Zusammenfassung
Zur Erhebung und Rekonstruktion von Alltagsvorstellungen und Unterrichtspraxen eignet sich ein qualitativer Forschungszugang, wobei Leitfaden-Interviews und die qualitative Inhaltsanalyse als besonders geeignet gelten (Flick et al., 2013, 19; Helfferich 2014, 563). Ein qualitatives Forschungsdesign betrifft ganz allgemein die Planung einer wissenschaftlichen Untersuchung, die es Forschenden erlaubt, eine Fragestellung zu beantworten. Das Design berührt dabei nahezu alle Aspekte der Forschung, von Datenerhebung bis Datenauswertung (Flick 2013, 252).
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Notes
- 1.
So wurde z. B. deutlich, dass die Frage ‚Wie definieren sie Antisemitismus?‘ bei der Lehrperson eher dazu führte, dass sie versuchte, wissenschaftliche Definitionen wiederzugeben. Formulierungen wie ‚Was verstehen sie persönlich unter Antisemitismus?‘, ‚Was fällt Ihnen hierzu ein?‘, ‚Welche Assoziationen haben Sie hierzu?‘ waren hingegen zielführender, um subjektive Vorstellungen zu erheben.
- 2.
So wären Fragen, die sich stärker auf die historische Dimension und den Nationalsozialismus fokussieren, denkbar gewesen. Da es sich jedoch um Politiklehrer*innen handelte, waren aktuellere Aspekte leitender.
- 3.
Nur in einem Fall wurden ca. zwei Minuten nicht transkribiert, da sich das Interview an einer Stelle inhaltlich in eine völlig andere Richtung bewegte.
- 4.
Als weitere relevante Dimensionen werden Geschlecht und Fachspezifität genannt (Schlichter 2012, 100 f.). Empirische Untersuchungen belegen jedoch, dass zwischen Männern und Frauen keine nennenswerten Unterschiede bei antisemitischen Einstellungen festzustellen sind (BMI 2017, 69). Daher wird diese Dimension nicht explizit berücksichtigt, wenngleich fünf der zwölf Interviews mit Frauen geführt wurden. Die Fachspezifität wird nicht weiter berücksichtigt, da alle interviewten Lehrkräfte Politikwissenschaften studiert haben und Politik als Fach unterrichten.
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Wolf, C. (2021). Forschungsdesign und Methodik. In: Wie Politiklehrkräfte Antisemitismus denken. Bürgerbewusstsein. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-33387-4_3
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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