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Forschungsperspektiven

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Geschlecht als Zäsur

Part of the book series: Wissen, Kommunikation und Gesellschaft ((WISSEN))

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Zusammenfassung

Die Frage jeder wissenschaftlichen Erkenntnis beinhaltet sogleich eine Frage nach dem Erkennen selbst. Über die Frage, was Wissen sei und was wie erkannt werden kann, ist in der Wissenschaftsgeschichte von Platon bis in die Moderne geschrieben und diskutiert worden (vgl. Schnädelbach 2013). Aus einer soziologischen Perspektive ist es m. E. dringlich, sich dem Thema der Positionalität und der damit zusammenhängenden Möglichkeit des Erkennens und deren Konsequenzen zuzuwenden. Das soziale Handeln wird hier – wie es sich in einer soziologischen Arbeit gehört – zum Gegenstand gemacht.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. dazu zur Einführung: Keller (2012).

  2. 2.

    Dabei nimmt Mannheim die Naturwissenschaften von der ‚Seinsverbundenheit des Wissens‘ aus. Wie allerdings einige Theoretiker:innen gezeigt haben, stehen auch die ‚wissenschaftlichen Tatsachen‘ der Naturwissenschaft in einem historischen und gesellschaftlichen Kontext (Vgl. beispielsweise Latour/Woolgar 1987; Honegger 1991; Knorr-Cetina 1991; 2002; Fleck 1994; Haraway 2001).

  3. 3.

    Zur Einführung in den Begriff der Intersektionalität vgl. Degele 2019.

  4. 4.

    Auf den Zusammenhang von Strukturkategorien und Erkennen haben besonders feministische Theorieansätze hingewiesen. Mendel weist auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Mannheims Theorie der ‚Seinsverbundenheit des Wissens‘ und verschiedenen feministischen Ansätzen zur Situiertheit des Wissens hin. An dieser Stelle ist allerdings das verbindende Element der Situiertheit zentral. Für eine genauere Auseinandersetzung vgl. Mendel 2015.

  5. 5.

    Wie Validität in der vorliegenden Arbeit genau gewährleistet werden soll, findet sich in Abschnitt 6.1 zu Gütekriterien.

  6. 6.

    Scheich weist im Zusammenhang mit Haraways Aufsatz auf die Parallelen zu Mannheims Theorie hin (vgl. Scheich 2004).

  7. 7.

    Haraway beschreibt mit dem ‚göttlichen Trick‘ den Standpunkt des Forschenden, „dessen Auge alle Differenz produziert, aneignet und lenkt“ (Haraway 2001: 289) und so vorgibt objektiv und somit unangreifbar zu sein.

  8. 8.

    Richard Grathoff weist in seinem Text zu Alltag und Lebenswelt als Gegenstand der phänomenologischen Sozialtheorie auf die Annahmen Webers hin, eine „sinnverstehende[n] Soziologie sei über eine Methodologie sozialen Handelns erreichbar“ (Grathoff 1978: 67). In phänomenologischer Tradition stehen aber besonders Schlüsselbegriffe wie Intersubjektivität, methodisch kontrolliertes Fremdverstehen und Sinnzuschreibung im Mittelpunkt der Arbeit. Der hier zu Grunde liegenden Frage, wie sozialwissenschaftliches Verstehen möglich ist und was sozialwissenschaftliche Forschung leisten kann, wird sich im Kapitel 6 zur Methode und Methodologie ausführlich gewidmet.

  9. 9.

    Zur Unterscheidung von traditioneller und kritischer Theorie vgl. Horkheimer 1970.

  10. 10.

    Schütz und Luckmann machen an dieser Stelle deutlich, welche Rolle der Körper, und zwar der verleiblichte Körper, in sozialen Interaktionen spielt. Der Leib als vergesellschaftlichter Körper wird an anderer Stelle diskutiert, wenn es z. B. um die Frage der Definition von Intergeschlechtlichkeit geht und wie Körper und gesellschaftliche Vorstellungen zusammenhängen.

  11. 11.

    Plessners Begriff der exzentrischen Positionalität beschreibt die Wechselbeziehung des Menschen mit seiner Umwelt. Der Mensch kann sich im Gegensatz zu anderen Tieren auf seine Umwelt beziehen und aus seinem Zentrum heraustreten (vgl. Plessner 2003).

  12. 12.

    Vgl. hierzu Mead (1968): Geist, Identität und Gesellschaft.

  13. 13.

    Disorders/Difference of Sex Development.

  14. 14.

    Berger und Luckmann sprechen hier von spezialisierten Legitimationstheorien. Wenn diese „erst einmal da sind und von hauptamtlichen Legitimatoren betreut werden, so beginnt Legitimation über die Verwendbarkeit für die Praxis hinauszugreifen und ‚reine‘ Theorie zu werden“ (Berger/Luckmann 2013: 102).

  15. 15.

    Man denke hierbei an den Begriff der ‚kulturellen Genitalien‘ (vgl. Hirschauer 1993).

  16. 16.

    Diesbezüglich gilt mein Dank im Besonderen den Teilnehmenden von Workshops und Symposien des Hans Kilian und Lotte Köhler Centers. Speziell der Austausch mit Jessica Benjamin, Michael Lacher und Monique Kaulertz waren in Bezug auf die eigene Rolle im Forschungsprozess erhellend.

  17. 17.

    Darauf weist auch Karkazis in ihrem Fall hin (Karkazis 2008: 20).

  18. 18.

    Die Verteilung der Kapitalsorten unterscheidet sich dabei je nach Akteur:innen. Zwar verläuft auch eine Trennlinie zwischen Insidern und Outsidern, wie sie Davis definiert, allerdings gibt es innerhalb dieser Dichotomie auch grundsätzliche Unterschiede. Denn institutionalisierte Politik (Parteien, Gremien, Arbeitsgruppen), Akteur:innen aus dem Bereich der Medizin (Verbände, Arbeitsgruppen, Einzelpersonen), NGOs wie etwa das Institut für Menschenrechte oder Amnesty International, Selbsthilfeverbände oder auch inter* politische Gruppen haben unterschiedlichste Zugänge, Ressourcen oder weiteres Kapital.

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Krämer, A. (2021). Forschungsperspektiven. In: Geschlecht als Zäsur. Wissen, Kommunikation und Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-34142-8_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-34142-8_5

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-34141-1

  • Online ISBN: 978-3-658-34142-8

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