Zusammenfassung
Ist die Online-Welt eine andere als die reale? Kann eine Mediation im virtuellen Raum zum Erfolg führen? Videokonferenzen bilden nur die elektronische Schnittstelle zwischen realen Welten, sie sind gewissermaßen wie eine „Brille“, um Kommunikation auch dann zu ermöglichen, wenn persönliche Treffen nicht möglich sind. Wie reagieren Menschen in Videokonferenzen, was ist anders? Die fünf Sinne werden geteilt, zwei finden den Weg über das Web, die drei anderen „bleiben“ auf der Sender-Seite. Die elektronische Kommunikation hat im Jahr 2020 einen anderen Stellenwert bekommen, COVID-19, Lockdown, Distance Learning, Blended Learning oder Remote-Arbeitsplätze haben bestehende Trends rasant verstärkt. Online-Kommunikation ist in allen Bereichen etabliert, für Telemedizin ebenso wie im Home-Office. Die Mediation erfasst die MediandInnen in ihren Lebenssituationen umfassend, von wirtschaftlichen Grundlagen bis zum psychosozialen Umfeld – die Anforderungen an die Online-Mediation sind entsprechend hoch. Mediative Dienstleistungen werden situationsbedingt immer zeitnah gebraucht, sie in Anspruch zu nehmen, kann nicht (lange) aufgeschoben werden. Vor diesem Hintergrund beleuchtet der gegenständliche Artikel die Besonderheiten der Kommunikation in Videokonferenzen mit mediativen Themenstellungen aus der Sicht der Praxis.
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Notes
- 1.
Diese Variante wird häufig in der Wirtschaftsmediation beobachtet, wenn MediandInnen auch AnwältInnen ihres Vertrauens für die Sitzung beiziehen.
- 2.
Das Thema könnte ein Buch füllen, an dieser Stelle soll nur mit kurzen Beispielen ein Bewusstsein geschaffen werden, welche oft unbewussten Informationen im Online-Dialog durch die verbleibenden Sinne aufgenommen werden müssen.
- 3.
EuGH C-311/18 – Facebook Ireland und Schrems, vom 16.07.2020.
- 4.
So war z. B. zu Redaktionsschluss des vorliegenden Buches die Zulässigkeit der Videoplattform „zoom.us“ datenschutzrechtlich in Diskussion, gleichzeitig fand dieses System aber auch bei (Verwaltungs)Gerichten Verwendung, jeweils mit der Voraussetzung, dass alle Beteiligten zustimmen (siehe z. B.: https://www.justiz.gv.at/home/justiz/aktuelles/2020/schutzmassnahmen-fuer-notbetrieb-an-gerichten-verlaengert~898.de.html, zuletzt abgerufen am 20.10.2020).
- 5.
Siehe in diesem Kapitel Abschn. 4.5.
- 6.
Verordnung (EU) 2016/679 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. April 2016 zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten, zum freien Datenverkehr und zur Aufhebung der Richtlinie 95/46/EG (Datenschutz-Grundverordnung).
- 7.
In der Shuttle-Mediation werden vertrauliche Einzelgespräche mit den MediandInnen geführt. Vgl. auch zum Caucus Kap. 4.
- 8.
Pars pro toto: Die Experts-Group Wirtschaftsmediation der Wirtschaftskammer hat in der Landesgruppe Niederösterreich einen Grundstein für ein Online-Intervisionsformat gelegt.
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Wisleitner, B. (2021). Neue virtuelle Welt? Wenn Veränderungen Perspektiven eröffnen – ein Ausblick. In: Fischer-Korp, C., Wisleitner, B., Ennsfellner, I., Ehardt-Schmiederer, M., Pöschl, C., Hamberger, M. (eds) Praxiswissen Wirtschaftsmediation. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-32797-2_17
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