Zusammenfassung
Die Beobachtung, dass das Kunstmedium Film gegenüber anderen Künsten eine neuartige Beziehung zur Realität zeigt, wird durch die Einbindung technischer Apparate in den Kommunikationsvorgang erklärt, die einen Eingriff in die Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsprozesse des Zuschauers Menschen darstellt. Um sich der Spezifik des Mediums zu nähern, wird dessen Rezeption unter zwei komplementären Aspekten gesehen, welche zugleich eine psychologische Sichtweise erleichtern: (1) Als Fakten-Dokument realer Reizangebote lässt ein Filmwerk sich über seine Wahrnehmungsprozesse studieren, so im Rahmen von Embodiment, Geschehenswahrnehmung, implizitem Lernen, Invariantenextraktion, Konzeptbildung bzw. in Bezug auf Transitivität der Stimulation. (2) Als Fiktion zeigt Film hingegen Spiel-Charakter, woraus sich Besonderheiten des Erlebens erklären wie jene der Oszillation von Sinnangeboten aus Realität und Vorstellungswelt, die zur Wirklichkeitsillusion führt, ebenso der Nähe der Darstellung zum Probehandeln, wodurch körperliches Involvement induziert wird, ferner der Steuerung von Emotionen etc.
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Wuss, P. (2020). Zur Spezifik des Mediums: Der Doppelcharakter des Films als Faktendokument und Fiktion. In: Künstlerische Verfahren des Films aus psychologischer Sicht. Film, Fernsehen, Medienkultur. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-32052-2_13
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