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Erzeugungsbestandteile des Einweisungsdiskurses

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Soziale Ordnung im Einweisungsdiskurs

Part of the book series: Theorie und Praxis der Diskursforschung ((TPEDF))

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Zusammenfassung

Nachdem im vorrangegangenen Kapitel das methodische Vorgehen dargestellt wurden. Wird in diesem Abschnitt auf die Ergebnisse der Globalanalyse eingegangen. In diesem Kapitel werden die Erzeugungsbestandteile des Einweisungsdiskurses dargestellt.

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Notes

  1. 1.

    In der Untersuchung „Rationalisierung der Jugendfürsorge“ (2005) kommt Elena Wilhelm zu einem vergleichbaren Ergebnis. Sie hält fest, dass in der Kategorie „Verwahrlosung“ die Aspekte des gefährdeten und des gefährlichen Jugendlichen verschmolzen. Mit dieser Verbindung ging es nicht mehr nur um die im strafrechtlichen Sinne kriminellen Jugendlichen sondern umfasst die weitaus größere Gruppe der „verwahrlosten“ (84).

  2. 2.

    Die Analyse zu dem Erziehungsziel Tüchtigkeit von Brezinka verfolgt das Ziel, dem Bedeutungsgehalt des Begriffs Klarheit zu verschaffen. In der Untersuchung wird geprüft, welche Rolle der Begriff als Erziehungsziel einnehmen kann und inwieweit er noch gebraucht wird. Die Untersuchung ist dabei auch eine Reaktion auf die Kritik, in der Tüchtigkeit als Leerformel bezeichnet wird.

  3. 3.

    Die Verwendung dieses Runderlasses zur Legitimierung der Freiwilligen Erziehungshilfe führt in der heutigen Betrachtung zu Irritationen, da der Runderlass eine Regelung aus dem Nationalsozialismus darstellt. Vor diesem Hintergrund muss bemerkt werden, dass der Erlass sich nur indirekt mit der FEH beschäftigt. Unter der begrifflichen Neuschöpfung „Erziehungsfürsorge“ wurde in erster Linie eine Neuordnung der Kostenverteilung zwischen örtlichen und überörtlichen Jugendhilfebehörden durchgesetzt. Damit sollte das Ziel verfolgt werden, die örtlichen Jugendämter dazu zu bringen, Minderjährige in den NSV-Heimstätten unterzubringen und nicht aus Kostengründen eine FE zu beantragen (Hasenclever 1978, S. 133). Auf Basis dieses Erlasses war es den örtlichen Jugendämtern möglich 2/3 der Kosten für die Unterbringung von Minderjährigen bei den überörtlichen Behörden abzurechnen (Abel 1999, S. 175). Damit wurden die Kosten einer Freiwilligen Erziehungshilfe unter dem Namen „Erziehungsfürsorge“ über die Landesjugendämter oder vergleichbare überörtliche Fürsorgebehörden abgerechnet und nicht mehr durch die örtlichen Jugendämter getragen. Mit der Weiterverwendung des Runderlass auch nach 1945 blieb dieses Prinzip einer überörtlichen Kostenbeteiligung für eine örtliche Maßnahme der Jugendämter weiter gültig. Dementsprechend entwickelten sich in den überörtlich agierenden Landesjugendämtern und Fürsorgebehörden eigene Praxen der Gewährung der FEH bzw. Erziehungsfürsorge heraus (Pfordten 2010: 22; Abel 1999: 147; Schulz 1953:17).

  4. 4.

    In Hessen wurden mit dem Gesetz über die Mittelstufe der Verwaltung und den Landeswohlfahrtsverband Hessen vom 07.05.1953 die Aufgaben der Freiwilligen Fürsorgeerziehung aus den Landesjugendämtern Kassel, Wiesbaden und Darmstadt organisatorisch in den Aufgabenbereich der Fürsorgeerziehungsbehörde des LWV Hessen überführt.

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Müller-Behme, P. (2021). Erzeugungsbestandteile des Einweisungsdiskurses. In: Soziale Ordnung im Einweisungsdiskurs. Theorie und Praxis der Diskursforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-34191-6_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-34191-6_4

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-34190-9

  • Online ISBN: 978-3-658-34191-6

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