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Rechtspopulismus, Fremdenfeindlichkeit und PEGIDA

Wie sich die Teilnehmer der PEGIDA-Kundgebungen von der „Normalbevölkerung“ unterscheiden

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Rechtspopulismus in Deutschland

Zusammenfassung

PEGIDA gilt in der Literatur als Prototyp rechtspopulistischen Protests und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Untersucht wird, wie sehr die Teilnehmer des Protests diese Eigenschaften aufweisen und wie sehr sie sich in dieser Hinsicht von der Bevölkerung unterscheiden. Empirische Basis sind Befragungen auf drei PEGIDA-Kundgebungen in Dresden in den Jahren 2015 und 2016, sowie im Vergleich dazu bundesweite, sächsische und Dresdner Bevölkerungsumfragen. Im Vordergrund stehen Fragen nach der sozialen Zusammensetzung der Teilnehmer, Status- und Abstiegsängsten, Islam- und Fremdenfeindlichkeit, politischer Selbstverortung, Politikverdrossenheit und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Die Einstellungsmuster erweisen sich als komplexer und differenzierter, als es weithin in der öffentlichen Wahrnehmung und in der Literatur erscheint. Die Unterschiede zur Bevölkerung sind in weiten Teilen eher graduell als grundsätzlich.

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Notes

  1. 1.

    Arbeiterpartei Kurdistans: eine militante kurdische Untergrundorganisation mit Wurzeln im kurdischen Teil der Türkei.

  2. 2.

    Im Text sind bei Verwendung des generischen Maskulinums oder Femininums (z. B. im Fall der Begriffe „der Teilnehmer“ oder „die Führungspersönlichkeit“) selbstverständlich Männer und Frauen gleichermaßen gemeint.

  3. 3.

    Das Fehlen von Führungspersönlichkeiten ist auch deswegen erwähnenswert, weil manche Autoren Autoritarismus als typisches Kennzeichen des Rechtspopulismus und die Sehnsucht nach einem Führer als eine Folge des Autoritarismus verstehen (vgl. Decker 2018, S. 49; Decker et al. 2018, S. 120 f.). Lutz Bachmann, der Initiator von PEGIDA und einer der Hauptredner, ist jedoch alles andere als ein charismatischer „Führer“, und ebenso wenig ist er der Tugendhaftigkeit verdächtig. Im Gegenteil: Er wurde in der Vergangenheit mehrfach wegen krimineller Vergehen verurteilt, was die Teilnehmer von PEGIDA (die „Law and Order“-Orientierungen in überproportionaler Weise vertreten) offenbar nicht abschreckt. Manche der Teilnehmer meinen, Bachmann wäre geradezu ein Beispiel für erfolgreiche Resozialisierung (vgl. Hennig 2015).

  4. 4.

    Vgl. Vorländer et al. 2015; Daphi et al. 2015; Geiges et al. 2015; Institut für Demokratieforschung 2016; Patzelt 2016; vgl. zu den Erhebungen die kritische Übersicht bei Reuband 2015. Darüber hinaus gibt es einige wenige Erhebungen, in denen auf der Ebene der Bundesbevölkerung, der lokalen Ebene (Dresdner bzw. Chemnitzer Bevölkerung) oder auf der Ebene von Spezialpopulationen (Sächsische Längsschnittstudie) die Sympathie für PEGIDA oder für die PEGIDA-Ziele erfragt wurden (vgl. Küpper et al. 2015; Fehser 2015; Rippl et al. 2016; Berth et al. 2020; Schielicke 2022). Sympathie ist freilich nicht mit aktivem Handeln identisch, und so ergeben sich z. T. divergente Befunde je nach Art der Erhebung, z. B. in der Frage der Unterstützung von PEGIDA in unterschiedlichen Bildungsgruppen. Lediglich zwei Studien (vgl. Fehser 2015; Schielicke 2022) beziehen sich auf die Bevölkerung Dresdens und erfassen damit einen Teil der regionalen Basis der PEGIDA-Teilnehmer.

  5. 5.

    Der Verzicht auf die Übernahme von Frageformulierungen aus Bevölkerungsumfragen, die Vergleichsmöglichkeiten eröffnen, hat dazu maßgeblich beigetragen. Eine Ausnahme stellt die Untersuchung des Instituts für Protestforschung dar (vgl. Daphi et al. 2015), deren Ergebnisse im Vergleich mit Bevölkerungsumfragen näher dargestellt sind bei Kocyba (2020). Die Untersuchung stützt sich allerdings auf eine Online-Befragung der PEGIDA-Teilnehmer, was methodisch Vergleichsmöglichkeiten einschränkt (vgl. Reuband 2015).

  6. 6.

    Den Begriff „Normalbevölkerung“ verwenden wir hier als neutralen Begriff zur Bezeichnung der Allgemeinbevölkerung bzw. der Allgemeinbevölkerung in der gleichen Zusammensetzung wie die PEGIDA-Teilnehmer, im Hinblick auf die Merkmale Alter und Geschlecht (letzteres durch Gewichtung der Vergleichsdaten in Anlehnung an die Zusammensetzung der PEGIDA-Befragten ermittelt).

  7. 7.

    In den meisten Fällen wird der Antisemitismus mit als Merkmal aufgeführt. Im Fall sozial Schwacher werden in der Bielefelder Forschungsgruppe (Andreas Zick etc.) Langzeitarbeitslose als Beispiel gewählt, des Weiteren werden Behinderte und einige andere Gruppen in jüngerer Zeit mit aufgenommen. Wut und Hass als Maßstab zu nehmen (vgl. Küpper et al. 2015, S. 27), macht andererseits keinen Sinn, da diese mit Protest unterschiedlicher politischer Couleur vereinbar sind. Ein größerer Teil der Dimensionen, die in das Konzept des Rechtspopulismus eingehen, finden sich im Übrigen ebenfalls im Konzept des Rechtsextremismus (vgl. Kreis 2007; Neu und Pokorny 2018, S. 167).

  8. 8.

    Man könnte hier (was oft unthematisiert bleibt) ebenfalls Änderungen auf der Angebotsseite – auf der Ebene der Parteien – mit aufführen, welche die (wahrgenommenen) Partei-Unterschiede reduzieren und/oder beim Auftauchen neuer Problemlagen Repräsentationslücken entstehen lassen. Dies begünstigt sowohl ein entsprechendes Protestpotential als auch eine Offenheit für Parteien, die versprechen, die Repräsentationslücken zu füllen.

  9. 9.

    So sehr manche Argumente plausibel erscheinen mögen, die mit den Erklärungsansätzen zum Wandel vorgebracht werden, bestehen doch Zweifel an ihrem empirischen Gehalt. Denn die Abstiegsängste sind in den letzten Jahren eher rückläufig (vgl. Delhey und Steckermeier 2019; Lengfeld 2019), und das Vertrauen in die Bundesregierung, den Bundestag oder die Parteien befindet sich seit den 1990er Jahren auf einem stabilen Niveau – 2012 sogar höher als in den Jahren zuvor (vgl. Reuband 2012, S. 12; ALLBUS 2012). Dass es in einzelnen Bereichen zu einer negativeren Einschätzung seitens der Bürger in jüngerer Zeit gekommen ist (vgl. Petersen 2014), muss dies gleichwohl nicht ausschließen.

  10. 10.

    Vgl. die Bände in der von Wilhelm Heitmeyer herausgegebenen Reihe „Deutsche Zustände“ (Frankfurt a. M.: Suhrkamp Verlag), die Publikationen der Bielefelder „Mitte-Studien“ von Andreas Zick und Koautoren sowie die der Leipziger „Mitte“- („Autoritarismus“-) Studien von Oliver Decker und Koautoren.

  11. 11.

    Die „Flüchtlingskrise“ erreichte in der Zahl der neu ankommenden Migranten ebenso wie in der medialen Berichterstattung im Herbst 2015 ihren Höhepunkt (vgl. Reuband 2017, S. 113). Unsere Erhebungen vom Februar und April 2016 erfassen somit eine etwas spätere Phase, die gleichwohl im öffentlichen Bewusstsein nach wie vor maßgeblich durch die „Flüchtlingskrise“ geprägt war. Die Erhebungen wurden dankenswerterweise möglich durch eine Förderung seitens der „Gesellschaft von Freunden und Förderern der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf“.

  12. 12.

    Der vorgegebene Rhythmus der Auswahl konnte unmittelbar vor Beginn der Kundgebung nicht immer strikt eingehalten werden, da zeitweise zu viele Personen dem Veranstaltungsort zuströmten.

  13. 13.

    In der Umfrage des Göttinger Instituts für Demokratieforschung (2016, S. 12) nahm rund die Hälfte der angesprochenen Personen den Fragebogen an, und 34 % von diesen Personen sandten den Fragebogen zurück.

  14. 14.

    Dass sich ein hoher Teil der kontaktierten Personen an Face-to-Face-Befragungen beteiligt (mit Werten bis zu 50 %), hatten schon Face-to-Face-Umfragen von Werner Patzelt unter PEGIDA-Teilnehmern gezeigt (vgl. Patzelt 2016). Wenn andere PEGIDA-Erhebungen niedrigere Werte zeigen (vgl. Daphi et al. 2015), dann aufgrund des methodischen Vorgehens: Personen mit Handzetteln aufzufordern, sich an einer Online- Befragung zu beteiligen und den entsprechenden Link aufzurufen, senkt üblicherweise die Teilnahmequote.

  15. 15.

    Die Möglichkeit, den Fragebogen sich zu Hause anzuschauen und dann über die Teilnahme zu entscheiden, kann man als Beispiel für eine „step in the door technique“ werten. Dieses Argument wurde standardmäßig vorgebracht und dürfte auch viele Teilnehmer mit zögerlicher Haltung veranlasst haben, den Fragebogen entgegenzunehmen. Nahezu alle Interviewer – meist Studenten der Sozialwissenschaften – hatten bereits an den Face-to-Face-Befragungen von Werner Patzelt mitgewirkt und entsprechende Erfahrungen gesammelt.

  16. 16.

    Dies gilt für die Bereitschaft, sich befragen zu lassen oder den Fragebogen anzunehmen. Im Fall des Verteilens von Handzetteln mit QR-Code für die Befragung sind die Ergebnisse dagegen z. T. eher ambivalent und nicht so eindeutig (vgl. Daphi et al. 2015, S. 9 f.); wenig eindeutig sind auch die entsprechenden Eindrücke der Face-to-Face-Befragung von Vorländer et al. (2015, S. 36). Geiges et al. (2015) sprechen von einer hohen Redebereitschaft der Teilnehmer.

  17. 17.

    Auf der Links-Rechts-Skala, die von 1-10 reicht, stuften sich die 18- bis 39-Jährigen mit einem Durchschnittswert (arithmetisches Mittel) von 6,68 ein, die 40- bis 59-Jährigen mit 6,41, die 60- bis 74-Jährigen mit 6,21 und die Befragten ab 75 Jahre mit 6,19. Die Korrelation liegt bei r = -,10 (p < 0,01). Auf der Einstellungsebene ist die Situation etwas komplexer und weniger einheitlich. Alterseffekte – denen zufolge die Jüngeren eher rechte Positionen vertreten – lassen sich ebenfalls den Untersuchungen von Patzelt entnehmen; die Korrelationen sind allerdings auch hier relativ schwach (vgl. Patzelt 2016, S. 179).

  18. 18.

    Die Befragten, die durch ihre wiederholte Teilnahme an den Kundgebungen im Rahmen der Stichprobe neu in die Umfrage eingingen, wurden durch eine entsprechende Frage im Fragebogen identifiziert. In die hier vorgenommene Auswertung gehen diejenigen, die im Verlauf der Kundgebungen mehrfach befragt wurden, mit ihrem ersten Fragebogen in die Auswertung ein. In den Untersuchungen von Vorländer et al. (2015, S. 40) und Patzelt (2016), gab es keine analoge Vorgehensweise, so dass in ihren Auswertungen doppelt erfasste Befragte nicht ganz ausgeschlossen sind.

  19. 19.

    In einigen Fällen weicht die Fragekonstruktion der Vergleichsuntersuchung auf der Ebene der Antwortoptionen leicht ab, indem mit „teils/teils“ den Befragten zusätzlich eine Mittelkategorie geboten wird. In solchen Fällen haben wir (wie in der Tabelle jeweils ausgewiesen) die Hälfte des Wertes für „teils/teils“ dem Zustimmungsanteil dazu addiert. Dies scheint uns nach entsprechenden Prüfung in anderen Erhebungen methodisch durchaus zulässig.

  20. 20.

    Dresden tituliert als „Hauptstadt des Rassismus“ in einer Anmoderation der ZDF Heute-Sendung vom 18.04.2016; „Wo Menschenfeindlichkeit normal ist – Rassismus setzt sich in Dresden fest“, so die Überschrift eines dpa-Beitrags, in ntv-online vom 03.05.2016.

  21. 21.

    Für die die Dresdner lässt sich aus repräsentativen Bevölkerungsumfragen von Mitte der 1990er Jahren bis ins Frühjahr/Sommer 2014 – der Zeit vor Entstehung von PEGIDA – zeigen, dass es bei ihnen keinen Anstieg in der Ausländer- und Fremdenfeindlichkeit gab, sondern im Gegenteil einen rückläufigen Trend. Auch kann man im Vergleich zu anderen – sogar westdeutschen – Städten nicht von einem überproportional verbreiteten Ethnozentrismus in Dresden sprechen. Ebenso wenig gibt es Anzeichen für zunehmendes soziales Deprivationserleben oder sonstige Verunsicherungen, die ein Protestpotential hätten generieren können. Es gilt vielmehr hier das Gegenteil (vgl. Reuband 2020). Zum variierenden Anteil der Auswärtigen in Abhängigkeit von den Teilnehmerzahlen vgl. Reuband (2017); zum Ethnozentrismus in Dresden im Vergleich zu anderen Regionen Sachsens in jüngerer Zeit vgl. Reuband (2019a).

  22. 22.

    Basis waren YouTube-Videos von PEGIDA-Kundgebungen (15.12.2019, 20.07.2020, 31.08.2020), die auszugsweise von uns einer quantitativen Auswertung unterzogen wurden.

  23. 23.

    S. a. den Buchbeitrag von Markus Klein et al.

  24. 24.

    Das Durchschnittsalter der Bevölkerung im Alter ab 16 Jahren und mit deutscher Staatsangehörigkeit lag in Sachsen zu dieser Zeit bei 53 Jahren (vgl. Statistisches Landesamt: persönliche Mitteilung).

  25. 25.

    Diese Erhöhung des Durchschnittsalters im Verlauf der Zeit dürfte nur zum Teil dem veränderten Befragungsmodus geschuldet sein (schriftlich-postalisch statt Face-to-Face- Befragung wie bei Vorländer). Denn dass die Teilnehmer tatsächlich in einem höheren Alter als früher sind, legen Ergebnisse unserer Februar Erhebung von 2016 nahe, bei der die Interviewer das Alter der Kontaktpersonen erfragten oder schätzten und zusätzlich festgehalten wurde, ob die Kontaktperson zur Teilnahme an der Befragung bereit war oder nicht (vgl. Reuband 2016a, S. 58).

  26. 26.

    Bei Vorländer et al. (2016) ist nicht die Erwerbstätigkeit erfragt, sondern der Beruf – was einige Befragte veranlasst haben könnte, ihren einstigen Beruf anzugeben. Daher sind diese Angaben mit Vorbehalt zu werten. Die Untersuchungen vom Januar 2015, die sich auf Online-Befragungen gründen (vgl. Daphi et al. 2015; Geiges et al. 2015) eignen sich weniger für den Vergleich, da die Online-Nutzung bei Älteren unterproportional verbreitet ist.

  27. 27.

    Die entsprechenden Zahlen für die Bundesbürger lauten für „sehr gut/gut“ 67 %, für „teils/teils“ 28 % und für „schlecht/sehr schlecht“ 5 % (vgl. Forschungsgruppe Wahlen 2020). Ähnlich die Zahlen in unserer Dresdner Bevölkerungsumfrage von 2014: 61 % – 31 % – 8 %.

  28. 28.

    Die Korrelation zwischen der zukünftigen eigenen wirtschaftlichen Lage und der zukünftigen wirtschaftlichen Lage der Bundesrepublik liegt bei r = ,30 (p < 0,001).

  29. 29.

    Es überwiegt in der Zeit unserer Erhebung das Urteil „unverändert“; die Anteile für „aufwärts“ bzw. „abwärts“ wechseln einander in ihrer relativen Rangordnung ab: Im Dezember 2015 liegt der Anteil für „abwärts“ bei 23 % und „aufwärts“ bei 22 %, im Februar 2016 „abwärts“ bei 25 % und „aufwärts“ bei 19 %. Und im April 2016 „abwärts“ bei 19 % und „aufwärts“ bei 22 % (vgl. Forschungsgruppe Wahlen 2020).

  30. 30.

    Daran ändert sich nichts Wesentliches, wenn man die ostdeutschen Befragten gewichtet nach dem Sozialprofil der PEGIDA-Befragten in der Kombination Geschlecht und Alter (vgl. Reuband 2016a, S. 181 f.).

  31. 31.

    Es gibt hier eine Vermengung mit ökonomischen Aspekten, weil „Bürger zweiter Klasse“ zu sein von den Ostdeutschen zum Teil festgemacht wird an Lohnunterschieden zwischen Ost- und Westdeutschland.

  32. 32.

    In der PEGIDA- und der Dresdner Befragung (von 2014) lauteten die Antwortkategorien „optimistisch – eher optimistisch – weder noch – eher pessimistisch – pessimistisch“, in der Befragung von TNS Emnid (2015) und des Sachsen Monitors (2016) „eher optimistisch – eher pessimistisch“ (der Rest weiß nicht, keine Angabe). Die Kategorie „weder noch“ fehlt hier als Kategorie.

  33. 33.

    Die Frage lautete „Was bereitet Ihnen zurzeit persönlich Sorgen? Was bedrückt Sie, wenn Sie an ihre Zukunft denken“. Unter den vorgegebenen Statements waren u. a. „dass ich dauerhaft krank werde“ sowie „dass ich mich abends nicht mehr allein auf die Straße trauen kann“.

  34. 34.

    60 % waren im August 2015 der Meinung, dass Deutschland die große Zahl der ankommenden Flüchtlinge verkraften kann (vgl. Forschungsgruppe Wahlen 2020). Zu dieser Zeit waren die lokalen Behörden mit der Unterbringung – die oftmals kurzfristig erfolgen musste – zum Teil schon massiv überfordert (zur Dynamik der Entwicklungen und die Herausforderungen in dieser Zeit vgl. Alexander 2017). Damit scheint in der Bevölkerung eine etwas naiv-optimistische Orientierung für die Wahrnehmung der Gegenwart partiell mitbestimmend gewesen zu sein. Es kann freilich sein, dass die Bürger im Gegensatz zu den PEGIDA-Befragten eher an langfristige Entwicklungen dachten und sich deswegen optimistischer äußerten.

  35. 35.

    In Bezug auf Flüchtlinge aus Syrien, die einen Großteil der 2015/2016 Flüchtenden darstellten, ist zweifellos der Bürgerkrieg als Push-Faktor maßgeblich für die Migration. Welches Land innerhalb Europas als Zielort gewählt wird, ist dagegen nur durch die „Pull-Faktoren“ der Migration erklärbar. Und hier steht die Bundesrepublik wirtschaftlich besonders gut da und wurde zum bevorzugten Zielort der Migration. Bemerkenswerterweise gibt es nur sehr wenige Studien, die sich im Rahmen von Befragungen der Motivation der Migranten in der Zeit der „Flüchtlingskrise“ angenommen haben: Zu den wenigen Ausnahmen zählen Emmer et al. (2016).

  36. 36.

    Letztere Aussagen sind zwar, wenn man an die Überrepräsentation von Ausländern in der Kriminalstatistik oder die Anerkennungsquote in Asylverfahren in der Zeit vor der „Flüchtlingskrise“ als Maßstab nimmt, nicht ganz falsch (weswegen in diese Aussagen Vorurteile ebenso wie Bezüge mit Realitätsgehalt eingehen). Aber sicher ist, dass die Bejahung der Aussage für viele Befragten Teil eines Syndroms ausländer- und fremdenfeindlicher Einstellungen ist.

  37. 37.

    Inwieweit sich die Befragten als „rechts“ bezeichnen würden, wenn man verbale Skalen benutzen würde, ist eine offene Frage. Die von uns vorgenommene Einteilung und Benennung der Skalenwerte entspricht einer in der Sozialwissenschaft üblichen Einstufung, bei der man annehmen kann, dass sie sich auch auf der Ebene der Befragten im Selbstverständnis widerspiegelt.

  38. 38.

    Dies schließt nicht aus, dass man der NPD alles in allem weniger kritisch gegenübersteht: Unter denen, die sich links einordnen, wählten 72 % die negativste Bewertung auf der Skala (-5), unter den Befragten in der Mitte 48 % und unter denen mit rechter Selbsteinstufung 24 %. Es schließt ebenfalls nicht aus, dass sich die Verhältnisse bei Personen, die sich auf der Links-Rechts-Skala ganz rechts positionieren, anders darstellen: Unter denen, die auf der Skala die beiden rechten Endpunkte wählten (N = 37; sie repräsentieren 7 % aller Befragten), liegt der Positivwert für die NPD bei 65 %.

  39. 39.

    Dass sich dies auf Aggregatebene (Städte und Gemeinden) anders darstellt, ist damit nicht ausgeschlossen. Untersuchungen zur AfD-Wahl deuten auf die besondere Bedeutung räumlicher Kontexte und Traditionen hin (vgl. Richter und Bösch 2017).

  40. 40.

    „Wie haben Ihnen heute die Reden auf der Kundgebung gefallen?“ 2 % antworteten darauf, die meisten seien „zu radikal, zu extrem“, 90 % hingegen „genau richtig“. Dass sie ihnen „zu milde, zu zurückhaltend“ gewesen seien, meinten 4 %. 2 % gaben sonstige Antworten.

  41. 41.

    Es handelt sich um die gleichen Statements, die hier zur Messung des Ethnozentrismus verwendet wurden (zu viele Ausländer, Ausländerkriminalität, Asylmissbrauch). Vgl. zu den Formulierungen Tab. 2.

  42. 42.

    Es handelt sich um eine Umfrage von 1998, durchgeführt schriftlich-postalisch und basierend in Teilen auf einer Randomstichprobe aus dem Adressbuch der Stadt und in Teilen auf Befragten einer Panelstudie von uns.

  43. 43.

    Unterschiede liegen auf Seiten der PEGIDA-Befragten in der Bevorzugung deliberativer Elemente, etwa in Form von Volksabstimmungen (vgl. Reuband 2018a).

  44. 44.

    Im Langzeitvergleich ist aus Sicht der Bürger die CDU nach links gerückt, die Unterschiede zwischen CDU und SPD haben sich erheblich reduziert (vgl. Infratest dimap 2015). Inwiefern sich dadurch bei bestimmten Anlässen oder Ereignissen, die traditionell dem konservativen politischen Profil und den Handlungskompetenzen der CDU zugeschrieben werden, Repräsentationslücken auftun oder wahrgenommen werden, und dies politische Unzufriedenheit kurzfristig oder längerfristig mobilisiert, ist eine offene Frage.

  45. 45.

    „Wie stark interessieren Sie sich für Politik? Sehr stark- stark – mittel – wenig – überhaupt nicht“.

  46. 46.

    Rehberg meint, dass sich Parallelen fänden in den Orten, die in der Wendezeit Vorreiter der Proteste waren und in denen sich PEGIDA oder PEGIDA-ähnliche Proteste später herausbildeten, und nennt in diesem Zusammenhang neben Dresden die Städte Plauen und Leipzig (vgl. Rehberg 2016, S. 28). An einer systematischen Analyse, die eine größere Zahl an Orten aus dieser Perspektive in den Blick nimmt, fehlt es freilich bislang. In Leipzig bildete sich zwar tatsächlich zunächst ein PEGIDA-Ableger (Legida), doch hielt er sich nicht lange und vermochte niemals derart große Teilnehmerzahlen zu mobilisieren wie PEGIDA in Dresden.

  47. 47.

    Es ist naheliegend, dass sich Protestgruppen, die sich gegen Maßnahmen der Regierung wenden, mehr Einfluss auf die politischen Entscheidungen wünschen. Insofern stößt die üblicherweise verwendete Operationalisierung des Postmaterialismus in Form des Kurz-Index auf Grenzen. Erfasst wird primär die Handlungsorientierung, ungeachtet der politischen Ausrichtung und Wertorientierungen.

  48. 48.

    Wer einen hohen Nationalstolz bekundet, muss z. B. nicht notwendigerweise einem überzogenen Nationalstolz huldigen, der mit einer Abwertung anderer Nationen einhergeht. Vielmehr verbirgt sich dahinter heutzutage oft ein Stolz auf das Grundgesetz, die Wirtschaft oder die Kunst (vgl. Mohler 1989).

  49. 49.

    Was die Bewertung einzelner Länder – wie USA oder Russland – betrifft, so gibt es erhebliche Unterschiede: Dass die USA in Deutschland meist zu Unrecht kritisiert werden, meinen gerade mal 13 % der PEGIDA-Befragten. Dass Russland meist zu Unrecht kritisiert wird, meinen hingegen 91 %. Die Meinung, dass Russland meist zu Unrecht kritisiert wird, wird umso häufiger geäußert, je mehr man der Ansicht ist, Deutschland müsse Mut zu einem starken Nationalgefühl haben (r = ,12, p < 0,001), und dass es seine Eigeninteressen in der Weltpolitik stärker vertreten solle (r = ,10, p < 0,001). Einen Zusammenhang mit dem Nationalstolz gibt es – anders als im Fall der EU – jedoch nicht. Zur Bewertung von Russland und den USA vgl. Patzelt (2016, S. 232).

  50. 50.

    Unsere Formulierung unterscheidet sich von der Vergleichserhebung dadurch, dass wir den Begriff „führende Köpfe“ durch „führende Persönlichkeiten“ ersetzten. Es ist denkbar, dass der Begriff „Köpfe“ viele Befragte an Intellektuelle und geistig hochstehende Persönlichkeiten denken lässt und deshalb die Aussage häufiger bejaht wird.

  51. 51.

    Vorgegeben war, die beiden wichtigsten Ziele auszuwählen. Wer sich für eine der Nennungen entscheidet, hat weniger Auswahlmöglichkeiten für die zweite Nennung – welche er wählt, ist hingegen ihm überlassen.

  52. 52.

    Für Decker et al. (2016) wird die Forderung nach härteren Strafen als Variante einer „autoritären Aggression“ verstanden und zusammen mit Indikatoren für „autoritäre Unterwerfung“ dem Autoritarismus-Syndrom zugeschrieben.

  53. 53.

    Studien aus Großbritannien und Kanada deuten auf derartige Fehlperzeptionen hin. Dass man die abstrakt gehaltenen Aussagen nicht notwendigerweise mit Aussagen auf der konkreten Ebene gleichsetzen kann, zeigen auch Vergleiche zwischen Ost- und Westdeutschland. Danach sprechen sich die Ostdeutschen häufiger als die Westdeutschen abstrakt für härterer Strafen aus. Wenn man aber konkrete Delikte vorgibt und dafür das Strafverlangen erfragt, ergeben sich keine nennenswerten Differenzen (vgl. Reuband 2013).

  54. 54.

    Dass sie sich sorgen, abends allein nicht mehr auf die Straße gehen zu können, meinten z. B. auf einer Vierer-Skala 72 % der PEGIDA-Befragten. Und dass sie sich sorgen, dass die Kriminalität in ihrer Stadt, ihrem Ort ansteigt, gaben 88 % an („stimme voll zu/eher zu“). In der Dresdner Bevölkerung lagen die entsprechenden Werte im Jahr 2014 bei 17 % bzw. 35 %. Je größer die Furcht, desto eher eine Befürwortung der Todesstrafe. Aber auch wenn man die Kriminalitätsfurcht berücksichtigt, liegt die Befürwortung der Todesstrafe unter den PEGIDA-Befragten höher als unter den Dresdnern (unter denen, die sich „stark sorgen“ 31 % vs. 16 %, „sehr stark“ sorgen 39 % vs. 30 %).

  55. 55.

    In den Forschungen zur gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit (vgl. Zick et al. 2016) sind Obdachlose, Langzeitarbeitslose und Behinderte als Personengruppen aufgeführt, die den Leistungskriterien der kapitalistischen Gesellschaft nicht genügen und unverdient Leistungen erhalten. Die von uns gewählte Operationalisierung ist globaler gehalten und spricht den gemeinsamen Nenner der Bewertung der drei Gruppen an.

  56. 56.

    Dass politische Gründe häufiger als islambezogene Gründe in der Untersuchung von Vorländer et al. (2015, 2016) als Teilnahmegrund genannt wurden, hat z. T. mit der Klassifikation der Motive zu tun sowie damit, dass eine offene Frage genutzt wurde und die Einstellungen zu Islam und Flüchtlingen nicht mit Statements abgefragt wurden (vgl. Reuband 2018b).

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Reuband, KH. (2022). Rechtspopulismus, Fremdenfeindlichkeit und PEGIDA. In: Brinkmann, H.U., Reuband, KH. (eds) Rechtspopulismus in Deutschland. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-33787-2_11

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