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Diskursfeld Migration im hochschulischen Bildungskontext: „Storytelling in der Migrationsgesellschaft“ als seminaristischer Beitrag zur kritisch-reflexiven Bewusstseinsbildung

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Migrations- und Fluchtdiskurse im Zeichen des erstarkenden Rechtspopulismus

Zusammenfassung

Der Beitrag „Diskursfeld Migration im hochschulischen Bildungskontext: ‚Storytelling in der Migrationsgesellschaft‘ als seminaristischer Beitrag zur kritisch-reflexiven Bewusstseinsbildung“ geht erstens der Frage nach, aus welchen Gründen die Stärkung diversitätsbewusster und gleichermaßen rassismuskritischer Perspektiven auf das Diskursfeld Migration in der Bildungsarbeit von hoher Bedeutung ist und sich (neben anderen Bildungseinrichtungen) auch die Hochschulen stärker damit auseinandersetzen sollten. Zu diesem Zweck werden in knapper Form zunächst Kennzeichen des Migrationsdiskurses vorgestellt. Zweitens wird anhand des an der Technischen Hochschule Köln für die Studiengänge Soziale Arbeit und Medientechnologie entwickelten, interdisziplinären Seminarbeispiels „Multimediales Storytelling in der Migrationsgesellschaft – Geschichte und Geschichten“ erläutert, in wie fern sich das multimediale Storytelling als Konzept und Methode hierbei für die hochschulische Bildungsarbeit eignet und wo die Chancen und Grenzen liegen. Zur Veranschaulichung dessen wird im Beitrag das Seminarkonzept dargestellt und zudem verdeutlicht, welche Lern- und Reflexionsprozesse das Seminar bei den Studierenden ausgelöst hat, die im Seminarverlauf sichtbar wurden.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. hierzu die sog. „Klartext-Kolummne“ vom ehem. Berliner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky. Quelle: https://archive.is/QbB1N#selection-1519.0-1531.45 (Abruf: 22.07.2019).

  2. 2.

    Link: https://www.welt.de/print-welt/article522532/Weniger-die-uns-ausnuetzen-und-mehr-die-uns-nuetzen.html. Zugegriffen: 22.07.2019.

  3. 3.

    Zahlen und Daten zu rassistischer, antisemitischer und/oder rechtsextrem motivierter Gewalt: vgl. exemplarisch: Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (2020) sowie BackUp und OBR (2018).

  4. 4.

    Zu den wissenschaftlichen Debatten über diversitätsbewusste und rassismuskritische Bildungsarbeit vgl. exemplarisch Leiprecht (2011), Scharathow und Leiprecht (2011) sowie Broden und Mecheril (2010).

  5. 5.

    Detailliertere Ausführungen dazu vgl. auch Margret Jäger in diesem Band.

  6. 6.

    Der vor allem im Rahmen der cultural und postcolonial studies verwendete und weiterentwickelte Konzept des „Othering“ (z. B. Spivak 1985; Hall 1997; Said 1987) bezeichnet zusammengefasst: „Basierend auf ‚Wir‘- ‚Ihr‘ -Konstruktionen wird das ‚Ihr‘ zum/zur vermeintlich gänzlich Anderen, der/die im Gegensatz zum ‚Wir‘ als weniger emanzipiert, aufgeklärt, tolerant, demokratisch, gebildet etc. gedacht wird (…).“ (Quelle: https://www.ida-nrw.de/service-navigation/glossar/, Abruf: 06.03.2020).

  7. 7.

    In diesem Zusammenhang kann man unter negativen Klassifikationen „…die stigmatisierenden Elemente der symbolischen Ordnung sozialer Ungleichheit in einer Gesellschaft“ (Neckel und Sutterlüty 2008, S. 15) verstehen. Effekte dieser Klassifikationen können dann wiederum vielfältige soziale Benachteiligungen und strukturelle und individuelle Formen von Diskriminierung sein, welche die subjektiven Möglichkeitsräume der Betroffenen erheblich einschränken können. Daher sind negative Klassifikationen nicht etwas „Abstraktes“, sondern sie sind mit den Folgen für das Handeln (auf struktureller und auf individueller Ebene) zu sehen. Im Ergebnis sind solche „... alltäglichen Klassifikationskämpfe (...) stets soziale Auseinandersetzungen um die ‚Durchsetzung der legitimen Weltsicht'“ (Bourdieu 1997, S. 147).

  8. 8.

    Diese Perspektive findet sich bspw. in Thilo Sarazzins Buch „Deutschland schafft sich ab“ (2010).

  9. 9.

    Detailliertere Darstellungen insbesondere zum medialen Migrationsdiskurs vgl. auch Kunz in diesem Band.

  10. 10.

    Weitere detaillierte Analysen zum Fluchtdiskurs und zu dessen symbolischen Ordnungslogiken finden sich außerdem im Sammelband „Symbolische Ordnungen und Flüchtlingsbewegungen in der Einwanderungsgesellschaft“ (Arslan und Bozay 2019).

  11. 11.

    Zum Thema Rechtspopulismus im Parlament und zum parlamentarischen Wirken der AfD vgl. auch Butterwegge et al. 2018.

  12. 12.

    Zur hohen Bedeutung der Medien im Kontext Migration vgl. auch Jäger und Link 1993.

  13. 13.

    Bei linearen Erzählstrukturen wird eine Geschichte linear nacheinander vorgestellt oder abrufbar gemacht, es wird eine Richtung vorgegeben (wie zum Beispiel bei einer Slide Show im Web, bei der man sich durchklicken muss). Bei non-linearen Erzählstrukturen kann es mehrere Erzählstränge geben, die aus einer verzweigten Vernetzung von Erzählmomenten bestehen (Röll 2013, S. 86) und durch welche sich der User hindurch navigieren kann. Die User können aktiv die Geschichte mitbestimmen und folgen keinem vordefinierten Weg.

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Farrokhzad, S., Russi, N. (2021). Diskursfeld Migration im hochschulischen Bildungskontext: „Storytelling in der Migrationsgesellschaft“ als seminaristischer Beitrag zur kritisch-reflexiven Bewusstseinsbildung. In: Farrokhzad, S., Kunz, T., Mohammed Oulad M´Hand, S., Ottersbach, M. (eds) Migrations- und Fluchtdiskurse im Zeichen des erstarkenden Rechtspopulismus. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-32498-8_15

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