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Rekonstruktiv-interpretative Ansätze in den Internationalen Beziehungen und der Weltpolitikforschung: Objektive Hermeneutik und Grounded Theory

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Handbuch Internationale Beziehungen
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Zusammenfassung

Rekonstruktiv-interpretative Methodologien der Weltpolitikforschung dienen dem Entschlüsseln intersubjektiv geteilter Sinn- und Bedeutungsstrukturen, die erklärungsbedürftigem weltpolitischem Handeln zugrunde liegen. Das Erkennen typischer Handlungsregeln und -muster sowie das Nachzeichnen von deren Veränderung im Zeitverlauf sind das Ziel dieser Forschungsansätze. Der vorliegende Beitrag stellt die Grundzüge zweier rekonstruktiv-interpretativer Verfahrensweisen vor, zeigt, wie sich diese auf weltpolitische Fragestellungen anwenden lassen und verweist auf die gemeinsame Verankerung der beiden vorgestellten Methodologien in zentralen Annahmen der Philosophie und Gesellschaftstheorie des Amerikanischen Pragmatismus.

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Notes

  1. 1.

    Den Gegenstandbereich der politikwissenschaftlichen Teildisziplin „IB“ nicht mehr länger als internationale Beziehungen, sondern als Weltpolitik zu bezeichnen, gründet zuvorderst in der Annahme, dass neben Staaten zahlreiche weitere Strukturen kollektiven Handelns Einfluss auf die erforschten politischen Prozesse nehmen, weshalb eine Umbenennung in „Weltpolitikforschung“ konsequent wäre und sich womöglich bereits schleichend seit einigen Jahrzehnten ereignet und beschleunigt (für eine intensivere Bestimmung des Begriffspaars „Weltpolitik“ und „Weltpolitikforschung“, siehe Franke und Roos 2013, S. 8–11).

  2. 2.

    „Consider what effects that might conceivably have practical bearing you conceive the object of your conception to have. Then your conception of those effects is the WHOLE of your conception of the object“, heißt es bei Peirce ([1905] 1998, S. 338, Hervorhebung im Original).

  3. 3.

    Für eine ausführlichere Darstellung sowie eine anwendungsbezogene Einführung, siehe Franke 2010, 2013.

  4. 4.

    Der Pragmatist George Herbert Mead zeigt anhand der Gestenkommunikation zweier kämpfender Hunde, dass es die Reaktion des einen Hundes auf die (vokale) Geste des anderen ist, welche diese Geste zu etwas Objektivem macht, zu etwas, das per se durch objektiven Sinn bzw. objektive Bedeutung konstituiert ist. Ungeachtet dessen, was der die vokale Geste hervorbringende Hund mit ihr auszudrücken vermeint (wenn wir einem Hund einmal so viel Subjektivität zugestehen wollen), ist es allein das objektive Vorliegen dieser Geste, das die Reaktion des anderen Hundes bewirkt. Mead schließt daraus, dass objektiver Sinn und objektive Bedeutung im Rahmen solcher Handlungen emergieren, an denen zumindest zwei Mitglieder einer Gattung beteiligt und die daher soziale Handlungen sind. Sobald eine vokale Geste für das Exemplar einer Gattung, das die Geste hervorbringt, die (annähernd) gleiche Bedeutung trägt wie für das Exemplar, welches darauf reagiert, ist die Geste zu einem „signifikanten Symbol“ geworden, „zu dem, was wir ‚Sprache‘ nennen“ (Mead [posthum 1934] 1973, S. 85). Erst ab dieser Stufe gesellschaftlicher Entwicklung, so Mead, ist es möglich, die Perspektive des Anderen zu übernehmen.

  5. 5.

    Dem Dilemma, dass nicht gleichzeitig der Dialog die Voraussetzung für den Erwerb der Kompetenz und die (kommunikative) Kompetenz die Voraussetzung des Dialogs sein kann, entkommt die objektive Hermeneutik mithilfe der Annahme, dass „die für den Prozess der Sozialisation dialogkonstituierende[n] Bedingungen außerhalb des kindlichen Subjekts in den Struktureigenschaften der sozialisatorischen Interaktion“ wurzeln (Oevermann 1979, S. 162).

  6. 6.

    In diesem Zusammenhang sei darauf verwiesen, dass der objektiven Hermeneutik ein erweiterter Textbegriff zugrunde liegt, der nicht nur schriftsprachliche Texte, Texte im engeren Sinne also, umfasst. Da alle Gegenstände der (human-)sozialen Welt durch Sinn und Bedeutung konstituiert sind, können sie sämtlich auch als Text gelesen werden, ganz gleich, ob es sich dabei um abstrakte Kunst, Karten oder Landschaften handelt. In diesen Fällen bedarf es lediglich einer Übersetzung der Wahrnehmungsinhalte in Form einer Versprachlichung (Oevermann 1996, S. 2, 2000, S. 108–09).

  7. 7.

    Sozialtheoretisch entspricht dieser auf der methodischen Ebene angesiedelten Dialektik von Öffnung und Schließung einer Sequenz die Dialektik von Emergenz und Determiniertheit, auf die Mead ([posthum 1934] 1973, S. 216–21) mithilfe der Begriffe „I“ und „me“ verweist (Oevermann 1991, S. 297–302). In den Sprachgebrauch der Internationalen Beziehungen eingeführt wurde diese Dialektik als „Akteur-Struktur-Problem“ (Wendt 1987; Herborth 2004).

  8. 8.

    Dabei ist es notwendig, die später von Strauss zunächst allein, dann mit Juliet Corbin entwickelte Variante der Grounded Theory (Strauss 1987; Strauss und Corbin 1990) von Barney Glasers damit konkurrierendem Modell (Glaser 1992) und dem anfangs gemeinsam erarbeiteten Ansatz zu unterscheiden (Glaser und Strauss 1967). Es liegen mindestens drei verschiedene „ursprüngliche“ Varianten der Grounded Theory vor und diese unterscheiden sich in ihren Kernannahmen derart drastisch voneinander, dass es wichtig ist, kenntlich zu machen, von welcher Tradition das eigene Arbeiten Anleihen nimmt: Die hier präsentierte Lesart stützt sich auf die Vorarbeiten von Strauss bzw. Strauss und Corbin. Dabei wurde Strauss besonders vom Symbolischen Interaktionismus Herbert Blumers und den Ideen der klassischen Pragmatisten, insbesondere von George Herbert Mead, aber auch von John Dewey geprägt (Strauss 1993, S. 4–11). Leser:innen, die sich umfassender mit dem Verfahren der Grounded Theory in der Lesart von Anselm Strauss beschäftigen wollen, seien Jörg Strübing (2004) und die Beiträge im Sage Handbook of Grounded Theory (Bryant und Charmaz 2010) als Einstiegslektüre empfohlen. Die zentralen Gedankengänge von Strauss finden sich in Strauss 1994 und 2004 sowie in Strauss und Corbin 1998. Sein grundlegendes handlungstheoretisches Werk legte er mit Continual Permutations of Action erst 1993 vor, wenige Jahre vor seinem Tod.

  9. 9.

    Es erweist sich als unnötig, den ungemein nützlichen Begriff der Hypothese positivistischen Sprachspielen zu überlassen. „Hypothesis“ bedeutet „Unterstellung“, „Voraussetzung“ oder „Grundlage“. Wer in der Wissenschaft wollte ernsthaft darauf verzichten?

  10. 10.

    Angesichts der Limitierung eines ohnehin bereits äußerst voluminösen Sammelbandes ist an dieser Stelle eine deutlich ausführlichere Darstellung der Vorgehensweise nicht möglich. Interessierte finden eine solche Darstellung jedoch in Roos 2010 (S. 78–112) sowie in Roos 2013.

  11. 11.

    Das Vorurteil geht auf die gemeinsame Arbeit von Glaser und Strauss zurück, von der sich Strauss später deutlich distanzierte. Dort heißt es: „An effective strategy is, at first, literally to ignore the literature of theory and fact on the area under study, in order to assure that the emergence of categories will not be contaminated by concepts more suited to different areas. Similarities and convergences with the literature can be established after the analytical core of categories has emerged“ (Glaser und Strauss 1967, S. 37). Ein beißender Kommentar von Lakatos zu diesem Gedanken findet sich bei Kelle. Ein solcher Ansatz verlange eine „besondere Psychotherapie […] mit deren Hilfe […] [der] Geist auf den Empfang der Gnade bewiesener Wahrheit durch mystische Kommunion“ vorbereitet werden solle“ (Lakatos 1982, S. 14 zitiert nach Kelle 2007, S. 44). Strauss selbst stellt später klar: „Auch die Kenntnis der Fachliteratur fließt in die Analyse ein, ob nun in Form von speziellen Hypothesen und Konzepten oder, etwas diffuser, als eine sachlich gegründete theoretische Sensitivität (Art und Weise, über Daten in theoretischen Begriffen zu reflektieren) – bis hin zu Feinheiten im Datenmaterial, die ein weniger belesener Forscher vielleicht übersehen würde“ (Strauss 1994, S. 36). An anderer Stelle schreibt er ähnlich deutlich: „Graben Sie in Ihrem Erfahrungsschatz, möglicherweise finden Sie Gold!“ (Strauss 2004, S. 440). Kelle bringt diese Grundhaltung auf den Punkt: „[A]n open mind does not mean an empty head“ (Kelle 1995, S. 41).

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Franke, U., Roos, U. (2024). Rekonstruktiv-interpretative Ansätze in den Internationalen Beziehungen und der Weltpolitikforschung: Objektive Hermeneutik und Grounded Theory. In: Sauer, F., von Hauff, L., Masala, C. (eds) Handbuch Internationale Beziehungen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-33953-1_28

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