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Seenotrettung und Kirchenasyl

Part of the book series: Organisation und Gesellschaft - Forschung ((OGF))

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Notes

  1. 1.

    Sowohl Name als auch Herkunfts- und Transitland werden nicht genannt. Obwohl in der Arbeit immer wieder Auszüge aus Interviews in den Text integriert werden, kann dies im Fall der Fluchtgeschichte nicht geschehen, um den Geflüchteten und seine Familie vor möglicher politischer Verfolgung in Deutschland und seinem Herkunftsland zu schützen.

  2. 2.

    Das EASY System (Erstverteilung der Asylbegehrenden) ist eine IT Software mit der Geflüchtete in die Bundesländer verteilt werden. Dieses Akronym verhöhnt die Flüchtenden schon, indem es suggeriert die Verteilung sei ‚simpel‘.

  3. 3.

    Als Vertreter der grand theories gilt insbesondere Talcott Parsons, der sich gegen eine pluralistische und multi-paradigmen soziologische Theorie gestellt hat. Er forderte vielmehr einen einheitlichen allumfassenden theoretischen Zugang, da pluralistische Theoriezweige, die Soziologie als Wissenschaft spalten würde. Zur Kritik an Parsons vor allem Mills (2000). Zu der Problematik theoretischer Reichweite und zum Verhältnis Theorie und Empirie (Mackert und Steinbicker 2013, S. 47; Mackert 2006, S. 62; Merton 1968). Weder können mit empirischen Daten allein noch mit zu abstrakten und von der Empirie losgelösten Begriffen Theorien entwickelt werden. Reine empirische Daten führen weder zur Herausbildung von Theorien noch können Verallgemeinerungen dieser empirischen Beobachtungen Theorien hervorbringen. Datenmaterial als Rohmasse bedarf daher immer theoretischen Vorwissens, um es bearbeiten zu können (Kelle und Kluge 2010, S. 28). Dadurch ergeben sich letztlich Tiefenerklärungen von Phänomenen, die weder der empirischen Wirklichkeit künstlich aufgezwungen werden noch sich in theorielosen Alltagserklärungen ausdrücken, die durch simple Verallgemeinerung empirischer Phänomene entstehen. Theorien mittlerer Reichweite ermöglichen es, dass Theorieentwicklung und empirische Analyse ausbalanciert und als ein Prozess stattfindet. Sie „liefert ein präzises und empirisch gut überprüfbares Erklärungsangebot für ein wichtiges, aber begrenztes Phänomen“ (Schimank 2015, S. 303).

  4. 4.

    Mit Schließungstheorie als Begriffsapparat kann analytisch auf ungleichheitstheoretische Diskurse und macht- sowie konflikttheoretische Perspektiven eingegangen werden (Mackert 2004, S. 11).

  5. 5.

    Besonders bei quantitativen Verfahren steht eine spekulative Hypothesenbildung am Anfang des Forschungsprozesses. Dieses hypothetisch-deduktive Vorgehen ist in der Soziologie kritisiert wurden (Kelle und Kluge 2010, S. 16).

  6. 6.

    Dass beide Theorieebenen kompatibel sind, hat Mackert (2006, S. 155–168) gezeigt.

  7. 7.

    Zum Unterschied von quantitativer und qualitativer Forschung Mahoney und Goertz (2006).

  8. 8.

    Schluchter beruft sich auf Max Weber, der verdeutlichte, dass die Soziologie als verstehende und erklärende Wissenschaft zu betrachten ist.

  9. 9.

    Sobald man Begriffe vor dem eigentlichen Feldzugang operationalisiert kommt es erstens dazu, dass Bedeutungsstrukturen in der zu untersuchenden empirischen Wirklichkeit durch den Forscher vorab ausgeblendet und nicht beachtet werden. Und zweitens muss man, um überhaupt theoretische Begriffe operationalisieren zu können, „eingehende Kenntnisse über die […] geltenden Deutungsmuster und Handlungsorientierungen“ haben (Kelle und Kluge 2010, S. 16).

  10. 10.

    Sofern sie in Italien registriert wurden und keine Ausnahmeregelungen oder familiäre Bedingungen vorliegen, müssen die Geflüchteten in Italien dem Asylverfahren zugeführt werden. Sofern sie nach Deutschland weiterflüchten, greift Dublin III und Deutschland kann den Geflüchteten ohne Verfahren nach Italien zurücksenden.

  11. 11.

    Während der Feldforschung wurde ein Fall bekannt, bei der ein Geflüchteter Junge immer wieder von deutschen Behörden nach Italien zurückgesandt wurde. Obwohl der Junge auch erkrankt war, haben die Behörden ihn nicht dem Asylverfahren in Deutschland zugeführt. Hierbei wird deutlich, sofern der Fall sich schwieriger gestaltet und man keine organisationalen Akteure hat, die Schließungskämpfe ausführen, wird die Situation erschwert.

  12. 12.

    Zur Auswahl von Interviewpartner*innen Saunders (2012).

  13. 13.

    Akrich (1992) weist darauf hin, dass sich in der Forschungslandschaft lange Zeit zwei Dogmen gegenüberstanden. Ein Technikdeterminismus und der soziale Konstruktivismus. Beiden Linien ist es nicht gelungen, das technische und materielle Objekt entsprechend in das Erklärungsprogramm zu integrieren. Akrich schlägt daher vor, auch um Gesellschaft noch besser erklären zu können, als Forscher abwechselnd zwischen den technischen Objekten und der sozialen Welt zu analysieren. Für Akrich bedeutet dies, dass man die Einbettung von technischen Objekten in das Soziale genauso analysieren sollte, wie das technische Objekt selbst: „Thus, like a film script, technical objects define a framework of action together with the actors and the space in which they are supposed to act“ (Akrich 1992, S. 208).

  14. 14.

    Das gegebene Kategorienschema ist durch „empirisch gehaltvolle Kategorien“ gekennzeichnet, da die Kategorien von der Schließungstheorie – also einer Theorie mittlerer Reichweite abgeleitet wurden (Kelle und Kluge 2010, S. 62).

  15. 15.

    Der Kategorienbegriff wird häufig sehr unterschiedlich angewendet und oftmals auch durch andere Begriffe ersetzt. Die Arbeit folgt dabei der Definition von Kelle und Kluge: „Kategorie ist demnach jeder Begriff, der zu einer Klassifizierung von beliebigen Objekten dienen kann, im qualitativen Forschungsprozess also jeder Begriff, der zur Kennzeichnung und Unterscheidung von Phänomenen jeglicher Art (also Personen, Gruppen, Vorgängen, Ereignissen u.v. a.m.) und damit zur Erschließung, Beschreibung und Erklärung der Daten genutzt werden kann“ (Kelle und Kluge 2010, S. 60).

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Schmidt, M.O. (2021). Feldzugang. In: Seenotrettung und Kirchenasyl. Organisation und Gesellschaft - Forschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-32473-5_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-32473-5_6

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-32472-8

  • Online ISBN: 978-3-658-32473-5

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