wettkampflogik der Schule und ihrer Schüler*innen auch weiterführend Helsper et al. 2018: 129–139.

  11. 11.

    Einen weiteren Aspekt schulischer Pflichterfüllung stellt bei ihm der Bereich Hausaufgaben dar: „Hausaufgaben erfülle ich eigentlich meistens ähm wenn ich sie nich mache hab ich sie meistens nich eingeschrieben oder irgendwie vergessen“. Hier deutet sich implizit an, dass er diese nicht immer macht und damit den der Minimalanforderungen an Schule zeitweise nicht nachkommt.

  12. 12.

    Samuel und seine Familie gehören der Freikirche der Siebten-Tags-Adventisten an und daher konnte er an der regulären Aufnahmeprüfung an einem Samstag nicht teilnehmen und musste einen Nachholtermin in Anspruch nehmen. Angehörige seiner kirchlichen Gemeinde legen die Arbeit nach den Geboten der Kirche am Samstag, dem Sabbattag, nieder. Dies verdeutlicht die Relevanz der praktischen Ausübung seiner Religion, die sich auch auf die Auffassung gegenüber der Schule auswirkt.

  13. 13.

    Die hohe Bedeutsamkeit von schulischen Noten für sein eigenes Selbstbild auch für seine Zukunft zeigt sich darin, dass Robert strategisch funktionale Bezüge zwischen den Noten und seiner Zukunft herstellt, indem er sagt: „wenn ich bedenke dass ich später (.) gerne (.) studieren würde ja = es (.) also (1) ich freu mich wenn ich gute Noten hab“. Eine demonstrative Lässigkeit im Umgang mit Noten findet sich in der aktuellen Perspektive auf seine Noten und ihre Wirkmächtigkeit für die Zukunft nicht.

  14. 14.

    Nach den Erwartungen der Eltern zum Respekt anderen gegenüber und in Bezug auf Schule gefragt, sagt sie:

    „hmm hätt ich jetzt n Sohn ähh hätt ich jetzt n Kind dann wär es bei mir das gleiche [atmet hörbar ein] weil ich finde Respekt is auch ähhm sehr wichtig für die Gesellschaft da- damit ähhm man neue Freunde halt auch ähhm Respekt bekommt“.

  15. 15.

    Aus Gründen der Anonymisierung kann hier kein direkter Bezug auf den tatsächlichen Namen gegeben werden. Dieser ist vietnamesischer Herkunft und kann lautsprachlich ausgesprochen erheiternde Züge annehmen, wenn man ihn nicht richtig auszusprechen weiß.

  16. 16.

    Auch ihre Eltern haben vorwiegend vietnamesische Freund*innen und Bekannte, teilweise auch bedingt durch sprachliche Probleme im Deutschen.

  17. 17.

    Die Schule befindet sich in einer westdeutschen Großstadt in einem sozioökonomisch unterprivilegierten Stadtteil und hat einen Migrantenanteil von ca. 30 %. Sie setzt mit ihrem Profil einer multilingualen Schule auf eine multiethnische Schülerschaft und ist damit keine exklusive Schule.

  18. 18.

    MIT = Massachusetts Institute of Technology, USA.

  19. 19.

    Die Bedeutung hoher Bildung am Gymnasium zeigt sich auch in der Distinktion von anderen störenden Schüler*innen, die für ihn nicht passend zum Gymnasium erscheinen: „ein paar andere sind nicht so (1) spielen mit Handys das sieht man aber der Lehrer tut nichts (1) weil für ihn sind diese Schüler (.) ja (.) keine Schüler (1) eines Gymnasiums“.

  20. 20.

    Zu Beginn des Interviews berichtet Sora vor allem von den Ländern als Stationen seiner Migration aus dem Irak, dem Land in dem er geboren wurde, bis nach Deutschland und geht dann dazu über, die Stationen seiner Bildungslaufbahn zu erzählen. Die Hintergründe und Beweggründe der familiären Migration gibt Sora erst auf Nachfragen der Interviewerin preis. Dies nivelliert die Prekarität der Flucht seiner Familie aus politischer Verfolgung im Norden des Iraks und blendet die Brisanz der Konsequenzen für seine Familie ein Stück weit aus. Damit stellt er seine Lebensgeschichte zunächst zu Beginn des Interviews nicht als die eines vertriebenen Flüchtlings dar.

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Kotzyba, K. (2021). Empirische Fallporträts. In: Schüler*innen mit “Migrationshintergrund” exklusiver Gymnasien. Studien zur Schul- und Bildungsforschung, vol 88. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-34572-3_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-34572-3_4

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-34571-6

  • Online ISBN: 978-3-658-34572-3

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