Zusammenfassung
Ausgehend von der Frage, wie eine Bildungs- und Berufskarriere wie die Eribons in den 1960er und 1970er Jahren möglich war und wie der Autor seinen Bildungsaufstieg theoretisch zu erklären versucht, wird der Text, der zwischen autobiografischen Teilen, in denen Eribon seinen Bildungsgang zum ‚Wunder‘ erklärt, und theoretisierenden Passagen, die zwischen individueller und kollektiver Handlungsfähigkeit sowie der determinierenden Kraft sozialer Verhältnisse oszillieren, aus der Perspektive einer erziehungs- und bildungshistorischen Biografie-, Frauen- und Geschlechterforschung analysiert und kritisch reflektiert. Im Mittelpunkt dieser Analysen stehen Auslassungen, Widersprüchlichkeiten und Rationalisierungen im Text. Letztendlich kann Eribon die Frage, wie ihm der Bildungsaufstieg gelang, nicht beantworten. Er reklamiert für sich eine Autonomie, die ihren Ursprung in seiner Homosexualität habe, wobei lediglich zwei Menschen ein gewisser Verdienst an seinem schulischen und beruflichen Aufstieg zugestanden wird.
Schlüsselwörter
- soziale Ungleichheiten
- Bildung
- biografischer Auftrag
- geschlechtliche Arbeitsteilung
- bürgerliche Doppelmoral
- Freundschaft
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Literatur
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Kleinau, E. (2020). „Dieses verstörende Gefühl, an einem Ort zugleich zu Hause und fremd zu sein“. In: Kalmbach, K., Kleinau, E., Völker, S. (eds) Eribon revisited – Perspektiven der Gender und Queer Studies. Revisited – Relektüren aus den Gender und Queer Studies. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-32196-3_3
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