Überblick
Voraussetzung für einen erfolgreichen Projektverlauf ist, dass sowohl die relevanten Stakeholder als auch die Teammitglieder ein möglichst gutes gemeinsames Verständnis darüber haben, was mit der beabsichtigten Software-Lösung erreicht werden soll. Dabei geht es weniger um Details, als um eine umfassende Vision im Sinne eines Zukunftsbildes. In der Vorbereitungsphase konkretisiert sich dieses Zukunftsbild in einem ersten Modell des Projektgegenstandes, einem ersten Entwurf der System-Architektur und einem Release-Plan, der Auskunft über Nutzen, Aufwand, Risiken und den zeitlichen Ablauf gibt. Der Projektgegenstand wird primär durch funktionale und nicht-funktionale Anforderungen beschrieben. Ausgangspunkt bei den funktionalen Anforderungen ist der relevante Geschäftsprozess, den es zu verbessern gilt. Die Anwendungsfälle als die einzelnen funktionalen Komponenten eines Geschäftsprozesses werden im Sinne von Epics beschrieben und nach Bedarf in kleinere User Stories zerlegt. Zur Modellierung der funktionalen Anforderungen werden einerseits Texte und andererseits UML Diagramme verwendet. Die nicht-funktionalen Anforderungen drücken Eigenschaften aus, die u. a. bei der Realisierung der funktionalen Eigenschaften als Bedingungen erfüllt werden müssen. Neben den nicht-funktionalen Anforderungen hat die System-Architektur als technische Rahmenbedingung einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklungsphase. Daher wird auf die Eigenschaften einer Mehr-Schichten-Architektur näher eingegangen. Als dritte wichtige Komponente in der Vorbereitungsphase werden Inhalt und Vorgehensweise bei der Erstellung des Release-Planes charakterisiert. Bei agilem Vorgehen steht die sogenannte Story Point Methode im Vordergrund, die neben klassischen Aufwandsschätzmethoden charakterisiert wird. Zur Bestimmung der Prioritäten werden der Nutzen für den Auftraggeber, mögliche Risikofaktoren und die Kosten berücksichtigt. Auf der Basis der Aufwandsschätzung und der erwarteten Produktivität kann abschließend eine Zeitschätzung erfolgen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Literatur
Ambler, S. W., & Lines, M. (2012). Disciplined agile delivery. A practitioner’s guide to agile software delivery in the enterprise. Upper Saddle River: IBM Press/Pearson plc.
Balzert, H. (2001). Lehrbuch der Software-Technik. Software-Entwicklung (2. Aufl.). Heidelberg: Spektrum Akademischer.
Balzert, H. (2011). Lehrbuch der Softwaretechnik: Entwurf, Implementierung, Installation und Betrieb (3. Aufl.). Heidelberg: Spektrum Akademischer.
Bohlen, M. (2015). Software mit mehr Feedback und weniger Risiko entwickeln. Objektspektrum, 4(2015), 66–69.
Cockburn, A. (2003). Use cases effektiv erstellen. Übersetzung aus dem Amerikanischen von Rüdiger Dieterle. Heidelberg: mitp.
Cockburn, A. (2008). Why I still use use cases. http://alistair.cockburn.us/Why+I+still+use+use+cases. Zugegriffen: 18. März 2014.
Cohn, M. (2010a). User Stories für die agile Software-Entwicklung mit Scrum, XP u. a. Heidelberg: mitp.
Cohn, M. (2010b). Succeeding with agile. Upper Saddle River: Addison-Wesley.
Hummel, O. (2011). Aufwandsschätzungen in der Software- und Systementwicklung kompakt. Heidelberg: Spektrum Akademischer.
Jacobson, I., Spence, I., & Kerr, B. (2015). Use case 2.0: The hub of software development. Ivar jacobson international. http://www.ivarjacobson.com/uploadedFiles/Pages/Knowledge_Centre/Resources/White_Paper/Resources/UC20_HubofSoftwareDev.pdf. Zugegriffen am 13. Aug. 2015.
Kreienbrink, I., & Gogolin, B. (2015). Wieviel Architektur braucht ein agiles Team? Objektspektrum, 4(2015), 75–79.
Ludewig, J., & Lichter, H. (2013). Software engineering. Grundlagen, menschen, prozesse, techniken (3. Aufl.). Heidelberg: dpunkt.
Oestereich, B., & Weiss, C. (2008). APM – Agiles Projektmanagement. Erfolgreiches Timeboxing für IT-Projekte. Heidelberg: dpunkt.
Poensgen, B. (2012). Function-point-analyse. Ein Praxishandbuch (2. Aufl.). Heidelberg: dpunkt.
Rupp, C., & die Sophisten (2009). Requirements-Engineering und –Management. Professionelle, iterative Anforderungsanalyse für die Praxis (5. Aufl.). München: Hanser.
Schneider, W. (2013). Übersicht über die Grundsätze der Dialoggestaltung nach DIN EN ISO 9241–110. ergo online – Gesellschaft Arbeit und Ergonomie – online e. V. http://www.ergo-online.de/site.aspx?url=html/software/grundlagen_der_software_ergon/grundsaetze_der_dialoggestalt.htm. Zugegriffen: 14. Febr. 2014.
Schwaber, K., & Sutherland, J. (2013). Scrum guide. The definitive guide to scrum: The rules of the game. July 2013. http://www.scrumguides.org/docs/scrumguide/v1/Scrum-Guide-US.pdf#zoom=100. Zugegriffen: 17. Febr. 2015.
Stevens, P. (2014). The three faces of done. http://www.scrum-breakfast.com/2014/05/the-three-faces-of-done.html. Zugegriffen: 17. Febr. 2015.
Thesmann, S. (2010). Einführung in das Design multimedialer Webanwendungen. Wiesbaden: Vieweg+Teubner.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
Copyright information
© 2021 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature
About this chapter
Cite this chapter
Rau, KH., Schuster, T. (2021). Inhalt und Vorgehensweise in der Vorbereitungsphase. In: Agile objektorientierte Software-Entwicklung. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-33395-9_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-33395-9_2
Published:
Publisher Name: Springer Vieweg, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-33394-2
Online ISBN: 978-3-658-33395-9
eBook Packages: Computer Science and Engineering (German Language)