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Ruhestandsentscheidungen im Haushaltskontext und der Einfluss partnerschaftlicher Machtverhältnisse

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Ruhestandsentscheidungen im Haushaltskontext

Part of the book series: Alter(n) und Gesellschaft ((AUGES))

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Zusammenfassung

Mit Blick auf das vorherige Kapitel ist also Aufgabe der vorliegenden Studie ist es also, den zweiten Bestandteil der doppelten Rahmung des Haushaltskontexts (Backes et al. 2016, S. 169 ff.) genauer zu untersuchen. Es stehen die Aushandlungsprozesse von Paaren während der Ruhestandsentscheidung im Fokus und damit die Frage, wie spezifische partnerschaftliche Konstellationen diesen Prozess beeinflussen (können).

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Notes

  1. 1.

    An dieser Stelle soll noch einmal daran erinnert werden, dass das ursprüngliche Sample ausschließlich aus heterosexuellen Paaren besteht, sodass im Folgenden auch nur Aussagen über heterosexuelle Paare möglich sind.

  2. 2.

    Die Auswahlmöglichkeit bezieht sich immer auf mindestens zwei unterschiedliche Optionen.

  3. 3.

    Hier soll nicht der Eindruck entstehen, dass nur (synkratische) Aushandlungsprozesse unter dem Einfluss von Macht stehen. Viel „früher“ bestimmt eine autokratische oder autonome Machtkonstellation Entscheidungsszenarien.

  4. 4.

    Im Folgenden wird der Aspekt Gewalt in Paarbeziehungen nicht berücksichtig. Selbstverständlich ist es durch Gewalt auch möglich, starken Einfluss auszuüben. Da dieses Thema aber sensibel zu behandeln ist, wird hierfür ein spezifisches Forschungsdesign benötigt, welches die vorliegende Untersuchung nicht bieten kann (siehe überblicksartig: Hill und Kopp 2013, S. 181 ff.; Rüssmann et al. 2015).

  5. 5.

    Natürlich muss an dieser Stelle festgehalten werden, dass eine Paarentscheidung nicht immer mit einer Familienentscheidung gleichzusetzen ist. Gerade die Familiensoziologie ist hier ungenau, die allzu oft beides in einen Topf wirft. Nicht nur Schneider plädiert aus diesem Grund für eine Neuordnung des Forschungsfeldes und Weiterentwicklung in Richtung einer „Soziologie des Privaten“ (Schneider 2002). Die vorliegende Forschung kann zweifelsohne hier besser verortet werden als in das „traditionelle“ Verständnis einer Familiensoziologie.

  6. 6.

    Im Sinne der Austauschtheorie besteht bereits vor der Aufnahme der Beziehung ein erhebliches Zeitproblem, das sich bereits während der Suche auf dem Heiratsmarkt mit schier „unglaublichen“ Folgen bemerkbar macht: „Während des Suchprozesses können die angestrebten commodities nicht (oder bestenfalls partiell) produziert werden. Es fallen also Opportunitätskosten an, die mit der Dauer des Suchprozesses steigen. Die Suche selbst ist mit Aufwand verbunden; es sind also Suchkosten zu beachten. Mit längerer Suche steigt zwar die Wahrscheinlichkeit, einen optimalen Partner zu finden, zugleich aber steigen auch die Opportunitätskosten. Damit wird der Suchprozess in der Regel mit einem suboptimalen Ergebnis abgebrochen. Das Match der Partner ist also in der Regel eher ein mismatch“ (Hill und Kopp 2015b, S. 225).

  7. 7.

    Für diese „Sicherheit“ gilt aber immer auch ein gewisser Grad der Unsicherheit, da darauf nicht endgültig vertraut werden kann.

  8. 8.

    Andererseits müsste die jeweilige Person, die größere Karriereambitionen verwirklicht hat, aufgrund von geteilter Reziprozitätsnormen gegenüber der Person, die (eventuell aufgrund von Kindern) ihre Karriereaussichten nicht weiterverfolgen konnte, zurücktreten. Hierbei sei angemerkt, dass vor allem die Equity-Theorie genauere Analysen in Bezug auf Reziprozitätsnormen liefern kann (vgl. dazu Abschn. 4.2.2).

  9. 9.

    Nichtsdestotrotz ist dieser Punkt für die Auswahl des zu untersuchenden Samples wichtig. Wie Kap. 5 zeigen wird, wurden alle sogenannten Hausfrauen-Haushalte aus dem Sample genommen, sodass hier ausschließlich Doppelverdiener-Paare betrachtet werden.

  10. 10.

    In diesem Kontext ist weiter anzumerken, dass in der vorliegenden Arbeit für die Bestimmung der Einflussposition mithilfe der Austauschtheorie sämtliche Zugänge zu finanziellen Ressourcen betrachtet werden, also nicht nur die, die sich aus Erwerbsarbeit ergeben.

  11. 11.

    Zur Erinnerung: Diese Güter sind etwa (vgl. auch Abschn. 4.2.1): Liebe, Zuwendung, zwischenmenschliche Wärme, Hilfe- und Dienstleistungen, Kinder, Rechte, Sex, Emotionen, Prestige, Meinungen, Ratschläge, Informationen, Aufmerksamkeit, Verständnis, finanzielle Mittel, symbolische Produkte mit Austauschwert, Aktivität, Begleitung etc. (vgl. etwa: Breitenbach 2013, S. 86 f.; siehe auch “ressource theory“ Foa und Foa 2012; Hill und Kopp 2013; Stangl 1989, S. 307 f.).

  12. 12.

    Die Equity-Theorie weist zudem große Gemeinsamkeiten mit der Familienökonomie auf, die festhält, dass Entscheidungen im Paarkontext kooperativ und konsensual im Sinne der Nutzenmaximierung des gesamten Haushalts/der Partnerschaft getroffen werden (Bauer und Jacob 2010, S. 35).

  13. 13.

    In der Sozialpsychologie wird der Ansatz zum Beispiel dazu verwendet wird, die Qualität sämtlicher sozialen Beziehungen zu bewerten (siehe vor allem: Rohmann 2003, S. 316; Rohmann und Bierhoff 2007).

  14. 14.

    Erneut zur Erinnerung: Dieses „Scheitern“ der Beziehung ist nur dann für die Nutzenmaximier*innen problematisch, wenn der Nutzen innerhalb der Beziehung größer ist als außerhalb.

  15. 15.

    Gildemeister beschreibt das “doing gender“ folgendermaßen: „Das Konzept des ‚doing gender‘ entstammt der interaktionstheoretischen Soziologie und ist in der Geschlechterforschung zu einem Synonym für die in dieser Tradition entwickelte Perspektive einer sozialen Konstruktion von Geschlecht geworden. ‚Doing gender‘ zielt darauf ab, Geschlecht bzw. Geschlechtszugehörigkeit nicht als Eigenschaft oder Merkmal von Individuen zu betrachten, sondern jene sozialen Prozesse in den Blick zu nehmen, in denen ‚Geschlecht‘ als sozial folgenreiche Unterscheidung hervorgebracht und reproduziert wird. Das Konzept wurde von West/Zimmerman 1987 in einer expliziten und programmatischen Abgrenzung zur gängigen ‚sex-gender-Unterscheidung‘ entwickelt, in der implizit von einem ‚natürlichen Unterschied‘ ausgegangen und die kulturellen Ausprägungen von ‚gender‘ lediglich als gesellschaftlicher Reflex auf Natur gefasst wurde“ (Gildemeister 2008, S. 137).

  16. 16.

    Backes unterstreicht die besondere Benachteiligung älterer Frauen als Resultat lebenslanger Unterprivilegierung (Backes 1981).

  17. 17.

    Abschn. 6.5 kann diesen Zusammenhang ebenfalls bestätigen. Das Kapitel zeigt aber auch, dass der Fakt von Doppelverdiener-Paaren dabei nicht alleine angeführt werden kann.

  18. 18.

    Aus diesem Grund sollen im empirischen Teil der Arbeit pro Fall zuerst die Ebenen gesondert voneinander und unabhängig für Partnerin und Partner dargestellt und dann in einem zweiten Schritt der Fall, bzw. dann das Paar, als Ganzes analysiert werden. Diese analytische Trennung gewährleistet somit ebenfalls eine unabhängige Betrachtung der Ebenen und greift etwa der Kritik vor, dass grundsätzlich eine ausgeglichene Relation zwischen den Personen eines Paares (zu Beginn) besteht, bzw. diese an einer ausgeglichenen Relation jederzeit interessiert sind (Gather 1996, S. 59). Ein späteres Kapitel (Abschn. 4.4.4) befasst sich mit dem Einsatz des Indikators nochmals genauer.

  19. 19.

    Ergänzend dazu: „Der Grad dessen, was für andere geleistet wird, aber auch dessen, was man an Hilfe von anderen überhaupt akzeptieren kann, wird über die Art und Weise bestimmt, wie die Akteur*innen selbst miteinander verbunden sind und wie ihre Beziehungen zu anderen nicht direkt Beteiligten strukturiert sind. Damit gewinnt die Erklärung von Reziprozität an Komplexität: Es reicht nicht nur, zwei Individuen zu betrachten, sondern der Kontext der strukturellen Einbettung ist in vielen (wohl in den allermeisten Fällen) mitentscheidend“ (Stegbauer 2011, S. 15).

  20. 20.

    Ruhestandsentscheidungen, welche erzwungen und ungewollt verlaufen, können auch Entscheidungshorizonte eröffnen (vgl. Kap. 3). Es gibt aber auch, wie später gezeigt wird, Entscheidungen bzw. Übergänge, die nicht koordinierbar sind (vgl. Abschn. 6.3 und 6.4). Der Grad der Entscheidungsbreite, bzw. die Größe der Handlungsspielräume sind selbstverständlich von Fall zu Fall unterschiedlich.

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Kroneder, A. (2021). Ruhestandsentscheidungen im Haushaltskontext und der Einfluss partnerschaftlicher Machtverhältnisse. In: Ruhestandsentscheidungen im Haushaltskontext. Alter(n) und Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-33487-1_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-33487-1_4

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-33486-4

  • Online ISBN: 978-3-658-33487-1

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