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Zukunftserwartungen deutscher Industrieverbände

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Verbände mit Zukunft?

Zusammenfassung

Die deutschen Wirtschaftsverbände sind ein wesentlicher Teil der Interessensorganisation hierzulande. Mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung im 21. Jahrhundert wird jedoch zunehmend die Frage gestellt, ob dieses System in seiner jetzigen Form Bestand haben wird. Auf der Grundlage einer Verbände- und Unternehmensbefragung (2016) untersuchen wir mit verschiedenen Auswertungsverfahren, welche Herausforderungen Verbände und ihre Unternehmen diagnostizieren und welche Handlungserfordernisse und Reformen die Industrieverbände hieraus für ihre Zukunft ableiten.

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Notes

  1. 1.

    Wenn im Folgenden auf die Antworten ‚der Verbände‘ Bezug genommen wird, sind damit die Antworten ihrer Geschäftsführung gemeint.

  2. 2.

    Dazu zählen Personen der stellvertretenden Geschäftsführung, Abteilungsleitungen in großen Branchenverbänden und Leitungen der Verbandsbüros in Berlin bzw. Brüssel. Für eine Auswertung der Antworten aller Befragten siehe Kohler-Koch et al. (2017).

  3. 3.

    Liste aller Interviews siehe Anhang.

  4. 4.

    Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) beispielsweise gibt an, dass er „für mehr als 90 % der deutschen Chemieunternehmen und deutschen Tochterunternehmen ausländischer Konzerne“ steht, www.vci.de/der-vci/mitglieder/uebersichtsseite.jsp (zugegriffen: 8. Februar 2020).

  5. 5.

    Dies dokumentiert anschaulich die Mitgliederentwicklung des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) für die Jahre 2000 bis 2015, siehe VDMA Geschäftsbericht 2013–2016: 53, http://www.waterwastewatertechnology.info/documents/105628/15071977/VDMAGF2016d.pdf (zugegriffen: 12. Februar 2020). Sie ist eine der wenigen öffentlich zugänglichen Zeitreihen zur verbandlichen Mitgliederentwicklung.

  6. 6.

    Siehe den Fragebogen im Anhang.

  7. 7.

    Die Einschätzung der Herausforderungen ist freilich immer zeitgebunden. Die Befragung wurde 2016 durchgeführt, d. h. zu einer Zeit, in der zum Beispiel die wirtschaftlichen Folgen des Brexits oder der Corona-Pandemie noch nicht absehbar waren.

  8. 8.

    Zum Verfahren der Clusteranalyse und seinen Anwendungen siehe Hatzinger et al. (2011, S. 415–447) sowie Aldenderfer und Blashfield (1984).

  9. 9.

    Zu den wirtschaftlichen Herausforderungen zählen wir die Digitalisierung, die globale Wirtschaftstätigkeit, den Fachkräftenachwuchs sowie das Thema Normung und Standardisierung. Als politische Herausforderungen fassen wir die industriekritische Öffentlichkeit, die Wirtschaftspolitik und die Regulierungsdichte zusammen. Die beiden Werte sowie die Angaben zu den Vollzeitäquivalenten wurden für die Clusteranalyse normalisiert.

  10. 10.

    In die Analyse gehen nur die Fachverbände ein, von denen wir eine Rückmeldung zu ihrem Mitarbeiterstab in Vollzeitäquivalenten erhalten haben; dies sind 74 Verbände.

  11. 11.

    Die genaue Fragestellung lautete: „In welchen Bereichen wird Ihr Industriezweig in den kommenden fünf bis zehn Jahren besonders herausgefordert?“ Die Antwortmöglichkeiten bei den einzelnen Herausforderungen lauteten „trifft voll zu“, „trifft eher zu“, „teils/teils“, „trifft eher nicht zu“ sowie „trifft gar nicht zu“.

  12. 12.

    Die Antworten der Verbände wurden mittels ordinaler logistischer Regression analysiert (außer, wenn ein anderes Verfahren im Text genannt wird). Bei p-Werten kleiner als 0,05 (p < 0,05) werden die Unterschiede bei den Antworten als statistisch signifikant klassifiziert. Im Text wird entsprechend darauf hingewiesen. Auf die Wiedergabe der Vielzahl der einzelnen Regressionsrechnungen wird an dieser Stelle aus Platzgründen verzichtet. Zum Verfahren der (ordinalen) logistischen Regression siehe O’Connell (2005).

  13. 13.

    Während in den anderen Branchen zwischen 18,2 % und 41,7 % aller Befragten der Feststellung voll zustimmen, dass die Arbeitsteilung zwischen Fachverbänden und dem Branchenverband gut funktioniert, gibt es bei Elektro überhaupt keine und beim Maschinenbau nur eine volle Zustimmung von 4,3 %.

  14. 14.

    Die Auswahl wurde auf der Grundlage der Vorgespräche mit den Verbänden, einer eingehenden Auswertung der Verbandswebsites und der Berücksichtigung der Fachliteratur getroffen.

  15. 15.

    Dies war im Fall der Textilindustrie von Bedeutung, in der die strikte Trennung von Wirtschafts- und Arbeitgeberverbänden nicht gegeben ist (s. Kap. 3).

  16. 16.

    Die Frage lautete: „Wie wichtig ist es Ihnen, dass die Industrieverbände Ihrer Branche in Zukunft folgende Funktionen erfüllen?“ Es wurde um die Bewertung jeder einzelnen Funktion auf einer fünfstufigen Skala gebeten.

  17. 17.

    Zur konfirmatorischen Faktorenanalyse sowie Strukturgleichungsmodellen siehe Backhaus et al. (2015) sowie Hoyle (1995).

  18. 18.

    Für die anderen Paarungen der politischen Herausforderungen besteht zwar ebenfalls eine signifikante, aber mit 0,36 (Regulierungsdichte und Wirtschaftspolitik) und 0,33 (Wirtschaftspolitik und einer industriekritischen Öffentlichkeit) nur mäßig stark ausgeprägte Korrelation.

  19. 19.

    Die Frage lautete: „Wie wichtig ist es Ihnen, dass die Verbände Ihrer Branche innerhalb der nächsten zehn Jahre folgende Leistungen anbieten?“ Jede der Leistungen wurde einzeln bewertet. Im Einzelnen waren dies: Rechts- und Unternehmensberatung; Fachinformationen zu Technik und Regulierung; Leistungen zu Forschung und Entwicklung; Messen, Tagungen und Konferenzen; Statistik und Brancheninformationen; Fort- und Weiterbildung; Außenwirtschafts- und Exportförderung.

  20. 20.

    Die deutschen Verbände organisieren nur in den wenigsten Fällen Messen selbst. Diesbezügliche Leistungen beschränken sich in der Regel auf eine ‚ideelle Partnerschaft‘ oder auf die Organisation von Gemeinschaftsständen.

  21. 21.

    Die Exportverbände wurden gegründet, nachdem im Jahre 2009 das Bundesverfassungsgericht die Finanzierung der „Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH“ (CMA) für verfassungswidrig erklärte und die CMA in der Folge aufgelöst wurde.

  22. 22.

    Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass das Angebot an Dienstleistungen mit der Nachfrage nach eben diesen zusammenhängt. Wenn die Mitglieder auf Dienstleistungen des Verbandes angewiesen sind, sollte dies prinzipiell mit der Bereitschaft einhergehen, sie durch entsprechende Beiträge zu finanzieren.

  23. 23.

    An der Befragung haben im Vergleich zur Unternehmenspopulation, die in der offiziellen Statistik erfasst wird, deutlich mehr mittlere und große Unternehmen teilgenommen, die damit bei den Antworten überrepräsentiert sind (siehe hierzu Abschn. 2.2.2).

  24. 24.

    Nur die Unternehmen der Metallverarbeitung halten Fachinformation und Rechtsberatung für wichtiger als ihre Verbände.

  25. 25.

    Die Antworten auf die Frage nach Veränderungen verteilten sich bei den Verbänden wie folgt: gar nicht 0 %, wenig 4,7 %, moderat 51,2 %, stark 35,4 % und sehr stark 8,7 % (N = 127). Die Ergebnisse für die Unternehmen sind: gar nicht 0 %, wenig 8,0 %, moderat 56,3 %, stark 31,8 % und sehr stark 3,8 % (N = 261).

  26. 26.

    Siehe beispielsweise Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Digitale Transformation in der Industrie, https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/industrie-40.html oder https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/digitalisierung.html (zugegriffen: 12. Februar 2020).

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Kohler-Koch, B., Fuchs, S., Friedrich, D.A. (2022). Zukunftserwartungen deutscher Industrieverbände. In: Verbände mit Zukunft?. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-34231-9_6

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

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