Zusammenfassung
Ohne die Bildkomponente ist Film nicht denkbar, doch unterliegt deren Wirkung maßgeblich der Sinnfunktion der gesamten Erzählung. Da diese besonders an den Konfliktmomenten deutlich zutage tritt, empfiehlt sich die Fokussierung dieser Momente für die Klärung von Bildwirkungen. Ähnliches gilt auch für die taxonomische Differenzierung des Filmbildes.
So erweist sich die Wahl der Einstellungsgröße meist als Konsequenz der Konfliktlage, die die Kamera zu erfassen sucht. Für die Aufmerksamkeit spielt neben der Reizselektion durch den Bildausschnitt auch dessen kognitive Verarbeitung eine Rolle. Dem PKS-Modell folgend, kann man zwischen (1) Tatsachen-, (2) Ausdrucks- und (3) Symbolbild unterscheiden. Die Intensität der Aufmerksamkeit hängt zudem von der Organisation des Handlungsraums ab und bindet sich an Faktoren wie Tiefeninszenierung, Kamerabewegung und Szenenaufgliederung. Weitere Differenzierungen ergeben sich aus der Bildfeld-Organisation und beziehen sich auf Aspekte wie die informationelle Zugänglichkeit relevanter Inhalte bzw. die Entscheidung für ein Geschehen im On oder Off des Bildfeldes.
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Wuss, P. (2020). Bild: Kamerablick und Aufmerksamkeit. In: Künstlerische Verfahren des Films aus psychologischer Sicht. Film, Fernsehen, Medienkultur. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-32052-2_16
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