Die Berufsbildung, vor allem die duale Erstausbildung, erfährt in Costa Rica gegenwärtig große Aufmerksamkeit von Politik, Wirtschaft und Vertretern von Jugend und Arbeitnehmern. Die prominente Rolle der Berufsbildung auf der politischen Agenda ist dem Fachkräftebedarf in diversen Sektoren, dem Wunsch des Ausgleichs sozio-ökonomischer Ungleichheiten und dem Ziel der wirtschaftlichen Diversifizierung auch in Zusammenhang mit einem zukünftigen OECD-Beitritt geschuldet. Zentrale Entwicklungen in Costa Rica sind derzeit die Einführung eines nationalen Qualifikationsrahmens für die berufliche Bildung sowie die Einrichtung eines nationalen Runden Tischs des sozialen Dialogs für duale Berufsbildung. Zudem wurden jüngst mehrere Gesetzesentwürfe zur Einführung einer dualen Ausbildung im Parlament eingebracht, die diverse Ebenen des Bildungssystems einbinden und von der beruflichen Erstausbildung bis zum dualen Studium reichen könnte.
Zukunftsweisend für die berufliche Bildung in Costa Rica wird sein, inwieweit sich Sozialpartner und Politik auf Eckpfeiler einer dualen Berufsausbildung einigen können und wie diese mit Blick auf die Wirtschafts- und Unternehmensstruktur des Landes implementiert werden kann.